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Autor Thema: Camping im Südwesten: 35 heiß-kalte Tage und Nächte im Mai / Juni 2008  (Gelesen 28194 mal)

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Lisa78

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Bevor das Wochenende ganz rum ist - der nächste Tag:

Samstag, 07.06.2008

Wir merkten, dass wir doch in etwas höheren Lagen waren, morgens war es reichlich frisch.  :bibber: Frühstückshunger hatten wir daher erst mal nicht, sondern wir machten uns gegen 7 Uhr auf den Weg.



Wir fuhren zunächst einige Meilen durch die wunderschöne Berglandschaft und nach 45 Minuten legten wir dann einen kleinen Frühstücksstopp an einem sonnigen Plätzchen ein – allerdings war es außerhalb des Autos immer noch zu kalt, so dass wir mit Blick auf die Berge im Auto sitzend frühstückten.









Weiter ging es nach Ouray, ein Örtchen, das richtig malerisch inmitten der Berge liegt. Nach einem Stopp im Visitor Center besuchten wir den Box Canyon Park mit den entsprechenden Box Canyon Falls, die reichlich Wasser mit sich führten.



Auf dem Parkplatz gab es ein Verkehrsschild der besonderen Art:





Vom Box Canyon Park hatte man nach einem kleinen Spaziergang auf eine Brücke eine schöne Aussicht auf die Umgebung und Ouray selbst, im Hintergrund des Bildes der Ortschaft erkennt man die Cascade Falls:





Bereits gegen 13.30 Uhr erreichten wir dann unser heutiges Tagesziel, den Matterhorn Campground hinter Telluride, auf dem wir für zwei Nächte eincheckten. Auf diesem sehr schönen Platz gönnten wir uns einen faulen Nachmittag in der Sonne, mit Lesen, Spielen und Duschen. Letzteres war hier etwas aufwendiger, da bei den Damenduschen aufgrund eines Defekts nur kaltes Wasser verfügbar war, durfte ich auf Anweisung des Campground-Hosts bei den Männern duschen – aber natürlich nur, solange Torsten an der Tür Wache stand.  :dusche:






Lisa78

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Sonntag, 08.06.2008
Aufgrund einer Fehlplanung merkten wir erst morgens, dass wir keine Milch mehr fürs Frühstück hatten, quasi eine Katastrophe. Also schnell aufstehen, fertig machen und rein ins Auto Richtung Telluride, Milch kaufen. Nach einem Frühstück im Auto – das schien zur Gewohnheit zu werden – auf dem großen kostenlosen Parkplatz in Telluride liefen wir entlang des San Miguel River bis zur Pine Street.


San Miguel River in Telluride

Hier startete der 2,5-Meilen-Oneway Weg entlang des Bear Creek bis zu einem Wasserfall.






Zunächst war es morgens tatsächlich bedeckt – Frechheit – aber während der Tour riss der Himmel dann doch auf. Der Weg war schön zu laufen und gefiel uns gut. Teilweise lagen noch Schneereste auf bzw. an dem Weg.






Mit einigen Fotostopps erreichten wir unser Ziel, wo wir zunächst eine kleine Brotzeit einlegten.






Gegen Mittag waren wir zurück in der Stadt, nach einem kleinen Abstecher in den Stadtpark, wo gerade ein Jazzfestival stattfand, bummelten wir entlang der Main Street zum Startpunkt des öffentlichen Verkehrsmittels der Gegend. Hier gibt es tatsächlich eine Gondelverbindung zu verschiedenen Stationen bzw. einem Nachbarörtchen, und man kann kostenlos damit fahren. Das nutzten wir – mehr oder weniger absichtlich – auch weidlich aus. Der erste Stopp am Nature Center an der St. Sophia Station war geplant und hier schauten wir uns ein Weilchen in dem kleinen, aber feinen Center um. Kurze Zeit genossen wir auch die Aussicht, aber es war mal wieder sehr windig und damit ziemlich frisch.







Unter meiner Führung sind wir dann bei dem Versuch, zurück nach Telluride zu fahren, falsch eingestiegen. Ist aber auch schlimm, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel nicht ordentlich beschildert sind...  :dagegen: So sind wir dann alle drei vorhandenen Strecken gefahren – wenn schon, denn schon! Irgendwann hatten wir es dann aber geschafft und waren zurück in Telluride. Unser Auto fanden wir direkt wieder und nach einer kurzen Fahrt erreichten wir einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Bridal Veil Falls



Nach einem Versorgungsstopp im Supermarkt – schließlich mussten wir die verbrauchten Kalorien zeitnah mit Eis und Schokoriegeln wieder aufstocken  :essen:– kehrten wir dann zum Zeltplatz zurück.

Gefahrene Meilen: 33


Lisa78

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Und weiter geht die Reise...

Montag, 09.06.2008
Hui, kam es uns an den anderen Tagen morgens schon recht kalt vor, so wurde es heute Ernst.  :bibber: Die Nacht hatten wir noch gut verbracht, aber wir wurden beide ziemlich früh wach und ich fand es erstmals nicht so richtig kuschelig warm in meinem Schlafsack. Zu Recht, wie wir dann beim Aufstehen bemerkten, die Zeltaußenhaut, die Zeltstangen und auch das Auto waren angefroren.



