7. September 09
Bryce von unten, ein bisschen Zion von obenHeute ging es zunächst hinab in die Tiefen des Bryce Canyon. Dazu hatten wir uns die Queens Garden Trail – Navajo Loop – Kombination ausgeguckt. Ich glaube, dass ich nicht zuviel verrate, dass diese Wanderung mit zu den schönsten auf unserer Reise zählt.
Wir stellten das Womo am Parkplatz ab, und dann ging`s schon los. Zum Glück war auch nicht allzu viel Leute unterwegs. Viele liefen nur ins Amphitheater runter und gingen gleich wieder hoch, anstatt zum Navajo Trail weiterzulaufen. Es war absolut faszinierend, in diese Wunderwelt der Formen einzutauchen, und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst blicken sollte. Ich versuch’s gerade irgendwie zu beschreiben, aber es will mir nicht so recht gelingen. Es war einfach nur schön.
Sogar eine kleine Elefantenparade sahen wir:
Zwischendurch interessierten sich die Kinder mehr für die Steinmännchen und den zahlreichen Streifenhörnchen am Wegrand.
Nach ungefähr zwei Stunden erreichten wir den Navajo Loop, wo wir Rast einlegten und dabei mit einem über 70-jährigen Amerikaner ins Gespräch kamen, der mit einer Radreisegruppe unterwegs war! Die meisten Teilnehmer seiner Reise waren oben am Rim geblieben, aber er lief eisern den Trail. Respekt!
Wir überlegten ob wir den Aufstieg über die Wall Street oder über Thor’s Hammer gehen sollten und entschieden uns für letzteres. Der Weg hoch führte steil in Serpentinen hinauf, aber wir kamen ganz gut hoch ... der Amerikaner übrigens etwas später auch.
Mit dem Shuttle fuhren wir dann zum Sunrise Point zurück. Wir hätten nicht gedacht, dass uns der Bryce nach den vielen Highlights, die wir im Verlauf der Reise schon gesehen hatte, noch so begeistern könnte, aber der Nationalpark hatte uns eines Besseren belehrt.
Jetzt ging auf geraden Weg weiter zum Zion National Park, dessen Osteingang wir bald erreichten. Die Wucht und Dramatik dieser Felsenlandschaft nahm uns gleich in ihren Bann. Gerne hätten wir angehalten, um das Areal näher zu erkunden, doch sämtliche Parkplätze und Ausbuchtungen waren belegt, so dass es nur zu einem Foto aus dem Womo auf die Checkerboard Mesa reichte.
Vor dem Tunnel hatten wir dann doch noch Glück, denn der letzte Womo-Parkplatz am Ausgangspunkt zum Zion Canyon Overlook Trail war frei. Den ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Der Weg führte stellenweise nahe am Abgrund einer Schlucht entlang, so dass wir ein wachsames Auge auf die Kinder warfen. Der Pfad an sich war schon breit genug und nicht so ausgesetzt, dass es wirklich gefährlich wurde. Auf der anderen Seite waren die Mädchen heute schon viel gelaufen, so dass wir nicht wussten, ob sie nicht müde oder unkonzentriert werden könnten. An den schwierigeren Passagen nahmen wir sie sicherheitshalber an die Hand, ansonsten hielten sich an unsere Anweisung, immer am Berg zu laufen.
Kurz: Wir kamen wohlbehalten am Aussichtspunkt an, beobachteten die unzähligen frechen Chipmunks und genossen die Aussicht ins Tal.
Nachdem wir vorsichtig den Tunnel durchquert hatten, fuhren wir nach Springdale, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen. An den Preisen merkten wir schnell, dass wir uns in einem touristischen Brennpunkt befanden. Danach bezogen wir unsere Site B 050R auf dem Watchman CG. Mit Freude stellten wir fest, dass wir Stromanschluss hatten, was bei den heißen Temperaturen nur von Vorteil war. Der Platz war geräumig, bot Schatten und Zugang zum Fluss. Ideal um dort unsere beiden letzten Nächte vor der Rückfahrt nach Las Vegas zu verbringen.
Simone fing allmählich an die ersten Sachen zu packen, während ich mit den Kindern zum Fluss ging, wo wir den Spätnachmittag verbrachten.
Ein perfekter Tag neigte sich dem Ende entgegen. Morgen bleiben wir noch den ganzen Tag im Zion. Genug Zeit also für mich, um genügend Gründe zu finden, Angels Landing nicht zu laufen und lieber nasse Füße zu bekommen.
Harald