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Autor Thema: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Wochen  (Gelesen 32733 mal)

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Anonymous

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #165 am: 23.06.2006, 11:21 Uhr »
Hi Silke,

ich finde deinen Reisebericht auch wahnsinnig toll.
Ich lese zwar schon seit dem Anfang mit, melde mich aber erst jetzt als offizieller Mitfahrer.  :oops:  :engel1:

Das ist für mich immer eins der Highlights des Morgens, wenn du einen neuen Tag eingestellt hast... :)

Viele Grüße,
Rike

Lupine

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #166 am: 23.06.2006, 11:23 Uhr »
Tz, jetzt ist mir das mit dem Ausloggen auch mal passiert...  :roll:
Der Gast war ich!

Gruß,
Rike
Liebe Grüße,
Rike


Doreen & Andreas

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #167 am: 23.06.2006, 12:04 Uhr »
Silke, die Bilder vom Mono Lake sind weltklasse!!! Die wären es wert, in der Fotocommunity eingestellt zu werden  :daumen:
Hab ich schon mal gefragt, warum Du die nicht für den Kalender als Frühlingsbilder eingeschickt hast  :lol:  8)
Vielleicht solltest Du mal einen eigenen Kalender kreieren  :roll:  :wink:

Zitat von: Westernlady
Nur wohin? Lt. Karte sollte jetzt eine Straße zum Highway 95 führen, es stand auch ein Wegweiser rum, allerdings hatte der keine „offiziellen“ Schilder, sondern so Holzteile, auf die halt was draufgepinselt war. Ich sah auch keine Straße, sondern nur eine total verdreckte Dirt Road. Ich fuhr einmal im Kringel und entschied mich dann für diese Dirt Road, denn die ganzen Meilen zurück zum Highway 6, darauf hatte ich keine Lust.

 :zuberge: Das erinnert mich doch schwer an den Film "Wrong Turn"  :flennen:
Viele Grüße,
Andreas
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Matze

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #168 am: 23.06.2006, 13:26 Uhr »
Habe wieder interessiert gelesen und Deine Strecke auf meiner Karte verfolgt!

Wie bist Du darauf gekommen, diese Orte an zu fahren? Eigentlich läßt man doch diese Ecke "rechts liegen"!

Zitat von: Westernlady


Ich hab vielleicht einen Satz gemacht  :!:  
Ich wirbelte rum  :shock:  


Da hättest Du aber als "Westernlady" sofort ziehen müssen....!!!  :lolsign:  :lol:  :lol:
Gruß Matze




San Francisco!!

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #169 am: 23.06.2006, 13:34 Uhr »
@OWL

Nun klein ist Tonopah ja nicht gerade. Aber der Ort wirkt wirklich, als ob er auch langsam zur Ghost Town wird. Ich war wirklich irgendwie richtig erschrocken, was alles geschlossen ist.


@AndyOne

Da hätteste mir mal vor der Tour den Auftrag geben sollen, nach der Bar und Elke Ausschau zu halten  :D  


@Werner und Lupine

Auch an Euch zwei vielen Dank für´s Mitfahren.
Macht Spaß, von so einer großen Truppe der Reiseleiter zu sein  :D


@Doreen & Andreas

Ich sollt mich doch nicht immer auf die Schippe nehmen  :flennen2:  :lol:  8)


Zitat von: Matze
Habe wieder interessiert gelesen und Deine Strecke auf meiner Karte verfolgt!

Wie bist Du darauf gekommen, diese Orte an zu fahren? Eigentlich läßt man doch diese Ecke "rechts liegen"!


Ich hatte ja ne grobe Route ausgearbeitet und musste dann irgendwie vom Mono Lake zum Cathedral Gorge State Park. Außerdem wollte ich von vorn herein ein paar Ghost Towns besuchen. Daher stöberte ich im oben geposteten Link und so entstand dann diese Tagesetappe.

Doreen & Andreas

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #170 am: 23.06.2006, 13:52 Uhr »
Zitat von: Westernlady
@Doreen & Andreas

Ich sollt mich doch nicht immer auf die Schippe nehmen  :flennen2:  :lol:  8)

Macht doch hier gar niemand. Die Bilder sind klasse  :verneig:
Viele Grüße,
Andreas
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Schneewie

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #171 am: 23.06.2006, 14:57 Uhr »
Wir waren 2000 auch in dieser Gegend, aber wir kannten dieses tolle Forum noch nicht, mit all seinen Tipps.

