Further goes it:
28.4.12Auch heute war ich vor Sonnenaufgang auf den Beinen und habe versucht, in der Nähe von Mendocino einen netten Spot für den Sonnenaufgang zu finden. Den Versuch habe ich aber relativ rasch abgebrochen, weil der Himmel durchgehend grau war und es leicht anfing zu nieseln. Also bin ich zurück ins Hotel und habe meine Klamotten zusammen gepackt. Als ich mein Autochen beladen hatte war es 7:40. Frühstück gab es erst ab 8:00h und inzwischen waren die Wolken aufgerissen und die Sonne schien. Also fiel das Frühstück aus. Ich bin stattdessen zum Point Cabrilo Lighthouse gefahren. Auf dem Weg zum Leuchtturm wurde ich von diesem Piepmatz begrüßt, ich habe leider keine Ahnung, was das für einer ist. Vogelexperten vor!
So sieht der Leuchtturm aus der Nähe aus.
Aber viel interessanter fand ich den Anblick über die blühenden Wiese und die Steilküste hinweg.
Ich bin noch ein bisschen an der Küste entlang gelaufen und habe mich dann auf den Weg zurück zum Auto gemacht. Anschließend ging es weiter die Küste entlang nach Norden auf dem Highway 1.
Unterwegs fühlte man sich gelegentlich etwas beobachtet von Dutzenden dieser „hübschen“ Truthahngeier.
Immer wieder gab es schöne Ausblicke auf die Steilküste und die vorgelagerten Felsen.
So richtig schnell vorwärts gekommen bin ich daher nicht. Alle paar km ein Fotostop hält doch ganz schön auf. Aber was will an machen, wenn es überall so schön ist?
Irgendwann verlässt der Highway 1 dann die Küste und schlängelt sich durch die Berge und dichten Wald mit den ersten Redwoods zum US 101. Gleich an der Kreuzung lag mein nächstes Ziel. Der Drive-Thru Tree Park mit dem Chandelier Tree.
Der war schon ganz eindrucksvoll und mein Auto passte auch gerade so eben durch.
Das ist allerdings ein anderes. Im Baum konnte ich leider nicht aussteigen, weil die Türen nicht mehr aufgingen.
Daneben gab es noch einen hübschen kleinen See, malerisch von einer Blumen wiese umgeben.
Ein umgeknicktes kleines Bäumchen lag in der Nähe ebenfalls herum und es fand sich auch eine nette Familie, die mich mal geknipst hat.
So wie der Kleine guckt, dachte er wahrscheinlich, er wäre in der Mohrenkopf-Werbung (oder wie auch immer die Dinger jetzt in PC-Sprech heißen):
„Boah, ist der dick, Mann!“
Aber dieser Baum sollte ja nur das Vorspiel sein. Noch lagen viel mehr große Redwoods auf meiner Route. Vom 101 bin ich nach kurzer Zeit in den Humboldt Redwoods SP auf die 'Avenue of the Giants' abgebogen. Hier reihen sich diverse Trails durch Redwoodhaine aneinander. Die ersten zwei oder drei habe ich noch mitgenommen.
Danach fing es leider an zu regnen, so dass ich bis zum Redwood NP Visitor Center durchgefahren bin. Dort konnte ich am Strand wieder ein paar Sonnenstrahlen genießen und ein bisschen Vögel knipsen üben.
Redwood Creek Mündung
Next Stop: Lady Bird Johnson Trail. Typischer Coastal Rain Forest mit hohen Redwoods und jede Menge Farnen und Flechten.
Den Big Tree habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen, auch wenn das Wetter jetzt rapide schlechter wurde.
Fasziniert hat mich immer wieder, wie hier aus einem toten Baum ruckzuck diverse neue Bäume wachsen.
Inzwischen regnete es aber immer stärker und ich habe daher beschlossen, weiter zu fahren bevor auf mir auch die ersten Flechten wuchsen.
An der Mündung des Klamath River habe ich die Sister Rocks bewundert. Das hier ist Oregos in der Gestalt einer alten Frau mit einer Kiepe auf dem Rücken. Ihre Schwester sitzt auf der gegenüberliegenden Seite und beide zusammen wachen über die Indianer, die hier leben und locken Fische für sie an (oder so ähnlich),
Ein paar Meilen weiter war dann Crescent City erreicht, das Ziel meiner Etappe. Hier habe ich mich wegen der guten Kritiken bei Tripadvisor (immerhin Nr. 3 in Crescent City) in der
Curly Redwood Lodge eingemietet. Na ja, der viel gelobte historische Charme ist an mir vorüber gegangen. Es war ein altes, etwas abgewohntes einfaches Motel. Aber sauber und preiswert, also letztlich ganz o.K.
Zum Abendesse gab es natürlich wieder Seafood in Northwoods Restaurant 2 Blocks vom Hotel entfernt. Rustikal eingerichtet, flotter Service, der Fisch war frisch und lecker. Was will man mehr?