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Autor Thema: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004  (Gelesen 25513 mal)

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Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #15 am: 28.09.2005, 10:45 Uhr »
Hm, habe jetzt nochmal nachgesehen - Du könntest tatsächlich Recht haben. Glaubte mich aber 100%ig zu erinnern, das so auf den Tafeln gelesen zu haben. Jetzt habe ich bei der Google-Suche entdeckt, dass auch die Zapfen der Giant Sequoia angeblich winzig sein sollen. Vielleicht stammen die großen Zapfen tatsächlich von einer anderen Baumart - beiindruckend sind sie jedenfalls...
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Doreen & Andreas

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #16 am: 28.09.2005, 10:53 Uhr »
Auf jeden Fall.
Wir erinnern uns noch an das enttäuschte Gesicht einer unserer Mitreisenden, als sie erfuhr, daß die Riesenzapfen, die sie mitnehmen wollte, nicht von den Mammutbäumen stammen. Mitgenommen hat sie sie dennoch, sind schon sehr dekorativ  8)

Wann geht´s denn weiter?
 :lesend:
Viele Grüße,
Andreas
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Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #17 am: 28.09.2005, 10:54 Uhr »
Heute. Der nächste Tag beinhaltet übrigens eine größere Überraschung...
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helny

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #18 am: 28.09.2005, 12:54 Uhr »
Toller Bericht und schöne Fotos! :applaus: Hattest Du den denn schon fertig oder jschreibest Du jetzt erst, nachdem sie dich im Chat bequatscht haben?
Zitat von: Stefan M.
Hm, habe jetzt nochmal nachgesehen - Du könntest tatsächlich Recht haben. Glaubte mich aber 100%ig zu erinnern, das so auf den Tafeln gelesen zu haben. Jetzt habe ich bei der Google-Suche entdeckt, dass auch die Zapfen der Giant Sequoia angeblich winzig sein sollen. Vielleicht stammen die großen Zapfen tatsächlich von einer anderen Baumart - beiindruckend sind sie jedenfalls...


Aus dem Sequoia NP weiß ich, dass diese riesigen Zapfen von den Sugar Pines sind, die Bäume selbst sind auch fast so groß wie die Sequoias.
Gruß

helny

Ole Miss

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #19 am: 28.09.2005, 13:09 Uhr »
Hallo!

Fahre auch mit und freue mich über die tolle Einstimmung für unseren Urlaub, der uns ab dem 8.10. auch in die Gegend führt.
Wie ich bis jetzt sehe, ist das Wetter im Oktober gar nicht so übel, oder? Das ist nämlich meine Hauptsorge!
Der Bericht ist echt unterhaltsam geschrieben und die Panoramafotos finde ich toll, sind die mit Software "zusammengebastelt"?

LG,
Ole Miss  :wink:

Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #20 am: 28.09.2005, 13:13 Uhr »
@ helny: Nö, den schreibe ich aktuell Tag für Tag. Habe diese Woche frei und Claudia ist in der Arbeit - Zeit habe ich also genug.

@Ole Miss: Die Fotos werden mit "PhotoStitch" zusammengenäht - dieses Programm war im Lieferumfang meiner Canon IXUS V3 dabei. Echt ein tolles Feature, vor allem bei Landschaftsaufnahmen.

Das Wetter im Oktober war absolut optimal - und für mich ist das die beste Reisezeit, weil in allen Parks nur wenig Besucherandrang war. Lediglich San Diego (kommt später) hat es uns verregnet.

Der nächste Tag folgt übrigens in Kürze...
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Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #21 am: 28.09.2005, 14:14 Uhr »
10.10.2004 Ridgecrest – Las Vegas

Relativ früh erwachten wir in dem Wüstenstädtchen, das uns tags zuvor fast einen Gratis-Trip nach Guantanamo Bay beschert hätte. Heute stand die Fahrt durch das Death Valley an, deshalb wollte ich mich unbedingt noch in einem Supermarkt mit dem Nötigsten eindecken. Das Auschecken verlief wie immer problemlos, nur die unterirdische Motivation der adipösen Angestellten des „Rodeway Inn“, insgesamt eh die schlechteste Unterkunft der gesamten Reise, fiel mir negativ auf.

