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Autor Thema: Col(d)orado + Utah 2007  (Gelesen 27866 mal)

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hotsprings_west

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #135 am: 11.06.2007, 14:22 Uhr »
Hi Lurvig,

bin die ganze Zeit als blinder Passagier mitgefahren aber nun muss es raus:

GEILER BERICHT!

Gruss
HSW
GO WEST

lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #136 am: 12.06.2007, 01:09 Uhr »
...
Übrigens, wir haben den Banana-Keeper im Mai im WalMart noch gesehen, weiß nur nicht mehr in welchem, Las Vegas oder Mesquite oder St. George oder Page??? Auf jeden Fall gibt es ihn noch  :wink:
...

na das ist ja schon mal ein Grund, wieder nach USA zu reisen. Ein Grund neben tausend anderen.
Der Rest des Berichtes folgt die nächsten Tage, ein paar Zeilen Text kommen also noch  :wink:

Lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #137 am: 12.06.2007, 22:28 Uhr »
Samstag, 05.05.2007

Motel 6 Denver Airport - Denver International Airport – Newark Liberty Airport


Der 5. Mai im Überblick: weit, aber nicht weit genug.

Um 8:15 Uhr klingelt der Wecker. Ich habe schlecht geschlafen (liegt wohl auch daran, dass nun fast wieder der Alltag droht), könnte dafür aber jetzt um so länger liegen bleiben. Aber es hilft nichts, ich muss raus. Nach Dusche und letztem Gepäck-Check fahre ich fünf Minuten nach neun auf den I70 nach Osten und biege dann auf den Pena-Boulevard Richtung Denver International Airport ein. Beim ersten Car Rental Return Schild geht die Reservelampe an. Das hätte ich ja besser nicht hinkriegen können  :wink:. Ich fahre mit dem letzten Sprit auf den Alamo-Parkplatz. Die nette Dame dort druckt die Schlussrechnung aus, ich werfe einen letzten Blick in alle Fächer und Ablagen des TrailBlazer und mache mich dann auf den kurzen Weg zum Shuttle-Bus. Der treue Chevy bleibt etwas staubig zurück. Mehr als ein kurzer Klaps auf den Kotflügel bleibt nicht als Verabschiedung übrig: Treues Gefährt, brauchbare Unterkunft! Wenige Minuten später bin ich am Terminal. Den Koffer gebe ich am Automaten auf, die boarding passes habe ich ja schon. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle schütte ich das letzte Wasser in mich hinein, den mitnehmen kann man es ja nur im Körper, nicht ausserhalb. Die Kontrolle geht schnell und ohne Probleme. Viel angenehmer als 2006 in Phoenix. Auch meine umfangreiche Technik wird nicht weiter inspiziert. So bin ich schon wenig später im Abflugbereich und habe noch weit über eine Stunde Zeit. Ich schlendere etwas durch die Läden, die aber ausser dem üblichen überteuerten Flughafen-Kram nicht viel zu bieten haben.


Der Schein trügt: Denver International is very busy this morning.


Kurz vor dem Abflug: irgendeine 737, vielleicht auch nach Newark.


Wird hoffentlich nicht benötigt: Tornado-Unterstand am Denver Airport.


Auf nach Newark: Nur noch wenige Minuten bis zum Start.

Gegen elf gehe ich zum Gate. Die Maschine steht schon bereit, wir werden wohl pünktlich starten. Genau vier Minuten vor der geplanten Startzeit wird die 737 vom Terminal weggeschoben und macht sich auf den Weg zur Rollbahn. Der Flughafen wirkt heute morgen sehr belebt, ich zähle dutzende Flugzeuge, vor allem von Frontier, vor uns auf dem Weg zur Startbahn. Der Kapitän erklärt, dass Denver etwas „busy“ ist im Moment und wir mit einer Verzögerung rechnen müssen. Dafür beträgt die Flugzeit nach Newark heute nur dreienhalb Stunden. Ich schaue auf die Uhr. Noch ist alles im grünen Bereich. Genau eine Stunde später, und damit einen Stunde zu spät, hebt die Boeing ab. Jetzt wird es verdammt knapp in Newark, ich rechne mit nicht mehr als zehn Minuten, wenn es überhaupt noch zu schaffen ist. Immerhin ist mein Sitzplatz vom feinsten. Die Maschine ist nur ca. 2/3 voll, es sind viele Plätze leer. Ich sitze wie gebucht in Reihe fünf und habe alle drei Plätze auf der linken Seite für mich. Leider kann man hier die Armlehnen nicht wegklappen, sonst hätte ich sogar sowas wie eine Liegefläche. Aber auch so ist der Sitz optimal. Platz ohne Ende und ganz weit vorne. Auch das ist wichtig, denn in Newark zählt jede Minute.


