Tag 22 – Vernal – Rock Springs (02.06.2016)Wir können nicht abreisen, ohne uns von den Präriehunden zu verabschieden. Danach geht es erst mal ein paar Meilen zurück, um uns den Harper’s Corner im Dinosaur National Monument anzuschauen.
Präriehund vor dem Hotel in Vernal/NaplesDinosaur National Monument (UT/CO)Bei dem Dinosaur National Monument handelt es sich um ein Schutzgebiet im südöstlichen Ausläufer der Uinta Mountains, die wiederum ein Gebirgszug der Rocky Mountains darstellen. Es befindet sich sowohl in Utah wie auch in Colorado. Der Green River und der Yampa River fliessen zusammen. Hauptattraktionen sind die Schluchten von Green und Yampa River sowie die Dinosaurier-Fundstelle «Dinosaur Quarry».Auf der US-40 bin ich völlig angespannt, denn ein Hörnchen nach dem anderen rast auf die Strasse. Ich trete wie eine Bekloppte auf die Bremse, doch als Beifahrerin hat dies überhaupt keine Wirkung. Reiner beruhigt mich, indem er behauptet, dass auch das nachfolgende Auto kein Hörnchen erwischt habe, doch so ganz überzeugt bin ich nicht.
Es folgt eine Baustelle und damit verbundene Wartezeit, bis unsere Blechlawine (zugegeben, es sind nur drei Autos vor uns) dem Follow me-Car folgen darf. Endlich sind wir in Dinosaur und somit wieder in Colorado, wo wir kurze Zeit später links in die Harpers Corner Road einbiegen. Auf einem kahlen Ast sitzt ein Greifvogel. Wir tippen auf einen Wanderfalken.
Wanderfalke auf der Harpers Corner Road im Dinosaur National MonumentVögelchen (Name?) auf der Harpers Corner Road im Dinosaur National MonumentDen Escalante Overlook schenken wir uns, denn in diese Richtung ist es so dunstig, dass es sich nicht lohnt, ein Foto zu schiessen. Die Aussicht selber wäre schon sehr schön gewesen.
Beim Canyon Overlook sind wir uns einig, dass wir aus Zeitgründen auf den Echo Park verzichten. Doch unser Auto versteht uns nicht, setzt den rechten Blinker und schon befinden wir uns wieder auf einer staubigen, steilen Strasse, die in den wunderschönen Sand Canyon führt. Nach rund 13 km schauen wir uns die Historic Chew Ranch an, bevor wir am Ende der Strasse beim Echo Park, das Auto abstellen und zu der Stelle laufen, wo der Green River und der Yampa River sich beim Steamboat Rock treffen. Eine Künstlerin hält die Szenerie mit Pinsel auf Leinwand und ich mit der Kamera fest, wobei sie den Vorteil hat, dass sie das grelle Licht ignorieren kann.
Canyon Overlook im Dinosaur National MonumentKühe im Dinosaur National MonumentHistoric Chew Ranch im Dinosaur National MonumentHistoric Chew Ranch im Dinosaur National MonumentSteamboat Rock im Echo Park im Dinosaur National MonumentKeine Sekunde bereuen wir es, die Strasse gefahren zu sein, denn die Gegend ist wunderschön. Auf der Weiterfahrt zu Harpers Corner können wir einige Hirsche und Pronghorns beobachten. Wir kommen uns vor wie auf der Pirsch in Afrika.
Pronghorn (Gabelbock) im Dinosaur National MonumentEcho Park Overlook im Dinosaur National MonumentWapiti Hirschkuh im Dinosaur National MonumentDer nächste Tagesordnungspunkt ist die Quarry Exhibit Hall, die sich wieder in Utah befindet. Das bedeutet, die ganze Harpers Corner Road zurück und auf der US-40 bis Jensen, wo es rechts zum Quarry Visitor Center geht.
Wir treffen gleichzeitig mit einer Rentner-Gruppe ein und ich befürchte, dass wir nicht alle in das Züglein passen, das uns zur Ausstellungshalle führt. Doch dies ist kein Problem. Oben angekommen, begeben sich die Rentner auf eine Wanderung, so dass die interessante Ausstellungshalle nicht überlaufen ist. Die Halle ist zweigeschossig. Sowohl die obere wie auch die untere Ebene ist von aussen zugänglich und innen über eine Rampe erschlossen. Eine Wand, die sich über beide Geschosse erstreckt, ist voller Dinosaurier-Knochen, das Highlight der Halle.