Da uns die allmorgendlichen Muffins schon buchstäblich zum Allerwertesten hinausstaubten, beschlossen wir, im lokalen „Denny’s“ zu frühstücken – mit dieser Kette hatten wir noch nie einen Reinfall erlebt und so entwickelten wir uns mehr und mehr zu Stammkunden. So war es auch heute, das Angebot war mehr als reichlich und der Preis stimmte.

Anschließend also hin zum nächsten Supermarkt. In Erinnerung blieb mir, dass dieser Markt einen Parkplatz hatte, dessen Anzahl der Stellplätze wohl weitaus höher war als die Gesamtzahl der in Ridgecrest zugelassenen Pkws. Wie in aller Welt sollte dieser riesige Platz auch nur annähernd gefüllt werden? Über die Antwort grüble ich heute noch, wegen der mehr als abgelegenen Lage des Orts kann „Kundschaft von außerhalb“ die Lösung nicht sein...

Nun, neben den üblichen Softdrinks und ein paar Tüten Knabbereien kauften wir uns auch einen etwa 10 Liter fassenden Behälter mit Frischwasser – für den Fall, dass wir ausgerechnet im Tal des Todes irgendwie hängen bleiben würden. Eine überflüssige Investition, wie sich später herausstellen sollte, aber die $1,50 war mir das beruhigte Gewissen in jedem Fall wert.

Gegen 10.00 Uhr ging es dann los. Nachdem wir Ridgecrest hinter uns gelassen hatten, ging es erst einmal ziemlich lang durch recht ödes Gebiet. Im Wüstenort „Trona“ passierten wir eine Mine, und angesichts der Trostlosigkeit der Gegend kam ich mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass Kalifornien nicht nur aus traumhaften Küstenorten wie Santa Monica oder Coronado Beach besteht...

Der Straßenverlauf wurde auch immer übersichtlicher, je näher man in Richtung des Death Valley kam. Die längste Gerade hier ist satte 18 km lang, und vor der dahinter liegenden leichten Linkskurve war ein Warnschild – offensichtlich für die, die am Steuer eingeschlafen waren...



Claudia wollte nun auch unbedingt mal ans Steuer; und weil ja mangels anderer Verkehrsteilnehmer Kollisionen nicht zu befürchten waren, nahm ich auf dem Beifahrersitz Platz. Das Fahren klappte auch ganz gut – Claudia ist ja von meinem BMW Automatikgetriebe gewöhnt – einzig der Tempomat... zwei Welten prellen aufeinander! Immer dann, wenn sie versuchte, das Ding zu betätigen, benahm sich unser Pontiac, als ob wir in Ridgecrest Känguruh-Benzin getankt hätten. (was aber weniger am Auto als vielmehr am nervösen Gasfuß von Claudia gelegen hat). Kurzum, nach etwa 20 km verließ Claudia die Lust am Fahren und ich übernahm das Steuer wieder.

Einige Zeit danach befanden wir uns dann am Eingang zum Death Valley – hier durfte das obligatorische Erinnerungsfoto nicht fehlen.



Leider war ein Großteil des Death Valley wegen Straßenschäden, die angeblich auf Überflutungen zurückzuführen waren (kapier ich heute noch nicht), gesperrt, so dass die Sand Dunes den einzigen echten Höhepunkt im Tal darstellten. Dort ausgestiegen blies einem der heiße Wüstenwind aber recht stark mit ca. 38° C ins Gesicht – für Mitte Oktober ein doch beachtlicher Wert. Wie es hier wohl im Hochsommer sein muss?