Fakt - wir sind an allem Tollen vorbeigefahren  :evil:

Nach unserem Urlaub habe ich das Forum dann entdeckt und wenn ich gelenkig genug wäre, würde ich mir in den Hintern beißen :wink:

Aber durch diesen Reisebericht "lerne ich die Gegend ja nun auch noch näher kennen".  :wink:

Danke Silke!
Gruß Gabriele

kruemel 53

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #172 am: 23.06.2006, 18:28 Uhr »
Hi Silke, ich fahre ja auch schon ´ne ganze Weile mit, meistens auf Matzes Schoß, kann Dir aber jetzt erst für die "tolle Reise" danken. (Matze blockiert sehr oft den Compi!) Schön, dass noch mehr von den wunderschönen Sternenhimmel begeistert sind. ich sitze oft abends draussen und staune! So viele Sterne sieht man bei uns nicht!               Tja und rechts und links kann ich auch schwer auseinanderhalten, was immer wieder zu Disskusionen führt, wenn ich mal die Karte lesen muß.

Freu mich schon auf die Weiterfahrt, Gruß Martina.
-----------------
Gruß Martina


KarinaNYC

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #173 am: 23.06.2006, 21:17 Uhr »
Mensch Silke hast du nen jungen Mitfahrer!  :daumen:  
Passt überhaupt noch ein Kindersitz ins Auto???  :D
Die nächste Generation ist damit wohl nun auch  "infiziert"  :lol:

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #174 am: 24.06.2006, 05:07 Uhr »
Zitat von: Schneewie


... und wenn ich gelenkig genug wäre, würde ich mir in den Hintern beißen :wink:

Aber durch diesen Reisebericht "lerne ich die Gegend ja nun auch noch näher kennen".  :wink:


Ich glaube, das ist sowieso ganz normal: Man entdeckt in den bereits besuchten Gegenden später immer wieder was, woran man selber vorbei gefahren ist. Ich habe aufgehört, mich darüber zu ärgern, liefert es mir doch einen weiteren Grund, wieder in diese Gegend zu fahren.

@kruemel 53

Hallo Martina, jetzt bekommste erstemal Deinen eigenen Sitzplatz  :D
Komischerweise habe ich beim Kartenlesen absolut keine Probleme mit rechts oder links / Westen oder Osten (ich möchte gar nicht wissen, wo ich sonst schon gelandet wäre...).
Im Gegenteil, wenn ich dann einen Beifahrer habe, der sich mit dem Kartenlesen schwer tut, dann kann ich das gar nicht verstehen. Nur halt so im Eifer des Gefechts, da macht mir rechts und links Schwierigkeiten  :oops:

jochenrosi

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #175 am: 24.06.2006, 09:02 Uhr »
Siiilke!!!!!!! :shock:  :shock:  :shock:  :shock:  :zuck:  :wink:
wo ist Dein Reisebericht für heute :?:  :?:  :?:  :?:

Schläfst Du noch  :shock:  :shock:  :shock:

   

     :?:  :?:
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #176 am: 24.06.2006, 10:30 Uhr »
Zitat von: jochenrosi
Siiilke!!!!!!! :shock:  :shock:  :shock:  :shock:  :zuck:  :wink:
wo ist Dein Reisebericht für heute :?:  :?:  :?:  :?:

Schläfst Du noch  :shock:  :shock:  :shock:

   

     :?:  :?:


Ich brech hier gleich nieder  :lol:  :lol:  :lol:

Ich hab tatsächlich verschlafen  :lol:

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #177 am: 24.06.2006, 10:30 Uhr »
Freitag, 5. Mai 2006

Übliche Zeit zum Aufwachen: 5.50 Uhr  :D  
Um 7 Uhr saß ich beim Continental Breakfast im Best Western, das war ganz anständig: Toast, Bagels, süße Teilchen, diverse Cornflakes, Cream Cheese, Marmelade, Honig, Erdnussbutter, Waffeln zum Selberbacken, Obst, Joghurt - man konnte wirklich nicht meckern  :D  

Anschließend beantwortete ich noch ein paar E-Mails, die ich in der Nacht erhalten hatte und gegen 8.30 Uhr machte ich mich auf den Weg, natürlich nicht, ohne vorher getankt und die Kühlbox aufgefüllt zu haben.