Diverse Dinosaurierknochen in der Quarry Exhibit Hall im Dinosaur National MonumentEin Dinosaurierskelett in der Quarry Exhibit Hall im Dinosaur National MonumentEin Dinosaurierknochen in der Quarry Exhibit Hall im Dinosaur National MonumentFür die Rückfahrt steigen wir ziemlich weit vorne ein und unterhalten uns mit der Fahrerin. Ihr gefällt mein Utah-Käppi und sie fragt, woher wir kämen. Als ein etwa 12-jähriger Junge hinter uns hört, dass wir aus der Schweiz sind, will er wissen, woher genau. Allerdings scheint Basel im Geografieunterricht nicht vorgekommen zu sein.
Bevor wir losfahren, sorgt eine kleine Maus für etwas Aufregung. Statt einzusteigen muss ein Amerikaner erst die Maus jedem zeigen, ob er will oder nicht.
Nun folgt eine etwas längere Strecke bis zur Flaming Gorge National Recreation Area.
Red Fleet Reservoir von der US-191Simplot Phosphates Llc an der US-191Flaming Gorge National Recreation Area (UT/WY)Das Gebiet liegt in der nordöstlichen Ecke von Utah und der südwestlichen Ecke von Wyoming. Es ist bekannt für seine Forellen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die Swett Historic Ranch, ein Gehöft, das im National Register of Hirstoric Sites steht. Sehr beliebt ist der Red Canyon Overlook auf einer Höhe von 2256 Metern am südlichen Ende des Lake Flaming Gorge. Der Red Canyon ist ca. 213 Meter breit und fällt 427 Meter senkrecht nach unten. Ein befestigter, einfacher Weg führt zum Aussichtspunkt. Der Eintritt ist frei.Als Brückenliebhaberin muss ich mir die Cart Creek Bridge ansehen. Dazu folgen wir der US-191 hinunter bis zur besagten Brücke. Leider ist es untersagt, sie zu Fuss zu überqueren. Wir kehren um und fahren auf der UT-44 weiter bis zum Red Canyon Visitor Center. Der Ausblick auf den Red Canyon ist gigantisch, doch wir müssen aufpassen, dass es uns nicht wegfegt, so stark geht der Wind.
Cart Creek Bridge in der Flaming Gorge National Recreation AreaRed Canyon Overlook in der Flaming Gorge National Recreation AreaSheep Creek in der Flaming Gorge National Recreation AreaEs geht auf der Westseite des Sees weiter Richtung Norden. Ich will unbedingt das Wyoming-Schild fotografieren, doch obwohl ich genau aufpasse, kommt keins. Ich bin enttäuscht, tröste mich aber damit, dass ich bestimmt noch Gelegenheit bekommen werde, ein solches Schild zu sehen.
Inzwischen macht sich mein Magen bemerkbar und auch Reiner könnte einen Bissen vertragen. Bis auf ein einfaches Hotelfrühstück haben wir heute noch nichts gegessen. Aus unserer Idee, am Nachmittag einen Lunner (Lunch + Dinner) zu genehmigen, wird leider mangels Möglichkeiten nichts. So konzentrieren wir uns auf die Aussichten und die Tierchen am Wegesrand, bis wir am späteren Abend in Rock Springs ankommen.
Rock Springs (WY)Aus 56 Nationalitäten setzen sich die über 24'000 Einwohner in Rock Springs zusammen. Der Grund für die grosse Zuwanderung waren die Kohlegruben, die den Brennstoff für die Dampfloks der Union Pacific Railroad geliefert hatten. Es herrscht auf einer Höhe von 1'947 Metern ein semiarides Klima mit kalten, schneereichen Wintern und warmen Sommern.Noch bevor wir im La Quinta Inn Rock Springs einchecken, fragen wir im asiatischen Restaurant Bonsai nach einem Tisch. Von aussen sieht das Lokal eher unscheinbar aus, innen ist es ganz hübsch. Wieder einmal sind die Augen grösser, als der Hunger und so schaffen wir es nicht, die gemischten Platten mit allerlei Leckereien aufzuessen.