Entsprechend flink waren wir beim Abbau – Handschuhe hatten wir nämlich keine dabei und so mit Frost überzogene Zeltstangen sind nicht schön in den Händen zu halten... Auch heute frühstückten wir daher unterwegs am Straßenrand, als wir uns im Auto ein bisschen aufgewärmt hatten. Die Fahrt führte durch Farmland, und das angefrorene Gras glitzerte in der Morgensonne:



Ansonsten ging die Fahrt ohne größere Unterbrechungen durch bis Moab, wo wir kurz zu Versorgungszwecken stoppten. Am späten Vormittag erreichten wir dann den Arches Nationalpark, wo natürlich das Visitor Center unsere erste Anlaufstelle war. Hier wollten wir u. a. für den morgigen Tag den Fiery Furnace Hike buchen, eine von Rangern geführte Tour durch ein wohl recht unwegsames Gelände. Für den Dienstag war jedoch bereits alles ausgebucht, für Mittwoch hatten wir andere Pläne und so entschlossen wir uns nach kurzem Überlegen, die Tour am Donnerstag Morgen um 9 Uhr zu reservieren ($ 10 pro Person). Das würde zwar zu Lasten des Canyonlands Nationalpark gehen, aber man kann ja nun mal nicht alles haben.  :zuck:

Anschließend begannen wir mit der Erkundung des Parks. Erster Stopp war die Park Avenue, wo wir den kurzen Trail (eine Meile one-way) hin und zurück liefen. War uns morgens noch kalt gewesen? Hier war jedenfalls herrlichstes Wetter!



Unterwegs begegnete uns eine Rangerin mit einer Drahtbürste in der Hand. Neugierig wie wir sind, fragten wir, was sie denn damit tun würde. Sie erklärte uns, dass entlang des Weges Kritzeleien bzw. Graffitis gemeldet worden seien. Diese entferne sie nun mit der Drahtbürste, um nicht weitere Leute zu verführen, ähnlich mit dem felsigen Untergrund zu verfahren. Außerdem versicherte sie uns, dass wir sehr viel Glück mit dem Wetter hätten, heute sei es richtig angenehm im Vergleich zu der Hitze an den vergangenen Tagen. Uns jedenfalls kam es nach dem frischen Start in den Tag ziemlich heiß vor.
Das hinderte uns aber nicht, weitere Stopps an den verschiedenen Aussichtspunkten, verbunden mit den unterschiedlichen kurzen Trails zu den diversen Bögen, einzulegen. So erarbeiteten wir uns nach und nach den Balanced Rock, die Window Section und den Double Arch.





Um 16 Uhr überkam mich der Wissensdurst und weil wir gerade in der Nähe waren, nahmen wir am Nature Walk zum Thema Pflanzen teil – eher nicht so Torstens Thema, aber man muss ja Kompromisse eingehen. So erfuhren wir einiges über die verschiedenen Pflanzen des Nationalparks, wie den Black Bush, den Mormon Tea, den Prickly Pear Cactus, Single Leaf Ash und weitere. Da ich es aber nicht ganz so genau nehme, wie eine weitere Teilnehmerin an der Tour habe ich mir natürlich keine Notizen gemacht und kann jetzt nicht wirklich mit der Weitergabe noch vorhandenen Wissens glänzen. Jedenfalls wird das zunächst eher grau-braun aussehende Moos bzw. diese kryptobiotische Kruste, die, wenn sie denn sichtbar ist, bereits mehrere hundert Jahre alt ist, ganz schnell ziemlich grün, wenn man Wasser drauf gibt. Dies konnten wir im Selbstversuch testen.
Weiter ging die Fahrt ins Innere des Nationalparks:



Gegen 17.30 Uhr erreichten wir schließlich den wunderschön gelegenen Devils Garden Campground, wo wir auf unserem reservierten Platz aufbauten und Abendessen kochten. Zu Verdauungszwecken liefen wir anschließend in der beginnenden Abenddämmerung eine kleine Runde zum Broken Arch und Sand Arch. Der Trailhead für diese nette Runde, für die wir rund 75 Minuten brauchten, liegt direkt am Campground und der Weg war ein schöner Abschluss des Tages.





Langsam begann der Sonnenuntergang und die Felsen leuchteten in der Abendsonne:









faulpelz

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Schöne Bilder und guter Reisebericht!  :D

Keine Angst, da werden noch einige den Bericht verfolgen, einfach still lesend!

man-of-aran

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Indiana Jones lässt grüssen... Habe mir vor ca. 2 Wochen Indy3 auf Festplattenrecorder angeschaut und danach die ersten zwei Minuten behalten...
Also ich bin auch noch mit dabei, und wie. Die Arches-Bilder sind Hammer, und ich hoffe auf weitere vom nächsten Tag...
und täglich träume ich vom Juli 2008...

Achdumeinenase

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Schöne Bilder und guter Reisebericht!  :D

Keine Angst, da werden noch einige den Bericht verfolgen, einfach still lesend!

Da kann ich mich nur anschließen und oute mich als heimlicher Mitleser. Zwei Dinge sind ganz witzig. Das Bild vom Horseshoe bend - ist das aus meinem Reisebericht? ("Achdumeinenase im Wilden Westen") :lol:
Im übrigen sind wir am G.C. North rim rumgekraxelt, als Ihr am South rim wart. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich habe Euch aus der Ferne gesehen. :dance:
Ich freue mich auf die Fortsetzung

Merry Christmas von Achdumeinenase
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.

Kurt Tucholsky

Matze

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Gefällt mir weiterhin sehr gut!!  :D :D
Gruß Matze




San Francisco!!

