Donnerstag, 30.06.2011Yellowstone Südschleife Teil 1
Heute Morgen besorgte ich mir wieder Milch und es gab die leckeren Maple Squares für mich. Gegen 9 Uhr wechselte an der Rezeption noch ein Beutel Eis den Besitzer, wir fuhren zum Tanken und dann ging es los. Und zwar direkt und ohne anzuhalten zum Trailhead des Fairy Falls Trails. Um halb elf waren wir nämlich mit Michael (michaels-pictures) und seiner Familie verabredet, so dass wir alle dazwischen liegenden Punkte erst mal ausließen um pünktlich anzukommen.
Das war sowieso eine kuriose Geschichte, wie es dazu kam. Michael und ich machten im Forum Bilderrätsel. Eines haben wir relativ gleichzeitig gelöst, wobei einer dem anderen den verdienten Sieg zusprach. Letztendlich entschieden wir, dass wir wohl mal mit einem Bier auf „unseren“ Sieg anstossen müssten. An seinem Reiseticker konnte ich erkennen („ … Monate bis Back home in Yellowstone“), dass wir in etwa zeitgleich im Yellowstone sein könnten. Wir tauschten uns aus und tatsächlich – es passte! Es entstand ein netter Kontakt über das Forum, später auch über die private E-Mail. Neugierig, wie ich bin, schaute ich mir seine Webseite an und war ganz begeistert von seinen Fotos und auch der Typ, der mich dort ansah war nicht gerade unsympathisch. Heiko dagegen war überhaupt nicht davon begeistert sich mit jemandem zu verabreden, da ist man so verplant! Michaels Fotos und auch seine Kameraausrüstung, die man zum Teil auch auf seinen Bildern („ Photographer at work“) sah, überzeugten ihn aber fast. Die Ankündigung, dass Michael uns zu dem Aussichtspunkt begleiten würde, von wo man die Grand Prismatic Spring von oben sehen würde, tat den Rest.
So waren wir überpünktlich um 10 nach 10 dort und die drei erwarteten uns schon. Ich kannte Michaels Aussehen ja von seiner Webseite und ich hatte ihm Fotos von uns und unserem Wagen gemailt. Wir konnten direkt vor seinem Auto einparken und dann begrüßten wir uns erst mal. Komisch, es war als wenn man alte Freunde trifft und es war sofort Sympathie zu spüren. Recht schnellen Schrittes machten wir uns auf den Weg, denn heute sollte Heikos großer Wunsch in Erfüllung gehen: Die Grand Prismatic Spring von oben! Ich wusste ja bereits, dass man dafür einen Hügel hinauf gehen musste, aber mir war gar nicht klar, dass da nicht einmal ein Trampelpfad vorhanden war und dass es auch „den falschen Hügel“ gibt. Gut, dass Familie L. dabei waren, die ja alle drei Yellowstone-Profis sind.
Wir kraxelten also hinauf, der Sohn als unser Scout. Er fand aber sofort den richtigen Weg und als wir oben ankamen war ich doch erstaunt, wie sehr ich nach Luft rang. Mann, bin ich unfit! Da Michael ein geübter Fotograf (das klingt vielleicht doof, schaut euch ruhig mal seine Webseite an - super toll!) ist, wusste er natürlich auch genau, wo das schönste Bild zu machen ist und Heiko durfte auch einmal seine Kamera vor Michaels Tele klemmen. Außerdem versuchte Michael herauszufinden, warum Heikos Tele keine scharfen Bilder mehr liefert, hatte aber so ad hoc auch keine Lösung. Leider auch nicht nach einigem herumprobieren. Schade. Die Vermutung, dass das Tele kaputt sei, wurde nun fast zur Gewissheit, denn Michaels Tele machte wunderbare Bilder an unserer Kamera.
Mit unserem Weitwinkel
Mit Michaels Tele
Man kann es kaum glauben, aber die Farben sind wirklich so irre! Und das Ding würde man mit Sicherheit sofort aus dem Flugzeug erkennen. "Das Auge des Yellowstone". Klingt schon fast gruselig oder? Naja, wenn man bedenkt, dass unter diesem Nationalpark die weltgrößte Caldera ist und dass ein Ausbruch das Ende der Welt bedeuten würde, dann ist das schon unheimlich. Und diese Caldera hebt sich immer weiter an. Wissenschaftler meinen, dass ein Ausbruch eigentlich überfällig ist...
Dann ging es auch schon wieder an den Abstieg, der mir mal wieder recht schwer fiel, da ich ja nicht sehen konnte, wo ich meinen Fuß hin setzte und ich es ertasten musste. Ich war also nach allen anderen unten und stellte dort fest, dass ich mich wohl irgendwo geratscht hatte. Egal, so ein kleiner Kratzer macht mir doch nichts. Dachte ich bis dorthin.
Wir gingen wieder zum Auto zurück und stellten dabei fest, dass wir unsere Planungen auf die genau entgegen gesetzten Richtungen ausgelegt hatten. Sie wollten nach West Yellowstone zum Einkaufen und wir zum Old Faithful, wo sie ihre Unterkunft hatten. Mensch, das ist ja echt blöd! Andererseits waren unsere Interessen am Yellowstone auch andere als ihre, da für uns ja alles neu war und wir erst mal alles sehen wollten und sie besuchten dann eher schon die „Geheimtipps“. Das hätte eh nicht gepasst. Aber vielleicht hätte man sich für den Abend verabreden können. Nur wussten wir ja nicht, wann wir die Südschleife beendet haben würden und wie erschöpft wir sein würden. Und eventuell etwas nicht mehr ansehen, weil wir uns verabredet haben, war irgendwie auch doof. Also verabschiedeten wir uns voneinander nicht ohne dass wir 2 Bier an sie verschenkten, so dass wir heute abend wenigstens aus der Entfernung miteinander anstoßen konnten. Ein bisschen traurig war ich aber doch...
Jetzt machten wir uns aber auf dem Weg zum Old Faithful. Um 12:05 stoppten wir noch am Biscuit Basin
Rusty Geyser Black Opal SpringSapphire PoolAvoca SpringAvoca Spring etwas näher...Wow, wie unterschiedlich die "Teile" doch alle sind! Da wird es echt nicht langweilig. Ich hoffe, euch auch nicht!?