so, hier nun noch ein paar "technische Daten", ein wenig Statistik und Betrachtungen zu Strecke, Auto, Übernachtungen, Technik und Kosten.
Vielleicht ist es ja jemanden behilflich bei der eigenen Planung.
Meine Gesamtstrecke :
Erstellt aus den Tracklogs des Garmin-GPS, mit GPSBabel in DeLorme GPL-Daten verwandelt und in den StreetAtlas importiert. Daher auch leider nur eine Darstellung als unschöne schwarze Linie. Aber die Gesamtstrecke manuell im DeLorme zu erstellen, war mir zu aufwändig.Der Rest ist hier zu lesen:
Strecke:Insgesamt bin ich 4677 km gefahren. Am An- und Abreisetag zusammen nur knapp 65 km, so dass diese beiden Tage bei den Durchschnittswerten nicht berücksichtigt sind. Es verbleiben also 13 echte Fahrtage. Damit ergeben sich:
Gesamtstrecke : 4677 km
Durchschnitt/Tag : 360 km
Längste Tagesstrecke : 589 km
Kürzeste Tagesstrecke: 141 km
Die Strecke habe ich zuhause nur sehr grob vorgeplant. Es gab einige „must see“ Ziele und eine grobe Vorstellung, wo es langgehen sollte. Die genaue Entscheidung, wie zu fahren ist, habe ich meist am Vortag spontan geplant, dabei wurde diese Planung dann auf der Fahrt oft noch verändert, je nach Wetter, Landschaft, Uhrzeit und Fahrlaune. Da ich nie zu weit von Denver entfernt war, um nicht in maximal zwei Tagesetappen zurückzukehren, bestand eigentlich kein Risiko, die Rückfahrt nicht pünktlich zu schaffen.
FahrzeugGebucht habe ich wie immer bei Alamo, über das UA-Special. Da bei den vergangenen Reisen mit einer Equinox-Buchung immer ein grösseres SUV zu bekommen war, habe ich auch diesmal wieder darauf gebaut und es hat letztlich funktioniert. Gefahren bin ich mit einem Chevrolet TrailBlazer LS, der bei der Übernahme etwas über 6000 Meilen auf dem Tacho hatte. Angetrieben wurde der Wagen von einem 4.2 Liter Sechszylindermotor. Der Chevy hatte zuschaltbaren Allradantrieb und eine Geländeuntersetzung. Ein SUV musste es deshalb sein, weil einige unbefestigte Strassen auf dem Programm standen. Der TrailBlazer hat sich auf früheren Reisen schon bewährt. Zudem bietet er bei umgelegten Rücksitzen eine gut benutzbare und vor allem ebene Schlafffläche. Wichtig, wenn man gelegentlich im Auto übernachten möchte.
Benzinverbrauch und Kosten:Den Mietwagen habe ich mit vollem Tank übernommen und mit leerem Tank abgegeben. Die erste Tankfüllung (ca. 22 Gallonen) war also im Mietpreis enthalten. Die nachfolgenden Werte sind entsprechend bereinigt.
Gesamtverbrauch : 146 gal (ca. 553 l)
Gezahlte Benzinkosten : 378,00 $ (ca. 280 €)
Durchschnittspreis/Gallone : 2,99 $ (ca. 0,79 €/l)
Tankkosten täglich (Durchschnitt): 29,08 $ (ca. 21,54 €)
Durchschnittsverbrauch : 11,8 l/100km
Wie schon in anderen Reiseberichten zu lesen war, ist der TrailBlazer mit ca. 12 l/100km zu bewegen. Bei den amerikanischen Spritpreisen ist das gut bezahlbar. Wenn man von einem Dollarkurs von 1,35$=1€ ausgeht (er war zu meiner Reisezeit so), kommt man auf einen Kilometerpreis von 0,09€. Beim derzeitigen Spritpreis in Deutschland (ca. 1,35€/l Super) erreicht man diesen Kilometerpreis bestenfalls bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,8l/100km. So gesehen ist der TrailBlazer also recht günstig zu bewegen.
