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Autor Thema: Einblicke in mein Fotoalbum: Küsten-/ Wüstentour mit dem WoMo- April/Mai 2008  (Gelesen 15090 mal)

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Sylta

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So, weiter gehts am HW1 entlang.
Ich habe die Albumfotos nun etwas größer gemacht, ich hoffe, es passt jetzt besser. :P

Mittwoch, 23.04.2008

Um 5:30 h wachten wir halb erfroren auf. Nachts hatten wir schon unsere Jogginghosen und Fleecejacken angezogen, nun konnten wir unseren Atem sehen. Ein Versuch, den Generator anzuschmeißen, scheiterte. Mist,… Die Gebrauchsanweisung gab an, dass der Benzintank mindestens viertel voll sein musste. Schade, das wussten wir nicht. :?
Somit gabs keinen Kaffee, unser Notfrühstück bestand aus Orangensaft und Keksen.

Die nächste Tankstelle war unsere, allerdings war dort noch alles dunkel.
Wir parkten unser WoMo an der Zapfsäule und gingen rüber zum Whale Watching Cafe.
Wie in allen Touristengebieten stiegen bei unserem Betreten der Bar die Kaffeepreise schlagartig hoch.  :shock: Aber das war uns egal, denn schließlich hatten wir Urlaub und wir mussten ja eh warten.
Wenigstens war die Bedienung so freundlich, den Tankwart anzurufen und zu wecken. Ein bisschen merkwürdig kam uns das ja schon vor,…. aber was solls… nach einer halben Stunde kam er endlich angewackelt!
Es war unser erstes Tanken, insofern waren wir wirklich froh, dass der Tankwart uns diese Aufgabe abnahm und wir nur zugucken mussten.  :grins:
Allerdings sah unser Tankwart alles andere als vertrauenswürdig aus! Unrasiert, rotgeränderte Augen, strubbeliges Haar, und eine Fahne, die uns morgens um halb neun fast umhaute. :sprachlos: Als er uns die Rechnung präsentierte, guckten Chris und ich uns nur grinsend an,… reingefallen,…. dumme Touris müssen bestraft werden! 5,50 $ pro Gallone!  :lachen5: :shit:
Wir kannten die durchschnittlichen Benzinpreise zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber dass das eindeutig überhöht war, merkten sogar wir! (Die Preise lagen so durchschnittlich bei 4,50 $) Als er mit unserer Kreditkarte davon schwankte, war uns etwas mulmig, aber wir behielten ihn gut im Auge.


Nach diesem Tagesstart fuhren wir den HW 1 weiter Richtung Süden. Das Wetter war wie gestern ziemlich trübe, aber ab mittags klarte es auf. Wir hielten an jedem zweiten Viewpoint, um die Seeelefanten zu bestaunen. Der Gestank und Krach war hier viel schlimmer als in Monterey, aber wir waren ganz begeistert von den Tieren. So nahmen wir uns auch Zeit, einfach nur zuzusehen. Zwischendrin trafen wir wieder „unsere“ Bayern, irgendwie ist es doch ganz nett, wenn man zufällig „Bekannte“ trifft.



Nun ging es nach Solvang. Wir parkten unser WoMo… mal wieder neben den Bayern,… und gingen durch die „dänischen“ Gassen. So also stellen sich die Amerikaner Dänemark vor!
Wenn ich schon in einer dänischen Stadt bin,… will ich natürlich auch Smørbrød essen, aber wir fanden nicht mal ne Hot-Dog-Bude. :roll: Ich sprach einige „Ortsansässige“ auf dänisch an,… aber leider konnte mich niemand verstehen! Mist… wieder auf Touristennepp reingefallen, Solvang hat außer der kleinen Meerjungfrau nichts mit Dänemark gemeinsam! :lachen07:
Wir aßen auf einem Hinterhof „italienische Baguettes“ und kauften auf dem Wochenmarkt leckere Salate und herrlich duftende Erdbeeren ein. Noch einmal sahen wir unsere Reisebegleiter, die Bayern…. nun allerdings trennten sich unsere Wege, wir trafen sie nicht wieder.



