So,... diesen Tag stell ich hier noch ein, den habe ich eh schon fertig.
Montag, 28.04.2008Nach einem gemütlichen Frühstück räumten wir ein bisschen das WoMo auf, guckten uns die Fotos von gestern an und schrieben ein paar Urlaubskarten an die Lieben zu Hause.
Um zwölf Uhr machten wir uns auf zum vereinbarten Pick Up Point, direkt vor unserem CG. Chris hatte schon eine komische Vorahnung, und als um zwanzig vor eins immer noch kein Shuttle aufgetaucht war, fragten wir noch mal in der CG- Rezeption nach. Wir bekamen unterschiedliche Auskünfte: Eine Mitarbeiterin sagte, dass wir richtig seien und das Shuttle sicher bald kommen würde, ein anderer schüttelte mit dem Kopf und fuhr uns mit einem kleinen Elektro- Caddy zum Hoteleingang vom Circus Circus.
Aber auch hier stand kein Shuttle,… also riefen wir bei dem Veranstalter an. Man versprach uns, einen Wagen vorbei zu schicken, nach drei weiteren Anrufen wurden wir mit einer Stunde Verspätung endlich von einer anderen Company aufgesammelt und nach Bolder City gefahren.
Das sollte aber auch die einzige Panne bei unserem Ausflug sein,…. ansonsten war die Tour super organisiert und alles klappte super!
Das Shuttle brachte uns direkt an die Wartehalle von Papillon. Wir waren zunächst nicht sicher, ob wir beim richtigen Veranstalter waren, aber am Schalter begrüßte man uns freundlich und hatte schon die Unterlagen vorbereitet. Wir mussten auf die Waage, damit wir für den Helicopter zugeteilt werden konnten und schon ging es raus aufs Flugfeld.
Dort stand unser klappriges Flugzeug
,… wir befürchteten, dass ein versoffener, unrasierter Pilot anwackeln würde, aber es kamen zwei nett anzusehende junge Piloten in schnieken Uniformen an und wir waren beruhigt. Die hatten sicher ein Interesse, heil wieder auf dem Boden zu landen.
Das Flugzeug war mit „Campingstühlen“ ausgestattet, die anderen Passagiere saßen ziemlich gequetscht beieinander, wir hingegen hatten die letzte Reihe erwischt und somit Beinfreiheit und gute Sicht.
Obwohl es ein bisschen diesig war, hatten wir einen tollen Ausblick. Ich saß links und konnte auf den Lake Mead und den Hoover Damm runter blicken.
Und geradeaus war der Canyon zu erkennen.
Nach ca. einer halben Stunde landeten wir am West Rim und wurden sogleich weitergeleitet zu unserem Helicopter.
Mit dem Piloten waren wir sechs Personen, - drei junge Schweizer flogen mit uns.
Es war mein erster Heliflug und ich hatte Schlimmes befürchtet.
Aber unser Pilot flog sanft und magenschonend hoch, drehte und schwebte mit uns zum Canyonrand.
Es war ein atemberaubendes Gefühl, als wir langsam den Abgrund runter „kletterten“!
Immer wieder änderten sich die Felsen über und unter uns und wir konnten den Colorado River erkennen. Wow! Nach ca 15 Minuten hielt unser Pilot unten auf einem Plateau an und wir kletterten völlig begeistert aus dem Heli raus.
Die letzten hundert Meter mussten wir einen Trampelpfad runter gehen, dort konnten wir in ein Motorboot umsteigen. Eine halbe Stunde erlebten wir den Grand Canyon von unten, über uns ragten die riesigen Felsen auf, wir fuhren die Windungen des Colorados entlang und guckten in die Schluchten hinein.
Viel zu schnell waren wir wieder am Anleger und gingen zum Plateau zurück.
Wir konnten sehen, wie ständig Helis den Canyon hin und her flogen und Touristen rauf und runter brachten.
Nach ein paar Minuten waren auch wir wieder dran. Wir nahmen die gleichen Sitzplätze ein und wurden sanft den Canyon hoch geschraubt.
In dem Moment setzte meine Kamera aus und „Batterie wechseln“ blinkte bedrohlich. Mist! Ich genoss die letzten Höhenmeter ohne Fotos,….
Oben angekommen, konnten wir im Souvenirshop unsere Canyon- Urkunde abholen und ich kaufte teure Batterien (vier Stück für 20 $) für meine Kamera. Das wissen die ganz genau, dass man ALLES zahlt, wenn man dort in Not gerät….
Alle viertel Stunde fuhr nun ein Bus zu einer Ranch, an der man mit Blick über den Canyon „echt indianisch“ essen konnte. Wir gaben unsere Voucher ab und konnten uns an dem warmen Büffet bedienen.
Wir bummelten noch ein bisschen am Rande des Abgrunds, vorbei an Touristennepp- Indianerschmuck und Töpfersachen, beobachteten einen mit bunten Federn geschmückten Tänzer, der einen „Kriegstanz“ aufführte. Auf Kommando drehte er seine Runden und erinnerte eher an einen Affen im Zoo, der gelernt hatte, was den Zuschauern gefällt.
Während andere Touristen ganz begeistert zuguckten, waren wir eigentlich eher abgeschreckt davon. Und nachdenklich, traurig, was aus den Traditionen und Ritualen der Ureinwohner geworden ist und gemacht wird.
Auch den Skywalk ließen wir aus,.... schließlich hatten wir gerade einen unvergesslichen Heliflug hinter uns.
Und das war wohl erstmal nicht zu toppen!
Als wir mit dem Bus zum Hualapai Flugplatz zurück fuhren, hing die Sonne schon tief über dem Canyon. Leider war die Sicht nicht so klar, die erhoffte Rötung der Felsen war nicht zu erkennen. Trotzdem war der Rückflug zum Bolder City Airport noch mal ein Erlebnis für sich!
Um acht Uhr abends setzte uns der Shuttlebus wieder am Circus Circus ab und wir verbrachten den restlichen Abend vor dem WoMo, tranken ein bis zwei kühle Bierchen und überspielten unsere Canyonfotos aufs Schlepptopp.
Große Canyon- Tour: 299 $
http://www.papillon.com/Kein Fahrtag, Campground Circus Circus: 60 $