Farmers Land: irgendwo über dem mittleren Westen der USA.


Kein Flughafen: Rennstrecke von oben.


Immer wieder schön: von diesen Aussichten kann ich nicht genug kriegen.


Endlich mal gesehen: Manhattan!


Schaffen wir´s? Kurz vor der Landung in Newark.

Der Flug ist angenehm und wir sind ca. 15 Minuten vor Abflug der Maschine nach Berlin am Boden. In Newark geht dann erstmal gar nichts mehr. Wir warten fast zehn Minuten, um eine Rollbahn überqueren zu können, auf der im Minutentakt die Flugzeuge starten. Dann geht es endlich weiter. Zwei Minuten vor geplanter Abflugzeit bin ich am Abfluggate Richtung Berlin. Ausser mir noch fünf weitere Passagiere aus Denver, die nach Berlin weiter wollen. Das ungewöhnlich unfreundliche Bodenpersonal erklärt, dass die Kabinentür bereits zu ist. Wir können nicht mehr mit. Da hilft auch kein diskutieren. Wir werden zum Serviceschalter geschickt, dort werde man uns schon helfen.


Service der unamerikanischen Art: 45 Minuten warten bei Continental.

Das wars dann wohl. Ich rechne nicht mehr damit, heute noch nach Berlin zu kommen. Am Serviceschalter steht eine lange Schlange. Ich komme mit einem älteren Ehepaar aus Berlin ins Gespräch. Die beiden kommen ebenfalls aus Denver und haben nicht so recht einen Plan, wie es nun weitergehen soll. Ich allerdings auch nicht. Sie bitten mich um Hilfe, da sie selber kaum englisch sprechen. Nach gut 15 Minuten sehe ich, wie die Maschine nach Berlin vom Terminal weggeschoben wird. Es wäre also noch gut Zeit gewesen, uns an Bord zu nehmen. Aber aus welchen Gründen auch immer, es sollte nicht sein. So warten wir gut 45 Minuten, bis wir zu den Damen am Service-Schalter vorgedrungen sind. Heute gibt es keine Flüge oder keine freien Sitze mehr nach Europa, also werden wir auf den 17:55 Uhr Flug für morgen gebucht, bekommen einen Hotelgutschein und ein paar Verzehr-Vouchers. Das ganze ging natürlich nicht so einfach und hat bestimmt auch 30 Minuten gedauert. Die Continental-Damen erklärten dabei immer wieder, dass das alles Kulanz sei und sie nicht verpflichtet sein, uns so zu helfen. Meine Frage nach einem kostenlosen Businessclass-Upgrade finden sie dann auch weniger witzig. Natürlich gibts sowas nicht. Man schickt uns zum Shuttlebus-Parkplatz und erklärt uns, dass wir zum Howard Johnson Hotel fahren sollen. Wir holen unsere Koffer ab, was erstaunlich schnell geht und machen uns auf den Weg zum Busparkplatz. 45 Minuten und unzählige Busse später kommt endlich einer, der uns mitnimmt. Er fährt uns zum Hotel, wo man uns an der Rezeption erklärt, dass alle Zimmer belegt sind. Langsam macht sich Unmut breit. Die Berliner meckern, ebenso eine lustige Amerikanerin, ich meckere nicht. Was würde es bringen? Wir sind in Newark und müssen halt bis morgen aushalten. Das ist nicht schön, aber nicht zu ändern. Nach einer guten halben Stunde kommt die Amerikanerin mit Neuigkeiten aus dem Hotel: es wird ein Bus kommen und uns ins Holiday Inn bringen. Der Bus kommt auch. Etwa eine Stunde und dutzende Telefonate später. Er fährt nicht zum Holiday Inn, sondern zum Clarion Hotel nach Edison, gut 25 Meilen vom Airport entfernt. Im Gegensatz zum Holiday Inn hat das aber eine Bar, sehr zur Freude der Amerikanerin. Wir kommen gegen 22:30 Uhr im Clarion an. Der check-in läuft hier problemlos und wir können schnell die Zimmer beziehen. Nobel! Riesengross, sauber und gut ausgesattet.


Nicht übel: das Riesen-Zimmer im Clarion Hotel in Edison/NJ.

