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Autor Thema: Eine Herbstreise nach Arizona, New Mexico und Las Vegas (3 Wochen im Jahr 2010)  (Gelesen 52992 mal)

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Angie

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    • Angie's Dreams
Die Mission San Xavier del Bac darf man aber nur von außen besichtigen, ist das richtig?
Nein, da darf man rein.

Ich war ohnehin zu spät für eine Besichtigung von innen dort. Die Website verrät dazu:

"Hours the Mission Church is open to the public: 7:00 am - 5:00 pm daily"

Danke, ihr beiden :D
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

usa-rookie

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    • romaniswelt
Hallo,
also Inspired... ich liebe Deinen Schreibstil! Sehr sehr witzig!
Musste etwas aufholen, weil ich übers WE nicht online war. Auch Deine Bilder (besonders die Kakteen) finde ich klasse.
Freue mich schon auf die Weiterfahrt!
LG Romani

Fistball

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  • "I left my heart....."
So jetzt bin ich auch hinterhergehechelt und habe mir noch ein Plätzchen im Auto gesucht.

Ich hatte doch tatsächlich die Abfahrt verpasst.

Die Mission gefällt mir sehr gut, da werd ich wohl auch nochmal hin müssen.

Manwi72

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Halli Hallo,

bin auch dabei.... ich kann meine nächste Reise kaum noch erwarten und diesmal muss ich Arizona wirklich gaaaaaaaanz anders betrachten!!!

Übrigens, dass Du gerne alleine reist verstehe ich sehr gut... ähnlich wie bei dir war ich auch mal gezwungen, alleine zu fliegen. Hab es letztes Jahr 2 Wochen wiederholt und es ist einfach nur genial !!! Keiner, auf den man Rücksicht nehmen muss. Tun und lassen zu können, was man will... nicht immer reden zu müssen... ich genieße das seitdem auch sehr. Hab nur nicht so oft die Gelegenheit dazu  :( Ich find es toll, dass du das machst ;-)))

LG Manu

Inspired

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  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Schön, dass es euch gefällt mit mir in Arizona. Ich reise ja nun genau genommen schon gar nicht mehr allein bei so vielen Mitfahrern. Ich wundere mich nur, dass noch keiner klagt, dass es ihm zu anstrengend ist ;)

Bleibt mal schön dabei, später in Bisbee war es wieder sehr, sehr schön!

Inspired

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  • Life is unpredictable - eat dessert first!
DO, 28.10.2010: Tucson - Bisbee

Komisch, das frühe Aufstehen gelang immer noch ohne Schwierigkeiten. Wenn es nun schon an dem war, wollte ich auch los. So stand ich pünktlich um 9 Uhr (nach der Erfahrung von gestern nun wieder mit reduzierten Erwartungen) am Visitor Center des Saguaro Nationalpark Ost. Ich fuhr den Loop und befand, dass der Ostteil nicht uninteressanter war als der Westteil gestern, er gefiel mir sogar deutlich besser - keine Ahnung warum. Es waren viele Radfahrer unterwegs, die schmale Straße schlängelte sich durch die Landschaft, einige Male stieg ich aus, einmal um mal eine halbe Stunde loszugehen und meinem Sonnenbrand noch eins drauf zu geben. Aus der halben Stunde wurde eine ganze Stunde, so interessant fand ich das Laufen zwischen den Kakteen. War wohl zum großen Teil eine Einstellungssache oder auch eine Frage der Erwartungshaltung. Jedenfalls war ich mit dem Besuch hier sehr zufrieden.







Bis Tombstone vertrieb mir "Die Bücherdiebin" vom Ipod die Zeit, während ich lieber über die Nebenstrecke als über die Interstate fuhr, erst durch Berge, dann quer durch flaches Grasland, inzwischen ohne Kakteen (über die 82 und ab Sonoita über die 83). Käse, ein bisschen Obst und ein paar Kekse (furchtbare Brownies, zäh wie Marshmallows) lagen auf dem Beifahrersitz bereit und so hatte ich ohne knurrenden Magen in Tombstone eine ganze Stunde Zeit, bevor der Gunfight begann.

Tja, was halte ich von Tombstone? Weiß nicht so recht. Es ist ja nun mal nicht nur eine Kulisse, sondern wirklich ein Städtchen mit einer bewegten Geschichte. Die dortigen Mitarbeiter geben sich alle Mühe eine Western-Illusion herzustellen, wobei alle Register gezogen werden: Statisten laufen im Ort herum in historischer Kleidung, wobei ich fast darauf wetten würde, dass der eine oder andere auch kein Statist war, sondern wirklich so aussah. Es gab Saloons und natürlich ein Souvenirgeschäft neben dem anderen. Für die Stunde war´s ganz nett und bei einer Fahrt durch die nicht touristischen Teile des Ortes konnte ich mich davon überzeugen, dass es hier wohl auch sonst ganz angenehm war. Und mal ehrlich, kann man es der Stadt verübeln, dass sie ihr Potenzial und Kapital nutzt, nachdem sie ihre Glanzzeiten weit hinter sich gelassen hatte?  









Der Gun Fight war jedenfalls eine ganz witzige Show.





Anschließend hatte ich nur noch eine kurze Fahrt vor mir nach Bisbee. Was mich dort erwarten würde, war mir so gar nicht klar, umso mehr freute ich mich über eine freundlich wirkende Stadt in der Nachmittagssonne, die an einem Hang lag.