Der Highway 6 bot manche nette Ausblicke und ich hatte die Straße wieder fast für mich alleine  :D  



Dann bog ich auf den Highway #375 ab - den Extraterrestrial  Highway, auf dem wohl schon etliche Menschen Ufos gesehen haben wollen  :zuck:  

Ich sah keine. Aber eine tote Kuh lag am Straßenrand und kurz darauf so was wie ein Reh. Und dann sah ich unheimlich dicke Wolken, die über dem Coyote Summit hingen. Scheinbar regnet es dort öfter, denn das Gras war auffallend grün und überall waren plötzlich wieder tolle Joshua Trees.



Als ich den Coyote Summit dann erreicht hatte, war es gar nicht so schlimm wie es vorher ausgesehen hatte. Allerdings erwischte mich kurz danach ein sehr heftiger Platzregen. War aber ok - danach waren von Blazy fast die ganzen Offroad-Spuren verschwunden. Er war wieder strahlend weiß  :lol:  

Dann bog ich auf den Highway #93 ab, der landschaftlich sehr reizvoll ist. Der einzige Wermutstropfen waren die vielen überfahrenen Häschen, die überall auf der Straße lagen  :heulend:  

Kurz vor Caliente, windet sich die Straße in einem Canyon ins Tal hinunter. Leider waren aber schon wieder dicke Wolken am Himmel.

Wenn Tonopah schon halb ausgestorben ist, was ist dann Caliente  :?:  
Der A... der Welt  :?:  :shock:  :?:  

Ca. um 13.30 Uhr kam ich dort an und fuhr auf Motelschau einmal den durch den Ort durch. Aufgrund geringer Auswahl entschied ich mich für das Shady Motel. Es wirbt damit, das beste Motel im Ort zu sein, ist auch nicht schwer, denn die anderen sahen schon sehr, sehr runtergekommen aus. Ich inspizierte fix das Zimmer – für eine Nacht durchaus akzeptabel.

In dem Moment, als ich wieder ins Auto stieg, kam ein laut tutender Zug vorbei - na toll: Und ich hatte schon gehofft, dass ich es in diesem Urlaub schaffen würde, nicht in einem Ort mit laut tutendem Zug zu übernachten  :shock:  

Ohne das Auto erst auszuräumen fuhr ich Richtung Cathedral Gorge State Park, der ca. 14 Meilen nördlich von Caliente direkt am Highway 93 liegt. Kurz hinter Caliente begann es schon wieder zu regnen. Na toll - da wird der Park überhaupt nicht wirken, denn der ist unheimlich vom Licht abhängig  :?  

Ich stöberte erst kurz im Visitor Center und dann fuhr ich das kurze Stück in den Park hinein. Die Steinformationen sahen schon toll aus, nur fehlte wirklich das Sonnenlicht. Also eine Schmoll-Zigarette geraucht und siehe da, es hat gewirkt: Die Sonne setzte sich gegen die Wolken durch.





Nur ist das grelle Mittagslicht nun auch nicht unbedingt das richtige für den Park, dann strahlt alles so sehr, dass man die Konturen gar nicht richtig sieht. Deshalb fuhr ich erstmal aus dem Park raus und besuchte den Overlook, der ca. 2 Meilen nördlich ebenfalls vom Highway 93 aus zu erreichen ist.



Der Overlook gefiel mir sehr gut. Durch die Tiefe sah man die Konturen nun besser und ich wurde sehr stark an den Bryce Canyon erinnert. Vom Overlook führt ein Trail hinunter, den ich ein Stückchen ging. Da merkte ich dann auch so richtig, wie klein der Park ist, denn nach nur ein paar Minuten war man fast unten im Tal.



Ich beschloss, heute Abend nochmals hierher zu fahren (falls denn nicht wieder dicke Wolken aufziehen) oder aber morgen früh.

Dann fuhr ich zurück und besuchte den Kershaw Ryan State Park. Kurz hinter Caliente führt eine Stichstraße vom 317 zum Park ab. Dieser lohnt sich aber nur für Leute, die entweder inmitten von Blumenrabatten faul in der Sonne liegen oder wirklich wandern wollen. Ich wollte beides nicht, daher drehte ich wieder um.

