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Autor Thema: Die unglaubliche Anziehungskraft von unpaved Roads im wilden Westen Mai/Juni 16  (Gelesen 59012 mal)

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Simone_JJ

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Also Gaby,

Du hast mich einfach in Colorado Springs vergessen. Jetzt musste ich den ganzen Weg trampen.  :lachroll:

Ganz tolle Eindrücke von einer (mir bisher recht unbekannten) schönen Gegend. Ich mag diese historischen Unterkünfte sehr und die Wildpferde würde ich auch gerne mal treffen.

Ich mag die Fotos. Die sind ein klein wenig künstlich-künstlerisch. Dadurch sind die Farben und Kontraste nochmal schöner. Mir gefällt's.  :respekt:

Viele Grüße
Simone  :winke:

mrh400

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Auf dem Weg zurück nach Farmington sehen wir ein Schild mit der Aufschrift «Peaceful Valley», dem wir gespannt folgen. Kaum eingebogen, flitzt ein suizidgefährdetes Erdhörnchen über die Strasse. Was heisst hier eins? Eins nach dem anderen versucht, noch näher an unsere Räder zu gelangen, aber keines schafft es ins Regenbogenland. Zumindest nicht durch unser Auto.
Der Bericht zum Peaceful Valley fällt etwas squirrel-lastig aus :wink:. Ist das landschaftlich lohnend? Wo ist die Abzweigung? Per google wurde ich nicht fündig.
Gruß
mrh400

et

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Cooler Tagesbericht,

mich plagt das Reisefieber  :|

Danke Toni
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Culifrog

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Der Bericht zum Peaceful Valley fällt etwas squirrel-lastig aus :wink:. Ist das landschaftlich lohnend? Wo ist die Abzweigung? Per google wurde ich nicht fündig.
Nein, das lohnt sich nicht. Da ist nichts, überhaupt nichts - oder wir haben es nicht gefunden.

Liebe Grüsse
Gaby

mrh400

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Da ist nichts, überhaupt nichts - oder wir haben es nicht gefunden.
Danke für die Info; dann kann ich mir den Umweg sparen.
Gruß
mrh400

Tinkerbell88

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Ich bin auch noch dabei und finde es ganz toll bei dir  :wink:
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Culifrog

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Du hast mich einfach in Colorado Springs vergessen. Jetzt musste ich den ganzen Weg trampen.  :lachroll:

Ganz tolle Eindrücke von einer (mir bisher recht unbekannten) schönen Gegend. Ich mag diese historischen Unterkünfte sehr und die Wildpferde würde ich auch gerne mal treffen.

Ich mag die Fotos. Die sind ein klein wenig künstlich-künstlerisch. Dadurch sind die Farben und Kontraste nochmal schöner. Mir gefällt's.  :respekt:
In Colorado Springs? Dann warst Du das, die dort im Regen gestanden ist?  :lolsign:
Freut mich, dass Dir die Fotos gefallen. Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden :-)

Cooler Tagesbericht,

mich plagt das Reisefieber  :|
Danke Toni, das mit dem Reisefieber geht mir auch so :-)

Da ist nichts, überhaupt nichts - oder wir haben es nicht gefunden.
Danke für die Info; dann kann ich mir den Umweg sparen.
Der Umweg war zwar nicht riesig. Ich vermute, dass es sich einfach um eine Strasse oder Kreuzung handelt oder ein Haus.  :think:

Ich bin auch noch dabei und finde es ganz toll bei dir  :wink:
:winke:


Jessie

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Für das batzige Auto muss man sich nicht schämen, das gehört so  :D

Culifrog

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Tag 9  – Farmington – Monument Valley (20.05.2016)

Heute bereitet Chantal, eine junge Frau in Ausbildung, das Frühstück zu. Diana hat ihren in Alaska lebenden Sohn zum Flughafen gefahren, damit er wieder nach Hause zurückfliegen kann. Bereits gestern erzählte sie, wie panisch sie deswegen sei. Nicht wegen der Fahrt zum Flughafen, sondern wegen seines Fluges.