Nach ein paar Fotos und ein wenig wandern in den Dunes ging die Fahrt weiter. Wegen der Streckensperrung musste ich den Umweg über Beatty in Kauf nehmen. Kurz vor Erreichen der Staatsgrenze passierten wir eine Unfallstelle, an der die Insassen von zwei Streifenwagen und einem Rettungsfahrzeug sich gerade an einem Auto zu schaffen machten, dass kopfüber etwa 30 m von der Straße entfernt im Gelände lag. Autsch! Hier möchte ich auch nicht verunfallen, bevor da professionelle Hilfe vor Ort ist, vergeht ja eine Ewigkeit.

Kurz danach passierten wir dann die Staatsgrenze nach Nevada. Erster positiver Aspekt: Die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Nevada sind nicht so strikt, fortan stellte ich also den Tempomaten auf gute 75 mph ein.

Dass wir uns nun im „Silver State“ befanden, wurde einem schon in dem kleinen Ort Beatty bewusst: Die ersten Casinos und Gambling Halls gibt es nämlich auch hier schon. Weiter ging es auf dem Highway 95 in Richtung Las Vegas.

Mit reichlich Erstaunen bemerkte ich nun zahlreiche Schilder am Straßenrand, die das Mitnehmen von Anhaltern streng unter Strafe stellen – bis zu 10 Jahre Haft soll es dafür geben. Wo in aller Welt sollen denn hier mitten in der Wüste Anhalter herkommen, und vor allem: Was kann denn daran so verwerflich sein, jemanden mitzunehmen? Kurz darauf kam ich auf des Rätsels Lösung: Wir passierten das Staatsgefängnis von Nevada! Klar, hier jemanden mitzunehmen – vielleicht auch noch Träger eines orangefarbenen Designeranzugs – könnte u. U. böse Folgen haben. Das Gefängnis hier mitten in dieser öden Gegend zu bauen, fand ich übrigens keine schlechte Idee: Ein Entkommen zu Fuß ist praktisch unmöglich, weil weit und breit kein einziges Haus steht.



Weiter ging die Fahrt in Richtung der Spielerstadt. Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit tauchte dann auch die Silhouette der Stadt vor uns auf, als erstes natürlich der Stratosphere Tower. Im dichten Verkehr ging es dann über die Stadtautobahn rein, und wir erwischten dank aufmerksamen Studiums der Beschilderung auf Anhieb gleich die richtige Ausfahrt. Schon befanden wir uns auf dem „Las Vegas Boulevard“, und das von mir vorgebuchte Hotel tauchte auch gleich vor uns auf: Stratosphere Hotel, Casino & Tower



Das Stratosphere hatte ich deshalb gebucht, weil aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen alle großen Themenhotels am Strip trotz eigentlich billigem Wochentag gesalzene Preise hatten – einzig das Strat bildete hier eine Ausnahme, und so fiel die Wahl auf dieses Hotel. Übrigens keine schlechte Wahl, wie wir feststellten. Nach kurzem Suchen fanden wir auch das riesige direkt am Hotel gelegene Parkhaus, und samt Gepäck ging es nun ans Einchecken. Das funktionierte auch recht problemlos, die Buchung von Deutschland aus hatte perfekt geklappt. Wir bekamen noch eine „Resort Fee“ von $5 pro Tag in Rechnung gestellt, dafür erhält man aber ein Heft mit allen möglichen Gutscheinen und Verbilligungen. Das Zimmer –normaler Standard Room – war sauber und geräumig, allerdings ohne viel Prunk ausgestattet. Gemessen am Preis (€ 45) hatten wir aber doch einen guten Deal gemacht, wie wir fanden.

Wegen der Hitze in den vergangenen Stunden wollte Claudia unbedingt gleich in den Hotel-Pool springen, um sich abzukühlen – ich hingegen wollte gleich die Spielerstadt erkunden, baden gehen kann ich schließlich zu Hause das ganze Jahr. Nach zähem Ringen einigten wir uns auf eine Stunde Pool und betraten also den auf dem Dach eines Nebengebäudes befindlichen Hotelpool. Die Poolanlage ist für das Hotel ausreichend, allerdings längst nicht so spektakulär wie die Pools der teureren Hotels.

