Wow... ich freue mich, dass so viele von euch dabei sind. Hier der nächste Tag:
28.02.2012: 3. Tag: Kennenlernen mit den Lamas und der Ranch
Da ich ja schon so früh wach bin, nutze ich die Zeit um meinen Koffer auszupacken. Dann schreibe ich schon an den ersten Tagen meines Reiseberichtes und „verwalte“ meine bisher gemachten Fotos. Das lässt sich besonders gut in meinem super bequemen Bett erledigen. Sowas hätte ich auch gern in Deutschland.
Halb neun geh ich dann ins Haupthaus.
Auf den Weg dahin sehe ich einen weißen, riesigen Hund auf der Veranda liegen, der sich mit Mühe und Not versucht aufzurichten. Er schien krank zu sein. Sally, die schon in der Küche saß und Kaffee getrunken hat, erklärt mir dann, dass es auch ihr Hund sei, er aber schon seit einigen Monaten schwer krank sei und wohlmöglich noch während ich hier bin eingeschläfert werden muss. Eigentlich wollten sie das nicht machen müssen, wenn ich da bin, aber die Situation erlaubt es wohl nicht anders.
Mit einer Tasse heißen Tee geselle ich mich zu Sally und sie erzählt mir von all den zahlreichen Dingen, die sie für uns geplant hat, und eines hörte sich besser an als das andere. Wir müssen, glaube ich, wirklich einen Plan aufschreiben, damit wir immer wissen wann wir wohin fahren und was machen. Manchmal wollen wir auch vor Ort übernachten, wie zum Beispiel Sallys Schwester („she`s working in real estate“). Sie muss wohl ein ganz tolles Haus haben, so zusagen bereit, um in einem Katalog ausgestellt zu werden. Ich bin gespannt. Nach einer Weile kommt dann auch Anna (28) in die Küche und wir begrüßen uns.
Sie ist, wie Sally, total nett zu mir und wir unterhalten uns bis sie zur Arbeit in die Vorschule, eine Stunde von hier entfernt, fährt. Sally und gehen mit den Hunden raus. Sie will mir ein kleines Stück der Ranch zeigen. Für den größeren Rest sagte sie, würden wir dann den „Golfwagen“ nehmen, betont aber, dass das Gelände mit 122 acre (rund 0,5 km²)für texanische Verhältnisse klein ist. Na da bin ich ja mal gespannt. Auf der Ranch gibt es viele alte Bäume, sogar einen größeren Bach,
den Nixon Creek in den die Hunde gleich rein springen, viele Kakteen und anderweitige Pflanzen und Büsche.
Ist schon toll, aber bestimmt auch zeitaufwendig, wenn man so etwas besitzt. Als wir ein Stück gelaufen sind kommen auf einmal einige der Lamas angerannt und ich habe gleich etwas Angst, weil ich einfach Respekt vor solchen, doch nicht kleinen Tieren, habe. Sally versicherte mir aber, dass sie wohl nur an mir schnüffeln wollen, aber wenn so ein Tier, größer als ich, auf mich zu gedonnert kommt, möchte ich mich doch am liebsten abducken.
Am Ende sind uns dann alle Lamas gefolgt und Sally hat sie dann in der Scheune gefüttert. Ich hielt ein wenig Abstand und wartete mit den Hunden. Danach haben Sally und ich dann versucht, dass ich nach Hause telefonieren konnte, doch irgendwie klappte es nicht. Sie rief sogar extra eine Telefonberatung an, aber was die uns sagten klappte auch nicht. Also hab ich dann doch e-mails von ihrem Computer geschrieben. Abschließend hat mir Sally dann eine Führung durch den größten Teil des Hauses gegeben und alles sieht so mega krass aus. Ich muss das jetzt einfach mal so sagen. Alles, der Boden, die Wände, die Möbel sind aus Holz oder Stein. Und es gibt überall so viele kleine Details zu entdecken. Da es auch keine Heizung gibt, stehen in manchen Zimmer alte Kamine oder Gasöfen, die ihren dem ganzen noch mehr Charme verleihen.
Sallys und Ottis Schlafzimmer. Hier haben auch die ganzen Tiere auf ihren kleinen Matratzen geschlafen. Sah immer ganz süß aus
Ca. um 10:00 kommt ihre Aufräumberaterin. Sie hilft ihr wohl dabei die ganzen Sachen, die so im Haus über all sind, vernünftig zu ordnen. Scheint hier wohl normal zu sein, sich für sowas einen Coach zu besorgen, aber die Frau scheint auch irgendwie eine Freundin von Sally zu sein. Ich kann mich derweil zurückziehen und mich etwas ausruhen. Ein kleiner Nachteil, wenn man mit so vielen Tieren zu tun hat: es riecht überall, vor allem im Haupthaus, überall stark nach Tieren. Und ich versuche mir öfters meine Hände zu waschen, weil man hier einfach total viel anfasst oder dreckig wird. Ich glaube meine Stiefel kann ich nach den Tagen hier auch wegschmeißen, vor allem, da es letzte Nacht geregnet hat. Ich spiele ein bisschen mit den Hunden, die sich auch als hübsche Fotomotive rausstellen. Meine Hände stinken danach jedoch gewaltig nach Hundesabber, vom vielen zerkauten Spielzeug werfen. Aber ich glaube jetzt sind sie meine Freunde
Sie wollten gar nicht mehr aufhören.
Viertel zwei gab es dann meinen ersten lunch in den USA. Sallys Freundin war auch noch mit dabei. Es gab selbstgemachte Omelette gefüllt mit Pesto, Fetakäse und frischem Spinat. Dazu gab es noch Salat und Vollkorntoast mit Butter. Mhh… das war sehr lecker! Und: ich hab mein erstes Tischgebet erlebt. Eine ganz neue Erfahrung für mich. Das wird hier ja zu jedem Essen gemacht.
Sally erzählt mir, dass wir die Tage auch in ein Musical gehen wollen, was im Theater von Fredericksburg aufgeführt werden soll. Da Sally noch weiter aufräumen wollte hab ich mich mit meiner Kamera bewaffnet auf Erkundungstour begeben doch in die Nähe der Lamas bin ich nicht alleine. Außerdem soll es hier wohl auch große Wildschweine und Berglöwen geben. Am späteren Nachmittag geh ich dann wieder runter um ein bisschen mit den Hunden zu spielen. Sally ist auch mit aufräumen fertig. Nun kommt also das Golfauto zum Einsatz.
Da aber die Hunde mitkommen und es wohl wieder „Wildschweinalarm“ hieß, fahren wir nur die „kleine Runde“. Sally zeigt mir auch das Grab von ihrem zweitältesten Sohn, der vor 9 Jahren gestorben ist. Es liegt an der höchsten Stelle des Geländes unter einem Baum.
Wir werden uns später noch die gesamte Ranch anschauen. Und diese kleinen Golfwägelchen sind ja ganz schöne Flitzer! Sally und ich unterhalten uns noch eine Weile bis Anna und Ottis nach Hause kommen und wir backed potatoes zum Abendbrot essen. Wie immer ist ein Salat dabei (den gibt es hier zu jedem Essen!) Danach haben wir den Plan für die kommenden Tage zusammen gestellt. Oh Mann, was ich noch alles erleben werde! Ich freue mich schon wahnsinnig. Morgen geht es erst mal nach Fredericksburg, um dort alles genauer zu erkunden. Geschafft von den vielen Eindrücken, mache ich mich 22:15 ins Bett. Und mal wieder denke ich: „Wow, in Deutschland ist es jetzt schon früh!“ Na dann, gute Nacht!