Ich gehe mit den beiden Berlinern noch zu einem Internetterminal, wir wollen heute noch das online check-in nutzen, um wenigstens ein paar erträgliche Sitze zu bekommen. Meinen sicher geglaubten 7C bekomme ich nun natürlich nicht mehr. Immerhin können wir drei Plätze in einer Exit Row ergattern. Frau M. aus Berlin erzählt ständig von ihrem Sohn, der seit sieben Jahren in USA lebt, wir finden aber zum Glück auch viele Reisethemen, da die beiden schon öfter in den USA waren. Obwohl sie kaum englisch sprechen können. Es ist also ganz kurzweilig. Ich gehe mit Herrn M. noch an die Bar und trinke ein Guinness und einen Jose Cuervo. Er zahlt, als Gegenleistung fürs übersetzen. Das ist ok. Gegen Mitternacht bin ich dann endlich im Bett. Die Reise ist also noch nicht zuende, es wartet noch ein mehr oder weniger unfreiwilliger Tag New Jersey auf mich. Wie der aussehen wird, ist mir nicht klar. Ich weiss nur, dass uns morgen der Bus gegen 13 Uhr zurück zum Airport fahren wird. Damit haben wir genug Zeit, den 17:55 Uhr Flug nach Berlin zu bekommen. Mal sehen, was dann noch alles schief geht.

Gefahrene Strecke: 12 Meilen
Übernachtung: Clarion Hotel, Edison/New Jersey (kostenlos, dank Continental)

to be continued…

Lurvig


EDVM96

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #138 am: 12.06.2007, 22:39 Uhr »
Er fährt nicht zum Holiday Inn, sondern zum Clarion Hotel nach Edison, gut 25 Meilen vom Airport entfernt.
Im Gegensatz zum Holiday Inn hat das aber eine Bar, sehr zur Freude der Amerikanerin.
Das HI Newark hat aber auch eine Bar! (das weiß ich zufällig genau  :bier:  :wink: )

Teddy's Bar & Grill
Location: In Hotel - In Hotel - Lobby
Serves:  Lunch  |  Dinner
A casual dinning atmosphere featuring TV's and great music. Relax and enjoy a wide selection of your favorite cocktails.
Menu favorites include oversized Burgers, Grilled Chicken Specialties and Gourmet Salads. Happy Hour Complimentary Hot & Cold Buffet.

The Kickin Chicken

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #139 am: 12.06.2007, 22:58 Uhr »
Hallo lurving,
ich habe den "Service"-Schalter von Continental im April lieben gelernt: Riesen Schlangen und wenig Freundlichkeit. Beim Hotel hatte ich dann nicht soviel Glück wie Du; vor allem fehlte eine Bar,
Gruß
Peter
Gruß
Peter


lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #140 am: 16.06.2007, 17:19 Uhr »
Sonntag, 06.05.2007

Newark Liberty Airport – Berlin Tegel Airport -Leipzig


Schwimmen Sie durch den Atlantik: aus Zeit- und Konditionsgründen entscheide ich mich dann doch für einen Flug. Die Route weicht also etwas ab.

Gegen 9:00 Uhr werde ich wach. Was tun mit den paar Stunden in New Jersey? Für einen Abstecher nach Manhattan reicht die Zeit nicht. Also geniesse ich zunächst noch etwas das feine Zimmer, liege herum, schaue TV und mache Gebrauch vom grosszügigen Bad. Gegen 11:00 gehe ich dann aus dem Hotel, auf der Suche nach etwas essbaren. Das ist gar nicht so einfach, wenn man kein Auto hat. Wie fast jede US-Stadt ist natürlich auch Edison nicht für die Benutzung zu Fuss ausgeslegt. Gegenüber dem Hotel erspähe ich einige Läden. Da werde ich mal hingehen. Zunächst gilt es, eine vierspurige Strasse zu überqueren. Das gelingt ganz gut, Sonntag morgen ist wenig Verkehr. Natürlich bin ich der einzige Fussgänger weit und breit. An den Geschäften angekommen stelle ich erfreut fest, dass es auch Domino´s Pizza bis hier geschafft hat. Ich bestelle eine Pizza zum Mitnehmen und verbringe die knapp 15 Minuten, die die Pizza braucht damit, in einem weiteren kleinen Laden zwei Flaschen Wasser zu kaufen. Mit Wasser und Pizza mache ich mich wieder auf den Weg zum Hotel. Nach erfolgreicher Überquerung der Strasse gehts ins Zimmer zurück.