Weiter ging es auf der 101 Richtung Santa Barbara. Nachdem wir eine Stunde erfolglos durch die Stadt gefahren sind, um den „Scenic Drive“ zu finden (und immer wieder durch die Straßenschilder in die Irre geleitet wurden), gaben wir auf. Dann eben nicht, Santa Barbara konnte uns gestohlen bleiben!

Da wir beide gut mit solchen Niederschlägen leben können, fuhren wir zurück auf den Highway und an die Küste. Schnell fanden wir einen schönen Campground, direkt am Strand! Herrlich,… das Heckteil vom WoMo hing schon über Sand und der Blick von meinem Heckbett war traumhaft – über das Meer!



Wir prüften die Wassertemperatur, gingen ein bisschen am Strand spazieren, sammelten ein paar Muscheln (hihi,… als ob es auf Sylt keine geben würde…) und hatten anschließend völlig verteerte Füße. Auch das kommt mir bekannt vor,….das passiert ja leider auch bei uns in Deutschland an den Küsten.  :koch:
Wir stellten unseren Campingtisch und die Stühle in den Sand und grillten leckeres Schwein und … tranken Wein dazu. Es war ein milder Abend, nur das permanente Gehupe von der Amtrak war etwas nervig. Aber das Geräusch sollten wir noch häufiger hören!




Gefahrene Meilen: 200
Campground: 44 $ (absolut empfehlenswert, besonders die Sides direkt am Strand)
http://www.reserveamerica.com/campgroundDetails.do?subTabIndex=0&contractCode=ca&parkCode=carp




Crimson Tide

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 :D  Das ist wunderbar jetzt mit den größeren Bildern!  :clap: :clap: :clap:

L.G. Monika

Palo

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Hmm, jetzt sind die Fotos so gross, dass ich erst mal scrollen muss um sie ganz zu sehen. Vielleicht sollte man sich doch an die vorgegebenen Richtlinien halten, die sind ja nicht umsonst.

Gruß

Palo

Sylta

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So, jetzt geht`s weiter. Bei der Größe der Bilder müssen wir halt ein paar Kompromisse eingehen, aber ich denke, es ist einiges doch zu erkennen.

Donnertag, 23.04.2008


Für den nächsten Abschnitt habe ich zwei Varianten aufgeschrieben. Eine kurze (A) und eine ausführliche Beschreibung (B). Wer`s gerne „sauber“ hat, liest nur Variante A. :D
Alle anderen können sich auch durch B schmunzeln. :lol:

Variante A:
Heute schliefen wir bis um halb sieben Uhr aus. Nach dem Duschen und vor dem  Frühstück zogen wir unsere Gummihandschuhe an.  :?
Erstes Dumpen war angesagt. Es gab Probleme. :shock:

Variante B:
Heute schliefen wir bis um halb sieben Uhr aus. Nach dem Duschen und vor dem  Frühstück zogen wir unsere Gummihandschuhe an.  :?
Erstes Dumpen war angesagt.  :klo:

Etwas angewidert holten wir den braunen Schlauch aus dem „Keller“ und mit der Gebrauchsanweisung standen wir vor dem „Güllehebel“. Auf allen vieren kriechend probierten wir, den Schlauch an die „dafür vorgesehene Anschlussstelle“ zu schrauben, aber es klappte nicht! Jederzeit zur Flucht bereit (falls der Verschluss plötzlich aufspringen sollte  :shock: ), prökelten wir an unserer WoMo- Kanalisation herum und endlich saß der Schlauch an dem Auslass. Nun sollte noch das Ende des Schlauchs in den Boden befestigt werden. Aber hier passte es wirklich nicht! Muss ein Bild für die Götter gewesen sein, wie wir beiden ollen Frauen kichernd am Boden mit dem Adapter kämpften. :lol:

Zu unserem Glück hatte unser Nachbar Mitleid mit uns. Mit geschwellter Brust bat er seine Hilfe an…. „da müssten halt Männerhände ran“. Sprach`s, drehte am Hebel…. und die ganze Grütze blubberte fröhlich und munter …. neben seinen WoMo-Vorplatz-PVC-Teppich! :doh:  Chris und ich konnten uns gar nicht mehr beherrschen vor Lachen, machten aber äußerlich einen angemessen gefassten Eindruck! :lachen35:

