Nachdem ich schon viele eurer Reiseberichte gelesen habe und jetzt endlich mal ein freies Wochenende gefunden habe, schreibe ich jetzt auch endlich den Reisebericht zu unserer Reise. Ob ich das so gut wie die anderen hinbekomme wird sich rausstellen. Also hier erst einmal die wichtigsten Daten:
Zeitraum: 29.9.2006 – 15.10.2006
Personen: 2, Ich (Stefan – 19) und meine Freundin (Chrissi – 18)
Grund der Reise: Noch mal richtig Urlaub machen vorm Abi und natürlich auch die Verwirklichung unseres Urlaubstraums...
Flugpreis: 713€ (ziemlich spät gebucht)
„Reiseplan“:
29. Sep Berlin => London => L.A.
30. Sep L.A
01. Okt L.A
02. Okt L.A
03. Okt L.A
04. Okt L.A. => Las Vegas
05. Okt Las Vegas
06. Okt Las Vegas => Orange County
07. Okt Orange County => Highway No.1
08. Okt Highway No.1
09. Okt Highway No.1 => San Francisco
10. Okt San Francisco
11. Okt San Francisco
12. Okt San Francisco
13. Okt San Francisco
14. Okt Abflug San Francisco
15. Okt Ankunft London => Berlin
Freitag 29. September 2006
Nach einer nicht allzu langen Nacht, ging um 3:48 Uhr (das war wohl eher random) mein Radiowecker an. Wir hatten uns extra einen Tag Schule freigenommen um die Herbstferien einmal so richtig nutzen zu können – denn was macht man schon in Deutschland im Herbst, außer drinnen hocken und zu sehen wie der Regen fällt. Somit machten wir uns fertig, mein Dad war so nett uns zum Flughafen zu fahren, und somit fuhren wir gegen halb fünf los Richtung Flughafen. Natürlich hatte ich extra Zeit eingeplant, aber wie immer ist nichts aufregendes während der Fahrt passiert und wir erreichten Tegel (TXL) gut eine halbe Stunde später. Jetzt hieß es erst einmal warten, doch die Aufregung stieg. Nach etwa 20 Minuten – und zwei Zigaretten... – konnten wir endlich unser Gepäck abgeben und zum Gate gehen, wobei zu sagen ist, dass die Sicherheitsmaßnahmen nach den vereitelten Terroranschlägen in London ziemlich lasch waren. Nach einer weiteren Stunde warten, ging es endlich an Board, der A319 sah von innen nicht mehr ganz neu aus, aber was soll man machen, und rund zwei Stunden später landeten wir mit gut einer halben Stunde Verspätung in London. Dort ging der Wahnsinn erst richtig los: Alle sprangen aus dem Flugzeug, als wüssten sie was käme, wir im Gegensatz dazu bewegten uns langsam Richtung Terminal. Und dann sahen wir es, riesige Menschenschlangen – die Sicherheitskontrollen. Zwar hatten wir 4,5 Stunden Aufendhalt, dieser wurde aber aufgrund des großen Andrangs auf 2,5 Stunden gemindert. Trotzdem konnte Chrissi ein Feuerzeug hindurch „schmuggeln“ und musste dann erst einmal eine Rauchen. Als dies geschehen war, schauten wir uns kurz in den Geschäften um, kauften noch etwas zutrinken und zu mampfen und gingen nach weiterer Warterei, kurz nach 13 Uhr Ortszeit, an Board einer 747-400, die uns nach Los Angeles bringen sollte.
(Rocky Mountains)
Nach knapp 11 Stunden, Flugzeugessen und In-Seat-Entertainment erreichten wir die Metropole gegen 15 Uhr Ortszeit. Also stiegen wir um: vom Flugzeug aufs Förderband und nach nicht einmal 10 Minuten erreichten wir die große Terminalhalle, riesige USA Flaggen erstreckten sich vor uns und ohne einen Moment der Ruhe, wurden wir sofort vom Personal angewiesen uns für die „Immigration“ einzureihen. Nach den üblichen Fragen, was wir hier denn machen würden und wie lange wir bleiben, wünschte uns der nette Officier noch einen schönen Tag. Da waren, wir nun, jetzt noch die Koffer abholen, auf das gebuchte Shuttle warten und gemütlich zum Hotel fahren...ja...nix da. Nachdem unsere Koffer schon beim ersten Schwung ausgeteilt wurden, verließen wir ein wenig desorientiert das Ankunftsterminal. Nicht einen Schritt durch die Tür getan, sprach uns sofort jemand in rotem Dress an – es war jemand von unserem Shuttleunternehmen, der uns verständlich machen wollte, dass wir uns beeilen sollten. Also nahmen wir die Beine in die Hand und rannten zum 200m entfernten Shuttlebus, so begann meine erste Reise im Van durch L.A.: Der Fahrer, wahrscheinlich ein Mexikaner, trat das Gaspedal durch und mit quietschenden Reifen ging es auf dem I-105 Richtung Downtown. Nach unzähligen waghalsigen Überholmanövern und ein paar kurzen Stopps, um andere Fahrgäste an ihren Hotels aussteigen zulassen, erreichten wir unsere Hotel, das „Dragon Gate Inn“ im Herzen Chinatowns. Ein bisschen schäbig dachten wir uns, aber was soll’s, wir sind ja keine Millionäre und es soll ja auch nur zum Schlafen dienen. Nach dem Check-In, betraten wir unser Hotelzimmer, dass mit Abstand das größte unserer Reise sein sollte und im Endeffekt war das Zimmer an sich, von der Sauberkeit her, ganz okay.
