So, es hat gedauert. Aber die letzten Texte sind geschrieben und die meisten Fotos hochgeladen. Jetzt gehts ans einstellen. Nochmal ein großes Sorry, dass es so lange gedauert hat...
14.07. Zion Nationalpark – Las VegasDen Sonnenaufgang haben wir nicht mitgenommen, waren aber trotzdem gegen 8 Uhr an der Bus-Shuttle-Station vom Parkeingang. Ein paar leichtere Gänge wollten wir machen. Mit dem Trail „Angels Landing“ brauchte ich Sandra zumindest in diesem Urlaub nicht mehr zu kommen. Am Visitor Center wurden uns der Weg zu den Lower Emerald Pools sowie den Riverside Walk am Ende des Tals empfohlen.
Bei den Lower Emerald Pools waren wir dann auch recht schnell angekommen. Im Sommer ist da nicht viel mit Wasserfall, aber es war sehr hübsch anzusehen.
Das Wasserfällchen
Das war bislang ja nun wirklich kein großer Weg und so beschlossen wir über die Middle Pools den Loop weiterzulaufen.
Fast ausgetrocknet...
Dann kam noch ein Wegweiser zu den Upper Pools 0,3 Meilen, das sollte doch nicht so das Problem sein. Allerdings war der Weg real wesentlich länger als 500 Meter und wurde auf diesem Stück doch wieder sehr steinig. Und dann war es so weit. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Sandra hatte partout keine Lust mehr und weigerte sich auch nur noch ein Stück weiter zu gehen. Das letzte Stück (200 Meter) ging ich dann alleine.
Naja im Sommer lohnen die Upper Pools ohnehin nicht so wirklich. Also waren meine Versuche, Sandra noch zum letzten Stück zu überreden, auch nur halbherzig. Weiter ging’s auf dem Loop wieder abwärts ins Tal und mit dem Shuttlebus zur Endhaltestelle. Der Weg zu den Narrows war fast ebenerdig und sehr angenehm zu laufen.
Richtig krass abgegangen sind in diesem Bereich die Squirrels, worauf bereits im Shuttlebus hingewiesen wurde. Rucksäcke unbeaufsichtigt stehen lassen oder auch nur kurz abstellen war hier wirklich keine gute Idee. Auf der Suche nach Keksen und sonstigen Süßigkeiten machten die kleinen Nager wirklich vor nichts halt. Ich wagte dann noch einen kurzen Gang in den North Fork Virgin River. Angesichts der Hitze von inzwischen schon wieder gut 38 ° C war das Wasser angenehm kühl.
Mit dem Shuttle ging es zurück zum Parkplatz und dann verließen wir den Zion. Uns hat dieser Park im Prinzip sehr gut gefallen. Nach Page, Arches, Bryce und Monument Valley war das doch mal etwas ganz anderes. Viel Grün und ein netter Fluss. Ich würde gerne nochmal für ausgedehntere Wanderungen herkommen. Vielleicht kann ich meinen Schatz ja dazu überreden, falls wir wirklich nochmal in den Südwesten kommen.
Nun ging es aber recht zügig weiter. In St. George füllten wir unsere Getränkevorräte auf und weiter ging’s auf dem Freeway Richtung Las Vegas – und das war auch gut so. Denn mir wurde während der Fahrt mehr als einmal in aller Deutlichkeit erklärt, dass jetzt aber Schluss mit Wandern sei, die Rückkehr in die Zivilisation notwendig und der Besuch von Shoppingcentern überlebenswichtig!
Naja, ob das Leben in Las Vegas mit Zivilisation treffend beschrieben ist, sei mal dahingestellt, aber zumindest bezüglich der Shopping Möglichkeiten sollten keine Wünsche offen bleiben. Soviel sei schon mal vorab gesagt.
Kurz vor Vegas fuhren wir auf einen Autohof um uns umzuziehen und noch einmal zu tanken. In der Ferne konnte man schon die Umrisse der Megahotels am Horizont erahnen und beim Bezahlen gab es schon den ersten kleinen Schock. Wir gingen nichts ahnend in den Autohof und auf dem großen Flur zwischen Toiletten und Shop standen bestimmt 30 Spielautomaten. So was hatte ich ja durchaus erwartet, aber was mich verblüffte, war die Tatsache, dass da auch noch richtig Betrieb war. Nachmittags um 15 Uhr saßen an einer stinknormalen Tankstelle bestimmt 20 Leute an irgendwelchen Daddelautomaten und hauten ihre Kohle da durch. Bizarr…
Nun ging es aber weiter Richtung Las Vegas Strip und was sich auf dem Freeway schon angekündigt hatte, wurde hier potenziert. Die letzten 10 Tage waren wir ja eigentlich nur in verkehrsarmen Regionen unterwegs, hatten zum Teil über eine halbe Stunde kein anders Auto gesehen und fanden uns nun auf 6-spurigen Straßen wieder – 6 Spuren in eine Richtung wohlgemerkt. Dafür ging es aber erstaunlich gut. Die Amis sind ja nicht die allerbesten Autofahrer, aber sie wissen das auch und fahren von daher schon sehr rücksichtsvoll. Vorerst ging es parallel zum Strip und angesichts der Größe der Hotels viel es uns schwer abzuschätzen, wie weit wir eigentlich noch weg waren. Ich sage nur: Wahnsinn!!! Das ist wieder so eine Sache, die man auf Fotos gar nicht wiedergeben kann. Dank der Handynavigation fanden wir recht einfach zu unserem Hotel, dem Encore:
Wegen einer ziemlich genialen Sonderrate war dieser 5- Sterne Palast eines der günstigsten Hotels auf unserer ganzen Reise! Im Internet hatte ich bereits vom Valet Parking gelesen und das probierten wir jetzt aus. Die nette Angestellte, die unser Auto zum Parken fuhr, wollte wissen, ob wir einen Kofferträger benötigten und ich erklärte im Spaß, das wäre nicht nötig, ich hätte schließlich gedient… Die gute Lady zeigte sich tief beeindruckt. Als ich erklärte, dass das nichts Besonderes wäre und in Deutschland eigentlich jeder Mann entweder zur Army oder zum Zivildienst müsste, war sie noch beeindruckter. In Amerika hat die Army wohl doch eine wesentlich höhere Anerkennung als bei uns.