Ganz gelassen und entspannt schloss unser Klomännchen den Ablaufhahn zu und erklärte uns, dass wir doch besser zur Dumpstation fahren sollten, er würde uns dort zeigen, was zu tun sei. 
So packten wir unsere Sachen, kämpften wieder mit dem Frischwasserschlauch, diesmal zerschrammte ich mir die Finger  :ohjeee:, und fuhren zum „öffentlichen Dumploch“. Das heißt… ich fuhr hinterher, und Chris und unser Nachbar gingen voraus, den braunen Schlauch vor sich herhaltend, umtanzt vor dem Hund des Nachbarn. Schade, dass das nicht irgendwer fotografiert hat, es sah bestimmt zu köstlich aus!
An der Dumpstation brauchten wir keinen Adapter, alles lief problemlos raus, - rein in den Boden….  Und wir lernten, dass wir nach dem Greywater unseren Schlauch noch mit Frischwasser durchspülen sollten. Wir packten den braunen Schlauch wieder im Plastiksack in den „Keller“ und verabschiedeten uns von unserem Helfer.

Variante B Ende.



Nun fuhren wir tanken. Aus unerfindlichen Gründen kam aus unserer Zapfsäule nichts raus. Sofort hatten wir mehrere Männer um uns herum, die helfen wollten. Aber erst nach mehreren Anläufen klappte es.
Als ich unser Wohnmobil startete, leuchtete eine Lampe am Armaturenbrett auf, es sah aus wie eine Kamera mit zwei Hähnen. Während wir auf den Highway fuhren, suchte Chris in unserer Bibel (dem Road Bear Handbuch) nach einer Erklärung. Leider war nicht zu erkennen, was für ein Fehler uns angezeigt wurde.  :think: Also hielten wir an einem Parkplatz an und telefonierten wieder mit Steven in LA. Wir waren nicht weit entfernt… und er bat uns, bei der RB-Station vorbeizukommen.

So verließen wir die Küstenstraße bei Malibu und fuhren rein in die Berge. Die RB-Station war gut zu finden und nach kurzer Zeit war die Elektronik zurückgesetzt und das Leuchten verschwand. Steve erklärte uns, dass das eine Benzinleuchte sei, die wir bei erneutem Aufleuchten ignorieren sollten. Ein Mechaniker schraubte an unserem kaputten Fenster herum, aber eine Reparatur sei nicht möglich, wir mussten also mit dem offenen Fenster leben. Immerhin wurde die klappernde „Badezimmertür“ festgeschraubt, - die Schiebetür rutschte immer aus ihrer Führungsrille, und schwankte beim Fahren hin und her.

Inzwischen war es später Nachmittag und wir beschlossen, durch LA durchzufahren und in Long Beach zu übernachten. Allerdings hatten wir nicht mit den vollen Highways gerechnet! Acht Spuren nebeneinander, Abbiegerspuren in Doppelreihen, rechts und links wurden wir von schweren LKW überholt, manchmal hatte ich bös Angst um unsere weit ausladenden Außenspiegel! Zwischendurch war immer wieder Stop and Go, wir brauchten insgesamt fünf Stunden zur andern Seite von LA.
Als Kinder von der Waterkant machten wir eine Pause bei der Queen Mary I. Leider konnten wir das riesige Schiff nicht besichtigen, aber es war auch schon beeindruckend, davor zu stehen.


Weiter ging`s, allerdings fanden wir keinen Campground und fuhren deshalb weiter nach Huntington Beach. Die Rezeption vom CG war schon geschlossen, wir fanden zwar einen freien (Park-) Platz, aber ein Einchecken war nicht möglich. Also hofften wir, dass wir nicht als „Schwarzparker“ angesehen wurden und gingen erstmal an den Strand. Hier also wurden die vielen Filme gedreht,….Palmen, Strandbrücken, durchtrainierte Jogger….. Sonnenuntergang. Aber auch viel Dreck, umgekippte Mülltonnen und jede Menge Möwen, die in den Abfällen suchten. Beim Rückweg entdeckten wir, dass neben unserem Parkplatz-Campground eine Fabrik vor sich hin qualmte. Na toll,… Strandidylle contra Natur- wir waren enttäuscht.