ÜbernachtungenNach den überwiegend guten Erfahrungen mit Campingplätzen in den letzten Jahren, stand auch diesmal wieder fest, dass ich viele Nächte „draussen“ verbringen möchte. Wie immer habe ich auch hier nur das Motel am ersten und letzten Tag von zuhause reserviert. Da die genaue Streckenführung nicht feststand, wären weitere Reservierungen sinnlos gewesen. Ich habe immer dort, wo es einen brauchbaren Campingplatz gab, versucht auf diesem unterzukommen. In Colorado war das nicht ganz einfach. Es herrscht zwar kein Mangel an sehr schön gelegenen Plätzen, jedoch sind bis Mitte Mai viele davon noch geschlossen, auch wenn das Wetter schon gut ist und die Plätze schneefrei sind. Trotzdem ist es mir gelungen, sieben Nächte auf Campingplätzen zu übernachten, weitere sieben habe ich in Motels geschlafen. Ich bevorzuge durchweg die staatlichen Campingplätze, vorzugsweise in Nationalparks, Stateparks oder im National Forest. Diese Plätze sind fast immer schöner gelegen als die privaten und sind preiswerter. Die Ausstattung ist in den allermeisten Fällen absolut ausreichend, auch wenn es oft kein Wasser und nur einfachste Toiletten gibt. Die Lage der einfachen Plätze entschädigt meist für alle „Mängel“. In Colorado hatte ich das Glück, dass einige Plätze noch nicht offiziell geöffnet waren, aber schon legal benutzt werden konnten. Diese Übernachtungen waren dann kostenlos. Die meisten geöffneten Campingplätze in Colorado waren Ende April/Anfang Mai noch recht leer. Da viele der Plätze recht hoch liegen (oft weit über 2000m) ist nachts auch mit entsprechenden Temperaturen zu rechnen. Trotzdem ich nur einen sehr billigen Schlafsack verwendet habe, war es im Auto ganz gut auszuhalten. Eine Iso-Matte und ein zusätzlicher dünner Fleece-Schlafsack haben sich bestens bewährt.
Bei der Auswahl der Motels stand für mich der Preis im Vordergrund, zudem war eine WLAN-Versorgung ein gutes Argument für ein Motel. Da ich im Urlaub keinen Luxus brauche, waren die preiswerten Motels für mich durchweg ok. Wirklich schlecht, unsauber oder unsicher war keins davon. Aufgrund der hohen Moteldichte in amerikanischen Städten war es auch nie ein Problem, ein solches zu finden. Vorbuchungen hätten hier keinerlei Vorteil gebracht.
Gesamtkosten für 14 Übernachtungen : 356,92 $
Übernachtungskosten Durchschnitt/Tag: 24,78 $
Durchschnittspreis Motel : 44,99 $
Durchschnittspreis Camping : 14,00 $ (nur bezahlte Plätze)
Orientierung/Navigation Zur Orientierung und täglichen Streckenvorplanung habe ich hauptsächlich die gute alte Papierkarte verwendet. Zum Einsatz kam dabei der „Road Guide Southwest“ von Hallwag im Massstab 1:1200000 (ISBN 3828302483). Zusätzlich vor Ort gekaufte Karten der Serie „Topographic Recreational Map of….“ von GTR Mapping, jeweils für Colorado und Utah. Diese Karten sind sehr detailiert und eigentlich an jeder Tankstelle für ca. 3,95$ zu haben. Eine grobe Streckenvorplanung erfolgte zuhause mit dem DeLorme Streetatlas 2006. Dabie ging es weniger um die genaue Streckenführung, sondern vielmehr darum, wie die „must see“-Ziele am effektivsten zu verbinden sind und in welcher Reihenfolge sie angefahren werden sollen. Zudem kriegt man einen ungefähren Überblick über die zu fahrende Gesamtstrecke. Wie bereits erwähnt, habe ich die aktuelle Tagesstrecke meist erst am Vortag geplant und unterwegs oft abgeändert.
Natürlich war auch diesmal wieder ein GPS-Gerät dabei, erstmals auf einem USA-Trip das Garmin GPSmap 60CSx. Das Gerät diente mir dabei in erster Linie zur Orientierung (wo bin ich gerade?) und zur Aufzeichnung der gesamten Strecke. Zudem hat es sich bei Fussmärschen bestens bewährt, um den Rückweg zum Auto zu finden. Auf offroad-Pisten war es zudem ein treuer Gehilfe, um wieder zurück zur Zivilisation zu finden. Zur Navigation auf der Strasse, um zu einem vorbestimmten Ziel zu gelangen, habe ich es nicht benutzt. Auf dem Gerät waren die Garmin MapSource MetroGuide North America 7.0 Karten für die jeweiligen Regionen installiert (für diese und zur Aufzeichnung der Strecke sowei zum Speichern von Wegpunkten reicht eine 1GB Micro-SD Karte mehr als aus). Die MetroGuide-Karten sind dabei erstaunlich genau, auch abseits der Städte. Selbst die Loops vieler kleiner Campgrounds sind exakt erfasst. Auch auf dem höllischen Whiskers Draw waren diese Karten (mit Einschränkungen, siehe Reisebericht) sehr gut zu benutzen.
