Sonnabend, 02. April 2016
Wir kochten uns einen Kaffee und genossen vom Bett aus den Sonnenaufgang. Man kann Laughlin jetzt nicht mit Vegas vergleichen, aber die Lage am Colorado fand ich schön. Gespielt wurde natürlich auch überall und heute am Sonnabend standen die Autos Schlange am Eingang zum Parkhaus. Wir luden unsere Sachen ins Auto und steuerten noch mal Richtung Fluss. Ins Camp David konnten wir dann ungehindert rein fahren, um endlich mal richtig ans Wasser ranzukommen. Es gab viele Sitzplätze mit Grill und sogar ein Stück Sandstrand. Dazu die Palmen und das klare Wasser des Colorados – richtig schön hier.
Eigentlich bezahlt man hier aber auch Eintritt, aber so früh am Morgen hat das noch niemanden interessiert. Wir mussten los, denn es lagen mal wieder etliche Kilometer vor uns. Wir fuhren wieder auf die Interstate auf und bogen aber nach ca. 30 km nach links Richtung Nipton ab. Die Straße nennt sich Joshua Tree Highway. Die schnurrgerade Straße wurde wirklich von zahlreichen Joshua Bäumen begrenzt.
Wir stoppten kurz im „Ort“ Nipton, aber das einzige Geschäft weit und breit hatte gerade eben mal zu. Nach weiteren 10 Minuten erreichten wir wieder die I-15. Schon von weitem waren uns die drei hellen Strahler aufgefallen. Während der Auffahrt auf die Interstate konnten wir aber auch nichts Genaueres erkennen. Nur das Wasser drum herum war. Ok, wir konnten es nicht klären.
Kurz darauf bogen wir schon wieder auf die Cima - Road ab. Gleich zu Beginn noch eine recht teure Tankstelle, die aber lecker getrocknetes Fleisch verkauften. Die Straße stieg allmählich an und die Joshua Tree`s wurden immer zahlreicher.
Wir stoppten am Parkplatz zum Teutonia Peak Trail. Mal wieder Rucksack geschultert und los marschiert. Der Trampelpfad führte durch wunderschöne große Joshua`s, dazwischen blühten bunte Blümchen bzw. Kakteen und auch ein paar Steine lagen dekorativ herum. Leider nur im schnöden beige, die rote Fraktion hatten wir für diesen Urlaub hinter uns gelassen.
Es ließ sich wunderbar laufen. So ca. 30 Minuten marschierten wir auf ebenem Gelände, dann begann der kurze Aufstieg. War jetzt nicht besonders steil, aber lose Steinchen sorgten für Rutschigkeit. Wir suchten uns mal wieder einen schönen Sitzplatz und packten die Picknickvorräte aus. Mein Mann probierte sich noch an der Gipfelspitze, fand aber keinen geeigneten Aufstiegspunkt. Wir hatten aber trotzdem eine wunderschöne Rundumsicht. Keine menschliche Ansiedlung weit und breit und nur 2 Leute waren uns beim Aufstieg entgegen gekommen. So mögen wir das!
In einer Felsspalte unterhalb der Gipfelsteine fand ich noch diese interessanten Kokons. Sah schon bissel komisch aus und ich hielt auch etwas Abstand.
Wir liefen in etwa den selben Weg wieder zurück und fanden natürlich wieder jede Menge neue Fotomotive.
(haben auch den "Fußbaum" gefunden
Gegen 14.30 Uhr waren wir wieder am Auto und fuhren weiter bis Cima, einem verlassenen Ort. Schade, das alles schon so dolle verfallen war.
Dafür begann ab hier die neu geteerte Straße und es ließ sich wunderbar fahren. In Kelso parkten wir unser Auto schön im Schatten, denn das Thermometer zeigte inzwischen gemütliche 29 Grad an. Wir liefen kurz zum restaurierten Bahnhof und sahen uns die kleine Ausstellung an. Ein angenehmer Zwischenstopp, leider gibt es kein Cafe oder Restaurant hier.
Ab den überquerten Bahnschienen wurde die Straße wieder schlechter. Loch reihte sich an Loch und man musste ganz schön aufpassen, denn die waren tief ausgefahren. An den Kelso Dünen fuhren wir nur vorbei und knipsten von weitem.
Wenige Kilometer weiter folgte auf der rechten Seite noch mal eine interessante Felsformation aus vielen zerbrochenen bzw. zersplitterten Felsen. Sah gut aus und vielleicht kommen wir ja irgendwann hier noch mal vorbei. Unsere Straße führte unter der I 40 durch und wir fuhren etliche Kilometer durch eine trockene Salzpfanne.
Die ganze Ecke hier nennt sich „Heart of Mohave“. Bei Amboy stoppten wir natürlich kurz für ein Foto an Roy`s Hotel und Tanke an der alten Route 66. Schön das sich hier jemand noch so gut um diese alten Anlagen kümmert.
Dann stieg die Straße wieder langsam an und der Blick zurück war für mich einfach toll. Hier war ??? – einfach nix. Wüste bis zum Horizont. Wir stoppten zweimal für Fotos, aber diese Weite einzufangen war mir nicht möglich. So weit man schauen kann – einfach nischt! Auch keine Geräusche, keine Vögel oder anderes Getier!
Wir durchquerten als nächstes das Wonder Valley, aber wir konnten nicht das Wunder enträtseln. So viele verlassene Häuser und nur ein paar kleine bewohnte Verschläge mitten in der Pampa. Ganz schön viel Trostlosigkeit auf einem Haufen.
Endlich erreichten wir den Ort 29Palms und unser Hotel Fairfield Inn & Suites. Die Koffer auf das schöne große Zimmer verfrachtet, Inhalt Kühltasche in den Kühlschrank gepackt und ab mit Badesachen an und in den Pool. Herrlich, einfach so wieder mal in der Sonne sitzen zu können. Ein großer Gasgrill stand im Garten und so hauten wir unsere verbliebenen 2 Filets Mignon gleich auf den Brutzler. Dazu Krautsalat, Brötchen und kalter Weißwein. Ein paar Gäste schauten ganz neidisch auf unsere leckeren Fleischbrocken. Bis 21 Uhr konnten wir in kurzen Sachen draußen sitzen, dann siegte aber auch die Müdigkeit.
PS: Schuhe durch gelaufen, sind zu viel gewandert
gefahrene Strecke: 228 km