Lisa78

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Hallo!

Ganz lieben Dank für die netten Kommentare!    :D
@AchdumeineNase: Es ist schon lustig, wie sich die Standardbilder gleichen... fällt teilweise schon auf! Und jetzt weiss ich ja auch, wen wir da am South Rim gesehen haben - endlich entfällt die Ungewissheit!  :wink:

Und dann geht es auch direkt weiter im Text. Heute wird mal wieder was getan!

Dienstag, 10.06.2008
Den heutigen Tag hatten wir für die weitere Erkundung des Arches Nationalparks angesetzt und nach eifrigem Studium aller vorhandenen Infos entschieden wir uns, den Tag mit der Tour durch den Devils Garden zu beginnen. So waren wir um 7 Uhr morgens abmarschbereit am Trailhead. Noch war der Parkplatz recht leer, die ersten waren wir allerdings auch nicht. Der Weg ist zunächst bis zum Landscape Arch sehr gut ausgebaut, und diesen wunderschönen Arch hatten wir dann auch für uns allein.



Wir liefen den Weg mit den Abstechern zu verschiedenen weiteren Bögen. U.a. sahen wir den Wall Arch, der einige Wochen nach unserer Reise einstürzen sollte:



Hätten wir eine Wette abgegeben, welcher Arch als nächster einstürzt, auf diesen hätten wir sicher nicht gesetzt.


Partition Arch

Zwischendurch ging es über eine Art Felsgrat weiter:





Nach einer Weile erreichten wir den Double O Arch:





Wir entschieden uns, bis zum Dark Angel, der das Trailende markiert, zu laufen:



Wie schon im Reiseführer stand, lohnte das letzte Stück vom Doppel-O bis zum Dunklen Engel nicht wirklich, aber man kann ja vorher nicht wissen, ob das eine richtige Info ist :pfeifen:. Immerhin können wir jetzt sagen, dass wir bis zum Ende gelaufen sind. Nach einer kleinen Frühstückspause  :essen: liefen wir dann über den Primitive Trail mit einem Abstecher zum Private Arch zurück. Der Primitive Trail forderte dann an einigen Stellen auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit und wir hatten beide viel Spaß.



Nach knapp fünf Stunden und unzähligen Fotos von den verschiedenen Arches erreichten wir den Parkplatz.
Zur Abwechslung kochten wir dann heute Mittag mal und verbummelten die wärmsten Stunden des Tages gemütlich am Campingplatz. Irgendwie frischte gegen Nachmittag ein leichter Wind auf, der sich dann reichlich steigerte. Und wir wollten doch zum Sonnenuntergang zum Delicate Arch! Wild entschlossen, uns nicht wie im Monument Valley vom Wetter ausbremsen zu lassen, befragten wir den Campgroundhost zu ihrer Ansicht zu unserem Plan. Die Dame war supernett und neben einem kleinen Plausch erhielten wir die Information, dass Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Meilen in der Stunde gemeldet worden seien. Sie riet uns jedoch, dennoch loszuwandern, da außer dem Wind keine Unwetter / Gewitter angekündigt waren. Nachdem sie uns das Versprechen abgenommen hatte, uns nach unserer Rückkehr auch zu melden, stiegen wir uns Auto und fuhren zum Trailhead, wo wir gegen 17 Uhr mit der Tour starteten. Der Wind pfiff uns auf dem großen Plateau nur so um die Ohren und es war eine Wohltat, hinter der Felswand, die kurz vor dem Blick auf den Arch steht, zu verschwinden. Zeitweise hatte ich fast Angst um meine Brille.  :staunend:

Vom Viewpoint aus war die Sicht zwar einzigartig, aber auch hier hatte der Wind reichlich Angriffsfläche. In der Hoffnung, nicht alle Fotos zu verwackeln, schossen wir einige und entschieden dann, doch nicht hier zu Abend zu picknicken und den Sonnenuntergang abzuwarten, sondern relativ direkt wieder aufzubrechen. Aber immerhin hatten wir den Arch gesehen!




Die Fotos von mir sind alle unbrauchbar - meine Haare waren durch den Wind jeder Kontrolle entzogen!  :wink:

Auf dem Rückweg zum Zeltplatz machten wir noch einen Stopp am Skyline Arch:



Einigermaßen k.o. trudelten wir gegen 19.30 Uhr am Campground wieder ein. Unseren Host fanden wir dann bei der Rettung einiger Zelte vor, die nur so im Wind flatterten und wir halfen ihr noch kurz, so gut es ging, ein Zelt zu fixieren und den verstreuten Inhalt einer offensichtlich vom Wind umgefallenen Kühlbox wieder aus dem Sand aufzusammeln. Die unglücklichen Besitzer dieses Zelts und der Kühlbox waren wohl zu einer längeren Tagestour aufgebrochen, wie uns die nette Dame erzählte, eine Familie mit vier (? – hier bin ich mir nicht mehr sicher, es waren einige) Kindern. Unser Mitgefühl hatten sie, das war bestimmt keine angenehme Wiederkehr für sie.

Wir hatten Glück, zum Einen stand unser Zelt relativ windgeschützt, zum Anderen hatten wir auf Grund unseres Aufbruchs zu einer Zeit, als es schon kräftig windete, noch Maßnahmen zur Sicherung ergriffen, so dass wir alles vorfanden, wie wir es verlassen hatten und nach einem langen Tag zufrieden in die Schlafsäcke kriechen konnten.