(Foto vom Hotelzimmer)
Als wir alle Sachen zum Zimmer im zweiten Stock transportiert hatten, kam uns die Idee erst einmal noch ein wenig Chinatown zu besichtigen, also gingen wir los. Aber nach gut einer halben Stunde, in der wir wenigstens noch etwas zu trinken für’s Zimmer kauften, waren wir wieder am Hotel angekommen. Und gegen 19 Uhr ging der super lange Tag für uns in einem, der zwei, queensize Betten zuende.
Samstag 30. September 2006
Dank dem Jetlack, wachten wir so etwa gegen 4:30 auf. Nach gemeinsamen Faulenzen im Bett, fernsehen und duschen, gingen wir ungefähr halb acht mit großen Hunger runter zum Frühstück. Doch sehr zu Ungunsten unseres Magens, bestand das Frühstück nur aus der Auswahl zwischen einem Bagel oder einem Muffin und einem zusätzlichen Getränk. Leicht genervt vom Hotel, aber mit gespannter Stimmung, fuhren wir mit der nahegelegenen Metro Rail (gold, dann red) zur Ecke Vermont / Sunset, von wo aus unser erster ganze Tag in Kalifornien starten sollte. Natürlich hatten wir damit einen typischen Touristenfehler gemacht – es war die falsche Station...Aber nun gut, ich zog den Stadtplan aus dem prall gefüllten Rucksack und schaute wie wir jetzt am besten zum Hollywood Blvd. gelangen. Eine halbe Stunde später, erreichten wir den ersehnten Boulevard mit seinem berühmten Abschnitt, dem Walk of Fame.
(Da könnten die mir auch einen Stern geben!
)
(Auch nicht schlecht!)
(Wobei ich solch eine Karre bevorzuge!
)
Nach zahlreichen Fotos erreichten wir das Man Chinese Theatre, wo wir zum ersten man den Camcorder anwarfen. Dann ging es weiter Richtung Westen, immer den Hollywood Boulevard entlang, dieser wurde dann zum Sunset Blvd., wenn ich mich richtig entsinne. Wir liefen und liefen und erreichten schlussendlich Beverly Hills. Immer noch auf der Suche nach dem allseits bekannten Rodeo Drive, bogen wir in eine der zahlreichen Querstraßen ein. Hier konnte man dann zum ersten Mal auch ein wenig von den prunkvollen Häusern sehen.
(Wer da wohl wohnt...?)
Obwohl wir für rund eine Stunde planlos durch die Villensiedlungen liefen, erreichten wir dann doch noch den Rodeo Drive, persönlich hatte ich ihn mir etwas anders vorgestellt, doch sollte dies kein Hindernis sein weitere Fotos zu schießen.
(Shopping mal etwas teurer auf dem Rodeo Drive)
Wir zweigten dann auf den Wilshire Blvd. ab und fuhren mit dem Bus wieder Richtung Downtown. Dort begegnete uns ein Obdachloser, der uns um eine kleine Mitgift bat, und fragte woher wir kämen (irgendwie hat uns fast jeder, sofort, als Tourist enttarnt). Als wir sagten wir kämen aus Deutschland, fing er plötzlich an zu sagen: „Ah...Ketchup is a German word, isn’t it?“ er wiederholte das vier oder fünf mal und ging dann weiter. Wir fanden das eigentlich ganz lustig, und stiegen daraufhin in die Metro ein, die uns wieder nach Chinatown brachte. Dort angekommen, nach diesem erschöpfenden Tag, und wunderschönem Wetter, schauten wir noch ein bisschen fern (CSI: Miami) und schliefen, dann tief und fest ein.
(Skyline von der Chinatown Metro Rail Station)