Dann ging es zum Einchecken. Obwohl an meinem Schalter eigentlich nur vier Leute vor mir waren dauerte es eine gute halbe Stunde. Der Check In war sehr angenehm. Der gute Mann an der Rezeption war selber erst kürzlich im Bryce Canyon und so hatten wir eine nette kleine Unterhaltung über die Nationalparks, während er unsere Daten eingab. Auf 20 Dollar Trick oder ähnliche Aktionen, von denen ich im Forum gelesen hatte, hatte ich irgendwie keine Lust. Ein Angebot für 20$ mehr pro Nacht in die 60ste Etage zu wechseln nahmen wir nicht in Anspruch. 25. war auch gut.
Vom Check In ging’s dann zum Zimmer. Das hat uns allerdings erst mal so richtig umgehauen! Solche Zimmer kannte ich bislang bestenfalls aus dem Fernsehen. Für die nächsten zwei Stunden blieben wir nun hier und genossen das luxuriöse Ambiente.
Dann wollten wir mal einen „kleinen Rundgang“ durch das Hotel machen. Aber in der halben Stunde, die wir durch die Gänge und das Casino geschlendert sind, haben wir natürlich lange nicht alles gesehen und uns zweimal verlaufen.
Irgendwo im Encore, ich glaub in der nähe der Rezeption...
Im Anschluss ging es zum Pool, allerdings nur, um sich mal umzuschauen. Der nette Mann bei den Handtüchern erkannte uns auch gleich als Vegas-Neulinge und empfahl uns dringend, uns wegen der hohen Hitze und der sehr trockenen Luft regelmäßig an den kostenlosen Wasserspendern zu bedienen, was wir dann auch taten. Der Poolbereich war zwar ganz nett gemacht, aber jetzt nicht so besonders. Außerdem wird da schon um 18 Uhr dichtgemacht. Die Leute sollen ja schließlich ins Casino. Auf große Action hatten wir keine Lust mehr. Die Wanderungen heute Morgen waren zwar nicht so sonderlich schwierig, aber dazu kamen ja auch noch mal ca. 300 km Autofahrt. Also entschieden wir uns der gegenüber dem Hotel gelegenen Fashion Show Mall einen Besuch abzustatten. An der Information holten wir uns ein kostenloses Coupon Book mit interessanten Angeboten, vor allem auch für die Fressmeile. Unter anderem kriegt man bei Haegen Danz zwei Eisbecher zum Preis von einem. Bislang war mir Haegen Danz immer zu teuer. Aber unter diesen Umständen relativierte sich das ein wenig. Das Eis war lecker, aber jetzt auch nicht sooo außergewöhnlich.
Am Abend sind wir dann runter ins Casino und in den Players Club vom Wynn / Encore eingetreten. Dafür gab es dann für jeden 10 $, die man umsonst verdaddeln konnte. Wir schlenderten so gemütlich durch Casino, als ich eine Slot Machine entdeckte, die als Thema die Dukes of Hazard hatte. Wunderbar, die absolute Lieblingsserie meiner Kindheit. Wenn man spielt, werden zwischendurch Szenen aus der Serie abgespielt, Mit Rosco, Daisy, Bo und Luke. Das war natürlich genau mein Ding. Und irgendwie war es mir da auch ziemlich egal, ob ich jetzt groß was gewinne oder nicht. Nicht, dass ich mich für Daddelautomaten und Glückspiel groß interessieren würde, aber irgendwie kriegen Sie in Vegas ja jeden... Angenehm waren auch die netten Hostessen, die durch die Gänge liefen und einen umsonst mit Getränken versorgten, solange man nur spielte. Was an der Bar doch recht teuer ist, gibt es für die Spieler gratis – und zwar in bester Qualität. Für mich gab´s ein Corona und für Sandra Pina Colada. Und weil wir noch 2 Dollar Trinkgeld gaben, konnten wir uns sicher sein, dass wir zügig Nachschub bekamen. Die Strategie war für diesen Abend zumindest klar. Wir blieben an der Slot, guckten uns die Leute an und ließen ab und an die Dukes mit dem General Lee über einen Fluss springen oder sich eine Verfolgungsjagd mit Sheriff Rosco liefern. Der guten alte Boss Hogg zeigte sich auch wirklich ein paar mal auf den Gewinnfeldern und grüßte mit seiner Zigarre. Am Ende gingen wir nach gut 2 Stunden, diversen Cocktails und Bieren leicht angeschickert und mit einem Gewinn von knapp 20 $ gut gelaunt ins Bett.