Gefahrene Meilen: 18


Lisa78

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Da ich Donnerstag und Freitag keine Zeit hatte, gibt es heute direkt zwei Tage!

Der erste ist allerdings ohne Fotos, dafür umso mehr Text... kein ganz guter Urlaubstag - aber, wie Torsten gerade sagt, wir haben richtig was erlebt!

Mittwoch, 11.06.2008
Der große Tag für Torsten war gekommen: Es stand eine Canyoneeringtour auf dem Programm. So machten wir uns frühzeitig auf den Weg nach Moab, weil wir vor dem vereinbarten Treffen um 8.00 Uhr noch einkaufen wollten, was wir auch locker schafften – unnütz, wie sich später herausstellen sollte...

Die Tour hatten wir von zu Hause aus vorgebucht, ich hatte mich entschieden, Torsten eine Ganztagestour aussuchen zu lassen und ihm diese zum Geburtstag zu schenken. Gespannt, was uns erwarten würde, waren wir überpünktlich um 8.00 Uhr am Büro. Hier hieß es zunächst, ein zweiseitiges Formular, auf dem alle Gefahren und Unbill, die uns denn widerfahren könnten, aufgelistet waren, und das einen Haftungsauschluss des Unternehmens enthielt, zu unterschreiben. U. a. waren mögliche Schäden am Mietwagen aufgeführt, aber hier wurde ich schnell beruhigt, wir würden in einem Wagen der Firma fahren. Hinsichtlich der anderen Punkte machte ich mir weniger Gedanken...

Nachdem noch die restlichen zwei Teilnehmer der Tour eingetroffen waren, hieß es einsteigen. Im Auto machten wir uns mit den zwei Jungs, die uns neben unserem Guide begleiten sollten, bekannt. Mike und Todd, Cousins so um die 20, waren auf Urlaub hier, einer der beiden kam aus Las Vegas, der andere von der Ostküste. Sie waren sehr nett und wir unterhielten uns, bis wir ein etwas außerhalb von Moab gelegenes Häuschen erreichten, das u.a. offensichtlich als Ausrüstungslager diente. Hier statteten wir uns mit allem, was man so braucht aus: Drysuits, Fleecehosen und –pullis, Helme, Seile, Klettergurte, Mützen, Handschuhe, Wollsocken und Schuhe. Nachdem jeder sein Zeug zusammen hatte, ging die Fahrt weiter, wir waren ein ganzes Stück unterwegs, zunächst auf geteerten Straßen, später waren es geschotterte Wege. Am Parkplatz angekommen, hieß es dann Zeug und Verpflegung einpacken und losmarschieren. Nach ungefähr 20 Minuten über recht unwegsames Gelände erreichten wir die Stelle, an der die Tour starten sollte.

Torsten hatte eine „nasse“ Tour ausgesucht, die durch einen Fluss über sechs Wasserfälle, die man sich abseilen muss, ging. Unser Guide war beeindruckt vom aktuellen Wasserstand, so hoch kannte er ihn nicht.  :wink: Auf einem großen Felsen schlüpften wir umständlich in unsere Klamotten, gar nicht so einfach, in so einen Drysuit einzusteigen. Todd stellte hier fest, dass er offensichtlich seine Handschuhe vergessen hatte – und das bei den Wassertemperaturen im Frühjahr...
Nach einigen Instruktionen, wie die Gurte und das An- und Abseilen zu handhaben sind und dem eindringlichen Hinweis, dass man, wann immer möglich, soweit es geht außerhalb des Wassers stehen sollte, da dieses sehr kalt sei, ging es rein in den Fluss. Einige Meter wateten wir, bis wir zum ersten Wasserfall kamen. Mike, der offensichtlich einige Erfahrung im Klettern hatte, seilte sich zuerst ab, und sicherte uns dann von unten. Todd folgte ihm, bevor ich dann dran war. Ich stellte recht direkt fest, dass es wohl eher nicht so mein Ding war, das Wasser prasselte mit Macht auf mich herab, ich hatte Schwierigkeiten, hierdurch zu atmen und gleichzeitig mein „Herabgleiten“ zu koordinieren, so dass ich letztlich runterruckelte. Nachdem wir alle unten ankamen, teilte uns unser Guide mit, dass hier, am „Escape Point“, die letzte Chance sei, noch auszusteigen. Von hier aus könne man leicht den Felsen, auf dem wir unsere Rucksäcke zurückgelassen hatten, erreichen, so dass wir uns überlegen sollten, ob wir weiter wollten. Todd hatte sich beim Abseilen die Hand geprellt, so dass er sich entschloss, am Felsen auf uns zu warten.

Ich rang innerlich mit mir, aber entschloss mich dann weiterzumachen :oops:. So kämpfte ich mich den zweiten Wasserfall herab – hiernach war mir ganz sicher, dass das wohl nicht mein neues Hobby werden würde – und beim dritten Wasserfall passierte es dann. Dieser war der bisher höchste, kurz vor dem Erreichen des Grundes muss ich wohl ungeschickt losgelassen haben, das auf mich herabprasselnde Wasser tat ein übriges dazu und ich fiel mit voller Wucht auf den Rücken. Mensch, tat das weh. Mike fischte mich unter dem Wasser hervor und ich musste erst mal wieder zu mir finden. Nach einer Weile, in der sich die anderen beiden von oben zu uns abseilten, war klar, dass ich mich wohl keinen weiteren Wasserfall mehr abseilen werde. Es tat letztlich zu weh und ich hatte Angst, mich dabei ernsthaft zu verletzen. So saßen wir dann im Canyon, hinter uns Wasserfall, vor uns Wasserfall, rechts und links Canyonwände.

