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Autor Thema: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West  (Gelesen 19229 mal)

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mfrech

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #60 am: 13.09.2009, 22:12 Uhr »
Superschön!!!!!!!!!!

Und ich freue mich, dass ich vor unserem Start am Mittwoch noch so einiges zu sehen bekomme!!

Und ganz toll, dass Deine Frau das alles gemeistert hat, stramme Leistung!
Ich bin schon völlig maulend über die Düne in Pyla gestiefelt, und das abends! :x

Tolle Bilder und sehr schöner Bericht!!!
Michaela
Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nix....

NähkreisSteffi

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #61 am: 14.09.2009, 12:58 Uhr »
Toller Bericht! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und unseren Start am 09.10.


Viele Grüße

Steffi

MissRedRocks

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #62 am: 16.09.2009, 20:01 Uhr »
Echt schöner Bericht und tolle Bilder.

Vor einem Jahr haben wir eine ähnliche Route gemacht. Da kommt das
Fernweh wieder ... :sun:


MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #63 am: 01.11.2009, 15:49 Uhr »
So, es hat gedauert. Aber die letzten Texte sind geschrieben und die meisten Fotos hochgeladen. Jetzt gehts ans einstellen. Nochmal ein großes Sorry, dass es so lange gedauert hat...

14.07. Zion Nationalpark – Las Vegas

Den Sonnenaufgang haben wir nicht mitgenommen, waren aber trotzdem gegen 8 Uhr an der Bus-Shuttle-Station vom Parkeingang. Ein paar leichtere Gänge wollten wir machen. Mit dem Trail „Angels Landing“ brauchte ich Sandra zumindest  in diesem Urlaub nicht mehr zu kommen. Am Visitor Center wurden uns der Weg zu den Lower Emerald Pools sowie den Riverside Walk am Ende des Tals empfohlen.

Bei den Lower Emerald Pools waren wir dann auch recht schnell angekommen. Im Sommer ist da nicht viel mit Wasserfall, aber es war sehr hübsch anzusehen.


Das Wasserfällchen  :)

Das war bislang ja nun wirklich kein großer Weg und so beschlossen wir über die Middle Pools den Loop weiterzulaufen.


Fast ausgetrocknet...

 Dann kam noch ein Wegweiser zu den Upper Pools 0,3 Meilen, das sollte doch nicht so das Problem sein. Allerdings war der Weg real wesentlich länger als 500 Meter und wurde auf diesem Stück doch wieder sehr steinig. Und dann war es so weit. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Sandra hatte partout keine Lust mehr und weigerte sich auch nur noch ein Stück weiter zu gehen. Das letzte Stück (200 Meter) ging ich dann alleine.

Naja im Sommer lohnen die Upper Pools ohnehin nicht so wirklich. Also waren meine Versuche, Sandra noch zum letzten Stück zu überreden, auch nur halbherzig. Weiter ging’s auf dem Loop wieder abwärts ins Tal und mit dem Shuttlebus zur Endhaltestelle. Der Weg zu den Narrows war fast ebenerdig und sehr angenehm zu laufen.





Richtig krass abgegangen sind in diesem Bereich die Squirrels, worauf bereits im Shuttlebus hingewiesen wurde. Rucksäcke unbeaufsichtigt stehen lassen oder auch nur kurz abstellen war hier wirklich keine gute Idee. Auf der Suche nach Keksen und sonstigen Süßigkeiten machten die kleinen Nager wirklich vor nichts halt. Ich wagte dann noch einen kurzen Gang in den North Fork Virgin River. Angesichts der Hitze von inzwischen schon wieder gut 38 ° C war das Wasser angenehm kühl.
Mit dem Shuttle ging es zurück zum Parkplatz und dann verließen wir den Zion. Uns hat dieser Park im Prinzip sehr gut gefallen. Nach Page, Arches, Bryce und Monument Valley war das doch mal etwas ganz anderes. Viel Grün und ein netter Fluss. Ich würde gerne nochmal für ausgedehntere Wanderungen herkommen. Vielleicht kann ich meinen Schatz ja dazu überreden, falls wir wirklich nochmal in den Südwesten kommen.

Nun ging es aber recht zügig weiter. In St. George füllten wir unsere Getränkevorräte auf und weiter ging’s auf dem Freeway Richtung Las Vegas – und das war auch gut so. Denn mir wurde während der Fahrt mehr als einmal in aller Deutlichkeit erklärt, dass jetzt aber Schluss mit Wandern sei, die Rückkehr in die Zivilisation notwendig und der Besuch von Shoppingcentern überlebenswichtig!
 Naja, ob das Leben in Las Vegas mit Zivilisation treffend beschrieben ist, sei mal dahingestellt, aber zumindest bezüglich der Shopping Möglichkeiten sollten keine Wünsche offen bleiben. Soviel sei schon mal vorab gesagt.

Kurz vor Vegas fuhren wir auf einen Autohof um uns umzuziehen und noch einmal zu tanken. In der Ferne konnte man schon die Umrisse der Megahotels am Horizont erahnen und beim Bezahlen gab es schon den ersten kleinen Schock. Wir gingen nichts ahnend in den Autohof und auf dem großen Flur zwischen Toiletten und Shop standen bestimmt 30 Spielautomaten. So was hatte ich ja durchaus erwartet, aber was mich verblüffte, war die Tatsache, dass da auch noch richtig Betrieb war. Nachmittags um 15 Uhr saßen an einer stinknormalen Tankstelle bestimmt 20 Leute an irgendwelchen Daddelautomaten und hauten ihre Kohle da durch. Bizarr…

Nun ging es aber weiter Richtung Las Vegas Strip und was sich auf dem Freeway schon angekündigt hatte, wurde hier potenziert. Die letzten 10 Tage waren wir ja eigentlich nur in verkehrsarmen Regionen unterwegs, hatten zum Teil über eine halbe Stunde kein anders Auto gesehen und fanden uns nun auf 6-spurigen Straßen wieder – 6 Spuren in eine Richtung wohlgemerkt. Dafür ging es aber erstaunlich gut. Die Amis sind ja nicht die allerbesten Autofahrer, aber sie wissen das auch und fahren von daher schon sehr rücksichtsvoll. Vorerst ging es parallel zum Strip und angesichts der Größe der Hotels viel es uns schwer abzuschätzen, wie weit wir eigentlich noch weg waren. Ich sage nur: Wahnsinn!!! Das ist wieder so eine Sache, die man auf Fotos gar nicht wiedergeben kann. Dank der Handynavigation fanden wir recht einfach zu unserem Hotel, dem Encore:




Wegen einer ziemlich genialen Sonderrate war dieser 5- Sterne Palast eines der günstigsten Hotels auf unserer ganzen Reise! Im Internet hatte ich bereits vom Valet Parking gelesen und das probierten wir jetzt aus. Die nette Angestellte, die unser Auto zum Parken fuhr, wollte wissen, ob wir einen Kofferträger benötigten und ich erklärte im Spaß, das wäre nicht nötig, ich hätte schließlich gedient… Die gute Lady zeigte sich tief beeindruckt. Als ich erklärte, dass das nichts Besonderes wäre und in Deutschland eigentlich jeder Mann entweder zur Army oder zum Zivildienst müsste, war sie noch beeindruckter. In Amerika hat die Army wohl doch eine wesentlich höhere Anerkennung als bei uns.

Dann ging es zum Einchecken. Obwohl an meinem Schalter eigentlich nur vier Leute vor mir waren dauerte es eine gute halbe Stunde. Der Check In war sehr angenehm. Der gute Mann an der Rezeption war selber erst kürzlich im Bryce Canyon und so hatten wir eine nette kleine Unterhaltung über die Nationalparks, während er unsere Daten eingab. Auf 20 Dollar Trick oder ähnliche Aktionen, von denen ich im Forum gelesen hatte, hatte ich irgendwie keine Lust. Ein Angebot für 20$ mehr pro Nacht in die 60ste Etage zu wechseln nahmen wir nicht in Anspruch. 25. war auch gut.