Dann entschied ich mich, den 317 einfach ein Stück nach Süden zu fahren, denn die ersten paar Hundert Meter bis zum Abzweig zum Kershaw Ryan State Park hatten mich neugierig auf mehr gemacht. Die Straße führt durch den Rainbow Canyon und hat sich wirklich gelohnt! Die Strecke ist landschaftlich unheimlich schön. Man merkt, dass man ganz in der Nähe von Utah ist, denn es wurden sofort viele Erinnerungen an die tolle Landschaft dort geweckt  :D  





Ich tuckerte so vor mich hin, als ich plötzlich von rechts was auf die Straße habe kriechen sehen: Eine Schlange :!:  :shock:  :!:

Vorsichtig an ihr vorbeigefahren, umgedreht und geknipst, wieder umgedreht und noch mal geknipst - natürlich alles nur aus dem Auto raus – schließlich hatte ich keine Ahnung, ob diese Freund oder Feind war.



Im weiteren Verlauf sah ich noch ein paar Schlangen, die hatten aber nicht das Glück gehabt, auf so rücksichtsvolle Autofahrer wie mich zu treffen...  :engel1:

Gegen 17 Uhr ging ich in Caliente ins Knotty Pine Restaurant zum Abendessen, denn so langsam bekam ich Hunger. Ein Tuna-Salad-Sandwich und ein Salat, beides war ganz ok.

Während ich auf das Essen wartete, blätterte ich in den Info-Broschüren, die es hier überall gibt. Aber nicht so bunte Hochglanz-Werbeteilchen, sondern wirklich nette Info-Broschüren, die viel über die Geschichte der Orte und die Sehenswürdigkeiten erzählen.

Noch sah der Himmel viel versprechend aus und ich hatte eh nix anderes vor, also fuhr ich noch mal zum Cathedral Gorge State Park. Kaum war ich dort, war die Sonne wieder weg - verflixt aber auch! Sie linste zwar noch mal kurz hervor aber dann verschwand sie hinter einer ganz dicken, tief hängenden Wolke und man konnte sehen, dass es keinen gescheiten Sonnenuntergang geben würde.  





Also fuhr ich zurück zum Motel.

Auf dem kurzen Stück im Park amüsierte ich mich über die Häschen, denn überall hoppelte es oder man sah die Löffel aus dem Gras am Straßenrand rausschauen  :lol:  Ich schlich regelrecht, damit mir nicht versehentlich einer der Löffler vor´s Auto hopst.

Kurz nach 7 Uhr war ich im Motel und erledigte den üblichen Kram. Das Licht machte ich um 22.45 Uhr aus, war dann aber plötzlich wieder quietschwach und konnte nicht einschlafen.

Gefahrene Meilen: 294

OWL

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #178 am: 24.06.2006, 10:57 Uhr »
Die einfachste Erklärung für die UFOs am Extraterrestrial Highway sind die nahen Militärgebiete Nellis Air Force Range, Nevada Test Site und Tonopah Test Site. Wahrscheinlich hat das US-Militär schon sehr früh mit Flugzeugen unterschiedlichster Form experimentiert, und manches futuristische Flugzeug wirkt ja wirklich wie ein UFO. Und wenn man dann noch dran glauben WILL..., und touristisch ausschlachten kann man es ja auch noch.

Aber Deine Bilder zeigen, daß das eigentlich nicht nötig ist - mir gefällst Deine Reise auch ohne unbekannte Flugobjekte.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #179 am: 25.06.2006, 08:49 Uhr »
Samstag, 6. Mai 2006

Punkt 5.15 Uhr fuhr der erste tutende Zug durch Caliente. Ich wurde aus dem Tiefschlaf gerissen und war erst mal richtig daneben. Ich hatte unheimliche Anlaufschwierigkeiten, wollte mein bissl Zeug zusammenpacken, hielt was in der Hand und überlegte, wo das jetzt hingehört... Also wirklich komplett konfus  :verwirrt:  

Erstmal suchte ich wie doof die auf dem Schild angepriesene Kaffeemaschine für den “in room coffee” - hm, das war wohl früher mal. Oh je, so daneben und dann nicht mal einen Kaffee... :roll:

Um 7.15 Uhr war ich dann mit allem fertig, belud Blazy und fuhr wieder ins Knotty Pine Restaurant zum Frühstück. Die Angestellten dort hatten wohl auch Anlaufschwierigkeiten, denn ich habe lange auf meinen Bagel warten müssen.