Während sich Claudia im Pool vergnügte, beobachtete ich das Treiben auf der Spitze des Stratosphere Tower und war überrascht über den starken Flugverkehr von McCarran Airport aus – beinahe im Minutentakt starteten hier die Flugzeuge.

Nach Ablauf der genehmigten Stunde zogen wir uns im Zimmer um und gingen nach unten, um sich die Stadt anzusehen. Geplant hatte ich für den heutigen Abend die Besichtigung des „alten“ Vegas, also der Fremont Street. Zuvor mussten aber natürlich etliche Fotos von unserem Hotelturm gemacht werden...



Der Turm ist das höchste Gebäude westlich des Mississippi und überragt mit gut 350 m Höhe (ohne die Antenne des Big Shot) alle anderen Gebäude in der Stadt.

Wir gingen also zu Fuß in Richtung der Fremont Street – keine gute Idee, wie wir gleich bemerkten. Obwohl die Entfernung gar nicht so groß ist, führt der Weg durch eine relativ heruntergekommene Gegend, und etliche recht zwielichtig aussehende Gestalten verursachten bei uns ein mulmiges Gefühl. Dabei kommt man an einer Kopie des berühmten Vegas-Schilds im Süden der Stadt vorbei..



In der Fremont Street angekommen sahen wir uns erst mal ein wenig um. Es war noch Tageslicht und deshalb sah alles nicht ganz so spektakulär aus. Ich machte ein paar Fotos von den bekannteren Hotels, z. B. dem „Golden Nugget“.




Und noch etwas fiel auf: Man konnte hier alkoholische Getränke offen auf der Straße trinken – in anderen Bundesstaaten ja ein absolutes Tabu. Ein Getränkestand verkaufte Cocktails und Bier, und ich löschte erst mal mit einem ca. 0,7 l großen Becher eiskaltem Budweiser für $3 meinen Durst. Wir sahen uns in den Läden um und neben einer Sonnenbrille für nur $1 deckten wir uns auch mit Postkarten ein – die lieben Daheimgebliebenen wollen ja auch versorgt sein. Auch einige Souvenir- T-Shirts zum absoluten Spottpreis gingen in mein Eigentum über.

Schön langsam dämmerte es und wir beschlossen, essen zu gehen. Hatte ich da nicht eine Werbung des „Las Vegas Club“ Hotels gesehen, wo ein 20 oz T-Bone-Steak nebst Beilagen für $ 11,95 zu haben war? Dem konnte ich natürlich nicht widerstehen... Wir gingen also zu der angepriesenen Sportsbar und mussten dort etwa 20 Minuten warten, bis wir einen Platz bekamen. Die Warterei lohnte sich aber, das servierte Prachtstück habe ich dann auch gleich noch fotografiert...



Nach dem Essen ging es wieder raus in die Fremont Street. Mittlerweile war es Nacht geworden und die Straße erstrahlte in den vielen Neonlichtern.





Kurz darauf gingen alle Lichter der Hotels aus, und die große Lichterdecke an. Gespielt wurde – was auch sonst – „The Star Spangled Banner“. Alle Leute blieben stehen, nahmen die Hüte ab und sangen mit. Die Lichterdecke und die erstklassige Soundanlage sorgten auch bei mir für Gänsehaut.



Als wir die Fremont Street schon verlassen wollten, fiel mir noch ein Laden mit typischen Souvenirartikeln des amerikanischen Westens auf. Jetzt zahlte es sich aus, dass ich in Lake Tahoe von den überteuerten Preisen für einen Cowboyhut abgeschreckt wurde – es gab hier einen noch viel schöneren für umgerechnet nur € 46 – und der ging natürlich auch gleich in meinen Besitz über - übrigens kein Schund, sondern ein echter „Renegade“ (Made in Texas). Ihr werdet ihn auf einigen Fotos zu einem späteren Zeitpunkt noch bewundern können...

