Hier kommt das abschließende Fazit unserer Cities and Stones-Tour 2010.
Vorweg nochmals ein Dank an alle blinden und sehenden Passagiere, ihr wart wirklich klasse…bla bla, und überhaupt…bla bla bla! Ihr wisst schon…einfach DANKE!!!
Fazit:
Der Alltag hat uns wieder, um noch mal in die Erinnerungen dieses Sommers im Südwesten der USA abzutauchen, ist eine Nachbetrachtung unserer schönen Reise angesagt.
Wir wollten schon immer Urlaub in den USA machen, „später, wenn die Kinder aus dem Haus sind“! Glücklicherweise kam uns dann im Frühjahr 2009 die Einsicht, dass eine solche Reise als komplette Familie ein sagenhaftes Erlebnis sein muss.
Da es unsere erste Reise dieser Art war fragt man sich vorher immer, ob die Erwartungen erfüllt werden, ob die theoretische Planung auch in der Praxis funktioniert und welche Stolpersteine versteckt lauern.
Erwartungen:
Im Nachhinein wissen wir, dass diese mehr als erfüllt wurden, wir haben Dinge gesehen, die wir nicht für möglich gehalten haben.
Farben und Formen aller Art im Valley of Fire, Antelope und Bryce Canyon, Death und Monument Valley etc., eine schier unvorstellbare Weite im Grand Canyon und beeindruckende Natur im Yosemite Nationalpark. Unglaubliche Fahrstrecken durch sagenhafte Landschaften.
Überall zuvorkommende, hilfsbereite und offenherzige Menschen. Die Amerikaner sind ein wenig irre, aber das beruhigende ist, sie sind sich dessen bewusst.
Die Unterkünfte waren durch die Bank bewohnbar mit erfreulichen Abweichungen nach oben! Am besten hat uns das Embassy Suites in San Francisco und La Quinta gefallen.
Über das amerikanische (complimentary) Frühstück wurde schon viel geschrieben, der Verkauf von Aufschnitt an amerikanische Hotelketten ist eine echte Marktlücke!
Das Klima im Juli/August war entsprechend heiß, wir lieben aber mittlerweile diese trockene Hitze und sie hat uns in keiner Weise beeinträchtigt. Ich spüre immer noch die 50°C im Death Valley auf meinen Zehen. Einzig die Temperaturen an der Küste, speziell San Francisco, waren deutlich zu niedrig, es war der kälteste Juli seit 1971!
Generell haben uns die Millionenmetropolen San Francisco, Los Angeles und Las Vegas gut gefallen, aber wir waren immer froh, zurück in die Natur zu kommen. Las Vegas nimmt einen Sonderstatus ein, denn diese Stadt ist so verrückt, dass es schon wieder Spaß macht dort mehrere Tage zu verbringen. Wir würden Las Vegas immer wieder als Startpunkt für eine Rundreise auswählen, die Stadt ist im Vergleich zu anderen Großstädten überschaubar, die Sehenswürdigkeiten liegen zentral, das Wetter ist prima und man kann tagsüber am Pool relaxen oder die umliegende Natur genießen und nachts das wilde Treiben am Strip verfolgen.
Planung und Realität:
Wie schon mal erwähnt haben wir mit der Planung der Reise schon im Frühjahr 2009 begonnen. Jede Stunde, die wir uns im Vorfeld mit der Reise beschäftigt haben, war schon ein kleines Stück Urlaub und hat die Vorfreude stetig gesteigert.
Hinzu kommt der praktische Nutzen einer gewissenhaften Planung, ohne eine solche wären wir sicher an dem einen oder anderen Highlight vorbeigefahren.
Die Vorbuchung aller Unterkünfte mit 5 Personen in der Hauptsaison ist unverzichtbar. Unsere Befürchtung, durch das Vorbuchen der Hotels nicht mehr flexibel zu sein, hat sich überhaupt nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil waren wir immer froh zu wissen, wo wir am Abend hin müssen, ohne noch lange zu suchen.
Der einzige Fehler in der Routenplanung ist uns bei der Etappe am Highway No.1 von Marina bis Ventura unterlaufen. Hier hätten wir eine Zwischenübernachtung z.B. in San Simeon einplanen sollen.
Was uns während der 4 Wochen zweimal aus dem Tritt gebracht hat, kann man einfach nicht einplanen. Das war zum einen der (glücklicherweise kurze) Krankenhausaufenthalt unserer jüngsten Tochter, obwohl wir den Besuch im „Emergency Room“ im Nachhinein als interessante Erfahrung einstufen. Der zweite unvorhersehbare Moment kam ebenfalls durch gesundheitliche Probleme, diesmal unserer größeren Tochter. Dadurch konnten wir im Bryce Canyon nicht wandern gehen und haben den Zion Nationalpark komplett gestrichen. Beides ist zu verschmerzen, wichtig war, dass es unserer Tochter am nächsten Tag wieder deutlich besser ging.
Interessant fanden wir, dass aus den berechneten 2750 Meilen Fahrstrecke im Endeffekt 4150 Meilen geworden sind. Die logische Erklärung ist nicht, dass wir uns 80x verfahren haben, sondern dass die Fahrten in den Städten nicht einkalkuliert waren und da kommen speziell in Los Angeles schon mal schnell ein paar hundert Meilen zusammen.
Fazit des Fazits:
Was nehmen wir von dieser Reise mit?
Abgesehen von Eindrücken und Erlebnissen bekommt man durch eine solche Reise eine andere Sichtweise auf viele Dinge im alltäglichen Leben.
Als Beispiel dafür möchte ich gerne noch mal den ersten Eindruck beim Anblick des Grand Canyon heranziehen. Man steht als erbärmliche Anhäufung von Chromosomen und Genen an einem durch die Natur in Abermillionen von Jahren erschaffenen Naturschauspiel, wie wichtig ist es da noch, das der Chef einen mal wieder nervt oder der Typ auf der Autobahn keinen Platz macht. Wenn man das erstmal begriffen hat, dann hat man soviel gewonnen, es lohnt nicht, das leere Kreditkartenkonto zu bejammern.
Wenn mir der Zivi in 40 Jahren mal wieder das Gebiss falsch herum einlegt, werde ich ihn nur zahnlos angrinsen und an den Sommer 2010 denken…
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Jetzt fehlt nur noch eins, wie beendet man elegant einen Reisebericht?
Ganz einfach:
WIR KOMMEN WIEDER…
…USA 2011 - CITIES AND STONES II