Vom Check In ging’s dann zum Zimmer. Das hat uns allerdings erst mal so richtig umgehauen! Solche Zimmer kannte ich bislang bestenfalls aus dem Fernsehen. Für die nächsten zwei Stunden blieben wir nun hier und genossen das luxuriöse Ambiente.




Dann wollten wir mal einen „kleinen Rundgang“ durch das Hotel machen. Aber in der halben Stunde, die wir durch die Gänge und das Casino geschlendert sind, haben wir natürlich lange nicht alles gesehen und uns zweimal verlaufen.


Irgendwo im Encore, ich glaub in der nähe der Rezeption...

  Im Anschluss ging es zum Pool, allerdings nur, um sich mal umzuschauen. Der nette Mann bei den Handtüchern erkannte uns auch gleich als Vegas-Neulinge und empfahl uns dringend, uns wegen der hohen Hitze und der sehr trockenen Luft regelmäßig an den kostenlosen Wasserspendern zu bedienen, was wir dann auch taten. Der Poolbereich war zwar ganz nett gemacht, aber jetzt nicht so besonders. Außerdem wird da schon um 18 Uhr dichtgemacht. Die Leute sollen ja schließlich ins Casino. Auf große Action hatten wir keine Lust mehr. Die Wanderungen heute Morgen waren zwar nicht so sonderlich schwierig, aber dazu kamen ja auch noch mal ca. 300 km Autofahrt. Also entschieden wir uns der gegenüber dem Hotel gelegenen Fashion Show Mall einen Besuch abzustatten. An der Information holten wir uns ein kostenloses Coupon Book mit interessanten Angeboten, vor allem auch für die Fressmeile. Unter anderem kriegt man bei Haegen Danz zwei Eisbecher zum Preis von einem. Bislang war mir Haegen Danz immer zu teuer. Aber unter diesen Umständen relativierte sich das ein wenig. Das Eis war lecker, aber jetzt auch nicht sooo außergewöhnlich.

Am Abend sind wir dann runter ins Casino und in den Players Club vom Wynn / Encore eingetreten. Dafür gab es dann für jeden 10 $, die man umsonst verdaddeln konnte. Wir schlenderten so gemütlich durch Casino, als ich eine Slot Machine entdeckte, die als Thema die Dukes of Hazard hatte.  Wunderbar, die absolute Lieblingsserie meiner Kindheit. Wenn man spielt, werden zwischendurch Szenen aus der Serie abgespielt, Mit Rosco, Daisy, Bo und Luke. Das war natürlich genau mein Ding. Und irgendwie war es mir da auch ziemlich egal, ob ich jetzt groß was gewinne oder nicht. Nicht, dass ich mich für Daddelautomaten und Glückspiel groß interessieren würde, aber irgendwie kriegen Sie in Vegas ja jeden... Angenehm waren auch die netten Hostessen, die durch die Gänge liefen und einen umsonst mit Getränken versorgten, solange man nur spielte. Was an der Bar doch recht teuer ist, gibt es für die Spieler gratis – und zwar in bester Qualität. Für mich gab´s ein Corona und für Sandra Pina Colada. Und weil wir noch 2 Dollar Trinkgeld gaben, konnten wir uns sicher sein, dass wir zügig Nachschub bekamen. Die Strategie war für diesen Abend zumindest klar. Wir blieben an der Slot, guckten uns die Leute an und ließen ab und an die Dukes mit dem General Lee über einen Fluss springen oder sich eine Verfolgungsjagd mit Sheriff Rosco liefern. Der guten alte Boss Hogg zeigte sich auch wirklich ein paar mal auf den Gewinnfeldern und grüßte mit seiner Zigarre. Am Ende gingen wir nach gut 2 Stunden, diversen Cocktails und Bieren leicht angeschickert und mit einem Gewinn von knapp 20 $ gut gelaunt ins Bett.

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #64 am: 01.11.2009, 16:04 Uhr »
15.7 Las Vegas - Strip

Mit Ausschlafen ist das ja immer so eine Sache, wenn man sich an bestimmte Zeiten erst mal gewöhnt hat. Und so waren wir schon um 8 Uhr auf den Beinen und sind den Strip raufgelaufen, um uns die ganzen Hotels anzusehen. So früh am Morgen war noch nicht ganz so viel los auf den Straßen und wir kamen ganz gut vorwärts.

In Sandras absoluten Favoriten, das Venezian, gingen wir nicht, sondern machte nur ein paar Aufnahmen von außen. Hier hatten wir zum Wochenende ein Zimmergebucht – ebenfalls recht günstig im Rahmen einer Promotion-Aktion.


Weiter ging es vorbei am Treasure Island, Caesars Palace,


am Paris,


und am Bellagio:


Am Planet Hollywood haben wir dann das Frühstückbuffet ausprobiert und waren mal wieder total geplättet. Am Eingang scherzten wir noch, was wir für die 13 $ wohl geboten kriegen würden, aber das hat uns dann doch umgehauen. Qualitativ absolut hochwertig und reichlich – und so viel Auswahl, dass man gar nicht alles probieren kann, was man gerne essen möchte. Den Bauch vollgeschlagen mit reichlich Obst, Omelette und andern Spezialitäten sollten wir das nächste Mal so gegen 22 Uhr wieder etwas wie Hunger verspüren.

Wir gingen weiter vorbei am New York New York


bis zum Excalibur:


Von da ging es weiter mit der kostenfreien Monorail zum Mandala Bay und von dort zum Luxor:


 Bis hierher haben wir so viel gesehen und sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, so dass wir weder auf Zeit noch Entfernung  geachtet hatten. Als Sandra vorschlug, zurück auf der anderen Straßenseite zu laufen und nicht den Bus zu nehmen, war ich überrascht, aber auch einverstanden. Im Excalibur machten wir noch einmal Rast, traten in den Players Club ein, verdaddelten unser 5$ free Slotplay an den Spielautomaten und profitierten vom freundlichen Getränkeservice.  Mit 3 $ Gewinn ging es dann wieder nach draußen. Als wir dann beim Hotel ankamen, waren wir doch sehr geschafft. Den Strip einmal rauf und wieder runterlaufen, das hatte dann ja doch wieder Wanderungscharakter – nicht zu vergessen, die schlechtere Qualität der Luft und die Hitze, die hier etwas heftiger war als im Zion. 117 ° Fahrenheit hatten wir in der Spitze. Das macht immerhin 47 ° C. Eigentlich wollten wir uns noch an den Pool Legen, stellten aber leider fest, dass es schon nach 18 Uhr war. Tja die Zeit geht rum wie nichts in Vegas.

Abends ging es zu Fuß ein kurzes Stück in Richtung Stratosphere Tower. Direkt neben dem Encore beginnt eine etwas, naja sagen wir mal gewöhnlichere Gegend. Die Häuser sind nicht mehr so hoch und es gibt hier zahlreiche Liquor-Shops. Die Straßenbeleuchtung ist etwas spärlicher,  wir fühlten uns aber trotzdem sicher. Es fand sich auch schnell ein Walgreens, der 24 Stunden geöffnet hatte, sowie komische Leute, die uns irgendwelche Touren aufschwatzen wollten.  In einem Liquorladen besorgten wir uns eine Flasche Sekt und ließen den Abend gemütlich auf dem Zimmer ausklingen.