Nun wollten wir aber zurück zum Hotel. Leider waren die wenigen Pendelbusse restlos überfüllt und keine Taxis greifbar, so dass wir den Weg wieder zurück gehen mussten. Wir schafften es aber, ohne ausgeraubt zu werden und erreichten so gegen 22.30 Uhr wieder das Stratosphere Hotel.

Jetzt kam der eigentliche Höhepunkt des Tages: Wir fuhren bei Nacht rauf  in die Spitze des Stratosphere Tower. Unten hatten wir uns im Paket schon mit Tickets für den Big Shot und den „X-Scream“ Thrill Ride eingedeckt, zuvor genossen wir aber noch den Ausblick über das Lichtermeer des nächtlichen Las Vegas.



Ich nutzte die Gunst der Stunde und machte Claudia den schon lange so geplanten Heiratsantrag, der auch prompt positiv beschieden wurde. Die Verlobungsringe, die ich schon in Deutschland gekauft und heimlich mitgeführt hatte, wurden natürlich auch gleich angesteckt. Wie ich die Dinger unbemerkt durch den Röntgenapparat am Fuß des Turms bekommen habe, versteht Claudia bis heute nicht, und es wird auch mein Geheimnis bleiben... Ich kann es vorweg nehmen: Am 15. April diesen Jahres gaben wir uns dann in der Heimat das Ja-Wort im Standesamt, die kirchliche Hochzeit wird 2006 folgen.



Nach diesem erhebenden Moment waren nun die Thrill Rides an der Reihe. Von den diversen Volksfesten in der Heimat ja einiges gewöhnt war ich der Meinung, dass mich das auch nicht sonderlich schockieren könne. Wie man sich doch irren kann. Beim Abheben im Big Shot gab mir mein Kleinhirn das deutliche Signal: „So, Dein Leben ist jetzt beendet. Du wirst ins Orbit katapultiert und erst irgendwo jenseits des Pluto wieder zum Stehen kommen..:“ – der anschließende Fall nach unten tat ein Übriges, weil man voll aus den Sitzen gehoben wird und von der Plattform des Turms erst mal nichts mehr sieht – so entsteht der Eindruck, man würde jetzt gleich die über 350 m im Freien Fall bis zum Strip hinunter zurücklegen.



Der Adrenalinspiegel befand sich zwar schon im roten Bereich, die Tickets für den X-Scream wollte ich aber dennoch nicht verfallen lassen. Rein also in die nächste Höllenmaschine. Wir waren zu allem Überfluss die ersten in der Reihe und saßen so in dem Wägelchen ganz vorn. Spaß gemacht hat die Sache allerdings dann schon; und die hoteleigene Fotoanlage hielt „den“ Moment fest...



Nach der Fahrt genossen wir noch ein wenig den Ausblick und versuchten, die in den schillernsten Farben leuchtenden Hotels am südlichen Strip ihren Namen zuzuordnen. Danach ging es mit dem Fahrstuhl wieder nach unten, wo wir am Roulette-Tisch noch $20 verzockten. Anschließend ging es aufs Hotelzimmer – wir waren ja schließlich jetzt Verlobte...
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Schneewie

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #22 am: 28.09.2005, 15:18 Uhr »
Mit den Tannenzapfen hatten wir im Sequoa ein Erlebnis.  :roll:

Auch dort lagen diese schönen, großen Zapfen herum (tausende...) und wir dachten uns nichts dabei, 3 mitzunehmen. Damit sie nicht zerdrückt werden auf der restlichen Rundreise, haben wir sie auf die Hutablage hinten ins Auto gelegt. So weit so gut....!  :D

Gemächlich fuhren wir die massenhaften Serpentinen aus dem Park herunter, als hinter uns ein Ranger auftauchte, der doch ziemlich im Kofferraum "parkte".  :evil:

