Ist schon Recht, ich verstehe Euch schon...
...und freue ich doch über Euer Interesse.
Und von daher folgt jetzt noch Tag 4 (sorry, bis zu den Pferden dauert es noch ein wenig und ich schaffe es leider auch nicht, mich kurz zu fassen).
Tag 4, Dienstag, 19.07.2010
Welcome to Nebraska!Bei der Reiseplanung waren uns natürlich auch andere Reiseberichte hilfreich und so verdanken wir u.a. Susan alias SCKW den Hinweis auf das Scottsbluff National Monument.
Weiterhin macht es irgendwie auch immer Spaß „neue Bundesstaaten zu sammeln“ und in Nebraska waren wir noch nicht. (Wie gesagt, Vater und Mutter (damals noch nicht in dieser Rolle) haben eine ähnliche Reiseroute schon anno 1997 absolviert.
Aber zunächst mal Frühstück: und heute wird es perfekt: wir finden eine Niederlassung unserer absoluten Favorit-Frühstückslocation ever: PERKINS! Dieser sogar ganz adrett im Cowboystil mit vielen hübschen Pferd-Rind-Cowboy Bildern an den Wänden.
Die Pancakes hier sind so was von oberfluffig….ach seufz….
Gut gestärkt besuchen wir noch das nebenan liegende Walmart Supercenter und kaufen noch ein wenig dies und das (gerne auch immer günstige Souvenir Shirts, hier z.B. von den Frontier Days, obwohl die ja noch gar nicht angefangen haben. Und dann immer diese Lebensmittelabteilung….
Ach, welch Augen- und überhaupt-Schmaus!
Aber jetzt schnell wieder auf die Interstate bis wir irgendwann dann „rechts abbiegen“ und nach Nebraska reinfahren. Viele tun das nicht und so reisen wir auf einer langen, geraden und ziemlich leeren Straße.
Heute offenbart unser TomTom dann seine erste Schwäche und führt uns nicht auf direktem Wege zum Scottsbluff National Monument, sondern letztendlich in eine Sackgasse hinter einem Golfplatz. Hä? In der Nähe muß es schon sein, die Berge sind sehr markant, aber hier geht wohl kaum der Weg zum Visitor Center.
Wir fahren ein Stück zurück und finden dann auch ganz ohne Tommys Hilfe die richtige Zufahrtsstraße. Erster Stopp am Schild (ich liebe diese riesigen Eingangsschilder von Nationalparks und Monuments, erstklassige Erinnerungsfotos!)
und dann sind wir auch schnell am Visitor Center.
Dank Susan wissen wir ja, dass man auf den Berg/Hügel, nennt es wie ihr wollt, hochlaufen kann, doch es ist immer noch recht heiß und wir bevorzugen die gewundene Straße und nehmen unser Auto. Es sind kaum Menschen hier und wir laufen ein kurzes Stück zu verschiedenen Aussichtspunkten über die ringsum ansonsten flache Prärielandschaft. In der Ferne kann man noch den Chimney Rock erkennen, aber der war uns zu weit um und den haben wir „geschlabbert“. Auf jeden Fall kann man sich lebhaft vorstellen, wie die Siedler mit ihren Planwagen anhand dieser markanten Landschaftspunkte ihren Weg nach Westen gesucht haben. Auch der Pony Express ist hier wohl (während seiner doch eher kurzen Existenz) langeritten.
Wir fahren wieder nach unten und besuchen das Visitorcenter und machen eine kleine Picknickpause an einem der dafür vorgesehen Plätze.
Dann besuchen wir die ausgestellten Planwagen und es wird uns von Rangern bzw. Freiwilligen in historischer Kleidung erklärt, wie so ein Treck damals wirklich ablief.
Wen es interessiert: die schmalen Wagen, vor denen auf dem Foto die Leute stehen, waren damals der Standard, die breiten aus den Western selten und teuer, auch sehr schwer zu ziehen. Und Pferde, wie in den meisten Western, die hatte „in Echt“ auch kaum jemand vor dem Wagen. Viel zu teuer. Die meisten fuhren mit Ochsengespannen, vielleicht mal mit Mulis. Die Räder waren ja einfach nur aus Holz und mit Metallumzogen. Jeden Abend wurde am Wagen (wechselnd) eines der Räder abgebaut und gewässert, damit es sich ausdehnte und der Metallring wieder besser passte.
Der Platz im Wagen war total beengt, da werden wohl auch eine Menge Kilometer, ich meine natürlich Meilen, per Pedes zurückgelegt worden sein.
Es gab noch allerhand Krims und Krams zu sehen, den die klassische Siedlerfamilie damals so mit sich führte, alles hochinteressant und vor der Kulisse wirkte es sehr authentisch.
Nächster Halt auf unserem Weg nach South Dakota ist Alliance, ein kleines Kaff, welches sich nur wegen der mehr oder weniger berühmten CARHENGE Installation und somit als gute Fotolocation für den Vater auf die Route gebracht hatte.
Wir 3 waren zusammen mit ein paar Tausend Heuschrecken die einzigen Gäste. Soweit ich mich erinnere bzw. so wie es aussieht, hat der Künstler die Autowracks genauso aufgestellt, wie die Steine von Stonehenge. Dazu gab es noch ein paar Extra Kunstwerke in Form von Metallskulpturen, Graffiti Autos etc. Ganz verrückt und ein netter Stopp.
Über verschlafene Highways finden wir unseren Weg nach South Dakota und schließlich zu unserem Übernachtungsort Mammoth Hot Springs. Auch hier hatten wir per Priceline vorgebucht und wohnen im Best Western Sundowner Inn. Wieder klappt es mit dem Zimmer mit 2 Betten und diesmal gibt es sogar eine Mikrowelle. Wir beschließen die hiesigen Fertiggerichte zu testen und ziehen uns mit selbigen und einigen leckeren Bierchen zum abendlichen Baseballspiel zurück.