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #65 am: 01.11.2009, 16:23 Uhr »
16.7. Las Vegas - Shopping und Love

Für heute Morgen hatten wir beschlossen das Frühstückbuffet im Wynn zu besuchen und den Resort Credit aus unserer Promotion in Anspruch zu nehmen. Mit knapp 20 $ pro Person + Tax waren wir dabei. Das Essen war exzellent, aber das hatten wir eigentlich schon erwartet. Es war durchaus noch schöner angerichtet und die Qualität ein kleinen Tick besser als im Planet Hollywood, aber ob es den Preisaufschlag rechtfertigen konnte, war uns nicht klar, bis wir zum Dessert-Gang kamen.

Etwas vergleichbares wie diese Schokotorten habe ich nur einmal in meinem Leben gegessen, als wir uns in Wien nach dem Marathon im Cafe Sacher die sündhaft teure Original Sachertorte als Belohnung gegönnt haben. Hinzu kamen noch weitere Törtchen und ein selbstgemachtes Eis von erster Güte. Zum Glück gab es diese süßen Sünden in so kleinen Portionen, dass immer noch was rein ging. Müßig zu erwähnen, dass wir bis zum Abend keinen Hunger mehr hatten.

Aber nun wurde ein Traum für meine bessere Hälfte wahr. Über den Strip fuhren wir ins Las Vegas Outlet Center hinter dem Flughafen. Ich wollte mir einen Anzug für die Arbeit kaufen und das Glitzern in Sandras Augen ließ mich so einiges erahnen. An der Information kauften wir uns für 5$ ein Couponbook mit Rabatten zwischen 10 und 20% für die einzelnen Shops.

Ich wurde bei Calvin Klein fündig: Ein Anzug, ein Hemd und zwei Krawatten – fertig! Bemerkenswert fand ich die exzellente Beratung, die man ja in Deutschland eh nicht so gewohnt ist – und das in einem Outlet. In Deutschland war ich in der letzten Zeit schon ein paar Mal los und hab nie etwas Vernünftiges gefunden. Und hier passte mir gleich das erste Jacket, das mir die Verkäuferin rausgesucht hat, wie angegossen.

Sandra hatte mittlerweile den Tommy Hilfiger Store entdeckt -  und nun ging’s los. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sich die Polos und T-Shirts und Pullover über ihrem Arm stapelten. Das bekam natürlich auch ein freundlicher Angestellter mit, der Sie sogleich mit einer Tragetasche a la Ikea versorgte. Als diese voll war, wurde sie natürlich gerne abgenommen und schon mal zur Kasse gebracht. Ich hatte ja schon arge Bedenken, ob des Verfügungsrahmens auf meiner Kreditkarte… Als wir dann an der Kasse ankamen und auch noch eine Handtasche hinter dem Tresen ausgewählt wurde, hatte ich schon die innerliche Krise. Als ich dann den Rechnungsbetrag auf dem Kassendisplay sah, hatte ich die Gewissheit unter Wahrnehmungsstörungen zu leiden. Die konnten doch höchstens ein Viertel der Sachen überhaupt gescannt haben. Das ausführliche Studium des Kassenzettels belehrte mich eines Besseren. Das war aber mal ein echt krasses Erlebnis. Da hat Sandra an einem Tag in einem Shop mehr Klamotten eingekauft als ich im ganzen Jahr inklusive Werder Sachen – Respekt!

Wenn wir jetzt in Deutschland sind und in der Stadt unterwegs, gucken wir uns manchmal zum Spaß die Preise für Tommy Hilfiger Sachen an und amüsieren uns königlich. Es ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, weil wir uns solche Klamotten in Deutschland nie kaufen würden, aber wenn wir das, was wir in den USA für Kleidung ausgegeben haben, mit den Preisen in Deutschland vergleichen, haben wir den Flug locker wieder raus – und sind dabei noch unter der neuen Zollfreigrenze geblieben.

Wieder im Hotel angekommen, stellten wir fest, dass es eine Sonderaktion für neue Playersclubmitglieder der Woche gab. Wenn man innerhalb der Woche 1000 $ Umsatz machen würde. Nichts leichter als das, aber dieser Herausforderung wollten wir uns morgen widmen. Jetzt ging es erst mal zum entspannen an den Pool. Verdammte Axt, es war ja schon wieder halb 6. Naja die letzten 20 Minuten haben wir noch ausgekostet. Danach zogen wir uns auf unser Zimmer zurück und genossen die Ruhe vor der Show – wir hatten im Rahmen einer Sonderaktion "25 Jahre Cirque du Soleil" Karten für das Beatles Musical „Love“ im Mirage ergattert.






Wir hatten Plätze für die dritte Preiskategorie und waren damit bestens bedient. Die teureren Plätze waren natürlich viel näher an der Bühne, aber ich glaube dort hätten wir nicht den Überblick für das ganze Geschehen gehabt. Und das war in der Tat mal wieder der helle Wahnsinn. Die erste Viertelstunde wussten wir gar nicht wo wir hingucken sollten. So viele bizarr verkleidete Akrobaten, Künstler und Akteure waren zeitgleich auf der Bühne am Start – ein Fest für die Augen und die Sinne. Da hat es am Ende auch gar nicht gestört, dass die am Anfang noch eingeschränkt erkennbare Story, für mich zum Ende hin gar nicht mehr nachvollziehbar war. Während in der ersten Hälfte noch eindeutig der Bezug zur Entwicklung der Beatles während des Kriegs und in den ersten Jahren erkennbar war (unter anderem auch auf der Reeperbahn in Hamburg), verlor ich spätestens, als es in den Octopus Garden ging, den roten Faden. Aber egal, ich ließ mich lieber von der unglaublichen Akrobatik und der wunderbaren Choreografie bezaubern.

Nachdem Musical sahen wir uns noch den Vulkanausbruch an. Auf dem Gelände des Mirage ist ein künstlicher Vulkan aufgebaut, der alle halbe Stunde ausbricht - sehr beeindruckend!




Danach gingen wir noch zu den Bellagio Fountains – das war ein weiteres Highlight. Nachts gibt es alle 10 Minuten eine Show mit jeweils unterschiedlichen Musikstücken und darauf abgestimmten Wasserspielen.






 Weil es uns so gut gefiel bleiben wir gleich eine knappe Stunde hier stehen und kamen in den Genuss von Klassik, Frank Sinatra und dem Pink Panther Theme. Sandra wollte gerne auf den Eifelturm vom Paris, aber die Wartezeit war deutlich über eine Stunde. Das wollten wir uns dann doch nicht mehr geben. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und wir gingen wieder in unser Hotel und – na klar – ab ins Bett.

Angie

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #66 am: 01.11.2009, 16:46 Uhr »

Uihhh!! Da hat Sandra aber ganz schön abgesahnt bei den billigen Preisen in der Outlet Mall. Die zuvor gewonnenen $ 23 mussten gar nicht zum Einsatz kommen, da deine Kreditkarte den Einkauf ertrug :wink:.