Blick auf den Tacho - nein zu schnell sind wir nicht, vielleicht ein wenig zu langsam und er hat es eilig - Nett wie wir nun mal sind, rechts auf einen kleinen Parkplatz eingebogen, um Mister Ranger vorbeizulassen. Der fuhr nicht vorbei, sondern bog auch ab und stand nun hinter uns. Ups, was kommt denn nun? Seitenscheibe herabgelassen und gewartet. Mister Ranger war sehr nett und versuchte uns zu erklären, das wir die Zapfen nicht mit aus dem NP mitnehmen dürften und wir sie doch hier in die Botanik werfen sollten. Begründung u.a., wenn das jeder machen würde, würden bald keine mehr da sein.  :?:

OK, was sollten wir auch sonst mache? Langsam "kroch" ich aus dem Auto und warf einen, zwei ......der Ranger fuhr mittlerweile ab......halt, stop, nicht den dritten auch noch, ins Gebüsch.  :wink:

Den haben wir dann behalten und ganz, ganz schnell unten in den Koffer in schmutzige Kleidung eingewickelt! Während der restlichen Serpentinen haben wir hinter jeder Kurve Mister Ranger vermutet, der nachsehen will, ob auch alle Zapfen von der Hutablage entfernt worden sind. Er stand natürlich nicht mehr da und der Zapfen hängt nun bei uns im Garten unter dem Vorbau des Gartenhäuschens und jeder fragt, boh äh, ist der aber groß!  :shock:
Gruß Gabriele

Utah

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #23 am: 28.09.2005, 15:56 Uhr »
Hallo Stefan!

Erst machst du deiner Freundin einen Heiratsantrag und dann läßt du sie in den Big Shot und den X-Scream steigen ?  :wink:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #24 am: 28.09.2005, 16:06 Uhr »
Zitat von: Utah
Erst machst du deiner Freundin einen Heiratsantrag und dann läßt du sie in den Big Shot und den X-Scream steigen ?  :wink:


Klar, warum nicht - so viel Vertrauen hatte ich in die Technik auf dem Tower dann schon noch.

Übrigens: Könntest Du mir meinen verfügbaren Webspace für Bilder deutlich vergrößern? Bin doch tatsächlich schon am Limit angelangt...
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Utah

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #25 am: 28.09.2005, 16:31 Uhr »
Zitat von: Stefan M.

Übrigens: Könntest Du mir meinen verfügbaren Webspace für Bilder deutlich vergrößern? Bin doch tatsächlich schon am Limit angelangt...


Sollte jetzt funktionieren, bt. die Bildergrößen weiterhin klein halten.
Viele Grüße
Utah



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Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #26 am: 28.09.2005, 16:38 Uhr »
Ja danke. Ich verkleiner jetzt noch mehr und reduziere auch die Anzahl der Bilder, sonst wird das einfach zu umfangreich...  :oops:
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Matze

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #27 am: 28.09.2005, 16:54 Uhr »
Zitat
Klar, warum nicht - so viel Vertrauen hatte ich in die Technik auf dem Tower dann schon noch.

Also, trotz Vertrauen in die Technik haben wir uns dort nicht reingetraut!
Haben nur die Aktionen beobachtet und fotografiert!
(siehe RB!)

Interessant auch dein Heiratsantrag! Würde ich auch gern wissen, wie du den Ring durchgeschmuggelt hast! :wink:
Natürlich herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit! Hättet ja eigentlich gleich in Vegas heiraten können!
Gruß Matze




San Francisco!!

Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #28 am: 28.09.2005, 17:05 Uhr »
Nein, das ist mir dann doch eine Spur zu kitschig. Übrigens plane ich für dieses Jahr, auch den neuesten Thrill Ride - Insanity - zu testen

Klick hier:

http://www.insanityride.com/
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Stefan M.