Ich blätterte in der Zwischenzeit in meinen Unterlagen. Um kurz vor 8 Uhr war auch das erledigt und ich beschloss spontan, noch mal fix zum Cathedral Gorge zu fahren. Mal schauen, wie die Türmchen morgens aussehen.

Leider auch nicht anders, d.h. wenn das Morgenlicht direkt auf die interessante Stelle gefallen wäre, dann hätte es wohl anders ausgesehen aber an die Stelle, wo der hohe Turm steht, da kommt erst im Laufe des Vormittags das Licht richtig rein und dann ist das auch schon wieder zu grell.

Der Cathedral Gorge ist unheimlich schwer zu fotografieren, ich habe noch nix im Südwesten erlebt, was so absolut vom Licht abhängig ist.





Kein Licht = wirkt nicht, da zu blass.
Zu viel oder zu grelles Licht = wirkt nicht, da so strahlend, dass es schon wieder farblos wirkt.

Gegen 9 Uhr verschwand ich dann endgültig.

Die Strecke über den Highway 93 ist wirklich sehenswert und ich wurde öfters zum Anhalten animiert. Besonders die Joshua Trees hatten es mir wieder angetan - man könnte wirklich meinen, dass ich noch nie welche gesehen habe.

Gegen 12 Uhr war ich in Overton. Ich hatte mir das Best Western reserviert, denn mir war das nicht geheuer: An einem Samstag, so nah an Las Vegas dran...

Und das war eine gute Entscheidung! Das “no vacancy” leuchtete mir schon entgegen. Kurz vor mir schlüpften zwei Deutsche ins Foyer und ich bekam natürlich ihr Anliegen an der Rezeption mit: Sie wollten ein Zimmer, denn in Las Vegas sind die Preise explodiert (klar, ist ja Wochenende) und morgen sollte es noch teurer werden, da eine Messe stattfindet. Sie hatten sie schon einige Motels am Rande von Las Vegas abgeklappert aber alles war ausgebucht. Auf dem Weg nach Overton waren sie durch´s Valley of Fire gefahren und eine ähnliche Farbe hatten mittlerweile auch ihre Gesichter angenommen. Nun ja, wie schon geschrieben, das Best Western war auch ausgebucht aber das Mädel an der Rezeption konnte ihnen noch ein Zimmer im Echo Bay Ressort besorgen. Als sie den Preis hörten, wechselte die Gesichtsfarbe sofort wieder.

Ich war jedenfalls unheimlich froh über meine Reservierung, auch wenn sie mir noch nix nutzte, da ich erst gegen 14 Uhr mein Zimmer in Beschlag nehmen konnte. Auch egal. So bin ich halt erst ins Valley of Fire gefahren.

Das Valley of Fire war furchtbar  :!:

Furchtbar voll  :!:  :!:  :!:  

Die Parkplätze an den View Points waren fast immer komplett zugestellt. Mir war das definitiv zu viel, dass machte keinen Spaß! Im Gegenteil, dass war so richtig zum Aggressivwerden!  :wut54:

Ich kundschaftete mal meine ganzen Ziele aus, hielt mich aber nirgends richtig auf. Wie gesagt: zu viele Leute. Ein paar Bilder machte ich natürlich trotzdem. Im Visitor Center hielt ich ein Tratscherle mit der Verkäuferin. Sie stammte aus Leipzig, wohnt aber seit 48 Jahren in den USA. Dort kaufte ich mir für 4,50 $ die Broschüre “Valley of Fire - Map and Trail Guide”, die ist ganz praktisch, denn die Trails sind kurz beschrieben und von allen ist eine Art Topomap dabei. Der Ephemeral Arch wird hier Natural Arch genannt und als Trail-Beginn wird der Parkplatz bei diesem Historical Marker angegeben. Ich denke aber, ich werde es morgen mit der Beschreibung von Steffen und der von Fritz probieren.

