Tag 9 - 7.10.2011: San Diego - FLugzeugträger, Coronado, GaslampquaterNach etlichen Tagen mit wolkenverhangenem Himmel strahlt uns heutemorgen die Sonne zwischen den Wolken entgegen. Wir frühstücken im Innenhof des Dolphinmotels (das Frühstück ist wie auch die Zimmer etwas spartanisch mit O-Saft, Joghurt und Muffins) und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Dann gehts immer am North Habor Drive entlang zum Liegeplatz der USS Midway. Vom North Harbor Drive hat man einen sagenhaften Blick auf die Skyline von San Diego und so haben wir gleich eine Verabredung für den späten Abend. Bei Nacht sieht dieser Anblick bestimmt noch besser aus.
Eigentlich hatten wir vor, ein Kombiticket zu kaufen, d.h. USS Midway + Maritime Museum. Im Maritme Museum, das sich direkt neben der USS Midway befindet, kann man sich viele alte Schiffe anschauen, u.a. die "Star of India", die aus dem Film Master and Commander bekannt ist:
Uns ist es aber dann doch zu teuer und so beschließen wir uns "nur" den ausrangierter Flugzeugträger der US Navy anzuschauen. Früh morgens ist dort noch recht wenig los und so können wir in aller Ruhe das Schiff und die verschiedenen Fluggeräte darauf anschauen. Mein Hase ist seelig
Besonders gut hat uns die Führung eines Navy-Veterans durch die Brücke gefallen. Da noch nicht viel los war, mussten wir uns "unseren Veteran" nur mit einem US-Amerikaner aus Tulsa teilen.
Der Navigationsraum
Hier saß glaub ich der Kapitän...
"Unser" Veteran hat uns die Geschichte der USS Midway und die ganze Technik aus erster Hand erzählt. Viel besser als die etwas spröde Audio-Tour.
Kopf einziehen
Der jüngste und der älteste amerikanische Flugzeugträger nebeneinander
In der Bucht liegt übrigens auch die USS Ronald Regan vor Anker
Auf dem Flightdeck ist gerade ein Filmteam am Gange, dass einen Navy-Veteran (der Mann mit dem blauen Shirt) filmt, der einen tragischen Unfall auf der USS-Midway überlebt hat: Er arbeitete auf dem Flightdeck und wurde dabei von der Turbine eines Kampfjets angesogen und durch die Turbine hindurchgesogen. Wie durch ein Wunder hat er alles halbwegs überlebt (ich glaube nur ein Bein war gebrochen). Da er nämlich mit dem Kopf zuerst eingesogen wurde, hat sein Helm das meiste geschrottet. Geschichten gibt's...
Ein bisschen Top Gun-Feeling darf der Hase auch noch schnuppern
Es ist inzwischen richtig warm geworden und deshalb beschließen wir, schnell zurück zum Motel zu fahren, kurze Sachen anzuziehen und die Badesachen einzupacken. Schließlich sind wir in Kalifornien, im Staat der Beachgirls und Surfer!
Auf dem Parkplatz funktioniert aber plötzlich die Fernbedienung vom Auto nicht mehr. Batterie leer? Chris schließt die Tür auf die konventionelle Art und Weise auf und prompt geht die Alarmanlage los. Ich könnt sicherlich ahnen, was das für ein Gefühl ist: Um einen herum Navy-Veteranen oder -Soldaten, ein Hafen voll mit US-amerikanischer-Navy-Streitmacht und unsere Alarmanlage lenkt alle Blicke auf uns. Irgendwo im hintersten Eckchen meiner Hirns erinnere ich mich aber daran, dass man einfach nur den Schlüssel ins Zündschloss stecken muss und schon sollte es aufhören zu piepen... Stille ganz so herrlich sein
Also fahren wir zum nächsten Alamo-Vermietungsbüro, das glücklicherweise direkt in der Nähe am Flughafen befindet. Dort erfahren wir, dass die Navy gerade Funkwellentests macht und deshalb rund um den Hafen keine Fernbedienung funktioniert. Wie erwartet wunderte sich der Alamo-Mitarbeiter weniger über unsere nicht funktionierende Fernbedienung, sondern um so mehr über unseren etwas größer geratenen "Compact"-Wagen. Nach ein paar Erklärungen beglückwünschte er uns schmunzelnd zu unserem Deal und so konnten wir dann doch noch zum Motel fahren - ohne das Auto gegen einen echten Compact-Wagen eintauschen zu müssen.
Chris hat auf dem Flugzeugträger der Blick auf die Brücke nach Coronado so gut gefallen, dass unser nächstes Ziel schnell feststeht: auf nach Coronado! Das illustre Örtchen Coronado gehört eigentlich schon nicht mehr zu San Diego, da es sich auf einer vorgelagerten Landspitze befindet. Dadurch hat man aber einen guten Blick auf die Skyline von San Diego. Unser Mittagessen bei Burgerking wird also mit dieser Aussicht gekrönt:
Und hier erleben wir endlich ein paar Stunden California-Beach-Feeling. Im Lonely-Planet wird der Strand hinter dem bekannten Hotel Coronado empfohlen und er ist wirklich wunderschön.
Es ist nicht viel los, das Wasser ist angenehm warm, der Sand glitzert golden, so muss Urlaub sein! Während Chris sich body-surfend in die Wellen wirf, sitze ich nur in der auslaufenden Brandung. Noch Monate später ist dies mein "ich meditiere mich in den Urlaub-Bild".
Allen San Diego Besuchern sei dieser Strand wärmstens ans Herz gelegt.
Wir machen einen kleinen Spaziergang am Strand entlang zum Hotel Coronado. Die Zimmerpreise haben es hier in sich, was bei der Lage durchaus zu verstehen ist. Weniger freuen würde ich mich als Hotelgast allerdings darüber, dass das Hotel nicht nur an einem Traumstrand in einer Traumstadt liegt, sondern gleichzeitig auch in der Einflugschneise einer US-Navy-Base. Heute übt gerade ein Kampfjetpilot Landungen und fliegt munter und zum Teil ohrenbetördend laut hin und her bis er es endlich schafft.
Das Hotel Coronado
Es ist gerade Ebbe und so kann man ein paar kleinere Gezeitentümpel entdecken.
Endlich klappt's auch mit dem Foto vom Seestern...
Herrlich ist's hier!
Irgendwann meldet sich unser Magen zu Wort, der gefüttert werden möchte. Zunächst muss er sich mit einem Frappuccino von Starbucks zufrieden geben, aber im Gaslamp Quarter wird sich sicherlich das ein oder andere Restaurant finden. Wir parken im Horton Plaza und mein Mann kriegt erstmal einen Schock: 15 Minuten für 2 Dollar. Er ist schon drauf und dran, uns zum Abendessen ein Sandwich zu schmieren, als ich ihm erkläre, dass man das Parkticket im Center entwerten kann. Leider kriegt er dann schneller als gehofft raus, dass man dafür noch nicht einmal etwas kaufen muss. Ich hätte mich doch zu gerne aufgeopfert und was bei Victoria's Secret gekauft, um unser Parkticket entwerten zu lassen.
Das Horton-Plaza
Wir essen sehr, sehr lecker bei einem Inder. Für mich gibt's Chicken Korma und für den Hasen Chicken Vindaloo. Dazu gibt es dann noch eine kostenlose CD mit indischer Musk. Anschließend schlendern wir noch durch die nächtlich beleuchteten Straßen des Gaslamp-Quarter.
Unser spätabendliches Date mit dem North Harbor Drive ist der krönende Abschluss dieses wunderschönen Tages.