Und herrliche Fotos schießt du :daumen:.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #67 am: 01.11.2009, 16:48 Uhr »
17.7 Las Vegas – Umzug ins Palazzo

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so waren wir natürlich wieder sehr früh wach. Ein kleines Guthaben vom Resortcredit war noch über und so gönnten wir uns in der Casino Bar vor den Aufzügen einen Cappuccino, der sogar Starbucks in den Schatten stellen konnte. Bis 12 Uhr mussten wir auschecken und hatten so noch gut 4 Stunden Zeit. Die erste Mission war das Ausreizen einer Promo Aktion für neue Players Club Mitglieder. Wenn man in der ersten Woche Mitgliedschaft 1000 Dollar Umsatz gemacht hat, wurde ein virtuelles Glücksrad auf einem Computer gedreht und man konnte von 10 $ bis 100 000 $ Preise gewinnen. Nur wie kommt man auf 1 000 Dollar Umsatz, wenn man gar kein Zocker ist? Ganz einfach und ein wenig stumpf. An den Roulette Automaten setzen und den gleichen Betrag auf rot und schwarz setzen.  In unserem Fall je 5 $ = 100 Spiele. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei auch mal die 0 kommt, nicht zu vernachlässigen, aber das haben wir mit eingepreist. Das war zweimal der Fall und somit haben wir für unseren Dreh am Glücksrad 20 $ investiert. Und na klar – wir sind keine Zocker, also haben wir auch nicht das große Glück. Wenn die Trefferwahrscheinlichkeit für jedes Feld am virtuellen Glücksrad gleich war, haben wir bei einer Wahrscheinlichkeit von 10% voll ins Klo gegriffen und uns 10 $ Free Slotplay abgeholt. Die habe ich dann am Roulette Automaten auf Schwarz gesetzt und gewonnen. Es blieb also bei +/- 0 und der Erkenntnis, dass wir nie die großen Gambler werden. Da muss es schon so was wie die Dukes of Hazard haben, um wenigstens mich zu locken. Und Sandra kann dem gar nichts abgewinnen.

Von den verbleibenden 3 Stunden verbrachten wir 2 endlich einmal am Pool. Ein bisschen Relaxen und im hüfthohen Wasser planschen. Dann mussten wir auschecken – mit einem weinenden Auge, ob des fantastischen Zimmers und auf der anderen Seite neugierig auf das Palazzo.

Der Check in beim Palazzo gestaltete sich ein wenig komplizierter. Über eine Promo sind wir für vergleichsweise wenig Geld im Concierge Level untergekommen – und das am Wochenende. Die Wirtschaftskrise scheint ihre Spuren auch in Vegas zu hinterlassen.  Da es noch deutlich vor 14 Uhr und unsere Suite (normale Zimmer gibt’s auch im Palazzo nicht) somit noch nicht fertig war, nutzten wir das Angebot, unsere Koffer aufbewahren zu lassen – großer Fehler!


Wir machten uns auf zur Erkundungstour von Casino, Canal Grande Shops und Poolbereich. Wir hatten 25 $ Free Slot Play über die Promo, aber die wollten wir erst abends verdaddeln und so hielten wir uns nur recht kurz im Casino auf – die sehen ja auch eh alle gleich aus, abgesehen von der Grundfarbe. Der Poolbereich war ganz nett, aber auch hier hielten wir uns nur kurz auf, um zügig zu den Canal Grande Shops zu gehen. Willkommen in Venedig!!!




Die Detailliertheit war mal wieder umwerfend und insbesondere Sandra hat diesen Teil von Las Vegas sofort ins Herz geschlossen. Ruckzuck war es 15 Uhr und wir holten uns unsere Zimmerschlüssel und wollten unser Gepäck mit aufs Zimmer nehmen. Das würde uns natürlich direkt dorthin gebracht, versicherte man uns. Voller Vorfreude auf eine schöne Dusche ging es in unsere neue Suite. Der erste Eindruck war WOW – wenn vielleicht auch nicht ganz so wow wie im Encore. Die Zimmer waren noch etwas größer, die Einrichtung insgesamt aber wesentlich dunkler und wirkte nicht ganz so wertig wie im Encore, was aber wahrscheinlich daran lag, dass sie im Gegensatz zu der im Encore schon paar Jahre auf dem Buckel hatte:


Aber bei so einem Zimmer von einem Qualitätsverlust zu reden, wäre vermessen. Vom Fenster hatten wir einen netten Ausblick auf die Piratenshow vorm Treasure Island. Das einzige was noch fehlte, waren unsere Koffer. Wir riefen also nochmal bei der Lounge an, wo man uns mitteilte, es wäre im Moment viel in der Gepäckaufbewahrung los, wir hätten noch eine Wartezeit von ca. 20 Minuten. Naja gut, etwas ärgerlich, aber bei über 2000 Zimmer kann das wohl schon mal vorkommen. Nach einer halben Stunde gingen wir dann zur Concierge Rezeption und fragten noch einmal freundlich nach. Da gab es wohl ein Problem. Man empfahl uns, doch in der Concierge Lunge Platz zu nehmen und dort zu warten. Zum Hintergrund: In der Concierge Lounge waren für die Gäste der Concierge Etage Frühstück, tagsüber Snacks (Cookies und Pies) und alkoholfreie Getränke und am Abend eine kleines Abendessen sowie ab 17 Uhr auch alkoholische Getränke inklusive Cocktails  inbegriffen. In einem abgetrennten Raum konnte man ins Internet. Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat, aber irgendwann waren Sandra und ich dann doch ziemlich angefressen, was die beiden (wirklich netten) Leute von der Rezeption wohl mitbekommen haben. Ende vom Lied war, dass sich die beiden selber auf die Suche nach den Koffern gemacht haben und sie uns auch selber holten.

Ich frage nach einem Ausgleich für die Unannehmlichkeiten und man bot uns an, am Tag der Abreise unsere Zimmer bis 14 Uhr zu behalten. Das war eine Option, die man vorbehaltlich der Verfügbarkeit eh hatte, aber ich hatte jetzt auch keine Lust mehr, mich da noch groß zu streiten.

Mehr oder weniger entspannt, beschlossen wir uns das Dolphin Habitat von Sigfried und Roy anzusehen. Delfine, weiße Tiger und einen Jaguar bekamen wir zu sehen. Die weißen Tiger sind in freier Wildbahn wohl so gut wie ausgestorben und so muss man froh sein, dass es hier in Vegas ein Refugium für sie gibt, aber ob man ihnen mit in einer Aufbewahrung auf so engem Raum einen Gefallen tut, weiß ich nicht.




Sandra liebt Delfine, was diese wohl auch gemerkt haben und so richtig nah für ein Foto herankamen:




Nachdem wir wieder im Hotel waren, war es auch schon Zeit für das Abendessen in der Concierge Lounge und ein paar Cocktails zum Abendbeginn – für mich gab es allerdings ein paar löbliche Pilsbiere von Beck’s. Wir wollten am Abend noch nach Downtown und uns die Freemont Street ansehen. Unsere Bedienung gab uns den Tip, mit dem Deuce, dem Stadtbus von Las Vegas,  zu fahren und uns besser nicht zu weit von der Freemont Street zu entfernen oder in irgendwelche dunklen Seitenstraßen zu gehen. Wir befolgten beide Ratschläge und kamen so gegen 22:00 in der Freemont Street an. Auf das riesige Dach dieser Fußgängerzone wird stündlich eine Videoshow projiziert:


An diesem Abend waren viele Bühnen aufgebaut und es gab Livemusik – Summer of 69 Revival. Wir machten an einige Bühnen halt und lauschten den mehr oder weniger guten Bands. Wirklich hervorragend war dieser Saxofonspieler:


Mir gefiel es ganz gut hier. Die Leute wirkten mir irgendwie entspannter als am Strip. Hier war alles noch ein wenig mehr „old school“, wie man sich Vegas so klischeehaft vorstellt. Alles ein wenig älter. Z.B der Neoncowboy und seiner Freundin:




Die Slotmachines waren hier zum Teil noch echte einarmige Banditen und wenn jemand gewann, konnte man das Klimpern von Münzen hören. In einigen Casinos gab es Gogotänzerinnen, die das spielende Publikum bei Laune halten sollten. Ich fand es klasse, aber Sandra war es hier nicht so richtig geheuer. Eine Erfahrung war es auf jeden Fall wert. Gegen 1 Uhr nahmen wir dann wieder den Deuce zurück zum Hotel. Die Gegend zwischen Fremont Street und Strip sah schon recht wenig vertrauenserweckend aus – den Tip von unserer Bedienung, nicht in irgendwelche Seitenstraßen zu gehen, konnte ich jedenfalls sehr gut nachvollziehen.