Da das Grillen hier unerwünscht war, aßen wir unsere Spare Ribs, die wir schon in Vorahnung, dass wir nicht zum Grillen kommen würden, mittags gekauft hatten.
Der Frischwasserschlauch ließ sich nun nur noch mit Gewalt anschließen und wir entdeckten, dass das Heckfenster nun auch nicht mehr zu verschließen war. Eine Einladung für jeden Einbrecher,… aber unsere Wertsachen nahmen wir ja eh immer mit….
Und auf unsere Wäsche war wahrscheinlich niemand scharf! :lol:





Gefahrene Meilen: 150
Campground: 45 $ (Parkplatz ähnlich)
http://www.campingfriend.com/huntingtonbythesearvpark/

Sylta

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Freitag, 25.04.2008

Gut ausgeschlafen waren wir um halb sieben wach.
Bisher hatten wir unseren Herd im WoMo noch nicht benutzt, weil es immer Salat und Gegrilltes gab. Und so fiel ich aus allen Wolken, als Chris den Herd für Rührei mit Bacon anmachte und schon nach kurzer Zeit der Rauchmelder losging! Es qualmte noch nicht mal, und trotzdem machte das kleine Ding an der Decke einen Höllenlärm! :shock:
Ich weiß,… ich bin eh etwas Lärm empfindlich, aber DAS ging für mich gar nicht!  :nono:
Während ich fluchtartig das WoMo verließ, schraubte Chris an der Decke an dem Krachmacher herum, bis sie endlich das Ding ausgestellt hatte. Für mich stand damit fest: Der Herd wird nicht mehr benutzt! Oder wenigstens wird dann die Batterie aus dem Rauchmelder genommen.  :roll:

Nachdem wir am Vortag so lange im Stau gestanden hatten, beschlossen wir Los Angeles zu knicken. Eigentlich war unsere Planung für heute ein bisschen Sightseeing, Hollywood, Fußbodensterne angucken, aber wir wollten beide nicht mehr in die Stadt rein. Als Topmodells würde man uns soundso nicht entdecken  :lol: und so fuhren wir nach einem Einkauf beim SuperWalmart Richtung Osten. Unser Ziel war zunächst Riverside, dort wollte ich unbedingt in einen bestimmten Hobbyladen, die Adresse hatte ich vorher schon im Internet herausgesucht und nach einem Telefonat mit der Besitzerin fanden wir auch gut dorthin. Während ich mich dem Kaufrausch hingab, besuchte Chris ein Museum in der Nähe.

Bevor es nun weiter ging, fuhren wir an eine Tankstelle heran, diesmal klappte mit dem Tanken alles gut und problemlos.
Allerdings war die Ausfahrt sehr schräg (V-förmig), und obwohl ich mega langsam den Hubbel runter fuhr, hörten wir ein lautes Kratzen am Heckteil. Mist,… aufgesetzt!
Wir hielten an und suchten nach Lackschäden, aber zum Glück war nichts passiert, lediglich die Schutzstützen (haben die einen speziellen Namen???) waren über den Asphalt geschrabbert. Danach sollten wir noch häufiger solche schrägen Auf- und Ausfahrten erleben, - warum bauen die Amerikaner so unpraktisch?

Am Nachmittag kamen wir in Banning an, ein KOA Campground, der landschaftlich ganz nett am Fuße eines Hügels liegt, mit schöner Aussicht auf die Umgebung.
Wir stellten fest, dass unser Wasserschlauch nun wirklich langsam den Geist aufgibt, denn inzwischen tropfte er und auch mit der Zange war daran nichts zu reparieren.
Es war unglaublich warm an dem Tag und so waren wir froh, dass wir dort in einem kleinen Pool schwimmen konnten. Natürlich gab`s wieder Gegrilltes und dazu Rotwein mit Cola auf Eis.