Eine Frau und ihre zwei Töchter aus Tennessee sind heute mit am Tisch. Sie sind äusserst freundlich, aber nicht unsere Wellenlänge. Wir treiben ein bisschen Small Talk, aber warm werden wir nicht mit ihnen. Falls wir sie im Monument Valley sehen sollten, werden wir ihnen freundlich zuwinken. Aber da wir nicht auf direktem Weg hinzufahren gedenken, und sie am Abend wieder im B&B in Farmington sein wollen, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir uns nochmals begegnen werden. Macht nichts.

Beim Auschecken und der von mir gewünschten Quittung ist David ein bisschen hilflos ohne seine Diana. Er beginnt von Hand aufzuschreiben, wieviel die Nächte gekostet haben, aber vergisst die Tax. Ah, die ist nicht im Preis enthalten? Er habe halt keinen Computer… Schliesslich erledigt Chantal die lästige Büroarbeit für ihn. Zwar auch von Hand, aber korrekt.

Mit vielen guten Wünschen verabschiedet sich David von uns und wir wissen wo wir das nächste Mal übernachten, falls wir wieder in der Gegend sein sollten. Die beiden waren fast wie Eltern zu uns, echt herzig.

Auf der Weiterfahrt müssen wir in Shiprock an einer Ampel warten, weil um die hundert Motorradfahrer von einem grossen Parkplatz in die Strasse einbiegen. Zuschauerscharen haben sich gebildet, die dieses Treiben mitansehen. Auf einem Parkplatz, ein paar wenige Meilen später, versammeln sich die Hobbyrocker wieder. Wir aber fahren weiter, unser Santa Fe hat da nichts zu suchen.


Motorradfahrer in Shiprock

Wir überlegen uns, ob wir uns das Four Corners Monument ansehen möchten. Während wir abwägen, ob uns die einmalige Gelegenheit, in vier US-Staaten gleichzeitig zu stehen, viel bringt oder ob wir darauf verzichten wollen, wird uns unsere Entscheidung abgenommen. Gleich zwei Busse biegen zu dem von der Navajo Nation verwalteten Denkmal ab. Deswegen und weil wir keine Lust auf seltsame Verrenkungen unter Zuschauerblicken haben, fahren wir nach Bluff weiter.


Vier Staaten innerhalb von Minuten

Bluff (UT)

Das Siedlungsgebiet wurde nur für Statistikwerte definiert. Es liegt zwischen Sandsteinfelsen und dem San Juan River an der Trail of the Ancients Scenic Byway. Es gibt eine Künstlergemeinschaft, Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants in dem kleinen Örtchen.

Wir waren hier schon vor zwei Jahren, allerdings versäumten wir es damals, uns in der Trading Post umzusehen, was wir heute nachholen. Die Schmuckstücke und Bilder gefallen mir richtig gut. Etwas weniger schön finde ich die Preise. Ein einfaches, zwar sehr hübsch gearbeitetes, Silberarmband mit Türkisen soll über 800 US Dollar kosten. Das übersteigt mein Budget, da kann das Stück noch so schön sein. Wir schauen uns noch ein wenig um und fotografieren wie alle Touristen die Twin Rocks.

Trading Post in Bluff und dahinter die Twin Rocks

Obwohl wir letztes Mal schon durch das Valley of the Gods gefahren sind, lassen wir es uns auch dieses Mal nicht entgehen.

Valley of the Gods (UT)

Das «Tal der Götter» ist eine Ebene auf dem Colorado Plateau. Es befindet sich in der Nähe von Mexican Hat und ähnelt im Aussehen dem wesentlich bekannteren und touristisch erschlossenen Monument Valley, weshalb es auch als «Kleines Monument Valley» bezeichnet wird. Eine 17 Meilen lange Dirt Road, die teilweise steil und holprig ist, kann bei trockenem Wetter gut befahren werden.

Im Gegensatz zum letzten Mal sind in beiden Richtungen einige Autos unterwegs. Wir geniessen die Felsmonolithen und die wundervolle Landschaft, obwohl das Thermometer inzwischen 37°C anzeigt.