Nicht billig, aber recht lecker: Pizza von Domino´s.

Nachdem die Pizza verschlungen ist, packe ich meinen Koffer und dümpele noch etwas im Zimmer rum. Eine gute Stunde später gehe ich herunter, der Bus zum Flughafen muss jeden Moment kommen. Herr und Frau M. warten schon in voller Montur am Hotelausgang. Der Bus kommt tatsächlich kurz nach 13:00 Uhr. Durch endlos städtisches Gebiet gehts jetzt die fast 30 Meilen von Edison zurück zum Flughafen. Frau M. redet fast ununterbrochen, ich ertrage es, ihrem Mann bleibt auch nichts anderes übrig. Nach über einer Stunde sind wir am Flughafen.


Fast nur Continental: Newark Liberty Airport.

Ich schlage den M&Ms vor, dass wir uns rechtzeitig vor dem Abflug am Gate trefen. Ich möchte lieber allein etwas im Terminalgebäude herumschauen. Zudem gilt es noch, die Gutscheine von Continental durchzubringen. Die Pizza hat zwar gut gesättigt, aber die Scheine müssen ja unters Volk gebracht werden. Immerhin bekommt man dafür auch Getränke.


My favourite place at Newark Airport: The Garden State Diner.


Lecker: Garden State Ale.

Rechtzeitig vor dem Abflug finde ich mich am Gate ein. Die M&Ms sind schon länger da. Meinen letzten Gutschein investiere ich in einen leckern Jose Cuervo. Und dann gehts auch schon los. Das Boarding beginnt.


Gleich geht’s los: “meine“ 757-200 in Newark.

Die Maschine startet pünktlich. Wir sind auf dem Weg nach Berlin, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Der Flug verläuft ohne besondere Ereignisse. Ich sitze mit Herrn M. in einer exit row, der Mittelsitz ist leer. Wir haben ausreichend Platz. Geredet wird nicht viel, wir starren in unsere Notebooks und sortieren Riesebilder. Schlafen kann ich wie immer im Flugzeug nicht. Ich döse etwas herum, laufe öfter durch den Gang und unterhalte mich mit dem kolumbianischen Stewart, der perfekt Deutsch, Englisch und Spanisch spricht. Langsam wird es hell, wir verlassen die Reiseflughöhe. Der Anflug auf Berlin hat begonnen. Der Flug kam mir diesmal gar nicht so ewig vor. Überpünktlich landen wir in Tegel.


Nach tausenden Meilen: die 757 in Berlin.

Angekommen im vergleichsweise winzigen Flughafen Tegel warten wir noch ewig auf das Gepäck. Als wir endlich unsere Koffer haben, verabschiede ich mich von den M&Ms, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Trotz der vielen Geschichten von Frau M. war es ganz nett, die beiden kennengelernt zu haben.
Ich freue mich, wieder in Deutschland zu sein. Natürlich nicht wegen Deutschland und schon gar nicht, weil nun der Urlaub zu Ende ist. Aber vor dem Gate wartet Antje und so ist das zurückkommen doch recht angenehm. Wir gehen zum Parkdeck. Antjes Toyota kommt mir winzig vor. Nach zwei Wochen im dicken Chevy ist das kein Wunder. Schnell sind wir auf der Autobahn und unterwegs Richtung Leipzig. Ich muss mich erstmal wieder an die deutsche Enge gewöhnen. Alles so klein hier. Dazu kommen die deutschen Wichtigtuer in ihren - nach amerikanischen Verhältnissen geradezu lächerlich kleinen - Bi-Em-Dabbeljuhs und Mörceides-Bens Autos. Drängeln, dicht auffahren und Rasen. Welcome back to „good“ old germany! Das hat mir nicht gefehlt. Nach gut zwei Stunden sind wir in Leipzig. Antje setzt mich zuhause ab, ich muss erstmal schlafen. Das back-home-beer vertagen wir auf morgen. Ich schleppe mich die unendlichen Treppen zur Wohnung rauf, schliesse die Tür auf und bin wieder zuhause. Ich stelle den Koffer ab, mein Blick schweift über das Bücherregal. Diverse Reiseführer stehen da. Es wird Zeit, die nächste Reise zu planen!

