Mittwoch, 30.04.2008Die Nacht verlief ohne Komplikationen. Allerdings sah mein Fuß morgens noch ein bisschen farbintensiver aus und ich konnte nur bedingt auftreten.
Chris erledigte alle Außenarbeiten, stöpselte die Schläuche und Kabel aus und ich übernahm das „Check- Out“ innen. Wir hatten uns angewöhnt immer vorm Start die Checkliste wie Piloten durchzugehen,
damit wir nicht aus Versehen die Treppe rausgeklappt lassen oder mit angeschlossenen Schläuchen losfuhren.
Diesmal checkte ich zusätzlich noch die Funktionstüchtigkeit meiner Beine!
Zu Chris` Beruhigung war alles ok, einen Automatikwagen kann man ja auch nur mit dem rechten Fuß fahren.
Chris hat zwar auch einen Führerschein, aber war nicht wirklich erpicht darauf, das große WoMo zu fahren. ( – Und ich bin ein viel schlechterer Beifahrer als sie Fahrer)
So brachen wir um acht Uhr von Las Vegas auf und fuhren nach einem kurzen Stopp in einem Einkaufszentrum gegen Mittag ins Death Valley hinein.
Es war heiß im DV, - kein Wunder, dass in Kalifornien und Nevada die Teerstraßen in so schlechtem Zustand sind,… bei der Hitze bedarf es wohl eines besonders hitzebeständigen Teerbelags!
Wir fuhren auf den Parkplatz am Zabriskie Point und „wanderten“ den Berg zur Aussichtsplattform hinauf! Unglaublich, ich brauchte eine viertel Stunde und einige Pausen für den kurzen Weg, aber die Mühe lohnte sich, der Ausblick war toll!
Wir hielten noch an einigen viel versprechenden Stellen an und Chris ging auch runter zum Salzsee. Ich hielt mich immer in der Nähe des WoMos auf, … aber ehrlich gesagt fand ich das auch nicht schlimm. Bei der Hitze trank ich Wasser ohne Ende und zum Laufen wäre es mir eh zu heiß gewesen.
Wir hatten uns vorgenommen, am Campground „Wildrose“ zu übernachten. Der CG wurde hier im Forum und auch im „Grundmann“ empfohlen und so schlängelten wir uns die engen, steilen Straßen entlang. Der Straßenzustand wurde immer schlechter, die Straße immer schmaler und an manchen Stellen musste ich vor den Kurven hupen. Aber es kamen uns eh keine anderen Autofahrer mehr entgegen und wir konnten auch nur noch langsam fahren.
Zwischendrin zogen wir in Erwägung umzudrehen, aber da waren wir schon zwanzig Meilen auf der Holperstraße gefahren und irgendwann musste ja der „Wildrose“ CG auftauchen!
Und richtig,… endlich kam das Schild… schließlich stand die Sonne schon tief und wir wollten noch gerne etwas von der Umgebung sehen.
So fuhren wir den Berg hinauf- auf den Parkplatz vom CG.
Aber komisch,…. Hier standen keine anderen WoMos oder Autos! Chris lief ein Stück um die Ecke, um nach „Leben“ zu suchen,… aber der Campingplatz lag völlig verlassen da. Ich saß im Wohnmobil und sah einigen vertrockneten Sträuchern zu, wie sie quer über den Platz rollten, in meinem Kopf sang es „Spiel mir das Lied vom Tod“!
Nein,… hier würden wir ganz gewiss nicht übernachten! Nie und nimmer! Wir sind beide nicht ängstlich, aber ganz so einsam wollten wir denn doch nicht schlafen!
Wir guckten auf der Karte nach dem Weg und beschlossen, die ca. 10 Meilen Richtung „Hauptstraße“ zu fahren und nicht die holperige Straße zurück zu nehmen.
Aber schon nach einiger Zeit bereuten wir es, die Straße wurde noch schlechter, es war eine Gravelroad, bei Pannen würden wir alles selbst zahlen müssen, da Road Bear (bzw. die Versicherung) solche Straßen von der Haftung ausschließt. An einigen Stellen war die Straße von dicken steinigen Spurrillen durchzogen, riesige Schlaglöcher ließen das WoMo hin und herschaukeln, obwohl ich nur Schritttempo fuhr.
Bei Sonnenuntergang hatten wir endlich wieder eine Teerstraße unter den Reifen und wir waren heilfroh, „dem Tal des Todes entronnen zu sein“.
Nun mussten wir nur noch einen Campground finden. – Was sich aber als viel schwieriger rausstellte als gedacht! In Trona tankten wir und erkundigten uns nach einem Campground. Der Typ an der Kasse empfahl uns, irgendwo außerhalb des Ortes wild auf einem Parkplatz zu übernachten,… dort würden die Trucker auch ab und zu stehen! Nicht wirklich eine Vertrauen erweckende Aussage.
Und so versorgten wir uns noch mit zwei matschigen Sandwichs und fuhren einfach weiter.
Kurz vor der Hoffnungslosigkeit fuhren wir in Ridgecrest ein und entdeckten einen Self- Pay- Campground! Deutlich erkennbar waren hier nur Dauercamper, und jede Menge freie Plätze. So stellten wir uns in die Nähe der anderen Wohnmobile, bezahlten unsere Gebühr und schlossen die Kabel an. Der Wind pfiff uns um die Ohren, das WoMo schaukelte hin und her, aber wir waren froh, einen CG gefunden zu haben.
Kurz nach unserem Auftauchen wurden wir auch schon von mehreren allein lebenden Camperinnen begrüßt. Hier passt wohl jeder auf jeden auf und alle wollten gucken, wer sich da in der Nachbarschaft angesiedelt hatte!
Für uns war die Gesellschaft angenehm und irgendwie beruhigend.
Gefahrene Meilen: 290
Campgrund: 20$
Desert Empire Fairgrounds RV Park