Gefahrene Meilen: 110
Campground: 36 $
http://koa.com/where/ca/05450/


Sylta

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Samstag, 26.04.2008

Am Morgen erkundigten wir uns als erstes in der Rezeption nach einem neuen Wasserschlauch. Der Verwalter guckte sich das tropfende Teil an und erklärte uns, dass wir beim Walmart einen neuen kaufen müssten. So fuhren wir kurz los, standen in der Campingabteilung vor zehn verschiedenen Schläuchen und kauften – den richtigen. Wir fanden auch gleich einen Adapter für den Abwasserschlauch, somit konnten wir endlich unsere Kanalisations- Pipeline direkt in den Boden schrauben. :lol:

Gegen 14.00 h kamen wir beim Joshua Tree Nationalpark an. Am Visitor Center fragten wir nach freien Plätzen auf dem Jumbo Rock, aber alle Campgrounds im Park waren voll.
So beschlossen wir, nur durch den Park durchzufahren und in Twentynine Palms zu übernachten.



Überascht war ich, dass dort so viele verschiedene Blumen wachsen. Die Joshua Trees und die Felsen, die Hitze, die Bergsteiger, das alles hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und so steht fest,… wir müssen irgendwann wieder kommen und mittendrin übernachten.











Abends fuhren wir zum Campground  in 29Palms, etwas Parkplatz ähnlich, aber da er nicht ausgebucht war, fanden wir ein nettes Plätzchen.
Die Luft war auch spät am Abend noch sehr warm, so saßen wir nach dem Grillen noch lange draußen und genossen unser Bierchen.  :bier:
Inzwischen hatten wir es auch schon zum Ritual gemacht, dass wir abends ein paar Zeilen in unser Reisetagebuch schrieben und die Tagesfotos am Schlepptopp ansahen.


Gefahrene Meilen: 130
Campground:  38$
http://www.29palmsresort.com/

Sylta

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Sonntag, 27.04.2008

Obwohl wir den Abend vorher lange draußen saßen, waren  wir morgens wieder zeitig wach. Wir checkten aus, tankten noch mal und verließen Twentynine Palms.

Am Ortsausgang lachten wir uns kaputt über das Schild: „No services next 100 miles“. :lachen07: Das konnten wir gar nicht glauben … und bezogenen das Schild auf Tankstellen und Restaurants. Und da hatten wir ja keine Sorge… wir waren frisch aufgefüllt und zu essen hatten wir auch genug.
Je weiter wir uns von 29Palms entfernten, desto einsamer wurden die Straßen. Die Sicht voraus war unglaublich, die Straße ging fast schnurgerade bis zum Horizont und langsam begriffen wir, dass mit „no service“ wirklich NICHTS gemeint war.  :lachroll:
Nicht mal ein Haus, nur ab und zu eine Solar betriebene Notrufsäule. Aber es fuhren einige Autos, viele Harleys, und sogar ein Radfahrer kam uns entgegen, und einige Jogger.
Am Straßenrand hingen an Bäumen und Zäunen zerlatschte Turnschuhe, - ich erinnerte mich an einen TV- Bericht über einige Verrückte, die einmal von der Ost- zur Westküste laufen. Und das bei der Hitze…. !!!  :sun:



Und immer wieder Amtrak.

Eigentlich wollten wir nach Lake Havasu fahren, aber wir brauchten länger als erwartet und so beschlossen wir, direkt nach Las Vegas zu fahren.


Schnell fanden wir den Circus Circus Campground, ein Parkplatz für über 400 WoMos! Da standen wir mitten zwischen den hohen Wolkenkratzern bei über 40 Grad und staunten über diese Kombination.
Was für eine Stadt!  :smiledance::smiledance:


Wir machten uns auf den Weg zum Strip und aßen bei „Dennys“ chicken mit potatoes.  :essen:
Das Essen schmeckt nicht besonders lecker und die Bedienung war völlig abgenervt und unmotiviert. Schade, dabei hatte ich so viel Gutes über die Restaurantkette gelesen!
Somit waren wir gleich zweimal bei Dennys: das erste und das letzte Mal!  :lol:



Wir sahen uns noch einige Casinos von innen an und schlenderten durch die Gegend.
Und wir telefonierten mit „Papillon“ und reservierten für den nächsten Tag unseren Helikopter- Rundflug zum Grand Canyon.  :groove:




Im Dunkeln kamen wir wieder beim Campingplatz an und waren so hundemüde, dass wir nicht mal mehr unsere Fotos überspielten und nur noch ein Bierchen tranken.