-----------------------------------------------------------------------------

Das wars also erstmal. Der eigentliche Reisebericht ist zu Ende. Dank an alle, die "mitgefahren" sind und mich mit ihren Kommentaren zum weiterschreiben animiert haben. Was jetzt noch kommt (gebt mit etwas Zeit) ist eine Art "Epilog" mit ein paar Daten zu Strecke, Kosten, Technik, etc. Ich denke, das könnte manchem bei der eigenen Reiseplanung hilfreich sein.

also ein letztes mal: to be continued....

Lurvig

mannimanta

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #141 am: 16.06.2007, 18:42 Uhr »
Das "Wiedernachhausekommen" hast du sehr schön beschrieben,
uns geht es jedesmal so.
Irgendwie ist es total unwirklich, man kennt es zwar, aber es ist,
als ob man eine sehr lange Zeit nicht zu Hause gewesen ist.
Und das man noch vor ein paar Stunden in den USA war,
mehrere tausend Meilen westwärts?
Nee, wir waren doch eben erst im Denny's, oder...?

Ich freue mich schon auf den Epilog!
Gruss,
Manni

lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #142 am: 30.06.2007, 12:29 Uhr »
so, hier nun noch ein paar "technische Daten", ein wenig Statistik und Betrachtungen zu Strecke, Auto, Übernachtungen, Technik und Kosten.
Vielleicht ist es ja jemanden behilflich bei der eigenen Planung.

Meine Gesamtstrecke :

Erstellt aus den Tracklogs des Garmin-GPS, mit GPSBabel in DeLorme GPL-Daten verwandelt und in den StreetAtlas importiert. Daher auch leider nur eine Darstellung als unschöne schwarze Linie. Aber die Gesamtstrecke manuell im DeLorme zu erstellen, war mir zu aufwändig.

Der Rest ist hier zu lesen:



Strecke:

Insgesamt bin ich 4677 km gefahren. Am An- und Abreisetag zusammen nur knapp 65 km, so dass diese beiden Tage bei den Durchschnittswerten nicht berücksichtigt sind. Es verbleiben also 13 echte Fahrtage. Damit ergeben sich:


Gesamtstrecke        : 4677 km
Durchschnitt/Tag     :  360 km
Längste Tagesstrecke :  589 km
Kürzeste Tagesstrecke:  141 km


Die Strecke habe ich zuhause nur sehr grob vorgeplant. Es gab einige „must see“ Ziele und eine grobe Vorstellung, wo es langgehen sollte. Die genaue Entscheidung, wie zu fahren ist, habe ich meist am Vortag spontan geplant, dabei wurde diese Planung dann auf der Fahrt oft noch verändert, je nach Wetter, Landschaft, Uhrzeit und Fahrlaune. Da ich nie zu weit von Denver entfernt war, um nicht in maximal zwei Tagesetappen zurückzukehren, bestand eigentlich kein Risiko, die Rückfahrt nicht pünktlich zu schaffen.

Fahrzeug

Gebucht habe ich wie immer bei Alamo, über das UA-Special. Da bei den vergangenen Reisen mit einer Equinox-Buchung immer ein grösseres SUV zu bekommen war, habe ich auch diesmal wieder darauf gebaut und es hat letztlich funktioniert. Gefahren bin ich mit einem Chevrolet TrailBlazer LS, der bei der Übernahme etwas über 6000 Meilen auf dem Tacho hatte. Angetrieben wurde der Wagen von einem 4.2 Liter Sechszylindermotor. Der Chevy hatte zuschaltbaren Allradantrieb und eine Geländeuntersetzung. Ein SUV musste es deshalb sein, weil einige unbefestigte Strassen auf dem Programm standen. Der TrailBlazer hat sich auf früheren Reisen schon bewährt. Zudem bietet er bei umgelegten Rücksitzen eine gut benutzbare und vor allem ebene Schlafffläche. Wichtig, wenn man gelegentlich im Auto übernachten möchte.


Benzinverbrauch und Kosten:

Den Mietwagen habe ich mit vollem Tank übernommen und mit leerem Tank abgegeben. Die erste Tankfüllung (ca. 22 Gallonen) war also im Mietpreis enthalten. Die nachfolgenden Werte sind entsprechend bereinigt.