Gott sei Dank war die Wand zur linken Seite ein wenig „gestaffelt“ und Mike entschloss sich, zu erkunden, inwieweit man mich darauf bekäme. Ich war ihm so dankbar, unser Guide wirkte zunächst nämlich etwas unentschlossen. Und Mike schaffte es tatsächlich auf den nächsten Absatz, den wir dann mit seiner Hilfe erklommen (ok, ich liess mich mehr oder weniger hochziehen und –schieben...). Von da ging es dann – mehr schlecht als recht – von einem Absatz zum nächsten, ich war letztlich nur Ballast – gut, dass Torsten mit seinen 1,98 Metern so groß ist, so konnte er mich immer recht weit von unten schieben. Irgendwann kam dann tatsächlich der Felsen mit dem in der Sonne schlafenden Todd in Sicht – was habe ich diesen in dem Moment um seine weise Entscheidung beneidet.  Aber immerhin hatten wir einen neuen Escape Point gefunden – man muss ja auch immer das Gute sehen.  :wink:

Die Jungs packten alles schwere Zeugs in ihre Rucksäcke, so dass ich letztlich nur die leichten Helme zurück zum Auto tragen musste. Zurück in der Stadt ließen wir uns den Weg zum Arzt beschreiben, und wir landeten beim Urgent Care Center an der Hauptstraße Moabs. So lernte ich doch tatsächlich auch mal das Prozedere in amerikanischen Arztpraxen kennen. Ich musste zunächst einen umfangreichen Fragebogen zu Vorerkrankungen von mir und meiner Familie (glücklicherweise sind wir eine recht gesunde Familie, ich weiss nicht, ob mir andernfalls nicht doch ggf. die Vokabeln ausgegangen wären...) und dem Anlass meines Besuchs ausfüllen. Schön war die Frage nach dem Grad der Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10 – 10 steht für „dying“ – ob man dann noch in der Lage ist, einen Bogen auszufüllen? Ich entschied mich für den Mittelbereich, das ist immer gut!

Der Arzt diagnostizierte eine Prellung und ein etwas erschütterte Niere, verordnete viel Flüssigkeit  :pepsi:, Schmerztabletten wie Ibuprofen (die hatten wir sogar dabei) und trotz der Schmerzen Bewegung – „You don´t want to get stiff, do you?“ No, wollte ich natürlich nicht und so schleppten wir uns den Rest des Nachmittags (es war inzwischen so ca. 13.30 Uhr) nach einem Essen bei Wendys durch die „Innenstadt“ von Moab. Vorher hatten wir noch überlegt, wie und wo wir die Nacht verbringen sollten. Der Arzt hatte eine erneute Untersuchung am morgigen Tag angeordnet und wir hatten ja auch für den Vormittag Karten für den Fiery Furnace Hike. Da ich zunächst der Meinung war, besser nicht auf der Matte im Zelt zu schlafen, steuerten wir erst eines der Motels an. Kurzentschlossen überlegte ich es mir jedoch anders und entschied mich doch für die stabilere Matte als eine der weichen amerikanischen Matratzen. So checkten wir für eine Nacht auf dem Moab RV Valley Campground ein. Wenigstens hatte ich jetzt so viel Mitleid bei Torsten sicher, dass ich ohne allzu große Proteste in einem Second Hand Bookshop Nachschub kaufen durfte... :wink:

Zum Abendessen gab es was „Gesundes“: Da keiner von uns Lust hatte, zu kochen, gingen wir zu Subway und irgendwann war der Tag dann um. Die Nacht verbrachte ich so durchwachsen, ich hatte schon mal besser geschlafen, aber es gehört zu meinen gut ausgereiften Fähigkeiten, auch unter widrigen Umständen einigermaßen schlafen zu können – das war mir hier recht nützlich.
Fotos gibt es von diesem Tag keine, zum Canyoneering hatten wir keine Kamera dabei und hinterher war uns auch nicht so nach Fotographieren...

Lisa78

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So, und nun gibt es auch wieder Fotos - der gestrige Tag war der einzige "fotofreie" Tag!  :wink:

Donnerstag, 12.06.2008
Morgens ging es mir bereits etwas besser und wir entschieden uns, auswärts zu frühstücken. Wir landeten beim Chinesen, wo es das typisch amerikanische Frühstück gab ($ 5,99 pro Person). Die zum „Nachtisch“ erhaltenen Glückskekse passten gut zum gestrigen Geschehen:
„Focus on the color purple this week to bring you luck“ – für lila Flecken hatte ich ja gestern schon mal gesorgt. Und „An enjoyable vacation is awaiting you near the mountains“ klang dann ja vielversprechend.
Nach einigen Bewegungsübungen (wie hoch bekomme ich die Beine?) entschloss ich mich, den Fiery Furnace Hike um 9 Uhr mitzugehen. Schließlich hatte mir der Arzt am Vortag zugesichert, dass es jedenfalls nicht schaden könne. Und es war dann auch nur halb so schlimm und die dreistündige Wanderung hat mir richtig Spaß gemacht.



