13.11.2010
Anbei nochmal Text und Bilder gemischt... Ich bin ja nicht so
Route: St. Augustine, FL- Okefenokee, GA (Nahe der Metropole Folkston, GA)
“Karneval in St. Augustine und Alligator- Mundgeruch”
Um 6 Uhr hat dann der männliche Teil der Reisegruppe die Schnauze vom Gehuste voll, nimmt sich beide Fäuste und klopft die Nachbarn und auch den armen weiblichen Teil der Reisegruppe wach! So ist man wenigstens mal richtig früh auf Tour, denn schließlich will heute St. Augustine erkundet werden. Darüber hinaus steht die Weiterfahrt nach Okefenokee an, Sumpf und vielleicht Alligatoren in freier Wildbahn gucken!
St. Augustine entpuppt sich dann als nette kleine Touristenfalle mit einem alten Fort aus 1650 oder so, das die Spanier mal gebaut haben, das aber auch mal den Engländern und auch den Amerikanern gehört hat, aber niemals eingenommen wurde. Weil der Ami an sich auch auf Kriegsgerät und so was steht, liegen auch zahlreiche Kanonen zum Angucken rum. Im Inneren des Forts kann man sich noch ein Filmchen über das Laden und Abfeuern von Kanonen und alten Gewehren ansehen. Für 6 $ Eintritt pro Person gibt es die klare Note: „kann man mal gesehen haben, muss man aber auch nicht unbedingt (+)“.
Da wir einen wirklich günstigen Parkplatz (50 ct./ Stunde; ja ich muss es immer wieder schreiben, damit ich nachher mal auswerten kann, wie viel % der Urlaubsgesamtkosten für das parkende Auto draufgegangen sind) haben, gehen wir dann auch noch in die etwas kitschige Oldtown (ähnlich wie San Diego mit den Mexikanern oder Sacramento mit seinem wilden Westen), die dann eben alt- spanisch und mit Holzhäusern daherkommt. Die Polizeiautos sind übrigens mit dem Slogan „the nation´s oldest town“ beklebt.
Die oldtown
Das älteste Holzschulgebäude der USA
Eine sehr leckere Süßspeise und einen netten „where a you from“- Plausch später, wollen wir uns dann auf den Weg machen, geraten aber noch in einen kleinen Stau, der sich dann kurze Zeit später als Wartestau für so was wie einen Karnevalszug entpuppt; klar, es ist ja auch der 13.11 (!). Da der 11.11. auf einen Donnerstag gefallen ist, haben die den Sessionsauftakt eben auf den Samstag- Vormittag gelegt. Was jedoch ein wenig fehlt, sind dicke Mädchen in Lappenclownkostümen und sich auskotzende 15- jährige im Hasenplüsch nebst einer mit Scherben übersäten Straße, aber wenn wir das gewollt hätten, wären wir am 11.11. zu Hause geblieben.
der Karnevalszug
On the raod again geht es dann zum letzten Etappenziel, dem Okefenokee- Swamp. Noch nie davon gehört? Kann sein, aber ein richtiges Highlight zum Schluss und unbedingt einen längeren Besuch wert.
Da wir dieses Mal immer noch früh dran sind, und auch die Fahrt an der Küste entlang und an Jacksonville vorbei nicht so lange gerät, sind wir um 13h schon vor Ort. Leider hat der Campground unserer Wahl strengste Regeln und mehr Verbote, als die christliche Fastenzeit zu bieten und zudem erst in einer Stunde auf. Da wir uns nicht trauen, das Gelände vorzeitig zu betreten, fahren wir erst einmal weiter zur Parkeinfahrt, zahlen die Entrance- fee (5 $ für beide, gültig 1 Woche, Parkplatz und Pferd incl.) und buchen uns eine Motorboot- Tour (18 $ pro Person), da wir nach einem intensiveren Studium der Parkmap feststellen müssen, dass es sich bei den aufgeführten Wegen um WASSERwege handelt, die weder mit dem Auto, noch zu Fuß besonders gut zu bewältigen sind. Bei dieser Gelegenheit fällt uns dann auch auf, dass „SWAMP“ Sumpf heißt;-)))
Der Sumpf
Um die Zwischenzeit bis zur Bootstour sinnvoll zu überbrücken, fahren wir darauf zurück zum Campground (Okefenokee- Pasttimes) und scheinen auch die erste Gesichtskontrolle der Campingplatz- „Eltern“ zu überstehen. Wir buchen uns für 2 Nächte ein und nachdem wir ca. 30 min. über alle bestehenden Verbote (kein Feuer kein Betreten des Privaten Bereichs, keine Nutzung der Badehäuser zwischen 11:00 und 3:00, kein Pferdestuhl auf die Wiese, auch kein imaginärer usw.) ausreichend aufgeklärt wurden und wir zudem noch die Campingplatz- Gebote schriftlich bekommen haben, bauen wir unser Zelt auf. Unser Pferd bleibt übrigens auf eigenen Wunsch auf dem Campingplatz zurück.
Die Campingplatz- Einfahrt
Die darauf folgende Bootstour hat dann aber wirklich was zu bieten. Am Rand des Sumpfs, über dessen Kanal wir fahren, liegen tatsächlich dutzende Alligatoren rum, die sich auch noch bewegen. Manche haben auch Baby- Gators mit rum liegen! Daneben erfreut uns eine bunte Vogelwelt und eine für uns bisher so noch nicht bekannte Landschaft. Als Landschaftserlebnis kann dieses Refuge (Schutzgebiet) mit dem Sequoia NP und dem Grand Canyon NP absolut mithalten.
süße Alligatoren...
Nach der Bootstour und einem BBQ- Abendessen auf Empfehlung der Campground- Mami (2+), ist die Sonne weg und dafür eine Eiseskälte da, die uns alsbald in die tiefen des Dreamcatchers und Fleece- Klamotten verschwinden lässt. Der Plan für den letzten richtigen Urlaubstag ist auch schon klar: Eine Kanutour durch den Swamp muss einfach noch sein!!!
Meilen: 134
Unterkunft: okefenokee pasttimes campground, 20 $ (ohne Coupon, dafür mit Warten bis 14h)
Positiv:Wir haben richtige Alligatoren (!!!) gesehen und schlafen wirklich einsam
Negativ:Der Schall überträgt sich gut im flachen Land und man kann AUCH HIER DEN KÖTER DES NACHBARN KLEFFEN HÖREN (ohne ihn aber zu sehen und möglicherweise an die Alligatoren zu verfüttern)
FC-Gladbach 0:4 (UNGLAUBLICH; immerhin bin ich weit weg davon)
Essen: Jalen´s BBQ, das uns die Campground- Mami empfohlen hat (gut und günstig)