Gesamtverbrauch                  : 146 gal  (ca. 553 l)
Gezahlte Benzinkosten            : 378,00 $  (ca. 280 €)
Durchschnittspreis/Gallone       :   2,99 $  (ca. 0,79 €/l)
Tankkosten täglich (Durchschnitt):  29,08 $  (ca. 21,54 €)
Durchschnittsverbrauch           : 11,8 l/100km


Wie schon in anderen Reiseberichten zu lesen war, ist der TrailBlazer mit ca. 12 l/100km zu bewegen. Bei den amerikanischen Spritpreisen ist das gut bezahlbar. Wenn man von einem Dollarkurs von 1,35$=1€ ausgeht (er war zu meiner Reisezeit so), kommt man auf einen Kilometerpreis von 0,09€. Beim derzeitigen Spritpreis in Deutschland (ca. 1,35€/l Super) erreicht man diesen Kilometerpreis bestenfalls bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,8l/100km. So gesehen ist der TrailBlazer also recht günstig zu bewegen.

Übernachtungen

Nach den überwiegend guten Erfahrungen mit Campingplätzen in den letzten Jahren, stand auch diesmal wieder fest, dass ich viele Nächte „draussen“ verbringen möchte. Wie immer habe ich auch hier nur das Motel am ersten und letzten Tag von zuhause reserviert. Da die genaue Streckenführung nicht feststand, wären weitere Reservierungen sinnlos gewesen. Ich habe immer dort, wo es einen brauchbaren Campingplatz gab, versucht auf diesem unterzukommen. In Colorado war das nicht ganz einfach. Es herrscht zwar kein Mangel an sehr schön gelegenen Plätzen, jedoch sind bis Mitte Mai viele davon noch geschlossen, auch wenn das Wetter schon gut ist und die Plätze schneefrei sind. Trotzdem ist es mir gelungen, sieben Nächte auf Campingplätzen zu übernachten, weitere sieben habe ich in Motels geschlafen. Ich bevorzuge durchweg die staatlichen Campingplätze, vorzugsweise in Nationalparks, Stateparks oder im National Forest. Diese Plätze sind fast immer schöner gelegen als die privaten und  sind preiswerter. Die Ausstattung ist in den allermeisten Fällen absolut ausreichend, auch wenn es oft kein Wasser und nur einfachste Toiletten gibt. Die Lage der einfachen Plätze entschädigt meist für alle „Mängel“. In Colorado hatte ich das Glück, dass einige Plätze noch nicht offiziell geöffnet waren, aber schon legal benutzt werden konnten. Diese Übernachtungen waren dann kostenlos. Die meisten geöffneten Campingplätze in Colorado waren Ende April/Anfang Mai noch recht leer. Da viele der Plätze recht hoch liegen (oft weit über 2000m) ist nachts auch mit entsprechenden Temperaturen zu rechnen. Trotzdem ich nur einen sehr billigen Schlafsack verwendet habe, war es im Auto ganz gut auszuhalten. Eine Iso-Matte und ein zusätzlicher dünner Fleece-Schlafsack haben sich bestens bewährt.
Bei der Auswahl der Motels stand für mich der Preis im Vordergrund, zudem war eine WLAN-Versorgung ein gutes Argument für ein Motel. Da ich im Urlaub keinen Luxus brauche, waren die preiswerten Motels für mich durchweg ok. Wirklich schlecht, unsauber oder unsicher war keins davon. Aufgrund der hohen Moteldichte in amerikanischen Städten war es auch nie ein Problem, ein solches zu finden. Vorbuchungen hätten hier keinerlei Vorteil gebracht.


Gesamtkosten für 14 Übernachtungen  : 356,92 $
Übernachtungskosten Durchschnitt/Tag:  24,78 $
Durchschnittspreis Motel            :  44,99 $
Durchschnittspreis Camping          :  14,00 $ (nur bezahlte Plätze)


