So nun gehts aber weiter
2. Tag 19.09.08
Gegen 4 Uhr werde ich wach und zwinge mich aber noch zu einer Stunde Schlaf. Ab 05:30 Uhr ist aber nix mehr zu machen und ich werde von einem Hilfeersuchen aus dem Schlummer gerissen. „Wie geht denn die Dusche an?“ Ich grinse in mich rein. Das habe ich mich bei meinem ersten Mal in den USA auch gefragt. Vor der Badezimmertür gebe ich eine mündliche Bedienungsanleitung und ein lauter Aufschrei „Kalt!“ verrät mit das es geklappt hat.
Ich erfahre das Stephi und Dani die ganze Nacht nicht vor Aufregung nicht schlafen konnten und das ich außerdem geschnarcht hätte. Oje, ich hoffe aber dass mein Schnarchen meiner Übermüdung geschuldet war und gelobe Besserung.
Wir kochen uns auf dem Zimmer einen Kaffee und machen uns ganz gemütlich fertig für unseren ersten Tag in Frisco. Auch für mich ist das erste Mal in dieser Stadt und freue mich schon total auf alles was ich auf vielen Fotos und im TV gesehen habe endliche live und in Farbe zu sehen. Da die Stadtrundfahrt erst gegen 10 Uhr beginnen soll ist noch Zeit sich ohne die Reisegruppe zu aklimatisieren und die ersten Eindrücke in sich auf zu nehmen. Vorher gehen wir noch zum Frühstücksbuffet unseres Hotels. Es gibt eine reichhaltige Auswahl aus allem. Während sich Dani und Stepie sich Lachsbagels machen bleibe ich bei Eiern und Speck und einer Scheibe Toast. So gestärkt stehen wir dann gegen 07:30 Uhr schon vor dem Hotel und laufen mit einem Stadtplan bewaffnet einfach mal los und lassen alles auf uns wirken. Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen, blauen Himmel und macht Hoffnung die Golden Gate Bridge in ihrer ganzen unverhüllten Schönheit zu bewundern. Da ich mir in den Kopf gesetzt habe gleich heute meinen Briefmarkenbedarf im Postamt zu decken gehen wir auf die Suche nach einem solchem. Ich merkte sofort: Wir sind in Amerika! Als ich meinen Stadtplan auspackte und wir versuchten uns zu orientieren fragt uns gleich der nächste hilfsbereite Passant:“Can I help you?“ Ich liebe Amerika! Seltsamerweise schickten uns diese netten, hilfsbereiten Menschen jeweils in in eine andere Richtung. Wir irren eine Weile ziemlich ziellos herum und finden schließlich das ersehnte Postamt. Leider war noch nicht 9 Uhr und so verbrachten wir die Zeit beim Shoppen in einem Walgreens nebenan wo Bonbons, Wasser und die ersten Postkarten den Besitzer wechselten. Schließlich konnten wir auch das Postamt stürmen, kaum das die Türen aufgeschlossen wurden und uns eine bereits laut singende, gutgelaunte Postangestellte unsere Wünsche nach Briefmarken für die Postkarten der Daheimgebliebenen erfüllt.
Vor dem Postamt am frühen Morgen
Wir laufen dann anschließend wieder zurück zu unserem Hotel. Einen Häuserblock vorher begegnen wir ein paar Leuten aus unserer Reisegruppe die grade erst mit dem Frühstück fertig geworden sind und sich jetzt die Beine vertreten. Wir flitzen noch schnell auf unser Zimmer und verstauen die Einkäufe die wir während des Tages nicht gebrauchen können.
Pünktlich um 10 Uhr haben sich alle Reiseteilnehmer dann in der Hotellobby des Holiday Inn Golden Gateway versammelt und unser Reiseleiter samt Bus taucht auf. Nachdem Eric unser Reiseleiter sich vorgestellt hat und das übliche Bussitzrotationssystem für unsere Reise erklärt hat geht’s direkt los Eric ist übrigens Holländer, ca. 1,90 m groß und von vom Typ eher schlaksig , spricht 7 Sprachen und macht seinen Job echt gut. Er wird uns die ganze Reise bis nach L. A. begleiten.