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #68 am: 01.11.2009, 16:51 Uhr »
Hallo Angie, das Kompliment muss ich weiterreichen! Für Fotos ist Sandra zuständig. Da hätte ich weder die Geduld noch das Auge für!  :)

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #69 am: 01.11.2009, 17:08 Uhr »
18.7. Shopping die Zweite!

Gemäß unserem Biorhythmus waren wir wieder relativ früh wach  und nahmen ein kleines, aber feines  Frühstück in der Concierge Lounge zu uns.

So gestärkt ging es in die Las Vegas Premium Outlets. Shopping Attacke die zweite…  Dieses Dorf von Outlet Shops hat mir nicht ganz so gut gefallen, wie die Las Vegas Outlets. Da war schon einiges an B Ware dabei und man musste schon ein wenig aufpassen. Weil mein Anzug so extrem günstig war, habe ich mir gleich noch zwei  weitere (einen bei Sarar und einen wieder bei Calvin Klein) gekauft. Damit war ich recht zügig durch und für die nächsten 5 Jahre brauch ich mich um das Thema Anzug nicht mehr zu kümmern.  :)

Sandra war heute vergleichsweise zurückhaltend. Zwei Jeans von Armani Exchange zu Preisen, die man in Deutschland für No Name Ware im Real bezahlt und 2 Paar Turnschuhe von Reebock. Ein Blick in den Himmel entlockte uns ungläubiges Staunen. Da braute sich doch tatsächlich was zusammen. Also los zum Parkhaus. Nachdem wir ca. 10 Minuten das für uns in Frage kommende Deck abgesucht hatten, stellte sich heraus, das wir im falschen gelandet waren. Klar, in Vegas werden Parkhäuser gleich mehrfach gebaut. Und so haben wir sogar noch ein paar echte amerikanische Regentropfen abbekommen. Das Wetter beruhigte sich aber wieder recht schnell.

Das Abendessen in der Concierge Lounge war sehr angenehm. Wir hielten einen netten Schwatz mit der Bedienung, die uns gestern schon den Tipp mit dem Deuce gegeben hatte. Wir wissen jetzt viel über die Arbeit als Bedienung, einiges über das Leben in den USA und sie weiß nun, dass Bremen im Norden von Deutschland liegt und dass das die Stadt ist, wo Beck’s herkommt, und das der Schlüssel auf den Bierflaschen das Stadtwappen von Bremen ist. Ich bestellt mir einen Vodka-Martini – geschüttelt, nicht gerührt. Das wollte ich immer schon mal. James Bond ist ja nicht ohne und der Cocktail entsprechend gut dazu geeignet, die Zähne zusammen zu ziehen. Mein Lieblingsdrink wird’s jedenfalls nicht.

An unserem letzten Abend in Vegas wollten wir noch einmal auf den Strip und schlenderten ins Bellagio, das wir uns auch noch nicht von innen angesehen hatten. Hier war es sehr schön, aber…. VOLL, um es mit einem Wort zu sagen. Nichtsdestotrotz hat es uns gut gefallen. Hübsche Blumendeko, ein kleines Riesenrad in der Eingangshalle und der größte Schokobrunnen der Welt. Ich glaube für ein Zimmer mit Blick auf die Fontänen, könnte ich mich bestens erwärmen.




Nach dieser Besichtigungstour gingen wir noch einmal auf die andere Seite des Strips zum Paris.




Sandra gab nicht auf und wir starteten einen zweiten Versuch, mit dem Aufzug auf den Eifelturm zu fahren. Und siehe da – 15 Minuten Wartezeit. Warum war mir ein Rätsel, so am Samstagabend – aber egal. Wir hatten einen two for one Gutschein aus einer Zeitung ausgeschnitten, und so war das Vergnügen doch recht erschwinglich. Hier oben hatte es einen richtig heftigen Wind, der wohl auch nicht wirklich gewöhnlich war. Denn wie sich herausstellte, hatten wir die letzte Fahrt nach oben mitgemacht. Danach wurde der Zugang aufgrund des Sturms gesperrt. Schade für die anderen, gut für uns, denn dadurch war es nicht mehr so überfüllt. Auch der Wind hat uns nicht wirklich gestört. Wir sahen uns die Wasserspiele von oben an und genossen auch sonst die fabelhafte Aussicht auf den Strip.




Wir beschlossen, uns zum Abschied vom Strip noch einmal die Fountains anzusehen, denn morgen sollte es ja weiter gehen übers Death Valley Richtung Yosemite. Aus einmal wurde dreimal, und bei der letzten Show kam dann der Klassiker „Time to say good bye“ – besser geht’s nicht.

Der Rückweg zum Hotel war dann ganz entspannt und wir genossen ein letztes mal Venedig bei Nacht:


 Müde und glücklich ging es ins Bett.

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #70 am: 01.11.2009, 17:28 Uhr »
18.7. Von Las Vegas übers Death Valley nach Mammoth lakes.

Wir hatten ja aufgrund der Kofferpanne einen zugesicherten Check out bis 14 Uhr, den wir auch voll in Anspruch genommen haben.  Es war noch früh am Tag und das Wetter sah draußen gar nicht gut aus. Also nichts mit Pool. Aber das macht ja auch nichts. Wir wollten nochmal in die Canal Grande Shops, um die Kulisse am Morgen zu genießen. Wir hatten richtig spekuliert und es war noch ziemlich wenig los, so dass es ein paar tolle Bilder ohne Menschen drauf gab.








Lustiges Detail am Rande: Als uns ein Security Mensch bereitwillig fotografierte und ich meinen Becher Orangensaft auf den Boden stellte, kam wie aus dem nichts eine Reinigungskraft und wollte den Becher wegräumen. Von wo auch immer der her kam, das war schon echt der Knaller! Das Missverständnis war aber schnell aufgeklärt und ich konnte meinen O-Saft in Ruhe zu Ende trinken. In aller Ruhe gingen wir noch einmal in der Concierge Lounge frühstücken und dann auf unser Zimmer. Nachdem wir gepackt hatten, setzten wir uns noch einmal schön gemütlich hin und genossen eine Viertelstunde einfach nur die Ruhe.

Dann ging es zum Check Out. Der gute Mann, der uns schon eingecheckt hatte, durfte uns nun auch verabschieden. Er konnte sich auch noch gut erinnern und entschuldigte sich noch vielmals bei uns. Wie wir mit der Hitze klar gekommen wären, wollte er wissen, er hätte da ja immer noch Probleme mit. Entsprechend beeindruckt war er dann im weiteren Gespräch, als wir erzählten, wir wollten jetzt ins Death Valley. Er wünschte uns noch viel Spaß und gab uns noch ein Dutzend Wasserflaschen mit auf den Weg. Die könnten wir doch garantiert gut gebrauchen. Eine sehr nette Verabschiedung.
Wir fuhren noch einmal den Strip entlang am Mandalay Bay Hotel vorbei, um einen letzten Halt ins Las Vegas am berühmten Las Vegas Sign einzulegen.


 Der Parkplatz war gut gefüllt und die Leute standen Schlange. Das klappte aber sehr gut, die einzelnen Gruppen fotografierten sich gegenseitig.

Nun ging es aber endgültig in Richtung Death Valley raus aus der Stadt in die Einöde. Vegas war echt toll und stand heute will ich da unbedingt nochmal hin – aber wir waren für den Moment beide ganz froh, dass wir von diesem visuellen Overkill wieder in die Natur kamen.