Gefahrene Meilen: 265
Campground: 60$
http://www.circuscircus.com/las_vegas_hotel/rv_park.aspx


Sylta

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So,... diesen Tag stell ich hier noch ein, den habe ich eh schon fertig.


Montag, 28.04.2008

Nach einem gemütlichen Frühstück räumten wir ein bisschen das WoMo auf, guckten uns die Fotos von gestern an und schrieben ein paar Urlaubskarten an die Lieben zu Hause.

Um zwölf Uhr machten wir uns auf zum vereinbarten Pick Up Point, direkt vor unserem CG. Chris hatte schon eine komische Vorahnung, und als um zwanzig vor eins immer noch kein Shuttle aufgetaucht war, fragten wir noch mal in der CG- Rezeption nach. Wir bekamen unterschiedliche Auskünfte: Eine Mitarbeiterin sagte, dass wir richtig seien und das Shuttle sicher bald kommen würde, ein anderer schüttelte mit dem Kopf und fuhr uns mit einem kleinen Elektro- Caddy zum Hoteleingang vom Circus Circus.
Aber auch hier stand kein Shuttle,… also riefen wir bei dem Veranstalter an. Man versprach uns, einen Wagen vorbei zu schicken, nach drei weiteren Anrufen wurden wir mit einer Stunde Verspätung endlich von einer anderen Company aufgesammelt und nach Bolder City gefahren.  :shock:
Das sollte aber auch die einzige Panne bei unserem Ausflug sein,…. ansonsten war die Tour super organisiert und alles klappte super!

Das Shuttle brachte uns direkt an die Wartehalle von Papillon. Wir waren zunächst nicht sicher, ob wir beim richtigen Veranstalter waren, aber am Schalter begrüßte man uns freundlich und hatte schon die Unterlagen vorbereitet. Wir mussten auf die Waage, damit wir für den Helicopter zugeteilt werden konnten und schon ging es raus aufs Flugfeld.
Dort stand unser klappriges Flugzeug  :o ,… wir befürchteten, dass ein versoffener, unrasierter Pilot anwackeln würde, aber es kamen zwei nett anzusehende junge Piloten in schnieken Uniformen an und wir waren beruhigt. Die hatten sicher ein Interesse, heil wieder auf dem Boden zu landen.  :lol:



Das Flugzeug war mit „Campingstühlen“ ausgestattet, die anderen Passagiere saßen ziemlich gequetscht beieinander, wir hingegen hatten die letzte Reihe erwischt und somit Beinfreiheit und gute Sicht.  :lachen07:
Obwohl es ein bisschen diesig war, hatten wir einen tollen Ausblick. Ich saß links und konnte auf den Lake Mead und den Hoover Damm runter blicken.
Und geradeaus war der Canyon zu erkennen.





Nach ca. einer halben Stunde landeten wir am West Rim und wurden sogleich weitergeleitet zu unserem Helicopter.



Mit dem Piloten waren wir sechs Personen, - drei junge Schweizer flogen mit uns.

Es war mein erster Heliflug und ich hatte Schlimmes befürchtet.  :sprachlos: :verquer:
Aber unser Pilot flog sanft und magenschonend hoch, drehte und schwebte mit uns zum Canyonrand.
Es war ein atemberaubendes Gefühl, als wir langsam den Abgrund runter „kletterten“!
Immer wieder änderten sich die Felsen über und unter uns und wir konnten den Colorado River erkennen. Wow! Nach ca 15 Minuten hielt unser Pilot unten auf einem Plateau an und wir kletterten völlig begeistert aus dem Heli raus.



Die letzten hundert Meter mussten wir einen Trampelpfad runter gehen, dort konnten wir in ein Motorboot umsteigen. Eine halbe Stunde erlebten wir den Grand Canyon von unten, über uns ragten die riesigen Felsen auf, wir fuhren die Windungen des Colorados entlang und guckten in die Schluchten hinein.