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Re: Drei Wochen durch den Westen der USA - Oktober 2004
« Antwort #29 am: 28.09.2005, 17:23 Uhr »
11.10.04 Las Vegas

Heute schliefen wir richtig lange aus – schließlich war dies der erste Tag, an dem überhaupt nicht gefahren werden musste. Auf dem Plan stand die Erkundung des Strips.

Da ich aber tags zuvor in dem beim Einchecken erhaltenen Couponheft Gutscheine gefunden hatte, die Hotelgästen des Stratosphere eine kostenlose Fahrt auf die Turmspitze (allerdings nur zur Mittagszeit) ermöglichen, nutzten wir zuvor dieses Angebot noch aus. Die Aussicht vom Turm bei Tag ist natürlich nicht annähernd so spektakulär wie nachts, dennoch hat man aber einen guten Überblick. Ein Erinnerungsfoto durfte wiederum nicht fehlen. Die „Lederne“ hatte ich extra für diesen Tag nach USA mitgenommen; schließlich wollte ich abends überprüfen, wie authentisch das Hofbräuhaus in Las Vegas aufgezogen ist...



Nach etlichen Fotos fuhren wir zurück nach unten und begannen unsere Erkundungstour des Strips. Ich hatte vor Reiseantritt bereits viele Warnungen von Vegas-Besuchern gelesen, man solle die Entfernungen am Strip nicht unterschätzen. So beschlossen wir, die weniger aufsehenerregenden Hotels am North Las Vegas Boulevard links liegen zu lassen und fuhren mit dem  Pendelbus (der im Übrigen vollkommen überfüllt war) erst mal bis hinunter zum Treasure Island. Dort begannen wir, den Strip zu erkunden.

Nachdem wir im Stratosphere noch nichts gegessen hatten und sich angesichts der Mittagszeit der Hunger einstellte, wollten wir im TI das Buffet testen. Als ich jedoch im Eingangsbereich einen Hotelangestellten fragte, wie ich den Weg zum Buffet finden könne, meinte dieser nur lapidar, er würde mir empfehlen, zum Essen nach nebenan in das Mirage zu gehen, weil das Buffet dort wesentlich besser sei. Etwas verwundert über so eine Aussage befolgte ich seinen Rat und wir betraten das Mirage. Schon der Eingangsbereich hier ist ein wahrer optischer Leckerbissen: Pflanzen wie in der Südsee befinden sich in der Lobby, und die Einrichtung ist wirklich sehr schön. Wir begaben uns also zu „Cravings“, dem hoteleigenen Buffet. Natürlich befand sich davor eine kleine Warteschlange, aber nach ca. 10 Minuten konnten wir den Buffetbereich betreten.

Während des Wartens wurde ich von zwei deutschstämmigen Texanern auf meine für Vegas etwas unübliche Bekleidung angesprochen – wir plauderten ein wenig und schon entstand die Idee, sich zusammen an einen Tisch zu setzen. Conrad und Fred sprachen auch deutsch und so verbrachten wir satte 2,5 Stunden im Buffetbereich. Das Buffet selbst kann ich übrigens wärmstens empfehlen – es ist allererste Sahne und die Auswahl ist auch unglaublich groß. Nach dem Essen wurde noch ein Erinnerungsfoto geschossen und man vereinbarte, sich evtl. mal wieder zu treffen. Vielleicht ja auch der Anlaß, mal Texas in meine Reisepläne aufzunehmen.




Pappsatt starteten wir unsere Erkundungstour. Das Wynn, das während unseres Besuchs noch nicht eröffnet war, konnte ich nur von außen fotografieren.



Im Anschluß besichtigten wir das luxuriöse Venetian auf der anderen Seite des Strips. Dieses Hotel stellte sich später dann auch als Claudias Favorit in Sachen „schönstes Hotel“ heraus. Es ist wirklich ein getreuer Nachbau der italienischen Stadt Venedig (nur nicht so schmutzig) mit echten Gondolieri, einem Kanal und sogar einem Taubenschwarm (!), dazu noch absolut luxuriös eingerichtet. Die Preise sind allerdings auch gesalzen...