Obwohl wir noch in Vegas getankt hatten, legten wir noch einmal einen Stopp an der letzten Tankstelle vorm Death Valley ein. Inzwischen war es richtig windig und einiges an Sand in der Luft. Direkt vor uns wurde ein verdörrtes Gebüsch über die Straße geweht – Westernfeeling pur.

Unseren ersten Halt legten wir an Zabriskie Point ein. Die Hitze von Vegas hatte uns abgehärtet. So schlimm kam es uns hier nicht vor – dafür sehr schön:






 Wir hatten uns entschieden, aus Zeitgrünen nicht ganz bis zum Badwater zu fahren, aber die Felsformationen und Farben des Artist Drive wollten wir uns nicht entgehen lassen.


Schön war es hier. Allerdings hat uns unser Auto ein gehörigen Schrecken eingejagt. Mitten auf dem Tiefpunkt einer 3 Meter tiefen Bodenwelle gingen auf einmal sämtliche Motorkontrolleuchten an und der Wagen reagierte nicht mehr auf das Gaspedal. Na super – auf einer Nebenstrecke im Death Valley am späten Nachmittag in einer Bodenwelle, wo man nicht mal theoretisch die Chance hat, den Wagen wieder anzuschieben. Handynetz war natürlich auch nicht verfügbar. Ich war schon wie wild am Überlegen. Wir hatten noch gut 10 Liter Wasser dabei. Also ganz schlimm würde es schon nicht werden. Gerettet hat uns dann das Microsoft Prinzip. Zündung aus, System runterfahren und einfach nochmal starten. Hurrah – der Motor läuft. De facto war es wohl so, dass wir den Motor abgewürgt haben – wie auch immer man das bei einem Automatikwagen anstellt. So richtig genießen konnten wir die Fahrt durch den Artist Drive jetzt nicht mehr. Relativ zügig ging es wieder zur Hauptstraße und dann weiter nach Nordwesten Richtung Bishop.

Und dann passierte es. Von weiterem sahen wir mitten zwischen den Dünen einen Geländewagen, der die halbe Straße versperrte. Drumherum herum ca. 8 Personen in weißen Ganzkörper-Schutzanzügen. Was war denn jetzt passiert? Terroranschlag? Misslungenes Experiment mit chemischen Kampfstoffen in der Wüste? Ich verlangsamte das Tempo und wir fragten uns mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis, was denn jetzt los sei. Als wir beim Näherkommen noch sahen, dass die Atemschutz trug, war die Verwirrung komplett. Des Rätsels Lösung kam aus dem Lande Nippons. Eine Gruppe von Japanern machte sich gerade für eine Wüstenwanderung fertig – ich hätte mich totlachen können. Ich habe leider versäumt ein Foto davon zu machen. Einfach nur geil :D Gut gelaunt ging es weiter. Den kleinen Schock vom Artist drive hatten wir fast schon vergessen.

Danach hielten wir noch an ein paar Sanddünen an und machten einen kleinen Gang in die weiße Pracht.





Auch wenn wir uns an Lufttemperaturen von 45 + X gewöhnt hatten - der Sand hatte es in sich und war richtig heiß. So waren wir nach knapp 20 Minuten wieder am Auto. Ein Blick auf die Uhr riet zur Eile. Wir wollten noch bis Mammoth Lakes fahren. Im Hellen würden wir da nicht mehr ankommen.

Wir kamen immer weiter nach Westen und durften dann vor einer Bergkette ein ganz eigenes Naturschauspiel verfolgen. Irgendwo ein paar Kilometer vor uns regnete es auf einer Breite von so ca. 1 km! Der Regen schaffte es gerade bis zur Erde, wo er in Dunstschwaden sofort wieder verdampfte. Und weil das alles noch nicht toll genug war, entluden sich in diesem Regenschauer noch dann und wann Blitze – faszinierend!

Bis nach Bishop waren noch einige längere Steigungen und Gefälle zu bewältigen, die unserem Auto gar nicht gut taten. Die Bremsen waren ganz offensichtlich an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen, was sich beim Abbremsen auf abschüssiger Starke in argen Ruckelanfällen bemerkbar machte. Naja, man kann ja auch bei Automatikwagen manuell runter schalten. Von dieser Möglichkeit machte ich Gebrauch, fuhr abwärts kleine Gänge und verschaffte so den Bremsen ein wenig Entlastung. Die Fahrt zog sich jetzt doch ein gutes Stück hin. Wir verließen das Death Valley und bei Bishop kamen wir auf die vierspurig ausgebaute Verbindungsstraße Richtung Lee Vining. Irgendwo dazwischen  machten wir noch halt und aßen in einem gemütlichen Restaurant zu Abend.
Mammoth Lakes erreichten wir so gegen halb 11. Dieser Bergort hat große Ähnlichkeiten zu den Alpen in Österreich. So kann hier die Innsbruck Lodge und ähnliche Unterkünfte bestaunen. Unser Hotel war das Best Western Mammoth Mountain Inn, was in der Eingangshalle einen recht freundlichen Eindruck machte. Wir hatten ein Zimmer in der „Yodler Hutte“ – und das war leider ziemlich abgenutzt und verwohnt. Das war so gerade an der Grenze des tolerierbaren. Na gut, wir wollten ja nur die Nacht hier verbringen und die Bettwäsche war sauber.

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #71 am: 01.11.2009, 18:09 Uhr »
20.07.2009 Mammoth Lakes - Groveland

Dem Zustand des Zimmers entsprechend ging es morgens recht früh aus den Federn. Ein Blick nach draußen verriet, dass sich das Wetter stark verbessert hatte. Nun sahen wir auch, in welcher Umgebung wir uns befanden – und die war in der Tat sehr malerisch und alpenähnlich. Nicht weit vom Hotel hatten mehrere Skilifte ihre Station. Im Winter ist hier bestimmt die Hölle los. Und dann der Blick zu den Berggipfeln und da lag doch tatsächlich Schnee, der wohl über Nacht gefallen war. Eben noch im Death Valley und jetzt im Gebirge mit Schnee auf den Gipfeln, mal wieder Wahnsinn!


Wir checkten sehr zügig aus und machten uns auf den Weg nach Lee Vining. Wir wollten uns den Monolake und die Tufas ansehen, von denen wir ja schon im Internet gelesen hatten. In einem gemütlichen Diner in Lee Vining gingen wir dann erst mal frühstücken – so richtig amerikanisch mit Pancakes usw. Das hatten wir bislang nämlich noch gar nicht gemacht. Hier lernten Sandra auch zum ersten Mal, was es heißt, einen echten amerikanischen – will meinen richtig schlechten – Kaffee zu trinken. Man war ich froh, dass ich Tee bestellt hatte. Danach ging es zur South Tufa Area. Der Ranger dort war ganz begeistert, dass wir einen Jahrespass für die Nationalparks hatten. Wir machten den kurzen Rundgang durch die Tufas und bestaunten die vielen Kalkablagerungen, die der sinkende Wasserspiegel des Mono Lakes freigelegt hat.








Danach ging es zum Tioga Pass auf über 3000 Meter Höhe zum Yosemite Nationalpark. Nachdem wir gestern 600 km mit dem Auto zurückgelegt hatten, überkam uns das Verlangen nach Entspannung, welche wir am Tenaya Lake, einem malerischen Gebirgssee, fanden. Sogar einen kleinen Strand gab es hier. Und die Temperaturen waren mit geschätzten 28 Grad äußerst angenehm. Die nächste Stunde verbrachten wir einfach nur faul am Strand und genossen das Bergpanorama.