Valley of the Gods


Valley of the Gods


Valley of the Gods

Am Ende der Dirt Road biegen wir nicht links in die UT-261 ein, sondern rechts, um gleich den Moki Dugway hochzusteigen. Von unten ist nicht zu erkennen, dass auf den Berg eine Strasse führt. Mit jeder Kehre wird der Blick auf das weite Tal fantastischer. Oben angekommen folgen wir dem Wegweiser «Muley Overlook». Unser AWD hat keinerlei Probleme mit der Sandpiste und so kommen wir unversehrt bei dem herrlichen Aussichtspunkt an. Der Blick auf die Goosenecks des San Juan Rivers und die geschwungenen Täler in der Tiefe ist atemberaubend. Am Horizont sind die Buttes des Monument Valley sichtbar und im Vordergrund ist der John’s Canyon zu erkennen.

Moki Dugway


Ich beim Muley Point Overlook


Goosenecks des San Juan Rivers vom Muley Point Overlook


Auf dem Weg vom Muley Point Overlook zurück zum Moki Dugway

Monument Valley (AZ)

Isolierte rote Tafel- und Restberge umgeben von einer sandigen Wüste prägen das Bild des Monument Valley. Für die Navajo Nation ist es ein heiliger Ort. Das Tal liegt im nördlichen Teil des grossen Reservats in der Four Corners Area an der südlichen Grenze des US-Bundesstaats Utah und Arizona. Der Navajo Name lautet: «Tse’Bii’Ndzisgaii», was so viel bedeutet wie: «Tal der Felsen».

Die Ebene auf dem Colorado Plateau wird als Park von der Navajo Nation verwaltet. Der Eintritt beträgt 20$ pro Auto mit bis zu vier Personen (Stand: 2016). Auch eine Übernachtung im dazugehörigen «The View Hotel» entbindet den Besucher nicht vom Bezahlen des Eintrittspreises. Erlaubt ist eine Fahrt mit dem eigenen Wagen über einen 17 Meilen langen Scenic Drive, alle anderen Wege stehen nur für geführte Touren zur Verfügung, die vor Ort oder über das Internet gebucht werden können. Auch das Wandern auf eigene Faust ist nur auf dem «Wildcat Trail» rund um den «West Mitten Butte» erlaubt und dauert rund eineinhalb bis zwei Stunden.


Wir sind noch ein bisschen zu früh, versuchen trotzdem schon im The View Hotel einzuchecken. Die Navajo-Dame am Front Desk händigt uns ohne Diskussionen den Schlüssel zu unserem Zimmer aus und leiert ihr Sprüchlein herunter, das wir schon bei den Gästen vor uns gehört haben. Das Zimmer haut mich wieder um, obwohl wir schon vor zwei Jahren hier residiert hatten. Der Blick vom Balkon auf die Buttes ist traumhaft. Wir haben uns noch ein paar Dollar mehr geleistet und Premium View gebucht, damit wir freie Sicht auf die berühmten Steinformationen haben. Diese Sicht geniessen wir erstmal mit einem kühlen Getränk und etwas zu knabbern auf unserem Balkon.

Nach ein paar Minuten der Ruhe zieht es uns aber wieder auf die Strasse. Wir wollen den Loop fahren und machen uns darauf gefasst, dass es am Anfang ganz schön rumpeln wird. Aber was ist das? Keine Schlaglöcher, keine Spurrillen – eine feine, gut befahrbare Piste, die bei einem Wash sogar betoniert wurde, erwartet uns. Dabei hätten wir gewettet, dass nie etwas an der Strasse gemacht werden würde, um mehr ihrer Touren zu verkaufen.

Beim John Ford Point kommt uns ein Mädchen auf einem Pferd entgegen. Für ein paar Dollar kann das Pferd gemietet werden und der stolze Papi oder der treudoofe Ehemann darf ein Foto von Pferd und Reiterin – wahlweise natürlich auch Reiter - auf dem Felsen schiessen. Wäre da jetzt ein Cowboy oder Indianer gewesen, hätte ich das Foto auch gemacht, aber so nicht. Ich laufe vor zum Felsen und Reiner versucht, von mir ein Bild zu machen – ohne Pferd. Mal sehen, ob es was wird.

Ich beim John Ford Point im Monument Valley


Ich beim Fotografieren des Totem Poles im Monument Valley


Spearhead Mesa im Monument Valley


West und East Mitten im Monument Valley

Wir halten an fast jedem Punkt an und verweilen ein bisschen. Bei einer Haltebucht steht ein Hund, der aussieht, als würde er beissen. Da steige ich nicht aus. Wir brauchen rund zwei Stunden für die Runde.

