23.8.16 – FortsetzungNach leckerem Lunch und je nach Lust und Laune Zeit zum Bilder bearbeiten, Duschen Mittagsschläfchen, etc. brachte uns der Zodiac wieder an den Strand. Und siehe da: Nichts!
Kein einziger Bär zu sehen. Wir liefen also ganz gemütlich zu der kleinen Insel, auf der sich schon eine andere Besuchergruppe versammelt hatte, die per Wasserflugzeug eingeflogen war (die Sicht war inzwischen besser geworden).
Da immer noch kein Bär zu sehen war, hatten wir auch noch Zeit für ein ausführliches Schwätzchen mit 2National-park-Rangers, die als Wilderness Ranger den ganzen Sommer in Zelten in der Nachbarbucht verbrachten – ohne Strom, ohne Telefon, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt aber immerhin mit Gaskochern und einem Chemieklo. “At least we don’t have to poo in a bag“
Waren nett die beiden. Beide Mitte/Ende 20, einer aus Florida, der andere aus Michigan.
Als die beiden zu der anderen Gruppe weiter gewandert hatten, tauchte dann auf einmal ein junger Bär am Fluss auf. Diesmal war es Nachwuchs vom vorletzten Jahr, deutlich größer und deutlich selbständiger als die Kleinen vom Morgen.
Und wo der Nachwuchs ist, ist auch Mama nicht weit.
Da diese Bärin deutlich erfahrener und kräftiger schien taufte ich sie “Big Mama“. Lange hatten wir allerdings nichts von der kleinen Familie, denn sie wanderten am Fluss entlang ins Landesinnere.
Aber es gab auch Gegenverkehr. Etwa 20 Minuten später tauchte in der Ferne eine weitere Bärin auf, diesmal ohne Anhang aber dafür erheblich größer und kräftiger.
Der Kopf war genau so kugelrund wie ihr Baucht. Ich habe sie daher etwas uncharmant “Fat Lady“ genannt.
Auf der Suche nach Lachs kam sie im Flussbett immer weiter auf uns zu, so dass wir zu immer besseren Fotos kamen.
Ich war ganz fasziniert und habe die Kamera gar nicht mehr abgesetzt. Als ich es doch mal tat, war sie schon verdammt nah gekommen.
Und sie kam immer weiter schnurstracks auf uns zu.
Das ist aber jetzt wirklich nah genug!
Nicht für sie!
Das ist das letzte Foto, wo das 500er noch scharf gestellt hat. Die Naheinstellgrenze liegt übrigens bei 3,7 m.
Ohne sich im geringsten für uns zu interessieren lief sie genau zwischen uns durch. Ich glaube als sie an mir vorbei lief, hätte ich sie mit dem ausgestreckten Arm berühren können. Wahrscheinich nur einmal aber von der Entfernung her hätte es wahrscheinlich gepasst.
Puh, da kommt das Adrenalin ganz schön in Wallung!
Es bleib uns gerade genug Zeit, einmal tief durch zu atmen. Dann ging die Show schon weiter. Big Mama war wieder da und zeigte ihrem Nachwuchs, wie man Lachse fängt.
Sie war dabei relativ erfolgreich und man hatte das Gefühl, dass der Nachwuchs jede Bewegung genau verfolgte. Ich war mir nur nicht sicher ob die Motivation war, zu lernen, wie man fischt oder die Gier nur ja genug abzubekommen.
Kugelblitz
Ich hoffe, Ihr mögt Bärenbilder, es kommen nämlich noch “ein paar“. Die Show, die sie uns im Fluss vorgeführt hat, war einfach zu schön, um nicht ausführlich fotografisch festgehalten zu werden.
Besonders gut hat mir gefallen, dass sie sich immer wieder auf die Hinterbeine gestellt hat, um nach Lachs Ausschau zu halten.
Lecker!
Sohnemann schaute überwiegend vom Ufer aus zu und kam nur ins Wasser, wenn es etwas zu futtern gab.
Irgendwann war eine Pause fällig und ich hatte auch mal Zeit zum durchatmen. Die vielen kleinen Punkte, die man auf den Bildern rund um die Köpfe der Bären sieht, sind übrigens Fliegen, die natürlich auch um unsere Köpfe herum flogen. Auch wenn sie nicht gebissen haben, waren sie doch sehr lästig.
So langsam verabschiedeten sich Mutter und Sohn dann Richtung Landesinnere.
Aber dafür tauchte Fat Lady noch mal auf.
Puh, zum Glück hat sie uns nicht so angeschaut!
Sie kam nämlich auch diesmal wieder genau auf unsere Gruppe zu. Diesmal war es Bob, an dem sie ganz nah vorbei lief.
Und auch wenn Fat Lady nicht gesungen hat, war mit ihrem Abgang der Nachmittag bzw. Abend für uns beendet und wir sind zurück aufs Schiff.
Wow! Was für ein Erlebnis!
Mitten drin ist man so sehr damit beschäftigt, die Bären zu beobachten und zu knipsen, dass man gar nicht realisiert, was für ein außergewöhnliches Erlebnis das ist. Erst im Nachhinein wird mir so richtig klar, was für ein Glück ich habe, so etwas erleben zu dürfen.
Alle waren wir beim Dinner immer noch aufgeputscht von dem erlebten. Nach dem Essen haben wir noch mit einem Whisky angestoßen auf die Bären und darauf, dass sie uns an ihrem Leben teilhaben ließen. Natürlich habe ich auch die ganze Nacht mit einem seligen Lächeln im Gesicht von Bären geträumt. Ein perfekter Tag!