Dienstag 15.4.08Heute gings Richtung Atlantikküste. Die Outer Banks, genauer Buxton auf Hatteras Island war unser Ziel. Auch heute war es sonnig, wenn auch recht windig und eher kühl (12-15° vielleicht).
Frühstück gabe es wieder im Hotel, bevor wir zunächst mal noch ein Stück landeinwärts am James River entlang gefahren sind, um uns die Berkeley Plantation anzusehen.
Berkeley ist eine der ältesten Plantagen der USA. Hier wurde von einer Gruppe frisch angekommener Siedler 1619 das erste Thanksgivingfest gefeiert. Aus der Familie der Harrisons, der Berkeley lange gehörte stammen ein Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung und der 9. und der 23. Präsident der USA. William Henry Harrison, der 9. Präsident der USA hat gleich mehrere Rekorde aufgestellt: Er war bis zu Ronald Reagan der älteste Präsident bei seiner Amtsübernahme (68J.), er war der mit der kürzesten Amtszeit (31 Tage) und der erste, der im Amt starb (möglicherweise auch der erste, der umgebracht wurde, neuere Untersuchungen legen den Verdacht auf eine Vergiftung nahe). Es gibt sicher erstrebenswertere Rekorde aber na ja
.
Im Bürgerkrieg wurde die Plantage von den Unionstruppen erobert, die dort ein riesiges Feldlager unterhielten. Während dieser Zeit wurde hier „Taps“ komponiert, der Zapfenstreich, der noch heute fast überall auf der Welt von Militärkapellen gespielt wird.
Interessanterweise wurde die Plantage Anfang des 20 Jhdts. von John Jamieson gekauft und restauriert, der als Junge Trommler in der Armee war, die in Berkeley lagerte.
Wir hatten etwas Zeit bis die nächste Führung durch das Haupthaus (original vom Anfang des 18. Jhdts.) begann und haben zuerst einen kleinen Spaziergang durch den riesigen Garten hinunter zum James River gemacht.
Wirklich ein idyllisches Fleckchen!
Die Führung durchs Haupthaus war recht interessant, wenn auch ein wenig lang. Fotos durfte man drinnen leider keine machen – warum auch immer.
Gegen Mittag haben wir uns langsam auf den Weg Richtung Outer Banks gemacht. Da es doch schon etwas später geworden war, haben wir uns Norfolk und Virginia Beach geschenkt und sind auf direktem Weg bis Kitty Hawk durchgefahren. Das Gebrüder Wright Memorial haben wir zunächst links (oder rechts?) liegen lassen. Ab Kitty Hawk folgten wir über Naggs Head, Pea Island und Hatteras Island der NC 12 bis nach Buxton.
Kitty Hawk und Naggs Head sind schon sehr touristisch, voll und dicht bebaut. Südlich davon wird es etwas einsamer und schöner. Zum Teil sind die Inseln so schmal, dass man gleichzeitig auf den Pamlico Sound und den offenen Atlantik blicken kann.
Obwohl es weiterhin sonnig war, wurde der Wind immer stärker und selbst im das Wasser des Sounds trug hübsche Schaumkrönchen, auf dem offenen Atlantik waren die Wellen noch deutlich beeindruckender. Damit sanken die Chancen, dass wir am übernächsten Tag die Fähre nehmen könnten deutlich (mein Vater wird schon beim Anblick von Wellen seekrank).
Da wir noch genügend Leckereien von gestern übrig hatten, haben wir unterwegs nur die Vorräte ein wenig aufgefüllt und noch einmal auf dem Zimmer gegessen.
Übernachtet haben wir in einem traumhaft gelegenen B&B direkt am Strand, dem Inn on Pamlico Sound. Wir hatten zwei sehr schöne Zimmer mit eigener Porch und Verbindungstür.
Die Aussicht vom Balkon gab es kostenlos dazu.
Den Sonnenuntergang auch.