(Leider kann ich nicht mehr ganz genau sagen in welcher Reihenfolge wir die Sehenswürdigkeiten angefahren haben, aber die Highlights sind auf jeden Fall dabei)
In den Strassen von San Francisco
Unser erster Stop führt uns zum Rathaus von San Francisco. Erinnert mich irgendwie an das Capitol in D. C. nur in grau. Vor dem Rathaus ist irgendeine Gartenausstellung was dann natürlich auch zu Bildern mit einer anderen Perspektive verführt.
Danach fahren wir zu einem Aussichtpunkt bzw. genau gesagt zu Twin Peaks. Bei mir als alten TV-Serien Junkie klingelt was im Oberstübchen bei diesem Namen. Aber an die Serie kann ich mich nicht wirklich erinnern, weil ich da wohl noch zu jung war als das lief. Obwohl die Sonne immer noch vom Himmel strahlt habe ich dennoch Sorge, die heissersehnte Golden Gate Bridge könnte sich hinter Nebelschwaden verstecken. Ich habe ja gelesen wie schnell sich das Wetter in San Francisco ändern kann. Aber meine Sorge ist unbegründet und wir genießen eine wirklich unglaublich schöne Aussicht. Dani, Stephie und ich sind total begeistert davon und noch mehr das man doch tatsächlich sogar von hier die Golden Gate Bridge sehen kann. Unsere Kamera´s laufen echt heiss und versuchen das Panorama digital einzufangen. Ich glaube wir machen gefühlte 1000 Fotos nur von dem Ausblick.
Nach diesem Fotostop und Eric´s nützlichen Infos über die Stadt geht’s auch wieder zurück in den Bus. Der nächste Halt ist eine sehr große, moderne katholische Kirche. Leider habe ich den Namen vergessen. Eric meinte wir sollten uns auch unbedingt das Innere ansehen. Natürlich haben wir das dann auch gemacht. Da ich mir Kirchen grundsätzlich immer gerne ansehe sowie auch Friedhöfe (Wenn man mich fragt was mir in Wien am besten gefällt würde ich antworten: „Zentralfriedhof“) gucke ich auch immer etwas genauer hin. Über dem Altar waren sie Alu-blättchen angebracht die wirkten als würde Wasser über den Altar ausgegossen werden. Vielleicht sollte es auch die Ausgießung des heiligen Geistes oder die Taufe symbolisieren. Jedenfalls sah es toll aus und wenn ein Luftzug das ganze in Bewegung brachte hörte es sich an als würde man eine Alufolie schütteln – also sein ein leichtes metallenes Rascheln.
Kirche von außen
Bildnis des auferstandenen Christus von außen über dem Haupteingangsportal
Das Gleiche Bildnis nur vom inneren der Kirche gesehen
Innenansicht der Decke des Gebäudes
Unser Bus
Danach ging es wieder weiter direkt zu Golden Gate Bridge. Beeindruckt machen wir auch von einem der ausgestellten Trägerkabel Fotos und natürlich jede Menge von der Golden Gate Bridge. Ich kanns fast nicht glauben, dass ich das endlich mit eigenen Augen sehen darf.
Statue von Joseph Baermann Strauss, dem Erbauer der Golden Gate Bridge
Unser Bus fährt uns schließlich über die Brücke uns macht gegenüber noch einen Fotostop. Auch hier offenbart sich ein wunderschöner Ausblick. Eric erwähnt das die Leute die ihr Leben mit einem Sprung von der Brücke ein Ende setzen würden meist mit Blick auf die Stadt und nur ganz wenige dem Meer zugewandt zum Sprung ansetzen. Makaber aber bei dieser Aussicht kein Wunder.
Auch am Botanischen Garten legten wir einen Stop ein.
Anschließend geht’s noch am Union Square, Lombard Street und an Chinatown vorbei.
Lombard Street. Jede Menge Kabel
China Town
Ein paar hübsche Häuschen