Tag 15, 18. September - Bryce Canyon - Zion NationalparkHeute schafften wir es endlich: Als der Wecker früh morgens klingelte, standen wir auf, packten uns dick ein und fuhren zum Sunrise Point, um uns den Sonnenaufgang am Bryce Canyon anzuschauen. Wir suchten uns ein einigermaßen ruhiges Plätzchen und froren um die Wette, es war trotz dicker Klamotten wahnsinnig kalt so füh am Morgen. Schon bald zeigte sich die Sonne und tauchte die Spitzen der Felsen in ein wunderschönes Licht:
Leider hielten wir es vor lauter Kälte nicht viel länger aus und fuhren noch einmal zurück ins Motel, um in aller Ruhe unsere Sachen zu packen und zu frühstücken. Heute sollte es zum Zion National Park gehen, wo wir Angels Landing erklimmen wollten; eine Wanderung, auf die ich mich schon vor unserer Reise sehr freute.
Unsere Unterkunft für die heutige Nacht haben wir wie immer im Vorfeld gebucht. Laut unserer Buchungsbestätigung konnten wir bereits ab 12 Uhr einchecken und das war auch sehr praktisch, da ma in den Zion NP nur mittels Shuttlebus kommt und die Parkplätze am Visitorcenter bereits alle belegt waren. Wir checkten also im Zion Park Motel in Springdale ein und nahmen dann den Shuttlebus in den Park.
Der Zion gefiel uns schon bei der Parkeinfahrt sehr, denn man war umringt von beeindruckenden Bergen in den schönsten Farben.
Per Shuttle fuhren wir zur Haltestelle "The Grotto", von wo aus der Trail zum Angels Landing startete. Schon viel hatte ich über die scheinbar nicht ganz ungefährliche Wanderung gelesen und war gespannt, wie es vor Ort wirklich aussah und ob wir uns den steilen Anstieg zutrauen würden, wenn wir erstmal davor standen.
Doch zunächst waren viele steile Serpentinen zu bewältigen, die uns bereits jetzt ganz schön zu schaffen machten. Mit vielen Pausen kämpften wir uns den kurvigen Trail hoch und waren mehr als froh, als wir irgendwann Scouts Lookout erreichten, wo wir noch einmal eine längere Pause machten, bevor es an den Aufstieg des Angels Landings ging. Und dann steht man also vor ihm, dem steilen und schmalen Grat, den man schon so oft auf Bildern gesehen hat. Und aus der Nähe sieht es dann plötzlich nur noch halb so gefährlich aus, denn so wirklich schmal ist der Grat eigentlich gar nicht und richtige Abhänge direkt neben dem Aufstieg gibt es eigentlich auch nicht. Immer an den Ketten festhaltend und gut auf unsere Schritte achtend nahmen wir den Aufstieg also auf uns. An einer Stelle wurden wir und ein paar andere Leute dann plötzlich von einem lebensmüden Jogger überholt, der den Weg hinaufsprintete als wäre er auf der Flucht. Vor uns eine zwar sehr fitte, aber ältere Frau, die sich ganz schön erschreckte und sich krampfhaft an den Ketten festhielt. Blödmann der, wenn er schon schon sein Leben riskiert dann wenigstens nicht auch noch das der anderen
Schon verrückt, wie häufig wir solche "Extremsportler" auf unserer Tour gesehen haben. Ob Joggen am Angels Landing, dem Bright Angel Trail am Grand Canyon oder Rennradfahren im Death Valley - manche Leute kriegen scheinbar nie genug
Hier geht`s hoch:
Mühsam kletterten wir weiter hinauf. Als sonderlich gefährlich empfanden wir es immer noch nicht, aber der Aufstieg erforderte sehr viel Kraft und manche Stellen waren so steil, dass man ein wenig überlegen musste, wie man sie am besten bewältigte. Und dann kamen wir endlich oben an und die Aussicht war einfach atemberaubend.
Wir machen eine ganze Weile Pause und aßen etwas, immer umzingelt von frechen Squirrels, die auf unser Essen aus waren und sich immer wieder von anderen Seiten an die Rucksäcke anschlichen. Irgendwann machten wir uns wieder an den Abstieg, der fast noch anstrengender war als der Aufstieg, da wir inzwischen ganz schöne Puddingbeine hatten und uns bei jedem Schritt gut konzentrieren mussten. Die vielen Serpentinen schließlich bergab zu nehmen war mit unseren Gummibeinen auch nicht grad einfach und den anderen Wanderern schien es genauso zu gehen, die meisten liefen nämlich rückwärts. Und das taten wir dann auch und es war wirklich wesentlich angenehmer.
Unten angekommen lief uns auf dem Weg zum Shuttlebus dann noch dieses "kleine" Kerlchen über den Weg:
Da wir inzwischen ganz schön geschafft waren, vertagten wir die weitere Besichtigung des Zion auf den nächsten Vormittag und fuhren per Shuttle zurück zum Motel. Dort aßen wir etwas im gegenüberliegenden Zion Pizza and Noodle Co. und schlenderten bis zum Sonnenuntergang noch ein wenig durch Springdale, das uns gut gefiel. Am nächsten Morgen sollte es dann noch einmal in den Park gehen, bevor es für die nächsten drei Nächte heißen würde: Viva Las Vegas!