Also es geht erst mal ohne Karte weiter, schließlich wissen wir ja noch gar nicht wo wir nach Yellowstone hinfahren, hat ja Herr Z in der Hand. Dann steigt mal zu, leider gibt es noch keine Getränke, wir müssen erst einkaufen gehen.
04.09.2011 Sonntag San Francisco – Wells (Fahrtag)Irgendwann, ganz furchtbar früh, starteten wir mit dem Super Shuttle Richtung Flughafen. Der eher spanisch sprechende Fahrer hatte es nicht eilig. Wir waren die ersten Passagiere und so fuhr er entsprechend bummelig noch ein paar Hotels ab und klaubte noch 3 weitere Kunden auf, zum Glück mussten wir ja keinen Flieger erreichen und waren entsprechend entspannt.
Dann ging es Richtung Flughafen. Wir wollten den midsize suv an der Alamo Flughafenstation übernehmen und nicht vom Alamo Stadtbüro, weil wir da auf mehr Auswahl hofften. Das hat sich leider nicht bestätigt. Die Dame am Schalter war überaus freundlich zu dieser frühen Stunde und wollte uns auch nix aufschwatzen. Sie wollte wissen, welche Autos wir denn schon gehabt hätten und sagte dann es gäbe einen Hyundai und einen Jeeb Liberty. Na denn gut, nix wie hin zur Choice Line und da stand ein schneeweißer Jeep Liberty und prahlte mit einem Zettel „no key“. Daneben ganz bescheiden stand „Santa H“ ein Hyundai Santa Fe in vornehmen Anthrazit. Den inspizierten wir, er roch gut, hatte 26.606 Meilen auf dem Motor und gefiel uns.
Der Jeep Liberty vom letzten Jahr war zwar auch gut, war aber ein Schluckspecht und einen key wollten wir schon dazu, außerdem „öfter mal was neues“. Das meinte auch die nette Dame vom Schalter, welche an uns vorbeimarschierte: „that´s a new brand for you!`“.
So richteten wir uns häuslich ein und installierten die mitgebrachte Technik, wir fahren möglichst mit 3 bzw. 4 Navigationssystemen (No. 4 bin ich). Nummer 1 Herberts Nokia X6, Nummer 2 unser gutes altes Navigon und manche Route habe ich auf meinem Delorme PN40, also von Unterversorgung kann keine Rede sein, es wird höchstens problematisch, wenn wir 4 uns nicht einig sind und das kommt durchaus vor.
Ich liebe Landkarten und kann dieselben auch sehr gut lesen. Deshalb sitze ich als Beifahrerin gerne mit der Karte da und verfolge unsere Route. Als Navi Nummer 4 geht es mir manchmal nicht besser als den anderen, wir werden zuweilen alle ignoriert und oder kritisiert. Während das den andern Dreien ziemlich wurscht ist und sie nur mit: „die Route wird neu berechnet“ reagieren, bin ich doch als
angepisst beleidigt. Aber wir haben es auch diesmal wieder gemeistert, wenn auch nich ohne Diskussion (huch, hatte ich da gerade einen anderen Begriff schreiben wollen?)
Wir waren also eigentlich sprachtechnisch zu fünft unterwegs, wobei das PN40 nur pfeift, wenn es etwas mitteilen will. Nachdem das geschafft war ging es los und Nokia X6 und Navigon brauchten etwas um ihre Sateliten zu finden, PN40 auch und ich hatte keinen Plan bzw keine Karte. Also wurde erst etwas in Flughafennähe gekreist, denn Schilder lesen kommt für solche Technikfreaks ja nicht mehr in Frage. Irgendwann waren alle Sateliten aufgespürt und es konnte los gehen. San Francisco ade, via die Oakland Bay Bridge in Richtung Reno. Das Straßennummerngewirr erspar ich Euch, sucht Euch gefälligst Eure eigenen Sateliten.
Aus Zeitmangel mussten wir den Lake Tahoe rechts liegen lassen, echt schade. Ich wollte ihn doch schon ganz gerne einmal wieder sehen, durfte ich doch dort vor langen Jahren (Januar 1982) einmal Skilaufen. Aber halt die Sachzwänge, ich hatte das Alpine Motel in West Yellowstone gebucht und die hatten nur vom 05. – 07.09. Zimmer frei. Also hieß es hoch heizen, es waren schließlich schlappe 1.500 Kilometer unter die Räder zu nehmen.
Also rauschten wir ganz entspannt durch bis Wells Nevada. Nachdem wir endlich das städtische Zivilisationsgewirr im Sonntagmorgennichtverkehr hinter uns gebracht hatten, fuhren wir zunächst durch sanfte, getreidefarbene Hügellandschaften.
Die Region um Vacaville war recht langweilig Landwirtschaftlich dominiert. Sagte ich eben langweilig? O Gott, doch nicht für Herbert, der hatte endlich mal wieder ein paar landwirtschaftliche Gerätschaften zu knipsen und die Bewässerungsanlagen zu bestaunen.
Irgendwann fiel mir die lustige Anzeigentafel „Pumpernickel Valley“ in´s Auge und vor Elko war nix als Prärie mit sanften Hügelsilhuetten in der Ferne.
Um 18:33 Uhr checkten wir im Motel 6 in Wells ein. Das Motel war sauber und ok, gegenüber lag das 4way Casino und dort ließen wir den Abend bei ein paar Bierchen ausklingen. Es war Sonntag und so gab es Lifemusik und einige Cowboys tanzten fleißig. Ein Ex_Debuty erzählte uns, dass in Wells gerade ein Rodeo stattfand. Die Cowboys- und girls verschwanden daher recht bald, es galt ja am nächsten Morgen Leistung zu erbringen. Der Montag war Laborday Feiertag. Der nette ältere (so um die 70 schätze ich) Ex-Debuty, flirtete gewaltig mit der Bardame. Er spendierte uns ein Bier, wir spendierten ihm ein Bier und quatschen ganz nett. Dann gings ab ins Motel 6 Bett und
gefahrene Kilometer: keine - dafür Meilen 569 Stück (der Länge nach)
Wetter: angenehm - nicht zu warm und nicht zu kalt - hauptsache kein Regen - vereinzelt wolkig