Viel zu schnell waren wir wieder am Anleger und gingen zum Plateau zurück.
Wir konnten sehen, wie ständig Helis den Canyon hin und her flogen und Touristen rauf und runter brachten.
Nach ein paar Minuten waren auch wir wieder dran. Wir nahmen die gleichen Sitzplätze ein und wurden sanft den Canyon hoch geschraubt.
In dem Moment setzte meine Kamera aus und  „Batterie wechseln“ blinkte bedrohlich. Mist! Ich genoss die letzten Höhenmeter ohne Fotos,….  :(



Oben angekommen, konnten wir im Souvenirshop unsere Canyon- Urkunde abholen und ich kaufte teure Batterien (vier Stück für 20 $) für meine Kamera. Das wissen die ganz genau, dass man ALLES zahlt, wenn man dort in Not gerät….  :? :shock:

Alle viertel Stunde fuhr nun ein Bus zu einer Ranch, an der man mit Blick über den Canyon „echt indianisch“ essen konnte. Wir gaben unsere Voucher ab und konnten uns an dem warmen Büffet bedienen.
Wir bummelten noch ein bisschen am Rande des Abgrunds, vorbei an Touristennepp- Indianerschmuck und Töpfersachen, beobachteten einen mit bunten Federn geschmückten Tänzer, der einen „Kriegstanz“ aufführte. Auf Kommando drehte er seine Runden und erinnerte eher an einen Affen im Zoo, der gelernt hatte, was den Zuschauern gefällt.
Während andere Touristen ganz begeistert zuguckten, waren wir eigentlich eher abgeschreckt davon. Und nachdenklich, traurig, was aus den Traditionen und Ritualen der Ureinwohner geworden ist und gemacht wird.  :(
Auch den Skywalk ließen wir aus,.... schließlich hatten wir gerade einen unvergesslichen Heliflug hinter uns.
Und das war wohl erstmal nicht zu toppen!


Als wir mit dem Bus zum Hualapai Flugplatz zurück fuhren, hing die Sonne schon tief über dem Canyon. Leider war die Sicht nicht so klar, die erhoffte Rötung der Felsen war nicht zu erkennen. Trotzdem war der Rückflug zum Bolder City Airport noch mal ein Erlebnis für sich!

Um acht Uhr abends setzte uns der Shuttlebus wieder am Circus Circus ab und wir verbrachten den restlichen Abend vor dem WoMo, tranken ein bis zwei kühle Bierchen und überspielten unsere Canyonfotos aufs Schlepptopp.

Große Canyon- Tour: 299 $
http://www.papillon.com/

Kein Fahrtag, Campground Circus Circus: 60 $

Susan26

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Wow, einmal unten im Canyon zu stehen oder mit dem Boot zu schippern ... das hört sich toll an! Wir haben es leider "nur" bis zum Plateau Point geschafft, aber der GC hat irgendwas, auch wenn da hunderte Touris hinströmen.
Mir gefällt eure Tour weiterhin sehr sehr gut!
Susan
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Sylta

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Mir gefällt eure Tour weiterhin sehr sehr gut!

Moin Susan,
das beruhigt mich nun doch ein bisschen, dann schreibe ich ja nicht ganz umsonst.

Und in der Tat,... unten im Canyon ist es traumhaft, ich kann jedem nur raten, so eine Tour zu mitzumachen.  :D
Gruß von
Sylta

Angie

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Hi Sylta,

das beruhigt mich nun doch ein bisschen, dann schreibe ich ja nicht ganz umsonst.

Du schreibst unter Garantie nicht umsonst, ich habe bis jetzt immer heimlich mitgelesen.

Ich liebe Heli-Flüge :D.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Sylta

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Ich liebe Heli-Flüge :D.


Jepp.... ich jetzt auch! Es ist schon etwas besonderes und es wird sicher auch nicht mein letzter Heli- Flug gewesen sein!

Das nächste Flieger- Highlight wird dann die Heißluftballon- Fahrt in Sedona nächstes Jahr im Mai.  :lachen07:

Danke für den Zuspruch,
Gruß
Sylta

Angie

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Es ist schon etwas besonderes und es wird sicher auch nicht mein letzter Heli- Flug gewesen sein!

Sicher nicht :lol: - wir haben 11 oder 12 Heli-Flüge bereits gemacht :D.