Das GPS-Gerät wurde im Auto über einen Zigarettenanzünder-Adapter mit Strom versorgt, ausserhalb mit 2 AA-Batterien, die einen betrieb von über 12 Stunden ermöglichen. Die Empfangsgenauigkeit des erstmals von Garmin verwendeten SIRF-III Chipsatzes ist beeindruckend, selbst im Little Wild Horse Canyon hatte ich stellenweise noch Empfang.
Die Streckenaufzeichnung erledigt das Gerät automatisch. Es legt für jeden Tag ein eigenes Tracklog auf der Speicherkarte an, im handlichen und universellen GPX-Format. Mit Software wie GPSBabel kann man diese Daten sogar in DeLorme GPL-Daten umwandeln und in den StreetAtlas importieren. Zudem habe ich die GPX-Daten verwendet, um die ungefähren Positionen in meine Digitalfotos zu übernehmen. So kann man auch nach Jahren noch nachvollziehen, welches Bild wo aufgenommen wurde.
FototechnikFast alle Bilder wurden mit einer Nikon D50 DSLR-Kamera aufgenommen. Zum Einsatz kamen dabei überwiegend ein Sigma DC 17-70/1:2.8-4.5 Zoomobjektiv und ein Tokina 12-24/1:4.0 Weitwinkel-Zoom. Beide Optiken haben sich an der D50 hervorragend bewährt. Besonders das Weitwinkel ist für Landschaftsaufnahmen optimal geeignet. Ein ebenfalls mitgeführtes Teleobjektiv (Tamron 75-300) wurde kaum verwendet. Alle Bilder wurden im RAW (NEF) Format aufgenommen und zuhause am PC mittels Nikon Capture in JPG-Bilder gewandelt. Die Qualität der so gewandelten JPGs ist besser, als wenn man direkt JPG-Bilder mit der Kamera aufnimmt. Nachteil der Speicherung als RAW ist der grössere Speicherbedarf. Als Speichermedien habe ich SD-Karten von Kingston verwendet, insgesamt zehn 1GB-Karten und zwei 2GB-Karten. Dadurch war es möglich, die Karten jeweils nur einmal zu nuetzen und nicht wieder überschreiben zu müssen. Zusätzlich wurden die Bilder auf einem Hama OTG20 Festplattenlaufwerk als Backup gespeichert. Durch diese doppelte Speicherung ist eine recht grosse Sicherheit gegen Datenverlust gegeben. Ein Urlaub ohne Bilder wäre für mich der GAU.
Zusätzlich zur D50 habe ich noch eine Casio Exilim EX-Z57 verwendet. Diese kam vor allem dort zum Einsatz, wo die DSLR zu auffällig oder unhandlich gewesen wäre, z.B. im Supermarkt oder beim Essen. Ein weiterer Vorteil der kleinen Casio ist, dass man mit dem kleinen Objektiv auch durch Maschendraht fotografieren kann. So entstanden z.B. einige gute Bilder beim einem Truck-Händler und bei den künstlichen See an der Potash Road. Bei gutem Licht ist die Bildqualität der Exilim ziemlich brauchbar, als handliche Zweitkamera hat sie sich schon auf vielen Reisen bewährt.
NotebookIch habe lange überlegt, ob es sinnvoll ist, ein Notebook mitzunehmen. Letztlich habe ich mich dann doch dafür entschieden. Es war meine erste USA-Reise mit Computer. Grösster Vorteil: es ist ein Reisebericht entstanden. Den hätte es sonst nicht gegeben, denn handschriftlich hätte ich meine Erlebnisse nicht festhalten wollen und später zuhause nur aus der Erinnerung zu schreiben, hätte auch keinen guten Bericht ergeben. Zudem hat sich das Notebook bewährt, um unterwegs an den vielen offenen WLANs Wetterbericht und eMails zu checken. Eine erste Beurteilung der Bilder war natürlich auch möglich.
Verwendet habe ich ein IBM ThinkPad X40. Das Gerät ist extrem klein (12“ Display) und sehr leicht (1,2 kg). Mit einem optionalen 8-Zellen-Akku sind Laufzeit von über 4 Stunden zu schaffen, zudem hatte ich einen Adapter dabei, um das Gerät am Zigarettenanzünder zu betreiben. Da das ThinkPad keine optischen Laufwerke hat (diese befinden sich in der UltraBase, die aus Platz- und Gewichtsgründen zuhause geblieben ist), konnte ich es nicht zum brennen der Bilder auf CD oder DVD nutzen. Diese Einschränkung wurde aber durch Grösse und Gewicht des Gerätes mehr als Wett gemacht.
Das wars nun auch fast. Irgendwann gibts den gesamten Bericht noch als PDF, aber das dauert noch ein wenig.
Lurvig