Das Copperqueen-Hotel aus dem Jahr 1902 war schnell gefunden. Das Haus, der Empfang, mein Zimmer: Super freundlich, ein wirklich schönes Hotelchen mit kitschiger Blümchentapete im ziemlich kleinen Zimmer und mit sehr einfachem Bad. Die Lobby war anheimelnd und wie ein altes Landhaus eingerichtet, W-LAN lief stabil, alles war sauber und gut in Schuss und als Dreingabe: Hier spukte es, garantiert, und so kurz vor Halloween sowieso. Na ja, die Geister habe ich verschlafen, vorher hatte ich aber noch einen herrlichen Sonnenuntergangsspaziergang.

Im Gegensatz zu Tombstone hatte ich hier das Gefühl, dass nicht alles ausschließlich für die Touris nett wieder hergerichtet war, sondern einfach das war, was die Bewohner hier lebten. Eine Menge schrulliger Typen liefen hier herum: Einige wollten sicherlich mal Künstler sein und hatten es nicht geschafft. Dass andere sich etwas aufgebaut hatten, konnte man an noblen Galerien oder den oft einsehbaren Werkstätten sehen. Unsägliche und garantiert untouristische Kramsläden und Antiquariate befanden sich neben einfachen Sportsbars und edel wirkenden Restaurants, keine Restaurant-, Hotel- oder Ladenketten, zumindest hier im Zentrum, dafür viele nett sanierte alte Häuser. Ein leerstehendes Haus war "scary" hergerichtet mit skurrilen Geistern hinter dem Fenster und Lichtshow und mittelalterlich klingender Musik.

Ein armer Schlucker sprach mich an, erzählte mir von seiner Tochter in Connecticut und seinem Sohn in Kentucky und seinen deutschen Vorfahren aus Mecklenburg und zog dann weiter mit einer leeren Kaffeetüte, in die er offenbar verlorene Münzen einsammelte, war nicht aufdringlich, bettelte mich nicht an, bedankte sich für das Gespräch.











Den Abend ließ ich ausklingen auf der Terrasse des Hotels mit einer großen Portion mäßig guten Essens und super Margarita für unschlagbar günstige 5 USD, recht früh lag ich im Bett. Hinter mir lag ein sehr, sehr schöner Tag, vor mir ein langer Fahrtag, sodass ich diesmal den Wecker auf 6 Uhr stellte.

Übernachtung: Copper Queen Hotel, gebucht über deren Website für 99 USD inkl. Tax.

Gefahren: 135 Meilen

sil1969

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Hallo,
in Tombstone kann ich mich noch gut an den Saloon erinnern. Wir waren damals (1994) dort und wollten da rein. Wir gingen durch die Schwingtür - und wie im Film: alle drehten sich um und schauten uns an. Fehlte nur noch, dass die Musik aufhörte zu spielen. Es waren damals an diesem Tag fast keine Touris unterwegs, so sind wir schon aufgefallen. Sonst waren alle in Westernkleidung.
LG Silvia
LG Silvia

Inspired

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Hm, 1994? Zu der Zeit kannten bestimmt noch nicht sehr viele Deutsche die Stadt. Wie war es denn dort so vor 16 Jahren?

Palo

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Ganz tolle Reise, die gefällt mir!
Gruß

Palo

Anti

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    • Anti walks...
Da hätte ich dir ja unsere mittlerweile ausgemusterte Kronkorkensammlung mitgeben können, unsere haben zwar Magneten untergeklebt, aber die lassen sich ja entfernen. Oder ich könnte auch mal vorbeifahren und unsere Sammlung erweitern...  :wink:

Zumindest das mit dem Vorbeifahren ist wohl nicht die schlechteste Idee - ein wirklich schnuckeliges Städtchen!

tom2go

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Ja, da müssen wir auch mal hin. Muss man doch mal da gewesen sein. 2008 mussten wir es aus Zeitgründen weglassen obwohl wir quasi auf der Interstate dran vorbeigebrettert sind.

sil1969

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Soweit ich mich erinnern kann (ist ja schon ganz schön lange her), gab es in Tombstone damals noch keine Gunfights oder Ähnliches. Es war also recht ruhig.
LG Silvia

Inspired

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Ja, ja, und während ich hier im Schneechaos stecke, scheint es kaum noch real, dass ich da vor wenigen Wochen noch schönstes Sommerwetter hatte :(

joke

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 Danke für den tollen Bericht ,
 werden nächstes Jahr auch ein paar
Tage in der Gegend verbringen und Tombstone gehört dazu .

 PS:  Im Riverpark Inn werden wir nicht übernachten
       so wie es aussieht wird es Windmill Suites  werden  :lol:

Inspired

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 Danke für den tollen Bericht ,
 werden nächstes Jahr auch ein paar
Tage in der Gegend verbringen und Tombstone gehört dazu .

 PS:  Im Riverpark Inn werden wir nicht übernachten
       so wie es aussieht wird es Windmill Suites  werden  :lol:


Dann schreibst du anschließend einen Reisebericht uns berichtest von dem Hotel, ja? Ich hab´s mir gerade mal bei google maps angesehen: Deutlich mehr Möglichkeiten zum Ausgehen gibt es dort auf jeden Fall.

Außer Tombstone lass dir aber unbedingt Bisbee nicht entgehen, ich fand es noch viel schöner dort als in Tombstone.