Sonntag, 27. 03. 2016
Yes, was für ein wunderschöner Tag! Zwei tolle Traumziele erwandert und das bei bestem Wetter! Aber von vorn!
Heute haben wir das erste Mal im Urlaub ausgeschlafen. Also ausschlafen bedeutet für uns, gegen acht Uhr aus den Federn zu kriechen.
Das Frühstück war entspannt und durch unsere mitgebrachte Wurst gut aufgepeppt. Die Reisebusse waren längst abgereist und wir waren fast alleine im Frühstücksraum. So war es dann auch schon 10 Uhr, als wir endlich im Auto saßen und über die Staudammbrücke auf der I 89 gen Westen rollten. Nach 17 Meilen bogen wir nach rechts auf die Cottonwood Canyon Road ab. Die Gravelroad schien in Ordnung und wir hatten nichts von Regen gehört.
Den Meilenzähler im Auto auf Null gestellt und nach 3 Meilen Ausschau nach einer kleinen Parkbucht gehalten. Links etwas erhöht von der Straße fanden wir sie dann auch. Es folgten 15 Minuten Fußmarsch über trockenes Weideland immer in Richtung der gut sichtbaren linken Spitze eines kleinen Plateau`s.
Ein paar kleine Hügel rauf und runter, teilweise konnte man auch dem trockenen Flussbett folgen.
An etlichen Stellen lagen schöne Steine, deren Innenleben meist ausgewaschen war bzw. manchmal auch noch drin war. Sahen total interessant aus und meine bessere Hälfte musste mal wieder tief Luft holen, um mich dort weg zu bekommen. Wer kennt das? Sind das ausgewaschene Einschlüsse aus dem Sandstein? Die Innenkugeln waren etwas schwerer als die äußeren „Schalen“ und bestimmt Eisenhaltig.
Oh man, dann standen wir an einer mächtigen Abbruchkante und sahen auf einem Zwischenplateau unter uns schon einige Hodoos stehen, aber auch der Ausblick auf die gesamte Landschaft vor uns war beeindruckend.
Die Neugier siegte über die Angst – ich wollte unbedingt da runter. Leider gab e hier keine Steinmännchen, die uns den Weg nach unten wiesen, also mussten wir selbst nach einer Möglichkeit suchen. Es war teilweise echt steil und schon bissel gefährlich, aber endlich war es geschafft und wir standen unten, umgeben von zahlreichen riesigen Hoodos. An den Aufstieg mochte ich jetzt erstmal nicht denken, hängte aber zur Sicherheit schon mal meine blaue Jacke an einen Stein, wo wir runter gekommen sind.
Man waren die Groß! Fast rein weiß oder beige von der Farbe mit mächtigen dunklen Hüten. Es machte riesigen Spaß dazwischen rumzuklettern und immer wieder Neue zu entdecken. Wir schätzten den Größten schon auf mindestens 20 Meter und die kleinsten nur paar Zentimeter über dem Erdboden.
(seht ihr mich kleines Pünktchen am Fuße des Kolosses?)
Eine weitere wunderschöne Laune der Natur hatten wir hier gefunden. Jetzt aber wieder hoch, was sich dann doch als weniger schwer entpuppte. Eine Stelle war mit meinen 1.60 m schwer zu erklimmen bzw. man musste sich hochziehen und noch mal ein schmaler Pfad an einem übelsten Abhang entlang. Wir kamen wohlbehalten wieder oben an und waren stolz und dankbar, so ein geiles Fleckchen Erde erkundet zu haben. Wir liefen über die Büschelwüste (ca. 4,3 km) einfach so querfeldein und erreichten recht flott wieder unser Auto. Weiter ging es über die CCR bis zur Meile 14,3.
Wir kamen gut voran, aber bei etlichen Stellen möchte ich nicht in Regenwetter geraden. Mir ist da noch so eine Bergabfahrt in Erinnerung mit übelst ausgewaschenen Spurrinnen!!!! Was Gelbes hatte ich schon von weitem zwischen Bergkuppen durchblitzen sehen – unser nächstes Ziel hieß Yellow Rock! Wir parkten dann wieder neben der Straße und schnappten unsere Rucksäcke.
Es war mittlerweile kurz nach 12 Uhr und das Thrmometer zeigte 14 Grad im Schatten an. Also bestes Wanderwetter. Zuerst schlugen wir uns durch`s Gebüsch bis runter zum kleinen Fluß, den wir an einer flachen Stelle durchwateten. Fast gegenüber fanden wir einen kleinen Seitencanyon und sahen aufgeschichtete Steinmännchen, die uns den Weg wiesen. Ab jetzt ging es steil nach oben, angeblich ein alter Pferdepfad. Meist bestand der Weg aus losem Gestein und sandigen Stellen. Oben angelangt, ging es nach links weiter über Felsplatten. Endlich kam dann auch wieder die gelbe Felskuppe zum Vorschein – unser Endziel für heute.
Ein paar Minuten später standen wir dann endlich am Fuße des gelben Berges. Wow, was für prächtige Farben!!! So häufig ist das Gelb ja nicht zu finden, aber hier in überschwänglicher Sättigung vorhanden.
(oben seht ihr unser Steinmännchen
)
Wir machten uns an den Aufstieg zum Gipfel. Ich muß ja nicht erwähnen, dass der Fotoapparat im Dauereinsatz war. Als erstes die vielfältigen Farben, aber auch die Strukturen des Hügels sind erwähnenswert. Diese Pracht ist wirklich schwer zu beschreiben. Toll war dann noch ganz oben ein richtig kräftiges orange!
Wir suchten uns einen schönen windgeschützten Sitzplatz in einer kleinen Vertiefung und machten Lunchpause. Aber auch die Landschaft ringsum muss erwähnt werden. Gen Norden sahen wir Castle Rock, im Süden Molly?s Nippel und dazu kein Mensch außer uns hier.
Nach einer erholsamen Pause machten wir uns an den Abstieg. Die Farben wurden jetzt noch intensiver. Es war mittlerweile 15.30 Uhr Utah-Zeit. Wir liefen noch um die lange Südflanke herum und stiegen dort noch mal ein Stück zu den gegenüberliegenden bunten Felsen auf. Von der Kante dahinter hatte man einen tollen Blick in einen Canyon. (ich denke mal Yellow Rock Canyon)
Nun aber den Rückweg angetreten und immer noch Fotos schießend entfernten wir uns langsam von dem bunten Gestein.
Dann den ollen rutschigen Berg wieder hinunter und durch den Fluß zurück zum Auto. Überglücklich und zufrieden ließen wir uns in die Sitze fallen und starteten gen Page. Da wir nun die Strecke von der Herfahrt schon kannten, wurde jetzt mal etwas mehr Gas gegeben. Unser Abendprogramm kennt ihr ja schon. Es dauerte nicht lange und das Fleisch lag auf dem Grill. Ich schnippelte uns noch einen Tomatensalat dazu.
Beim essen hatten wir noch volle Sonne und 19 Grad. Ach wie schön.
Dann unter die Dusche und den Wüstenstaub abgespült. Mit ner Flasche Weißwein nahmen wir unseren Balkonplatz ein und ließen den Tag noch mal Revue passieren!
gefahrene Strecke: 123 km