4.03.2012: 8. Tag: College Station – Waco
Am nächsten Morgen machen wir uns schon 8:30 los, um pünktlich 10:30 in Waco zum Sonntagsgottesdienst zu sein, der der erste meines Lebens sein soll, den ich besuche. In Waco leben Sallys Eltern (93 und 94 Jahre alt), die beide wohl sehr bekannte und geschätzte Universitätsprofessoren in der Baylor University waren. Diese Uni besuchten auch Sally und ihre Kinder. Auf dem Weg nach Waco verfahren wir uns und sind auf einmal mitten im Nichts. Da hilft nur noch wieder zurück fahren, aber wir kommen dann doch 10 Minuten zu spät. Alles singen schon. Den Gottesdienst kann man auf keinen Fall mit dem in Deutschland vergleichen (nun ja, ich war ja noch nie bei einem, aber was man so hört und im TV sieht, kann da nur vom amerikanischen Gottesdienst abweichen).
Alle singen zusammen in Inbrunst, wie bei einem großen Karaokewettbewerb. Keine ollen langweiligen Kirchenlieder, sondern christliche Poplieder, zu denen man auch schon mal mitwippen kann.
Es war jedoch irgendiwe ziemlich ungewohnt, dass alle wie "Friede Freude Eierkuchen" da sitzen ihre Händchen halten und strahlen, wie die Grinsekatze. Ein, zwei laute „Amen“ oder „that`s right!“ dazwischen gerufen und ab geht die Post. Nach ca. eine Stunde ist alles vorbei und wir fahren zu Sallys Eltern, die ebenfalls in Waco in einer "überwachten Nachbarschaft" wohnen. Hier sind an jedem Laternenpfahl Kameras angebracht.
Im kleinen Vorgarten wächst wunderschöner und gut duftender gelber Jasmin.
Das Nachbarhaus- ich fand es so hübsch mit dem großen Baum davor.
Die zwei älteren Herrschaften sind sehr christlich und ich unterhalte mich vor allem mit Sallys Vater eine Weile. Als er ca. 16 Jahre alt war, ist er wohl eine Weile durch Texas und die anliegenden Staaten getrampt und ist sogar einmal im Auto von Bonnie und Clyde mitgefahren. Er hatte sie sofort erkannt, aber sie waren wohl nett zu ihm. Solche Stories bekommt man hier zu hören
Wirklich interessant!
Sally macht uns zum lunch einen leckeren Salat mit Thunfisch und wir essen dazu Vollkorncracker mit Pesto. Wirklich sehr lecker und bei der Wärme hat man auch keinen Appetit auf mehr. Ihre Eltern legen sich dann um drei zum Mittagsschlaf hin und wir machen uns wieder los. Es war wirklich nett die beiden kennen zu lernen. Zwei beeindruckende Persönlichkeiten, die bestimmt schon eine Menge interessanter Sachen erlebt haben. Als Sally fertig war mit der Schule, ist sie mit ihren Eltern zum Beispiel 3 Monate durch Europa gereist und hat sogar Israel besucht. Als ihre Eltern Goldene Hochzeit gefeiert haben, haben sie die ganze Familie geschnappt und haben eine Karibik-Kreuzfahrt gemacht. Also an Geld scheint es jedenfalls nicht zu mangeln
Bevor es nach Hause geht, machen wir aber Halt bei Sallys Freundin Alethia und ihrem britischen Mann Pierce. Die beiden sind auch total lieb und wir bleiben bei ihnem zum Tee. Sie haben gerade einen neuen Pool mit Wasserrutsche und Wasserfall gebaut. Unglaublich das Ding- die Enkel freut`s.
Alethias Mann kümmert sich um die Herausgabe von Lehrbüchern für Mathe und Physik an Universitäten. Beim Verabschieden versichern sie mir, dass ich mich immer an sie wenden kann, falls ich einmal Hilfe oder „Beziehungen“ brauche. Und wieder sacke ich eine Visitenkarte ein
Es geht immer noch nicht nach Hause. Sally möchte mir noch den Campus der Baylor University zeigen, auf dem sie ihr Studium absolviert hat. Jetzt nachdem ich davon schon so viel gehört habe, möchte ich sie mir auch mal anschauen. Ihr Mann Ottis ging nach Harvard, sie haben sich aber später hier kennen gelernt. Der Campus ist riesig und die Uni hat ca. 20.000 Studenten.
Sogar ein hübsches Bärengehege gibt es für die zwei Maskottchenbären der Uni, die bei jedem Punkt, der in einem Spiel des Uni-teams gemacht wird, ein Dr. Pepper zu trinken bekommen! Naja…
Der Campus gefällt mir. Auf jeden Fall besser als unserer in Erfurt.
Sogar ein Uni eigenes Parkhaus gibt es hier.
Bei HEB sacken wir noch etwas zu essen für die Heimfahrt ein. Unterwegs bieten sich mir ein paar schöne Fotomotive.
unser "kleines" Chaos
Nach ca. 3,5 Stunden durch die Pamapa sind wir wieder auf der Ranch. Ab ins Bett und Feierabend. Ottis hat eine Maus in einer der Fallen gefunden. Wenigstens ein erster Erfolg.