Nach einer heissen Dusche gehen wir essen. Letztes Mal hatte Reiner ein Steak, was lecker schmeckte und ich ein Navajo-Gericht, was ich nicht mochte. Deshalb will ich mir das Steak bestellen. Mein Steak entpuppt sich als dickes, paniertes Schnitzel mit Gravi, einer Pampe, die normalerweise zum Frühstück gereicht wird. Wie kann man eine Sauce zu etwas Paniertem servieren? Es ist okay, aber vom Hocker haut es mich nicht. Reiners Navajo-Burger hingegen ist ganz gut, aber so fettig, dass er ihn nicht schafft.

Saguaro

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Du solltest nächstes Mal einfach das bestellen, was Reiner ordert  :zwinker: . Er scheint ein Händchen fürs leckere Essen zu haben.

Der Tag brachte Wildwest-Feeling pur rüber  :applaus: :pferd:.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Culifrog

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Tag 10  – Monument Valley - Page (21.05.2016)

Als wir um 5:00 Uhr aufstehen, schliessen wir Wetten ab, ob der Himmel sich für einen spektakulären Sonnenaufgang eignen würde oder nicht. Reiner setzt dagegen, ich dafür. Für einmal brauchen wir keinen weiten Anfahrtsweg, der Balkon ist der perfekte Ort für Stativ und Kamera. Als der Himmel sich langsam erhellt, bin ich der Meinung, gewonnen zu haben und Reiner ist auch nicht unglücklich über seine Niederlage.


Sonnenaufgang im Monument Valley

Punkt 6:00 Uhr starten wir mit unserem Santa Fe den Loop, um die goldene Stunde zu nutzen. Wir sind noch keine Meile gefahren, da hält uns ein Navajo an und behauptet, wir dürften hier noch nicht sein, die Strasse würde erst um 8:00 Uhr öffnen. Wir widersprechen vehement, denn ich hatte extra nachgeschaut, ab wann der Rundkurs befahren werden darf. Erst als er begreift, dass wir im The View Hotel nächtigten und den Eintrittspreis gestern bezahlt hatten, lässt er uns weiterfahren. Die Öffnungszeit des Parks gilt nur für Besucher, die von ausserhalb kommen.

Das goldene Licht ist kurz, aber intensiv. Wir haben die Strasse fast für uns alleine. Auch beim sonst eher vollen John Ford Point sind wir alleine – bis auf einen Hund. Der kommt zu mir und ich bitte Reiner panisch um Hilfe. Ich solle ganz ruhig bleiben und den Schäferhund ignorieren, meint er. Mit angehaltener Luft versuche ich seinen Rat zu befolgen und fotografiere mit einem Grummeln im Bauch weiter, ohne das Tier anzuschauen. Als ich nach Stunden – wohl eher Sekunden, aber sie kamen mir wie Stunden vor – wieder nachschaue, ist der süsse, sehr gepflegte deutsche Schäfer längst bei Reiner, holt sich ein paar Streicheleinheiten ab und spielt mit dessen Stativ. Ein bisschen peinlich ist es mir jetzt schon, solche Angst vor einem harmlosen Hündchen gehabt zu haben.


Three Sisters im Monument Valley


Reiner mit Hündchen

Beim Felsen vorne, wo John Wayne auf dem Pferd fehlt, bläst mich der Wind fast davon. Lange bleibe ich nicht an der Stelle, aber ein paar Fotos müssen es sein. Auch an den übrigen Viewpoints ist es ziemlich windig.


Totem Pole im Monument Valley

Nach dem Rundkurs frühstücken wir im The View Restaurant. Die Auswahl beim Buffet ist gut, Eier und Speck werden nach Bestellung frisch zubereitet serviert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für das Frühstück definitiv besser, als für das Übernachten.

Das Auschecken erfolgt emotionslos. Bei strahlendem Sonnenschein geht es für uns weiter Richtung Page. An Felsformationen, die wie Elefantenfüsse aussehen, bleiben wir stehen. Auch hier kommt ein Streuner zu uns. Dieser lässt sich aber nicht streicheln, vielmehr bettelt er nach Futter. Eine Familie, die auch am Parkplatz angehalten hat, bietet ihm Hundefutter an, welches er dankbar annimmt.