Einen Schock gab es, als ich meine Sonnenbrille aufsetzen wollte. Im Brillenetui war sie nämlich nicht mehr drin. Das konnte nur heißen, dass ich das gute Stück (mit Sehstärke) beim Frühstück liegen lassen hatte.  Nach ein paar Diskussionen bissen wir in den sauren Apfel und fuhren zurück nach Lee Vining, wo man die Brille tatsächlich aufgehoben hatte und mir übergab. Dieser Umweg kostete uns gut eineinhalb Stunden. Wir machten noch einen kurzen Stopp am beeindruckenden Alstrom Point und fuhren dann noch ins Yosemite Valley.




Bei aller Schönheit der Natur – so richtig gefallen hat es uns nicht. Man fährt mitten in der Natur und es ist ein Höllenverkehr und auf einmal sind die Straßen vierspurig ausgebaut. Am Visitor Center hatte man die Möglichkeit einen Shuttleverkehr zu besteigen. Wir entschieden uns nach einem Blick auf die Uhr dagegen, zumal die Busse auch nur alle halbe Stunde fuhren. Auf dem Rückweg entdeckten wir rechter Hand einen großen Wasserfall und fanden auf der linken Seite sogar noch einen Parkplatz. Naja so nahmen wir wenigsten noch ein bisschen was von dem Park mit, der bestimmt abseits der Straße sehr schön, aber für unseren Geschmack zu voll war.


Im Nachhinein hat es sich negativ bemerkbar gemacht, dass wir irgendwie versäumt haben, uns über diesen Park detaillierter zu informieren. Schöne Ecken und Wanderungen gibt es hier bestimmt en masse. Wie war das noch? Rechtzeitige Planung und Organisation sichern den Erfolg! Naja nächstes Mal vielleicht.

Wir machten uns also recht zeitig auf in Richtung Groveland, wo wir im Internet das kleine Hotel Charlotte vorgebucht hatten – eine sehr gute Entscheidung. Groveland ist ein uriger kleiner Ort und das Hotel alt, aber sehr sauber und liebevoll eingerichtet. Diese Antiquität von einer Dusche hatten wir in unserem Badezimmer:


Im angegliederten Restaurant nahmen wir ein sehr gutes Abendessen zu uns. Danach gingen wir noch in den schräg gegenüberliegenden Saloon auf einen kleinen Absacker. Hier war die ganze Decke zugeklebt mit 1 $ Noten. Der Barkeeper stellte sich im Nachhinein als Stammgast heraus, als der Chef dann zurückkam. Bedient wurden wir aber einwandfrei. Nur Sandras Cocktail war ein wenig süß geraten. Alles in allem ein sehr schöner echt uriger Abend, der uns darüber hinwegtäuschte, dass die Heimreise ja immer näher rückte.

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #72 am: 01.11.2009, 18:23 Uhr »
21.07.2009 Groveland - San Francisco

Wir standen um 8 Uhr vergleichsweise spät auf und genossen ein für amerikanische Hotelverhältnisse hervorragendes Frühstück, das im Preis mit inbegriffen war. Aus den Höhen des Yosemite ging es hinab in die Obstanbaugebiete östlich von San Francisco. Kilometerweit nichts als Plantagen. Das war zum Abschluss unserer Rundreise mit dem Auto noch einmal ein ganz neuer Eindruck. Die Fahrt verging vergleichsweise ereignislos. Wir hatten uns allerdings vorgenommen über die Golden Gate Bridge nach San Francisco zu fahren und so verließen wir bei Dublin die Hauptautobahn, um über Wallnut und Richmond von Norden auf San Francisco zuzukommen. Das war auch aus verkehrstechnischen Gründen sehr sinnvoll, verhieß uns eine Digitalanzeige doch 2 Stunden Stau auf der Hauptstrecke. Stau hatten wir zwar auch auf der von uns gewählten Strecke, aber lange nicht so reichlich. An einem Wal-Mart machten wir halt und besorgten uns noch eine Reisetasche für unsere ganzen neuen Klamotten und ein paar Lebensmittel, die man in Deutschland so nicht kriegt.

Weil es sich so schön anbot, legten wir einen Stopp in Sausalito ein. Der Ort war ja an sich ganz nett, aber außer der Gegend um den Fähranleger herum, war da  jetzt auch nicht so viel los. Trotzdem war es ein netter Spaziergang entlang der Promenade. Nach einem Caramel Frappucino bei Starbucks machten wir uns dann wieder auf Richtung Golden Gate.

Und dann waren wir auf einmal an der Mautstation und durften endlich über die Golden Gate, dieses Kunstwerk von Brücke fahren. Und wir hatten Glück – von Nebel keine Spur. Wir fuhren die verschiedenen Aussichtspunkte auf der San Francisco Seite ab und legten noch einmal eine ausgiebige Fotosession ein.







Zu unserem Hotel, dem Best Western El Rancho am Flughafen mussten wir jetzt direkt durch die Stadt. Was lag da näher, als die Lombard Street zu besuchen und natürlich auch zu befahren. Die unglaublich steilen Straßen und die Serpentinen der Lombard Street - das war nochmal ein kleines Highlight.


Wir waren wieder in San Francisco angekommen – und in dieser Stadt fühlten wir uns trotz der Riesengröße einfach nur wohl.  Im Anschluss ging es nochmal durch das Financial district mitten zwischen den ganzen Wolkenkratzern durch. Das ist schon ein tolles Erlebnis und irgendwie nochmal was anderes, als zu Fuß oder mit den Cable Cars. Dank Handy-Navi klappte das auch alles problemlos. Nun ging es direkt zum Best Western El Rancho, wo wir noch zwei Übernachtungen gebucht hatten.

Das Hotel war ganz nett und bot einen kostenlosen Shuttle von und zum Flughafen an, den wir die nächsten zwei Tage nutzen wollten. Abendessen gab es bei Taco Bell und gefiel uns sehr gut. Nach diesem noch einmal sehr ereignisreichen Tag ging es wieder ins Hotel, wo wir schon einmal unser Auto ausräumten, das wir am nächsten Morgen ja leider abgeben mussten. Unsere ganzen Einkäufe wurden von überflüssigem Verpackungsmaterial befreit und es entstand ein wahrer Müllberg. Da hatten wir an unserem vorletzten Amerikatag noch einmal richtig viel Programm und vielen erschöpft ins Bett.

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #73 am: 01.11.2009, 18:32 Uhr »
22.7.2009 San Francisco

Unser letzter Tag in San Francisco brach mit einem Frühstück an, dass für uns inbegriffen war, obwohl es auf unserem Voucher gar nicht mit verbucht war. Im vollen Frühstücksraum ergab sich ein netter Plausch mit einem Australier, dessen Amerikareise ebenfalls zu Ende ging. Danach stiegen wir ein letztes Mal in unser Auto und fuhren zur Rental Station am Flughafen. Die Abgabe verlief absolut problemlos. Mit dem Skytrain vom Flughafen ging es dann zur BART Station und in knapp einer halben Stunde waren wir wieder dort, wo unser Amerikaaufenthalt mental begonnen hatte – BART Station Powell Street.

Wir stellten uns in die lange Schlange am Stand für die Tageskarten für die Cable Cars. Nach ca. 5 Minuten wurden wir von einem Engländer angesprochen, der uns doch glatt zwei Wochenpässe schenkte, von denen erst drei Tage abgestrichen waren. Die Engländer mussten wieder nach Hause und hatten keine Verwendung für die Pässe mehr – da wollten sie einfach jemandem etwas Gutes tun. Wenn das mal nicht nett ist?!

Weil die Warteschlange zur cable car Haltestelle jetzt schon unglaublich lang war, fuhren wir erst mal mit dem Bus zu den Painted Ladies. Auf dem (Um)Weg zur Bushaltestelle kamen wir noch am Rathaus von San Francisco vorbei.