Wir waren allerdings auch in einem sehr gemütlichen Tempo und mit vielen Pausen unterwegs und obwohl man mal an einigen Stellen größere Schritte machen oder Stufen erklimmen musste, so ging es mir dabei recht gut. Und den Rest taten die landschaftlichen Schönheiten und die Erzählungen der Rangerin dazu.
Wir bekamen den Skull Arch zu Gesicht:



An kniffligeren Stellen demonstrierte unser Guide, wie man diese am besten bewältigen könnte:



Das Felslabyrinth war schon ziemlich unübersichtlich:





Gelegentlich eröffneten sich uns Ausblicke auf die schneebedeckten Gipfel in der Ferne:



Nach der Wanderung setzte Torsten mich beim Arzt ab und fuhr weiter zum Tanken und Einkaufen. Der Doc stellte eine Besserung der Niere fest und meinte, wir könnten nun guten Gewissens weiterfahren. Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen und nachdem Torsten mich wieder aufgesammelt hatte, machten wir uns gegen 13.30 Uhr auf den Weg zum Dead Horse Point State Park. Unterwegs schlugen wir unser Zelt für die Nacht auf dem Horsethief Campground auf – da wir leider nicht genug Kleingeld hatten, um die Gebühr passend in den Umschlag zu stecken, musste ich erst mal eine Runde über diesen weitläufigen Platz drehen, um dann letztlich tatsächlich jemanden zu finden, der wechseln konnte. Der Schlafplatz war damit gesichert!

Da wir entgegen der ursprünglichen Planung noch den heutigen Vormittag im Arches Nationalpark verbracht haben, hatten wir jetzt natürlich weniger Zeit für den Dead Horse Point State Park und den Canyonlands National Park. Wir begannen mit dem State Park, entrichteten unseren Entrance Fee ($ 10) und stoppten an den verschiedenen View Points:





Nach einer kleinen Runde durch das Visitor Center fuhren wir weiter in den Islands-in-the-sky-District des Canyonlands Nationalparks. Auch hier stoppten wir an den Viewpoints und liefen zusätzlich zwei kurze Trails. Zunächst ging es zum Upheaval Dome:



Anschließend liefen wir noch den Rundweg, der am Mesa Arch vorbei führte. Da hier außer uns noch einige weitere Leute waren, dauerte es ein ganzes Weilchen, bis wir ein Foto des Bogens ohne Mensch und eines mit dem von uns gewünschten Mensch hatten.





Dies musste dann für einen kurzen Einblick in diesen Nationalpark reichen und wir machten uns auf den Weg zurück zum Campground. Ich war auch recht k.o. und froh, als wir gegen 18.30 Uhr wieder bei unserem Zelt ankamen.



Gefahrene Meilen: 176 (inklusive der Meilen vom Vortag)


Canyoncrawler

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Hallo Lisa,

ich bin weiterhin dabei.
Das war ja ein ganz schöner Mist mit dem Sturz beim Canyoneering. Bloss gut, dass nichts ernsteres passiert ist.

Darf ich mal fragen, was ihr für die medizinische Behandlung bezahlt habt (Neugier, da ich beruflich mit Arzthonoraren in Deutschland zu tun habe) oder musstet ihr nicht in Vorleistung treten ?
Gruss Kate
- - - - - - -
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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2018:  Wandern & Paddeln Schluchten-ABC: Ardeche, Baume, Chassezac sowie Cote Vermeille

Unsere Website: http://www.outdoordreams.de

Lisa78

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Hallo zusammen!

@canyoncrawler: Klar darfst zu fragen, die erste Behandlung am Unfalltag hat $ 100 gekostet, die Nachuntersuchung  $ 60. Fand ich jetzt ganz ok. Meine Vermutung wäre, dass ich in Deutschland mehr gezahlt hätte...? (Ich bin privat versichert und mir schlackern oft die Ohren, wenn ich die Rechnungen sehe :shock:).


Und weiter geht es mit der Reise...

Freitag, 13.06.2008

Eigentlich wollten wir heute früh starten und es ließ sich auch recht gut an. Allerdings drängte sich uns, als wir losfahren wollten, ein kleines Problem auf: Wo war denn nur Torstens Autoschlüssel? Ich hatte meinen Schlüssel während des Urlaubs zwar einige Male verlegt, aber er war immer schnell wieder zu Hand gewesen. Und schließlich war ich es bisher nicht gewohnt, im Urlaub auch einen Schlüssel zu hüten, da wir erstmals einen Zweitschlüssel im Wagen entdeckt hatten. Na ja, heute dauerte die Suche etwas länger, wir suchten auf dem Platz (ausgerechnet heute besonders weitläufig), im Auto, im Gepäck, im eingepackten Zelt und überall sonst, wo man sich denken kann. Die Stimmung war natürlich toll!  :roll: Irgendwann war klar, dass das wohl keinen Zweck mehr haben würde und wir wollten einsteigen. Torsten ging also zur Fahrerseite des Wagens, erhob den Blick gen Himmel und was lag da auf dem Autodach? Der Schlüssel! Da hatte ich jetzt aber das eine oder andere kurze Verlegen gut!