Orientierung/Navigation

Zur Orientierung und täglichen Streckenvorplanung habe ich hauptsächlich die gute alte Papierkarte verwendet. Zum Einsatz kam dabei der „Road Guide Southwest“ von Hallwag im Massstab 1:1200000 (ISBN 3828302483). Zusätzlich vor Ort gekaufte Karten der Serie „Topographic Recreational Map of….“ von GTR Mapping, jeweils für Colorado und Utah. Diese Karten sind sehr detailiert und eigentlich an jeder Tankstelle für ca. 3,95$ zu haben. Eine grobe Streckenvorplanung erfolgte zuhause mit dem DeLorme Streetatlas 2006. Dabie ging es weniger um die genaue Streckenführung, sondern vielmehr darum, wie die „must see“-Ziele am effektivsten zu verbinden sind und in welcher Reihenfolge sie angefahren werden sollen. Zudem kriegt man einen ungefähren Überblick über die zu fahrende Gesamtstrecke. Wie bereits erwähnt, habe ich die aktuelle Tagesstrecke meist erst am Vortag geplant und unterwegs oft abgeändert.
Natürlich war auch diesmal wieder ein GPS-Gerät dabei, erstmals auf einem USA-Trip das Garmin GPSmap 60CSx. Das Gerät diente mir dabei in erster Linie zur Orientierung (wo bin ich gerade?) und zur Aufzeichnung der gesamten Strecke. Zudem hat es sich bei Fussmärschen bestens bewährt, um den Rückweg zum Auto zu finden. Auf offroad-Pisten war es zudem ein treuer Gehilfe, um wieder zurück zur Zivilisation zu finden. Zur Navigation auf der Strasse, um zu einem vorbestimmten Ziel zu gelangen, habe ich es nicht benutzt. Auf dem Gerät waren die Garmin MapSource MetroGuide North America 7.0 Karten für die jeweiligen Regionen installiert (für diese und zur Aufzeichnung der Strecke sowei zum Speichern von Wegpunkten reicht eine 1GB Micro-SD Karte mehr als aus). Die MetroGuide-Karten sind dabei erstaunlich genau, auch abseits der Städte. Selbst die Loops vieler kleiner Campgrounds sind exakt erfasst. Auch auf dem höllischen Whiskers Draw waren diese Karten (mit Einschränkungen, siehe Reisebericht) sehr gut zu benutzen.
Das GPS-Gerät wurde im Auto über einen Zigarettenanzünder-Adapter mit Strom versorgt, ausserhalb mit 2 AA-Batterien, die einen betrieb von über 12 Stunden ermöglichen. Die Empfangsgenauigkeit des erstmals von Garmin verwendeten SIRF-III Chipsatzes ist beeindruckend, selbst im Little Wild Horse Canyon hatte ich stellenweise noch Empfang.
Die Streckenaufzeichnung erledigt das Gerät automatisch. Es legt für jeden Tag ein eigenes Tracklog auf der Speicherkarte an, im handlichen und universellen GPX-Format. Mit Software wie GPSBabel kann man diese Daten sogar in DeLorme GPL-Daten umwandeln und in den StreetAtlas importieren. Zudem habe ich die GPX-Daten verwendet, um die ungefähren Positionen in meine Digitalfotos zu übernehmen. So kann man auch nach Jahren noch nachvollziehen, welches Bild wo aufgenommen wurde.

Fototechnik

Fast alle Bilder wurden mit einer Nikon D50 DSLR-Kamera aufgenommen. Zum Einsatz kamen dabei überwiegend ein Sigma DC 17-70/1:2.8-4.5 Zoomobjektiv und ein Tokina 12-24/1:4.0 Weitwinkel-Zoom. Beide Optiken haben sich an der D50 hervorragend bewährt. Besonders das Weitwinkel ist für Landschaftsaufnahmen optimal geeignet. Ein ebenfalls mitgeführtes Teleobjektiv (Tamron 75-300) wurde kaum verwendet. Alle Bilder wurden im RAW (NEF) Format aufgenommen und zuhause am PC mittels Nikon Capture in JPG-Bilder gewandelt. Die Qualität der so gewandelten JPGs ist besser, als wenn man direkt JPG-Bilder mit der Kamera aufnimmt. Nachteil der Speicherung als RAW ist der grössere Speicherbedarf. Als Speichermedien habe ich SD-Karten  von Kingston verwendet, insgesamt zehn 1GB-Karten und zwei 2GB-Karten. Dadurch war es möglich, die Karten jeweils nur einmal zu nuetzen und nicht wieder überschreiben zu müssen. Zusätzlich wurden die Bilder auf einem Hama OTG20 Festplattenlaufwerk als Backup gespeichert. Durch diese doppelte Speicherung ist eine recht grosse Sicherheit gegen Datenverlust gegeben. Ein Urlaub ohne Bilder wäre für mich der GAU.
Zusätzlich zur D50 habe ich noch eine Casio Exilim EX-Z57 verwendet. Diese kam vor allem dort zum Einsatz, wo die DSLR zu auffällig oder unhandlich gewesen wäre, z.B. im Supermarkt oder beim Essen. Ein weiterer Vorteil der kleinen Casio ist, dass man mit dem kleinen Objektiv auch durch Maschendraht fotografieren kann. So entstanden z.B. einige gute Bilder beim einem Truck-Händler und bei den künstlichen See an der Potash Road. Bei gutem Licht ist die Bildqualität der Exilim ziemlich brauchbar, als handliche Zweitkamera hat sie sich schon auf vielen Reisen bewährt.