Von hier aus machten wir einen kleinen Spaziergang den Berg hinunter und machten am nächsten Starbucks eine gemütliche Kaffeepause. Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum „Shopping-Abschnitt“ der Lombard Street. Wir waren schon überrascht über das hohe Preisniveau in den Läden hier – kein Vergleich zu den Outlet Centern in Vegas. In einer Lush Filiale wurden wir noch einmal Zeugen, der unglaublich unkomplizierten, freundlichen und offenen Art der Amerikaner. Der Lush-Verkäufer war in seinem Element und führte den Kunden die verschiedensten Produkte vor – vom Massagestein, bis zur Badesalzkugel. Ruckzuck bekam jeder von uns eine Handmassage und wir befanden uns im Gepräch mit einer amerikanischen Familie, die wohl zum ersten Mal in einem Lush Laden und total begeistert war. Mit einer Seife und einem Massage-Stein im Gepäck verließen wir eine halbe Stunde später gut gelaunt die Filiale.

Mit dem Cable Car ging es nun zum Pier 39, wo wir uns noch einmal die Seehunde anschauten.


Mit einer Bootstour um Alcatraz herum und unter der Golden Gate Bridge hindurch verabschiedeten wir uns von der Pazifikküste. Die Erläuterungen für Touris, die auf Deutsch über Kopfhörer eingespielt wurden, waren erstaunlich gut gemacht und recht informativ.

 Zurück ging es mit der Cable Car bis China Town. Sandra hielt Ausschau nach einer Klangschale, wurde aber nicht fündig. Weil gerade ein leeres Cable Car vorbeikam, fuhren wir noch einmal in den Financial district und wieder zurück.


Wir schlenderten noch einmal über den Union Square und dann machten wir uns schweren Herzens auf zur Bart Station – unser letzter Tag in Amerika neigte sich dem Ende zu. Vorher vergaßen wir aber nicht, es den netten Engländern vom Morgen gleichzutun und beglückten am Stand für die Cable Car Tickets zwei junge Mädels – mit der Bitte, dass Sie das Ticket doch genau wie wir, weitergeben sollten, wenn sie es nicht mehr brauchten. Die beiden guckten uns recht verdattert an, haben sich aber sehr gefreut. Ich vermute mal, so haben wir am Morgen auch ausgesehen.

Zurück am Flughafen nutzten wir den Hotel Shuttle und fuhren nach Milbrae. Hier gingen wir noch einmal bei Trader Joes gucken. Das ist ein Ableger von Aldi in Amerika. Ich war gespannt auf das Konzept. Die Mischung war in der Tat sehr interessant. Hier wird ganz viel Wert auf Convenience gelegt und auch recht ansprechend präsentiert, dabei aber trotzdem so  organisiert, dass ein vergleichsweise niedriges Preisniveau möglich ist. Bin mal gespannt, ob sich so etwas langfristig auch in Europa etabliert. Frankreich könnte ich mir da gut als Pilotland vorstellen.

Zum Abendessen ging es in eine extrem leckere Steinofenpizzeria und zum Nachtisch in eine Yoghurtbar, die direkt nebenan unter einem Fitness-Studio beheimatet war. Der Laden war sehr beliebt. Es war richtig voll. Wir mixten uns aus den verschiedenen Yoghurtsorten, Saucen, Früchten und anderen Zutaten einen köstlichen Nachtisch. Dann ging es zurück zum Hotel, wir hatten den Shuttle zum Flughafen für 4:30 Uhr bestellt.

MrBucket

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Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
« Antwort #74 am: 01.11.2009, 18:37 Uhr »
23.7.2010 San Francisco – Düsseldorf

Kurz nachdem uns unser Wecker unter die Dusche getrieben hatte, rief auch nochmal die Rezeption an, um sicherzugehen, dass wir nicht verschlafen. Das würde wohl öfter passieren – ein sehr netter Zug. Pünktlich um 4:30 ging es mit noch ein paar anderen verschlafenen Seelen mit dem Shuttle zum Flughafen. Am Schalter von Air Canada dann erst mal großes Erstaunen – keiner da. Ich machte mich in der großen Halle auf die Suche nach einem weiteren  Schalter der Airline, wurde aber nicht fündig. Sandra war am Schalter verblieben und mittlerweile hatten sich noch ungefähr 20 weitere Reisende eingefunden. Wir guckten uns das Computerterminal an. Nach ein paar Suchereien und Ausprobieren mit Kreditkarte und Reisepässen fand ich auch wirklich unseren Flug und konnte unsere Boardkarten ausdrucken. Aber wohin nun mit unserem Gepäck? Diese Frage klärte sich Gott sei Dank zügig, denn es kam nun tatsächlich ein verschlafener Mitarbeiter der Air Canada zum Check In und half uns. Wir mussten nochmal kurz umpacken, weil ein Koffer leichtes Übergewicht hatte und ein anderer weniger wog als zulässig. Der Flug nach Toronto war unspektakulär. In Kanada hatten wir zweieinhalb Stunden Zeit zum Umsteigen. Auf dem Rückflug nach Deutschland wurde sogar unser Gepäck automatisch durchgecheckt, so dass wir damit keinen großen Aufwand hatten. Im Transferterminal aßen wir irgendwas mit Hähnchen und Kartoffelspalten – einigermaßen lecker und für die Flughafenverhältnisse, die wir von Deutschland gewöhnt sind, sehr günstig.

Auf dem Rückflug schlug die Zeitumstellung wieder voll zu. Es war tiefe Nacht, aber schlafen konnte ich nicht wirklich. Meine Sitzrücklehne war defekt – als ich das Kopfteil etwas hochziehen wollte, hatte ich es auf einmal in der Hand. Sandras Bildschirm hatte einen Wackelkontakt und machte dann und wann Zicken, die sich durch Klopfen auf den Bildschirm beheben ließen. Die Maschine war voll und von daher keine Ausweichmöglichkeit vorhanden. Lesen und ein paar Filme, die Zeit verging vergleichsweise schnell.
Wir landeten mit einiger Verspätung in Frankfurt, ich hatte die Hoffnung, dass wir unseren Anschluss nach Düsseldorf noch kriegen, eigentlich schon aufgegeben. Aber da hatte ich nicht mit der fabelhaften Logistik der Lufthansa gerechnet. Wir und noch 5 weitere Personen, die den Anschluss nach Düsseldorf hatten, wurden abgefangen und über irgendwelche Neben-Korridore zu einem Bus gebracht, der uns direkt zum Boarding gefahren hat. So haben wir es gerade noch geschafft.
Der Flug nach Düsseldorf dauerte spektakuläre 35 Minuten. Kaum bei der Gepäckausgabe angekommen, wurden wir auch schon ausgerufen. Wir hatten es so gerade noch in den Flieger geschafft – unser Gepäck nicht.

Man versicherte uns, dass es per Kurier direkt zu uns nach Hause nachgeliefert würde. Die Dame am Check Inn war echt auf Zack und veranlasste, dass das Gepäck direkt nach Münster geflogen werden sollte. Während ein Geschäftsmann neben uns restlos bedient war, war dieser Umstand das letzte hervorragende Detail von einem perfekten Urlaub! Das hieß, die ganze Fahrt in den vollen Regionalzügen durch das Ruhrgebiet und mit Umsteigen in Münster konnten wir nun ganz ohne vier lästige Koffer zurücklegen. Es  galt, was eigentlich schon für den ganzen Urlaub gegolten hatte und was wir gerne trotz der paar kleinen negativen Erlebnisse zum Fazit unseres Berichts machen möchten:

Besser geht’s nicht!