Keiner hat mehr damit gerechnet aber es geht dch noch mal weiter. Bin einfach in den letzten Wochen nicht dazu gekommen eine Fortsetzung zu schreiben.
Aber nu!
9.9.16Richtung Norden und dann immer geradeaus! Der Dempster-Highway stand auf dem Programm. Mindestens bis zum Tombstone Mountain Provincia Park und noch etas weiter wollte ich. Für mehr reicht der Sprit leider nicht, da es erst viel weiter nördlich wieder eine Tankstelle gibt.
Aber bevor es nach Norden ging, musste ich zunächst ein Stückchen Richtung Osten auf dem Klondike Highway. Und kaum hatte ich Dawson verlassen, stand ich auch schon wieder.
Ein Fuchs stand mitten auf der Straße und ließ sich auch überhaupt nicht stören. Also habe ich mich auch langsam ran getastet, um ein paar Nahaufnahmen zu bekommen.
Mitten bei der Foto-Session wurde ich von einem Polizisten gestört, der meinte, ich hätte nicht 100% regelkonform geparkt , nur weil ich mitten auf der Straße angehalten hatte
Aber da keinerlei Verkehr war, hat er es locker gesehen. In dem anderen Auto saß ein sehr nettes israelisches Pärchen, mit denen ich mich kurz unterhalten habe. Die beiden fuhren dann das nächste Stück vor mir her. Sie suchten offenbar nach weiteren Tieren und fuhren dementsprechend langsam. Ich fand die Färbung am Himmel ganz vielversprechend und habe sie deshalb nach einer Weile überholt, um rechtzeitig eine Stelle für den Sonnenaufgang zu finden. So richtig begeistert war ich nicht aber immerhin:
Kurz danach war der Abzweig des Dempster Highway erreicht und ab dann ging es auf Gravel weiter.
Nach einer Weile sah ich in weiterer Entfernung eine Silhouette auf der Straße, die ich erst nicht einsortieren konnte. Als ich näher kam, sah ich dieses putzige Kerlchen:
Ein Baumstachler oder American Porcupine
Prima! Hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen
Weitere Viecher gab es zunächst nicht zu sehen aber jede Menge Gegend.
Und natürlich war auch hier der Herbst schon eingezogen.
Je weiter nach Norden und je weiter in die Höhe ich kam, um so kühler und winterlicher wurde es. Auf den Bergen lag Schnee und die Pfützen und kleinen Seen an der Straße waren vereist.
Die Bäume wurde immer weniger und schließlich hatte ich die arktische Tundra erreicht. Eine sehr kahle, karge aber für mich auch wunderschöne Landschaft.
Weit und breit war kein anderes Auto zu sehen und ich hatte die ganze Pracht für mich alleine.
Die nächsten Tiere, die ich sah, überraschten mich sehr. Ich hätte niemals erwartet, so weit nördlich auf verwilderte Pferde zu stoßen.
Kurz danach musste ich mich entscheiden, ob ich wie geplant nach Dawson zurück fahren wollte oder einen zusätzlichen Tag am Dempster verbringen. Die Tanknadel näherte sich nämlich der ½-Marke. Das hieß entweder zurück fahren oder weiter bis nach Eagle Plains und dort tanken und übernachten. Unterwegs traf ich ein amerikanisches Paar in einem 4WD-Camper, die mir die Entscheidung nicht leichter machten. Auf der einen Seite hatten sie ca. 70 Meilen weiter nördlich eine Grizzlybärin mit Nachwuchs direkt an der Straße gesehen, auf der anderen Seite war ihr Camper völlig eingesaut und sie berichteten, dass sie wegen extrem schlammiger Straßenverhältnisse teilweise nur mit $WD im Schritt-Tempo voran gekommen wären.
Ich habe mich schließlich fürs umdrehen entscheiden.
An einem hübschen See, habe ich eine Picknickpause eingelegt.
Dort habe ich die beiden Israelis wieder getroffen, die mir als erstes erzählt haben, dass se am Morgen gleich nachdem ich sie überholt hatte, einen großen Elchbullen gesehen haben, der direkt vor ihnen (also kurz hinter mir) die Straße überquert hätte. Na toll!
Ich habe sie trotzdem zu einem Kaffee eingeladen (sie waren in einem Minivan unterwegs und hatten nur einen kleinen Kocher) und wir haben uns eine ganze Weile nett unterhalten. Kurze Zeit stießen auch noch die Amis mit dem schlammigen Camper dazu und wir haben sicher eine Stunde lang Reise-Erlebnisse und Tips ausgetauscht.
Die beiden Israelis sind dann weiter nach Norden gefahren. Se wollten versuchen, den Grizzly zu finden (mit dem Minivan war es kein Problem, trotzdem wieder nach Dawson zurück zu kommen). Die Amis hatten es jetzt eilig, weil se in Dawson mit Freunden verabredet waren und ich bin ganz gemütlich nach Süden getuckert. Aus der anderen Richtung sah die Landschaft wieder ganz anders aus und bot neue Motive.
Rund um das Visitor Center des Tombstone Provincial Parks bin ich einen Rundweg gelaufen, der mich nicht besonders begeistern konnte. Aber immerhin reichte es, um sich etwas die Beine zu vertreten.
Im Visitor Center hatte ich mir noch einen anderen Trail zu einem hübschen See raus gesucht. Das heißt, ob der See hübsch war, habe ich nie erfahren, denn nach ca. 1,5 oder 2 km habe ich den nicht gerade üppig gegenzeichneten Trail verloren. Und ohne GPS-Koordinaten, wollte ich nicht einfach querfeldein durch die Pampa laufen. Also ging es ohne See wieder zurück zum Auto.
Dazu musste ich immer nur an diesem Bach entlang laufen. Das habe ich auch ohne GPS gefunden
Dann hatte mich die einsame Schotterpiste wieder.
Kurz vor Dawson bin ich noch mal vom Klonkike Highway nach Süden abgebogen, um mir etwas Goldrauch-Geschichte anzuschauen. Mein Ziel war die Klondike Dredge, ein Schwimmbagger, mit dem hier viele Jahre erfolgreich Gold gefördert worden war.
Eigentlich kommt man nur mit einer Führung rein aber da am Kassenhäuschen niemand war und die Tür offen stand, habe ich mich auf eigene Faust etwas umgesehen.
Ein interessantes Stück Bergbaugeschichte.
Die Spuren der Dredge in der umgebenden Landschaft waren allerdings auch nicht zu übersehen.
Auf dem Rückweg habe ich an einem Goldgräber-Claim mit Andenkenladen und einer Menge alten Gerümpel auf dem Hof angehalten.
Im Giftshop gab es annehmbaren Kaffee und eine Verkäuferin, die mir einiges über die bis heute andauernde Goldgräbergeschichte erzählt hat. Ihre Familie besitzt bis heute einen aktiven Claim und verdient tatsächlich etwas Geld mit Gold schürfen.
Da kann man sich auch schon mal ein schickes Cabrio leisten
Noch ein paar Herbstfarben und Spiegelungen auf dem Rückweg
Zurück in Klondike habe ich auf dem Campingplatz ein wenig die Sonne genossen und anschließend noch eine Runde durch den Ort gedreht. Da ich keine Lust zum kochen hatte, war ich essen – ausgerechnet bei einem Griechen.
War aber überraschend gut.
Das war es dann mit dem Yukon Terrotorry. Am nächsten Tag ging es endgültig zurück nach Alaska