So waren wir gegen 8 Uhr startbereit und mit einem Tankstopp erreichten wir den Capitol Reef National Park bereits kurz vor Mittag. Zuerst kümmerten wir uns um einen Schlafplatz auf dem Fruita Campground, was sich im Nachhinein als sehr weise herausstellte, später gegen 15.30 Uhr war nämlich bereits alles voll. Der Campingplatz gefiel uns ausnehmend gut, eine richtig idyllische grüne Oase mit großen, schattenspendenden Bäumen. Hier ließ es sich aushalten und wir reservierten unseren Platz für die nächsten zwei Nächte.
Anschließend statteten wir dem Visitor Center einen Besuch ab und schauten zur Einstimmung einen Film über den Nationalpark an. Hiernach entschlossen wir uns, den 1-Meile-One-WayTrail zur Hickman Bridge zu wandern. Der Trailhead lag direkt an einem Flüßchen, das viele Leute zum Füße kühlen nutzten:



Der Trail führte ein wenig bergauf zur Hickman Bridge und in einer kleinen Schleife wieder zurück zum Start.









Um 15 Uhr nahmen wir am Rangertalk zu den Petroglyphs teil, wo wir gemeinsam mit sechs weiteren Teilnehmern die Chance auf einen Apple Pie verspielten. Dabei wäre es so einfach gewesen, wir hätten lediglich alle vermuteten Bedeutungen der uns gezeigten verschiedenen Petroglyphs richtig raten müssen. Wir waren eigentlich nicht schlecht, aber die letzte Zeichnung stürzte uns ins Verderben. Hier hatten wir daneben getippt – wir wären allerdings laut Ranger auch die erste Gruppe gewesen, die den Preis errungen hätte.
Um dann auch richtig was von der Atmosphäre dieses schönen Campingplatzes zu haben, kehrten wir danach zurück zu unserem Zelt, relaxten und lasen, kochten und räumten auf...



Den Abend ließen wir mit dem Rangervortrag „Lost in the skys“, der um 21 Uhr startete, ausklingen.

Gefahrene Meilen: 176


Lisa78

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Weiter im Text ...

Samstag, 14.06.2008
Da ich mich rückentechnisch noch nicht wesentlich besser fühlte, entschieden wir uns, auf meinen Wunsch noch einmal zur Kontrolle zum Arzt zu fahren. Ein Blick in den Reiseführer und eine Rückfrage beim Campground Host ergaben, dass es in Bicknell ein Community Health Center gab, das Samstagvormittags geöffnet hat. Also machten wir uns nüchtern gegen 7.30 Uhr auf den Weg und waren natürlich viel zu früh da, so dass wir 45 Minuten bis zur Öffnung vor der Tür warteten. Der Ort selbst bot auch irgendwie nichts anderes... :roll:
Im Health Community Center gab es ein sehr nettes Team, ich war schnell dran und die Ärztin beruhigte mich dann auch völlig. Die Rippenprellung würde sich hinziehen, das sei normal. Auf meine Frage, warum sich auch mein Bauchbereich etwas komisch anfühle, wies sie darauf hin, dass ich mir beim dem Sturz und dem Versuch, mich abzufangen, eine Muskelzerrung zugezogen habe. Bereits um 10 Uhr waren wir wieder unterwegs und wir gönnten uns in Torrey ein schönes Frühstück im Wonderland Inn – ein echter Zufallstreffer, die Pfannkuchen – hmmm.... einmalig gut!  :pancake:

Zurück im Park hielten wir uns ein Weilchen in dem Historic District auf:



Wir statteten zuerst dem Nature Center einen Besuch ab und hatten viel Spaß mit den verschiedenen Ausstellungen. Es gab Kinderspielzeug aus der Zeit der Siedler, Infos zur Tier- und Pflanzenwelt und man konnte Mehl mahlen:



Danach besuchten wir das Gifford House Museum und den angeschlossenen Store, bevor wir den Scenic Drive entlang fuhren.



Zurück am Campground gegen 12.30 Uhr relaxten wir etwas und genossen einen sehr leckeren Peach Pie mit selbstgemachten Vanilleeis aus dem Gifford Store.
Gegen 17 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Cohab Canyon Trail (3,5 Meilen roundtrip), der direkt am Campingplatz startete. Nach dem ersten steilen Anstieg hat man einen schönen Blick auf den Campingplatz mit den großen Bäumen, bevor man in den Canyon „einsteigt“.





Wir hatten den Trail nahezu für uns allein, es waren kaum Leute unterwegs und die Stimmung im Canyon war richtig schön ruhig. Wir liefen auch die verschiedenen Abstecher zu weiteren Aussichtspunkten und ließen den Canyon auf uns wirken. Die verschiedenen Farben und Formen der Felsen waren beeindruckend und leuchteten in der Abendsonne:













Nach einer kleinen Imbisspause machten wir uns auf den Rückweg und waren gegen 19.30 Uhr wieder am Campingplatz.



Gefahrene Meilen: 40


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Hallo Lisa,

sehr schöner Bericht mit Camping und Wanderungen.
Wir haben es bisher noch nicht geschafft, auf dem Fruita Campground zu übernachten, bei Ankunft am Abend war der jedesmal voll.  :(

Danke auch für die Info zu den Arztkosten (fand ich auch günstig).
Gruss Kate
- - - - - - -
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Lisa78

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Sonntag, 15.06.2008

Um 7 Uhr machten wir uns auf den Weg. Bevor wir den Capitol Reef National Park, dessen Atmosphäre uns beiden besonders gut gefallen hatten, verließen, stoppten wir noch an den verschiedenen Aussichtspunkten am Weg: dem Castle, den Goosenecks und dem Panorama Point.



