Hallo zusammen!
Vielen Dank für das Lob für die Bilder!
@ Leia: Und, hat Eure Tochter einen ganzen Becher geschafft? Ich würde mich ja schon als recht unersättlich bezeichnen, was Eis angeht, aber ob ich einen ganzen Becher schaffen würde? Und nach einem Hike zum Plateau Point wäre ich dazu auch zu k.o. gewesen... (siehe unten) - da ziehe ich den Hut vor Eurer Tochter (aber das habe ich beim Lesen deines Reiseberichts auch schon häufig getan...)!
Dann soll es auch direkt weiter gehen, heute geht es abwärts!
Mittwoch, 28.05.2008Der von Torsten lang ersehnte Tag brach an! Vor unserem Urlaub gab es einige Diskussionen, wie weit wir in den Canyon hinabsteigen wollen, Torsten wollte gern ganz runter, aber ich hatte Bammel vor dem Aufstieg, sowohl mit Gepäck und Übernachtung als auch ohne Gepäck und an einem Tag. Also hatten wir uns auf den Indian Garden als Ziel geeinigt.
Als der Wecker um 4 Uhr klingelte, war Torsten sich zunächst nicht sicher, ob er das wirklich gewollt hatte...
Aber dann doch flink aus den Federn und rein in die zurecht gelegten Klamotten, Rucksäcke aufgesetzt und dann ging es mit dem ersten Shuttlebus des Tages los Richtung Bright Angel Trailhead.
Gegen 5.30 Uhr begannen wir im wunderschönen Morgenlicht mit einigen wenigen Wanderern den Abstieg. Man überholte sich immer mal wieder gegenseitig, so kamen wir unter anderem mit einem Vogelfotografen ins Gespräch, der uns auch mal sein $2.000 Fernglas in die Hand drückte („Whatever you do, don´t drop it!“), um uns an seinen Beobachtungen teilhaben zu lassen. Zumindest ich war aber zu blöd (oder die Vögel zu schnell), Torsten konnte den einen oder anderen Vogel erspähen.
Bei recht frischen Temperaturen war der Abstieg, unterbrochen von zwei kurzen Stopps an den zwei resthouses, dann auch recht angenehm geschafft und wir erreichten gegen 9 Uhr Indian Garden, eine echt schöne kleine, richtig grüne Oase in der Canyonwelt.
Hier warteten wir dann – uns schön an die Ratschläge der Ranger haltend – die Mittagshitze ab. Torsten hatte allerdings (wen wundert´s?) noch locker die Energie, bis zum Plateau Point zu hiken. Das Stück nahm er dann auch unbelastet in Angriff, zwei Halbliterflaschen in den Händen, Fotoapparat um den Hals und Müsliriegel in der Tasche –die anderen Wanderer, die ihm begegneten, guckten wohl recht komisch. Aber ich war ja im Indian Garden zurück geblieben und konnte das übrige Zeugs „bewachen“.
Gemütlich auf einer Bank unter Bäumen hatte ich es mir inzwischen mit meinem Buch gemütlich gemacht (ich gebe es zu, wir Lesejunkies haben jeder ein Buch mitgenommen), gelegentlich schreckten mich im Laub raschelnde squirrels und lizards auf:
Nach Torstens Rückkehr gab es ein schönes Picknick („This is not the time for a diet.“ – Es soll niemand sagen, wir würden uns nicht an die guten Ratschläge für Hiker halten!) und wir widmeten uns weiter unserer Lektüre.
Gegen 14 Uhr hatten wir dann auch meiner Meinung nach genug gewartet und der Aufstieg begann. Vorbei an wunderschönen Kaktusblüten wurde uns schnell mächtig warm.
Gegen 15.15 Uhr erreichten wir das erste resthouse und nach einer Pause von 15 Minuten ging es weiter. Unterwegs gab es natürlich auch diverse Fotostopps und auch eine Mulikarawane, beladen mit Vorräten und / oder Material kreuzte unseren Weg.
Am zweiten resthouse, das wir gegen 16.30 Uhr erreichten, brauchte ich eine längere Pause und wir ruhten uns ca. 1 Stunde aus. Ich merkte, wie auch schon an den Vortagen, dass mir die ungewohnte Höhe doch sehr zu schaffen machte, von meinen Beinen her hatte ich keine Probleme, aber mir ging einfach die Luft aus...
Die Pause hatte Torsten dann aber auch gut überstanden (mit den Pausen hat er es nicht so
), wir unterhielten uns sehr nett mit einem jungen Deutschen, der gerade am Ende eines Studienjahres in San Diego war und mit seinem Kumpel aus den Staaten noch vor seiner Heimreise einen kleinen Trip gemacht hatte. San Diego war seit unserem Besuch in 2006 so eine Art „Gelobte Stadt“ für uns und dementsprechend beneideten wir ihn doch ein wenig! Nach einer Stunde Pause hieß es dann, das letzte Stück in Angriff zu nehmen und gegen 18.40 Uhr erreichten wir den Rim. Ich war sehr stolz auf mich und wir belohnten uns mit einem großen Becher Hot Chocolate , bevor wir mit dem Bus zum Campground fuhren. Ich fiel völlig fertig ohne Abendessen ins Bett – äh, auf die Matte – Torsten war wohl noch ein bisschen auf!
Viele Grüße
Lisa