Elephant's Feet

Reiner und ich diskutieren, ob wir den vor zwei Jahren verpassten Blue Canyon erneut ansteuern wollen. Damals war er eines unserer favorisierten Ziele, welches wir leider wegen einer für uns zu tiefen, sandigen Stelle nicht geschafft hatten. Clever wie wir sind, einigen wir uns darauf, es über die Südanfahrt zu probieren. Zwar ist der Weg sehr viel weiter, aber der Frust wäre grösser, wenn wir es von Norden wieder nicht schaffen würden.

Blue Canyon (AZ)

Der Blue Canyon liegt südöstlich von Tuba City in der Moenkopi Wash im Gebiet der Hopi Nation. Er besteht aus rot und weiss gefärbten Sandsteinformationen. Die beste Zeit zum Fotografieren ist der Sonnenuntergang oder bei Vollmond. Es gibt zwei Anfahrtswege: Von Norden zweigt die Indian Route 7 bei den Elefantenfüssen (GPS 36.321892 N, -110.939904 O) von der US-160 gegen Süden ab. Von Süden geht die Indian Route 7 bei GPS 35.971111 N, -110.829722 O von der AZ-264 Richtung Norden. Die Südanfahrt über die Dirt Road ist wesentlich einfacher, als die Nordanfahrt. High Clearance und ev. 4wd sind empfehlenswert.

Gesagt, getan! In Tuba City stoppen wir kurz für einen Einkauf im Diné-Supermarkt. Wir sind die einzigen Weissen und somit auch die Einzigen, die den vollen Preis für die Lebensmittel bezahlen müssen.

Die Südanfahrt ist einfach zu finden und die ungeteerte Indian Route 7 gut zu befahren. Ein sandiges Steilstück gilt es zu überwinden, was aber für unseren SUV kein Problem darstellt. Im Internet hatte ich gelesen, dass es nicht erlaubt sei, durch Hopi-Gebiet zu fahren und der Blue Canyon nur im Rahmen einer Tour-Buchung besucht werden darf. Wir sehen aber weder ein Verbotsschild noch sonst einen Hinweis, also sind wir ohne schlechtes Gewissen unterwegs.

Nach ein paar Meilen werden bläulich schimmernde Badlands sichtbar und daneben unglaubliche rote-weisse Steinformationen. Ich freue mich wie ein kleines Kind. Selbst wenn uns die Strasse auf den letzten Metern noch einen Strich durch die Rechnung machen möchte, so sind wir jetzt nahe genug, um zu den Zipfelmützen zu laufen. Aber die Strasse ist gnädig und wir kommen an eine Stelle, wo wir kein anderes Auto behindern. Wir stellen unseren roten – vormals dunkelgrauen – Santa Fe ab und nähern uns den Zipfelmützen. Wir passen auf Schlangen auf, denn im nahe gelegenen Coal Mine Canyon trafen wir letztes Mal auf eine dieser Gattung. Diesmal gibt es jedoch nichts, was uns oder was wir hätten stören können.


Five Padres im Blue Canyon


Blue Canyon


Blue Canyon


Blue Canyon


Blue Canyon

Nach einem Weilchen haben wir alles wegfotografiert, also für uns Zeit, aufzubrechen. Auch der Rückweg funktioniert prima und wieder sehen wir weder einen Menschen noch ein Auto. Erst auf der asphaltierten Strasse fängt die Zivilisation so langsam an und auf dem Highway 89 nach Page nimmt der Verkehr etwas zu.


Blick vom Highway 89

Page (AZ)

Page wurde 1957 zur Unterbringung der Bauarbeiter gegründet, die damals den Glen-Canyon-Staudamm errichtet hatten. Vorher lebten hier Angehörige des Diné-Volkes, die auch «Navajo» genannt werden. Viele der damaligen Häuser sind noch im «Old Historic Quartier» zu besichtigen. In der Nähe versorgt neben dem Wasserkraftwerk das Kohlekraftwerk «Navajo Generating Station» die Gegend mit Strom.