In Torrey lockten uns noch einmal die herrlichen Pfannkuchen ins Wonderland Inn und nachdem auch unser Auto seinen Durst stillen durfte (die drei Postkarten, die ich an der Tankstelle zusätzlich zum Benzin noch kaufen wollte, bekam ich geschenkt! :)), fuhren wir die wunderschöne Stateroad 12 mit einigen Halts an den verschiedenen Aussichtspunkten entlang. Zwischendurch sahen wir einige deer am Straßenrand:



Später versuchten wir uns in der weiteren Beschaffung von Lebensmitteln: In Boulder wollten wir Milch kaufen, ohne Erfolg. Der einzige Laden mit Lebensmitteln hatte leider keine Milch mehr, nur noch Sahne, aber die wollten wir dann doch nicht morgen zum Frühstück über unsere Flakes kippen. Dafür waren wir bei der Campingplatzsuche erfolgreich, ich hatte für uns den Calf Creek Campground ausgeguckt, den wir gegen 11 Uhr erreichten. Hier hatten wir Glück, wir bekamen den zu dieser Zeit letzten freien Platz und checkten für zwei Nächte ein.



Weiter ging es nach dem Zeltaufbau nach Escalante und hier bekamen wir an der einzigen geöffneten Tankstelle des Ortes nicht nur Milch, sondern sogar noch weitere Lebensmittel. Hier wird der Sonntag offensichtlich geachtet, denn alle anderen Läden und Tankstellen hatten zu, wie uns die örtliche Polizei, die uns suchend vor dem Supermarkt herumstehen sah, informierte.  8)

Entlang der Hole-in-the-rock-Road ging es weiter. Wir entschlossen uns, zunächst die rund 28 Meilen zur Dry Fork Road zu fahren. Die Straße war eigentlich ganz „normal“ zu fahren, bis wir auf einmal an eine Art „Sandkuhle“ kamen. Ein anderes Fahrzeug stand dort am Rand und der Fahrer starrte sinnend auf den Sand, offensichtlich unsicher, ob er mit seinem Wagen da durch wollte. Wir verließen uns auf unseren grünen Jeep und fuhren einfach mal unbedarft durch und weiter ging die Fahrt bis zum Parkplatz für die Slot Canyons, die wir besuchen wollten.



Einige wenige andere Autos standen dort noch, während wir uns startbereit machten, kamen andere Hiker zurück. Wir trugen uns in das ausliegende Buch ein und machten uns auf den Weg, der ganz gut zu finden war. Als Hilfestellung hatten wir uns aus dem Buch Natur und Wandern im Südwesten der USA aus dem Reise Know How Verlag eine Wegbeschreibung ausgedruckt, der wir folgten. So erkundeten wir zunächst den recht breiten Slot Canyon:



Danach wagten wir uns in den Peek-a-boo-Canyon. Hier musste ich mich ganz schön anstrengen :rollen:, aber mit Torstens Hilfe gelang auch mir der Einstieg in diese Wunderwelt.



Wir waren ganz allein und nutzten dies weidlich aus, während wir den Canyon erkundeten. Unsere Rucksäcke ließen wir bereits kurz nach dem Einstieg liegen, da uns diese mehr behinderten. Jeder mit seiner Kamera und etwas Wasser bewaffnet, kletterten und wanderten wir durch den Canyon, bis wir gegen Ende fast wieder an der Oberfläche waren. Wir ließen uns viel Zeit, schossen eine Unmenge Fotos und hatten sehr viel Spaß.





Anschließend überlegten wir, ob wir noch weiter nach dem dritten Canyon suchen sollten, entschieden uns aber mangels genauerer Kenntnisse des weiteren Weges und der fortgeschrittenen Uhrzeit dagegen und machten uns auf den Rückweg. Gegen 16 Uhr erreichten wir nach rund 2 ¼ Stunden zufrieden und geschafft (es war ziemlich heiß) unser Auto. Der Rückweg zog sich, irgendwann erreichten wir das Sandloch, wo ich mich entschied, auszusteigen und die Durchfahrt im Bild festzuhalten. Also stapfte ich durch den feinen, weißen Sand und war überrascht, wie tief ich einsackte. Meine Schuhe, vormals schwarz, sahen aus wie mit Mehl bestäubt und auch meine Waden hatten vorher eine andere Farbe!  :shock: Aber so gelangen mir ein paar nette Fotos unseres grünen Autos im weißen Staub.



Nachdem Torsten durch war, wollte ich wieder einsteigen und erst da fiel uns auf, dass ich vergessen hatte, vor meinem Ausstieg das heruntergelassene Fenster wieder hochzufahren und auch Torsten hatte es nicht gemerkt. Glücklicherweise hielt sich die Menge des eingedrungenen Sands in Grenzen und schließlich überdeckte der weiße Sand dann endlich mal den roten Sand des Monument Valleys...
Eine Abwechslung auf der weiteren Rückfahrt bot eine kleine Herde Kühe entlang der Straße, bis wir wieder geteerten Boden erreichten.



Da wir beide recht k.o. waren, hatten wir uns entschieden, dem Devil´s Garden keinen Besuch abzustatten  :oops: und auf direktem Weg nach der Wanderung zum Campground zurückzufahren. Gegen 17.45 Uhr erreichten wir diesen, wo wir unseren üblichen Abendbeschäftigungen nachgingen und zudem noch ein wenig im Fluss planschten. Meine Schuhe und Waden mussten ja wieder sauber werden!





Gefahrene Meilen: 151