Notebook

Ich habe lange überlegt, ob es sinnvoll ist, ein Notebook mitzunehmen. Letztlich habe ich mich dann doch dafür entschieden. Es war meine erste USA-Reise mit Computer. Grösster Vorteil: es ist ein Reisebericht entstanden. Den hätte es sonst nicht gegeben, denn handschriftlich hätte ich meine Erlebnisse nicht festhalten wollen und später zuhause nur aus der Erinnerung zu schreiben, hätte auch keinen guten Bericht ergeben. Zudem hat sich das Notebook bewährt, um unterwegs an den vielen offenen WLANs Wetterbericht und eMails zu checken. Eine erste Beurteilung der Bilder war natürlich auch möglich.
Verwendet habe ich ein IBM ThinkPad X40. Das Gerät ist extrem klein (12“ Display) und sehr leicht (1,2 kg). Mit einem optionalen 8-Zellen-Akku sind Laufzeit von über 4 Stunden zu schaffen, zudem hatte ich einen Adapter dabei, um das Gerät am Zigarettenanzünder zu betreiben. Da das ThinkPad keine optischen Laufwerke hat (diese befinden sich in der UltraBase, die aus Platz- und Gewichtsgründen zuhause geblieben ist), konnte ich es nicht zum brennen der Bilder auf CD oder DVD nutzen. Diese Einschränkung wurde aber durch Grösse und Gewicht des Gerätes mehr als Wett gemacht.



Das wars nun auch fast. Irgendwann gibts den gesamten Bericht noch als PDF, aber das dauert noch ein wenig.

Lurvig


mannimanta

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #143 am: 30.06.2007, 13:05 Uhr »
Hey, Danke für die super Informationen!
Wäre es möglich, die Streckenkarte in einer grösseren Auflösung
zu verlinken, oder evtl. per mai zu erhalten?
Die Strecke interessiert mich nämlich sehr, und ich würde gerne mehr Details erkennen.
Thanks for your efforts,
Manni

lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #144 am: 30.06.2007, 13:12 Uhr »
hier als PDF, da kann man es etwas besser erkennen:

http://www.danielkaempf.com/us07rb/map2007.pdf

Die Fahrtrichtungen sind halt nicht erkennbar, ich versuche das die Tage nochmal besser darzustellen.

Lurvig

KarinaNYC

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #145 am: 30.06.2007, 17:25 Uhr »
Danke für den TOLLEN Bericht!!!  :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:

Das Bild vom Landeanflug auf NYC ist der Knaller!  :D :D :D

püvel

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #146 am: 30.06.2007, 23:15 Uhr »
Bei dieser Rückreise kann man nur hoffen, daß man noch ein paar Tage Urlaub hintendran hat und nicht gleich am nächsten oder übernächsten Tag wieder auf Arbeit erscheinen muß.

Danke für den aufregenden RB !!  :applaus: :clap: :verneig:
"Takt ist die Fähigkeit, andere so darzustellen, wie sie sich selbst gerne sehen." Abraham Lincoln

Westernlady

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #147 am: 30.06.2007, 23:23 Uhr »
Einfach nur guuuuut  :daumen:
Bitte gehe bald wieder on tour  :D

lurvig

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #148 am: 01.07.2007, 11:19 Uhr »
...
Bei dieser Rückreise kann man nur hoffen, daß man noch ein paar Tage Urlaub hintendran hat und nicht gleich am nächsten oder übernächsten Tag wieder auf Arbeit erscheinen muß.
...

mehr als einen Tag Urlaub nach Rückkehr hatte ich leider nicht. Aber das war ok, denn ich überwinde den Jetlag am besten, wenn ich mich gleich wieder ins Alltagsleben stürze.

...
Bitte gehe bald wieder on tour  :D
...

Wenn nach "wollen" ginge, gleich morgen!  :wink:
Ich fürchte aber, mit USA wirds dieses Jahr nichts mehr. Aber 2008 bestimmt wieder!

Lurvig

Doreen & Andreas

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Re: Col(d)orado + Utah 2007
« Antwort #149 am: 02.07.2007, 11:01 Uhr »
So, nach diesem gelungenen und sehr informativen Fazit möchte ich mich auch ganz herzlich für Deinen tollen Bericht und die phantastischen Bilder bedanken.

Von mir aus kannst Du auch gleich wieder als Live-Korrespondent auf Tour gehen... also vergiß den Laptop beim nächsten mal nicht  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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