Weiter ging es den Strip hinunter. Einige der Hotels fotografierten wir nur von außen, andere betraten wir und sahen uns auch die Lobby an. Ich selbst war vor allem vom Cesars Palace, vom Aladdin und vom MGM beeindruckt. Sehr luxuriös fanden wir auch das Bellagio; das muss es bei den Zimmerpreisen aber wohl auch sein.

Beim Betreten des Excalibur, das vor dem Stratosphere eigentlich meine erste Wahl für eine Buchung war, war ich recht dankbar, dass die Preise dort entsprechend hoch waren. Die Einrichtung fand ich nämlich schon etwas kitschig; das Thema Mittelalter könnte man besser umsetzen.

Mittlerweile war es Abend geworden und zudem drückte mich die oben schon erwähnte Neugier wegen des Hofbräuhauses. Wir schlenderten also die Harmon Ave rüber und betraten das Hofbräuhaus. Meine ursprünglichen Befürchtungen, es könnte sich dabei um einen billigen, amerikanisierten Abklatsch des Münchner Originals handeln, bestätigten sich aber nicht. Es ist eine originalgetreue Kopie, sogar die Dirndl der Bedienungen und das HB Bier sind echt. Einzig die Tatsache, dass man am Eingang warten muss („Wait to be seated“), störte etwas. Musik kam von einer Blaskapelle, die den Gästen richtig einheizte, u. a. mit Kuhglocken- und Alphorneinlagen. Wie ich von einem der Musiker erfuhr, handelte es sich um eine Tiroler Kapelle, die für einige Wochen von den Machern des Hofbräuhaus Las Vegas angeheuert wurde.



Nach zwei Maß hatte ich genug von der „Heimat“ und wir ließen uns von einem Taxi zum Luxor chauffieren. Hier war erst einmal ein erneutes Erinnerungsfoto fällig – zwischen den Statuen, versteht sich. Das Luxor mit seinem riesigen Atrium und den hängenden Zimmern gefiel mir auch besonders gut; auch das Thema Ägypten war hier toll umgesetzt. Wir nahmen das „Pharaos Pheast Buffet“ in Anspruch, weil mir dieses von mehreren Seiten empfohlen wurde. Es war tatsächlich ganz gut; an das „Cravings“ vom Mittag kam es aber nicht ran.



Nach dem Essen hatten wir genug vom Besichtigen; außerdem taten mir mit meinen Haferlschuhen die Füße schon dermaßen weh dass ich keine Lust mehr zum Laufen hatte. Die Werbetafel des Tropicana musste ich aber doch noch fotografieren... es hört einfach nicht auf...!



So nahmen wir den Pendelbus am Strip und fuhren zurück zum Hotel. Die Fahrt gestaltete sich dann auch recht lustig – neben uns saß irgendeine Mischung aus Tunte, Faschingskostüm und Hinterlader, der im Anblick meiner Hose auf die tollsten Gedanken kam. Ich will das hier gar nicht weiter ausführen; ihr könnt Euch mit dem Bild selbst einen Reim darauf machen. Ich selbst amüsierte mich köstlich über diesen Kerl, Claudia war hingegen von seinen Absichten nicht so begeistert...



Im Stratosphere tranken wir dann noch eine Kleinigkeit an der Bar und ließen den Abend dann im Zimmer am Fernseher ausklingen. Sicher, es wäre noch viel mehr zu besichtigen gewesen in Vegas, aber wir waren von der Latscherei hundemüde.

Zudem hatten wir bereits fest beschlossen, irgendwann nach Vegas zurückzukehren – mindestens eine Woche, um sich alles in Ruhe ansehen zu können und auch mal zu relaxen. Das wird übrigens am 24.11. diesen Jahres passieren...
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