Das nächste Flieger- Highlight wird dann die Heißluftballon- Fahrt in Sedona nächstes Jahr im Mai.  :lachen07:

Oh, das ist ja toll!! Allerdings fehlt uns so etwas noch in der Sammlung.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Sylta

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Dienstag, 29.04.2008

Nach einem gemütlichen Frühstück auf dem Circus Circus Parkplatz trennten Chris und ich uns. Während ich mit einem Taxi zu einem Hobbyladen fuhr, um ordentlich einzukaufen und mit dem Besitzer zu fachsimpeln, fuhr Chris mit der Monorail den Strip rauf und runter.

Zur Mittagszeit trafen wir uns wieder im Wohnmobil.
Draußen war es so heiß, dass wir uns kaum bewegen mochten.
Am Nachmittag ging`s dann mit dem Bus bis zum Mandala Bay, unser Ausgangspunkt für unsere weitere Strip- Erkundung.

Wir standen vor den beeindruckenden Bauten, Souvenirshops „Made in China“, bummelten von Casino zu Casino, und kauften einige Medikamentenvorräte bei Walgreen.
Ich machte Fotos ohne Ende und guckte ganz fasziniert zu der halben Harley vor dem Harley Cafe hoch.  
Dummerweise übersah ich dabei, dass der Bordstein sehr sehr hoch war…. und knickte um.  :o

Wie in Zeitlupe nahm ich meinen Sturz auf die Straße wahr, die Kamera schonend nach oben gehalten, und ich merkte gleich, dass mit meinem Knöchel etwas nicht in Ordnung war!  :shock: :heulend:  :ohjeee: :shit: :flennen2:

Einige Passanten halfen mir auf und brachten mich zu einem Stuhl vor dem HD-Cafe, und Chris und ich sahen uns die Bescherung an: der Spann vom linken Fuß war dick und geschwollen, der Knöchel verfärbte sich bläulich, mitten drauf wuchs ein dickes Ei!
Ich diagnostizierte einen Bänderriss. :shock:



Chris holte aus dem Cafe einen Eimer Eiswürfel, die ich mir auf den geschwollenen Knöchel legte und dann flitzte sie zum Walgreen zurück. Nach Beschreibung der Verletzung gab der Apotheker ihr ein paar Kühl- Knickpacks mit und eine Fußbandage, die ich als Stütze tragen sollte. Tja… der Tag war wohl für mich gelaufen….. und so fuhren wir mit einem Taxi zum Campground zurück.
Ich konnte fast gar nicht auftreten, und so machte Chris es mir in der Dinette bequem…. Fuß hochgelagert, Kaltgetränke in Reichweite und Schlepptopp auf dem Schoß.  :?

Eigentlich hatten wir für diesen Abend vorgehabt, irgendwo lecker zu essen und dann in eine Show zu gehen, aber das fiel nun aus. Wir beschlossen, irgendwann wieder nach Las Vegas zu kommen und das nachzuholen.
(Somit mussten wir ja wieder buchen und werden am 02. und 03. Mai 2010 in Vegas einen neuer Versuch starten  :lol: ).

Es war noch früher Abend und Chris zog erneut los, um den Strip alleine zu erkunden.
Sie wollte unbedingt die Wasserfontänen bei Nacht ansehen, und machte schöne Fotos davon. Je später der Abend, desto voller wurde der Strip … und auch die Leute!
Und obwohl sie wirklich kein ängstlicher Mensch ist, war die dunkle Nebenstraße vom Circus Circus zum Campground wohl nicht wirklich angenehm und so war sie froh, das Wohnmobil unversehrt zu erreichen.  8)


Ich war übrigens auch froh,… denn immerhin hatten wir den ganzen Tag nicht viel gegessen und Chris brachte eine riesige Pizza für uns mit… zusammen mit zwei, drei leckeren Bier ließen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.  

:essen: :essen:  :bier:

Kein Fahrtag. Campground: Circus Circus, 60 $


mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Zitat
der Spann vom linken Fuß war dick und geschwollen, der Knöchel verfärbte sich bläulich, mitten drauf wuchs ein dickes Ei!
Ich diagnostizierte einen Bänderriss. Shocked

Hi Sylta,

Sowas im Urlaub braucht man ungefähr so, wie einen Kropf... :lachen07:

Hoffentlich war es kein Bänderriss...?

Gruss,
Manni