Das kleine Flatterteil, welches man sonst immer umsonst bekommt bzw. gegen Entrichtung des Eintrittspreises von 6 $ pro Nase, gab es nicht, denn irgendwelche Spinner haben an Ostern die ganzen Broschüren, die an den Fee Stations auslagen, in der Gegend verstreut. Und der Nachdruck war noch nicht eingetroffen.

Dann fuhr ich weiter zu der kleinen Gravelroad, auf der sich die Zufahrt zum Atl Atl Rock und zum Campground befindet.



Dort ist auch der wunderschöne Arch Rock, nur der war leider total überfüllt. Leute über Leute. Ich fuhr gleich weiter, ohne überhaupt anzuhalten.

Und dann kam zum ersten Mal bissl Spaß auf: Arch-Jagd entlang dieser kleinen Gravelroad. Das, was ich erst nur als Arch wahrgenommen hatte, entpuppte sich beim Drumherumlaufen als das Piano. Wow – gar nicht mal gesucht und trotzdem gefunden!



Ich amüsierte mich köstlich, als ich sah, wie mir die Leute fragend hinterher starrten, während ich durch die Botanik hopste  :lol:  Man konnte förmlich deren Gedanken lesen: Was will die da? Da steht doch gar kein Hinweisschild!



Als nächstes folgte ein Stopp bei den Beehives.





Ich machte ein paar Bilder aber dann verschwand ich auch schnell wieder von dort.
Sonst hätte ich Jens noch gemeuchelt...  :evil:
Oder dessen Mutter...  :evil:
Wahrscheinlich beide ...  :evil:  :evil:
Noch lange dröhnte mir ihr gekreischtes „Jeeeheeennnnsss komm her“ in den Ohren  :flennen2:

Gegen 15 Uhr flüchtete ich dann erst mal ganz aus dem Valley of Fire und brachte mein Zeugs ins Hotel. Ich ahnte nämlich, dass es abends später wird und da wollte ich nicht noch alles raufschleppen müssen. Und irgendwie hatte ich wohl auch noch eine andere Vorahnung...

Jedenfalls marschierte ich schon bepackt ins Hotel rein und sagte, ich hätte eine Reservierung. Brav buchstabierte ich meinen Namen.

Dann verlangte das Mädel meine Reservierung - klar, hatte ich ja einstecken, also diese über den Tresen gereicht.

Sie wurde unruhig: tippte an dem Computer was, dann am anderen, kramte in Registern, murmelte vor sich hin, wieder Tippen am Computer...  :roll:

Mir schwante, das da was nicht stimmt  :roll:

Nach einigen Minuten meinte sie dann, dass meine Reservierung wohl nicht bei ihnen eingetroffen wäre. Da ich aber eine Buchungsbestätigung hatte, würden sie mir das einzige freie Zimmer, nämlich eine Nichtraucher-Suite überlassen  :lol:  Natürlich zum selben Preis. Ja wer sagt da schon nein? Ich jedenfalls nicht - auch wenn ich abends dann immer mal fix vor die Türe rennen muss.

Ja und dann betrat ich mein Reich. Ich musste erst mal glucksen vor Lachen: Meine Suite war größer als meine alte Wohnung, in der ich 9 Jahre lang gewohnt hatte  :lol:  

Das Wohnzimmer war mit Sofa, Sessel, Schreibtisch, Kühlschrank, Mikrowelle usw. ausgestattet. Das Schlafzimmer war genauso riesig: Mit zwei großen Doppelbetten, einer riesigen Kommode und einem Tisch mit zwei Stühlen. Selbstverständlich war auch in diesem Raum ein Fernseher vorhanden. Und dann gab es natürlich auch noch ein Badezimmer: ok, das war normalgroß aber die Armaturen begeisterten mich, denn es kam wieder ein satter Wasserstrahl aus der Leitung! Man konnte also richtig duschen und brauchte sich nicht wieder ewig um die eigene Achse drehen.

Lange blieb ich aber nicht auf dem Zimmer, denn es zog mich wieder ins Valley of Fire.

Gegen 16.45 Uhr war ich wieder im Park und fuhr gleich den Scenic Drive bis zum White Domes Trail, den ich dann auch in Angriff nahm. Leider hatte sich die Sonne bissl hinter ein paar Wolkenschleiern verzogen, daher leuchteten die Felsen nicht ganz so toll.