Die Zahl der Einwohner nimmt ab. Während 1975 noch 9'000 Personen in Page lebten, waren es im Jahr 2000 nur noch 6'809 Einwohner.

Die Lage im äussersten Norden von Arizona oberhalb des Colorado Rivers ist ideal als Ausgangspunkt für viele Wanderungen und Besichtigungen von Naturschönheiten wie dem «Horseshoe Bend», dem «Lake Powell» oder dem «Grand Staircase Escalante National Monument». Begünstigt wird der Tourismus auch durch den Umstand, dass sich im Umkreis von zig Kilometern rund um Page keine Unterkünfte befinden.


Wir checken im Courtyard Page at Lake Powell ein und sind begeistert von unserem Raum. Mit Sofa und französischem Balkon wirkt er wie ein Wohnzimmer. Die Aussicht ist trotz Ausrichtung gegen den Innenhof mit Pool sehr gut, denn wir können über die gegenüberliegende Hotelseite die Landschaft mit einem Fitzelchen des Lake Powell sehen.

Während ich es mir bereits gemütlich mache und für morgen eine Schifffahrt buche, holt Reiner unser Gepäck hoch und geht das Auto waschen. Als er zurückkommt, erzählt er, dass er im Lift einen verschwitzten und ausgepowerten Mann mit ausgelatschten Schuhen getroffen habe. Völlig fertig habe dieser erzählt, dass er gerade von einem 25-Meilen-Marsch komme. Ich bin beeindruckt, werde mich aber hüten, es ihm gleichzutun.

Trotz des in Tripadvisor bemängelten Plastikgeschirrs wollen wir heute Abend Big John’s Texas BBQ testen. Vorher drehen wir aber noch eine kleine Runde am Lake Powell entlang und ich fotografiere die Glen Canyon Dam Bridge, deren Konstruktion mir so gut gefällt.


Glen Canyon Dam Bridge in Page

Es ist unmöglich, einen Parkplatz im Quartier zu bekommen, denn auf dem Sportplatz der Page High School findet gerade ein grosser Event statt. Wir stellen unseren wie neu glänzenden Wagen beim Safeway ab und sehen schon von weitem den Rauch von den Smokern aufsteigen. Das Dach einer ehemaligen Tankstelle bietet Schutz für die einfachen Holztische und -bänke. Der Boden ist voller Erdnussschalen, die in Blecheimern auf den Tischen zum Knabbern angeboten werden. Auf der Bühne spielt eine vierköpfige Country-Band. Ich kann mich nicht zwischen Ribs, Brisket und Pulled Pork entscheiden, also bestelle ich gleich alles auf einmal. Dazu gibt es Bohnen und Cole Slaw oder Kartoffelsalat. Das Essen wird wie erwartet auf Plastiktellern serviert, schmeckt aber sehr lecker. Die Atmosphäre ist einmalig, ich würde hier wieder herkommen.


Country-Band im Big John’s Texas BBQ in Page


Smoker des Big John’s Texas BBQ in Page

Saguaro

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Der Blue Canyon fehlt mir auch noch in der Sammlung. Komischer Name für rote Steine  :kratz:.

Solche streunenden Hunde gibt's wohl überall. Jetzt muss man auch noch Hundefutter im Gepäck haben  :zwinker:.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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mrh400

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Solche streunenden Hunde gibt's wohl überall.
In der Navajo Nation nehmen die allerdings allmählich überhand. Chinle ist da auch ganz schlimm.
Gruß
mrh400

Gitania

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Wir haben es dieses Jahr zumindest in den Coal Mine Canyon geschafft, aber der Blue Canyon ist ja auch toll anzuschauen.
Also müssen wir doch dort nochmal hin.
Danke für den Tipp.
LG
Gitania

Hape1962

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Sehr gut. Die Valley of the Gods Road haben wir uns für September auch vorgenommen. Ich denke mit einem Dodge Grand Caravan sollte das machbar sein.
Oder wie siehst Du das ? 
Muley Point und Moki Dugway habe ich zwar schon abgefrühstückt aber da 2 Newbies dabei sind stehen die nochmal auf dem Programm. Abgesehen davon lohnt es sich auch beim zweitenmal noch.
April/Mai 2012 - Southwest
September 2012 - Southwest
Juni 2016 - Eastcoast
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