Apropos weiter:
2.5.12Heute habe ich von Bandon aus einen kleinen Ausflug die Küste entlang nach Norden gemacht. Kurz hinter der Ortsgrenze bin ich vom Highway 101 auf die Seven Devils Road abgebogen, eine Back Road, an der mehrere sehenswerte Ziele liegen.
Zuerst war ich in der 'Seven Devils State Recreation Site' am Merchants Beach. Zu dem Besuch dort gibt es eine kleine Bildergeschichte:
Eigentlich wollte ich nach einem kurzen Blick auf den Strand schon wieder fahren als ich erst ein seltsames Geräusch hörte und dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung am Himmel sah.
Was wollen die denn her?
Unten am Strand sah man einen weiteren Coast „Guarder“, der offensichtlich per Funke mit dem Heli in Verbindung stand und etwas zu suchen schien.
Nach kurzer Zeit schien er gefunden zu haben, was er suchte. Aus dem Hubschrauber seilte sich ein Retter ab, landete in einem nicht einsehbaren Teil der Dünen und kam kurze Zeit mit einem Menschen im „Schlepptau“ wieder hoch, der bewusstlos zu sein schien. Zumindest bewegte er sich nicht.
Wow, da scheine ich mitten in einen Rettungseinsatz gestolpert zu sein!
Trotz kräftigen Windes und einigem Geschaukel erreichten de beiden sicher den Heli.
Was dann geschah, fand ich allerdings sehr seltsam und verstörend. Ich hatte ja schon oft davon gehört, dass man in den USA ohne Versicherung, Bargeld oder Kreditkarte keine medizinische Hilfe bekommt aber dass ging dann doch etwas zu weit!
Nur weil er nicht bezahlen kann, wird der arme Mann wieder aus dem Heli rausgeworfen?
Aber – Glück im Unglück: Dummies verletzen sich nicht so leicht, auch nicht bei solchen Stürzen
Nachdem ich mich von dem 'Schrecken' erholt hatte, bin ich auf der Seven Devils Road weiter gefahren. Nach ein paar Serpentinen kam ich bei meinem nächsten Ziel an, dem 'South Slough National Estuarine Research Reserve'. Tolle Namen haben die hier!
Dabei handelt es sich um ein ausgedehntes Feuchtgebiet, in dem man gut Wasservögel beobachten können soll. Es gibt einen gut ausgebauten Trail, der mehr oder weniger durch das komplette Reserve führt.
Feucht war es und unglaublich grün:
Nach kurzer Wanderung durch den Wald erreicht man den South Slough (Sumpf) mit großen Feuchtwiesen, Seen, etc. Leider waren nicht viele Vögel zu sehen, was sicher unter anderem daran lag, dass der ganze Park mit mehreren Schulklassen bevölkert war, die hier ihren Science Unterricht abhielten. Mit Ruhe war also nichts. Interessanterweise waren die Lehrerinnen deutlich lauter als ihre Schüler.
Ein paar Vögelchen habe ich dann aber doch noch gesehen.
Weiter ging es zur Sunset Bay, einer sehenswerten Bucht mit schöner Steilküste und Blick auf das auf einer Insel gelegene Cape Arago Lighthouse. Letzteres kriegt Ihr aber erst später zu sehen.
Gleich nebenan befindet sich der Shore Acres SP, dessen Hauptattraktion ein Botanischer Garten ist. Normalerweise nicht unbedingt mein Fall aber schön bunt war es doch.
Sogar auf Kirschblüten wächst hier das Moos.
Der Baum, zu dem dieser Ast gehört, hört übrigens auf den schönen Namen 'Monkey Puzzle Tree'.
Von dort führt der Cape Arago als Sackgasse weiter hinaus auf das gleichnamige Cape. Zuerst erreicht man einen Aussichtspunkt über der North Cove. Auf den Felsen in der Bucht lagerte eine ganze Kolonie Sea Lions.
Und auch einen Bald Eagle habe ich entdeckt.
Leider stand weder dem Adler noch den Seelöwen der Sinn nach Action. Lustiger war dann schon dieser Geselle.
Aber sobald er begriffen hat, dass bei mir kein Futter zu holen war, hat er sich aus dem Staub gemacht. Ich bin weiter gefahren zur South Cove, wo man über einen steilen Pfad an den Strand hinunter kommt.
Bereits auf dem Weg nach unten hatte ich etwas gesehen, dass ich hier eigentlich nicht erwartet hatte. Diesen kleinen Waschbär.
Ich bin ihm am Strand noch etwas gefolgt aber bald war er zwischen den Felsen verschwunden.
Ich bin noch etwas am Strand herum gelaufen und habe die Landschaft genossen.
Auch hier habe ich mal wieder ein Seesternchen gefunden
Zum Anschluss habe ich von Sunset Bay aus noch ein paar Bilder vom Cape Arago Lighthouse gemacht und ein bisschen mit dem Graufilter gespielt.
Da es nicht so aussah als wolle die Sonne ausgerechnet zum Sunset heraus kommen und außerdem die Lampe im Leuchtturm seit ein paar Jahren nicht mehr leuchtet, habe ich nicht länger gewartet sondern bin dem beginnenden Regen im trockenen Auto entflohen. Über die Seven Devils Road bin ich weiter gefahren bis Barview, North Bend und Coos Bay, vo wo mich der 101 rasch wieder zurück „nach Hause“ gebracht hat.
Essen war ich wieder bei dem Lordchen von gestern. War wieder lecker.
Anschließend habe ich zusammen mit Jürgen (lormon) und seiner besseren Hälfte zwei Flaschen Wein vernichtet und dabei einen sehr netten Abend verlebt.