Ich entschloss mich, noch mal zum Fire Canyon zu fahren und machte auch während der Fahrt ein paar Bilder aus dem Auto raus. Überall stehen nämlich so dumme Schilder, dass man mal nicht kurz an der Seite parken soll. Ich meine, dies war 2004 noch nicht so.  





Als nächster Punkt stand der Arch Rock auf dem Programm aber dort turnte ein Brautpaar samt Hochzeitsgästen rum. OK, dann eben erst das Panorama Rock Window und dann werden die es ja hoffentlich hinter sich gebracht haben.

Das Window hatte ich schon von der Parkstraße aus gesehen und so war es wirklich einfach. (Allerdings erkennt man es von der Straße her besser, wenn man von Westen nach Osten fährt, andersrum muss man wirklich genau aus dem Seitenfenster sehen, da es erst sichtbar wird, wenn man sich in etwa auf gleicher Höhe befindet.) Gemäß der Beschreibung von Steffen bin ich also zum Petrilog Parkplatz gefahren, habe Blazy abgestellt und von dort aus in südlicher Richtung auf die Felsen zu gelaufen. Da war der Arch dann auch schon. Leider bin ich nicht richtig rangekommen: Ich kletterte zwar erst bissl rum  aber um auf den letzten Absatz zu kommen, dafür war ich dann doch etwas zu klein und mir war es auch zu steil. Egal - der Arch sieht auch von unten schön aus.



Dann also zurück zum Arch Rock und was sahen meine entsetzten Augen  :?:  

Das Brautpaar hatte es immer noch nicht geschafft...
Die Sonne stand schon sehr tief und am Fuß von dem Felsen, auf welchem der Arch ist, kroch schon der Schatten hoch  :roll:  

Ich wartete und wartete...

Die Mama musste auch noch auf den Felsen hoch und sah ein, dass es in Sandalen mit Pfennigabsätzen wohl nicht ganz so gut geht...

Dann hatten se endlich beide ja gesagt und ich dachte, jetzt sind se fertig.
Nö...
Noch mehr Fotos, noch mehr Ansprachen. Da ich innerlich eh schon qualmte, zündete ich mir eine Zigarette an.

Dann verschwanden alle hinter den Arch  und man hörte Geklatsche...  :roll:

Ich klatschte auch - nämlich meine Autotüre zu!
Denn mittlerweile stand der Schatten kurz unterhalb vom Beginn des Arches. Es war abzusehen, dass ich den nicht mehr bei untergehender Sonne gesehen hätte. Das Brautpaar hat oben wahrscheinlich noch ihr erstes Kind gezeugt und bis sie die Mama wieder abgeseilt haben...

Man war ich sauer  :!:  

Also wenn die Ehe nicht hält, könnten meine Wünsche damit was zu tun haben...

Man merke: Beim Arch Rock mal lieber nicht auf schöne Sunset-Bilder hoffen, sondern auch schon vorher welche machen, sonst kann man böse reinfallen. Zum Glück hatte ich das Valley of Fire für den nächsten Tag auch noch eingeplant!

Aber weh tat es schon, denn der Arch sah im Licht der untergehenden Sonne toll aus.

Wut verleiht Flügel und so flog ich nach Overton. Im Charley´s Pizza tröstete ich mich mit einem kleinen Steak und trank ein kühles Bud dazu. Das tat nach der Hitze des Tages unheimlich gut und besänftigte mich auch wieder.  

Gegen halb 9 Uhr war ich dann im Hotel. Duschen, Bilder überspielen, Akkus laden, Reisebericht schreiben ... Ihr kennt das ja. Zwischendurch mal kurz runter, um vor der Türe eine zu rauchen.

Gegen 23 Uhr begab ich mich dann in mein Schlafgemach (dieses Wort trifft besser auf den Raum zu) aber leider war an Schlaf nicht gleich zu denken: Im Nebenzimmer wurde so laut geschnarcht, da bekam ich jeden Aussetzer usw. mit. Ich dachte wirklich, ich bin im falschen Film  :!:  Ich überlegte abwechselnd, ob ich die Ambulanz rufen soll, weil manche Aussetzer doch sehr lange dauerten, oder ob ich an die Wand trommeln soll.
Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen.  

Gefahrene Meilen: 277

Hier findet Ihr ein paar weitere Infos zum White Domes Trail.