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Autor Thema: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Ostern 06  (Gelesen 15544 mal)

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BettinaW

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #30 am: 26.04.2006, 22:16 Uhr »
Hallo Petra,

ist ein wirklich toller Reisebericht!
Das mit dem Foto und vor allem den Bildern tut mir leid. Einen neuen Foto kann man ja wieder kaufen, aber die Fotos....
Ich hoffe ihr habt eine gute neue Kamera bekommen.

Gruß
Bettina

Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #31 am: 27.04.2006, 09:29 Uhr »
... Fortsetzung

19.4.

New York


An diesem Morgen herrschte schlechte Stimmung. Ich war frustriert und gereizt und mein Sohn wählte prompt (und vermutlich folgerichtig) diesen Morgen, um wegen allem und jedem zu motzen und zu nerven. Dadurch wurde auch Lothar sauer. Die Kette machte dann bei Annika halt, die bedrückt wirkte und sicherheitshalber so brav wie möglich war.
Ziemlich missgelaunt machten wir uns auf den Weg zum PATH Train und zum WTC, um erst mal ein Frühstückslokal zu suchen. Der sonnige und recht warme Morgen beruhigte dann die Gemüter einigermaßen.

Wir kamen an der St. Pauls Chapel vorbei, die wir natürlich anschauten.
Die Ausstellungsstücke im Zusammenhang mit 9/11 sind bewegend, und der letzte Rest von Ärger verflog als Peanuts angesichts des Leids der Opfer und Helfer. Die folgenden Bilder haben wir nachträglich am nächsten Tag aufgenommen, aber ich zeige sie hier, damit es nicht so trocken und fotolos bleibt. Dazu eine Anmerkung: Wir haben den Foto nicht groß eingestellt, sondern sofort “losgeknipst”. Die Auflösung bei den Originalbildern ist dementsprechend riesig eingestellt (bis zu 4000 KB pro Bild) und die Qualität beim Runterspeichern hat arg gelitten. Ansonsten sind wir sehr zufrieden mit unserem Kauf.








Kinder aus der ganzen USA hatten etwa 20 000 Briefe an die Helfer geschickt. Sie wurden überall in der Kirche angepinnt und die Helfer konnten sich die Briefe mitnehmen. Manche steckten sie unter den Feuerwehrhelm oder legten sie in ihre Autos.


Die Helfer schliefen in ihren Schichtpausen auf den Kirchenbänken oder auf solchen Liegen, die überall in der Kirche, auch oben entlang der Empore, aufgestellt worden waren. Freiwillige wechselten jeden Tag die Decken und legten ein Stofftier darauf.


So sah es auf dem Friedhof vor der Kirche aus.

Ziemlich aufgewühlt machten wir uns anschließend auf die Suche nach einem Frühstück. Wir landeten in einem McDonalds, das sicher nicht meine erste Wahl gewesen wäre, aber die Familie überstimmte mich mühelos.

Wir nahmen nun die U-Bahn bis zur 86. Straße und fanden bald das empfohlene Fotogeschäft. Einen seriösen Eindruck machte es auf jeden Fall, allerdings war die Auswahl recht bescheiden. Wir wollten die relativ neue Canon Powershot 700 haben, deren Preis und Bewertungen Lothar schon seit dem Herauskommen im März im Internet verfolgte, aber die gab es hier nicht. Der Verkäufer meinte, die meisten Geschäfte würden die noch nicht haben. B&H vielleicht, aber die hätten diese Woche zu (das wussten wir bereits). Oder wir sollten es bei J&R versuchen, das sei irgendwo downtown aber wo genau wüsste er nicht. Na prima, Weltstadt NYC! Jede Wette, dass es den in unserem Fotogeschäft in Balingen schon gab.
Um aus reiner Verzweiflung einen anderen Foto zu kaufen, war es noch zu früh. Und wir hatten uns diese Canon eben in den Kopf gesetzt und wollten vorerst nicht dran rütteln.  

Wir zogen unverrichteter Dinge wieder ab und fuhren ein paar Stationen mit der Metro zum Museum of Natural History. Schließlich wollten wir unsere Zeit in NYC nicht ausschließlich mit der Suche nach einem Foto verbringen, ganz abgesehen davon, dass wir ihn ja dann gar nicht gebraucht hätten.

Wir kauften Tickets für die Darwin Ausstellung und konnten auch gleich 10 Minuten später rein. Diese Ausstellung - ich habe es eingangs schon erwähnt - war mit ein Hauptgrund, noch im Frühjahr nach NYC zu reisen. Sie endet Ende Mai am Memorial Day.

Und wir fanden sie sehr interessant. Auch für die Kinder gab es genug zu sehen ohne dass es für sie zu theoretisch wurde.
Gleich am Eingang war ein sehr großes Terrarium mit 2 Galapagos Schildkröten darin.
Mit Hilfe von nicht allzu langen, gut verständlichen Schrifttafeln und mit Fotos sowie Originalbriefen und -schriften wurde Darwins Familie, seine Ausbildung und seine Entwicklung zum Naturforscher dargestellt.
Ausführliche Beachtung erhielt natürlich seine 5-jährige Expeditionsfahrt mit der Beagle (1831 - 36) nach Südamerika, die als Modell ausgestellt war. Sie war überraschend klein, nur 90 ft lang. Ergänzt wurde dies mit Modellen der Tiere (in ihrer natürlichen Umgebung präsentiert), die im Zusammenhang mit ihm besonders bekannt wurden. (Darwin-)Strauß, Finken, und noch einige andere. Dazu die jeweiligen Erklärungen, wie die Beobachtung und das Studium dieser Tiere Darwin zu seinen Ideen brachte.

Als ich das - täuschend echte - Modell eines Leguans ansah, der auf einem dicken Ast lag, sagten mir die Kinder, dass er leben würde. Ich wollte das nicht glauben, bis sie mich darauf hinwiesen, dass man ihn atmen sah. Auch als ich sah, dass ein Auge immer mal langsam zwinkerte, dachte ich immer noch, das sei eine besonders gut gemachte Nachahmung. Wie vernagelt kann man sein?  :oops: :roll:  Aber er lebte wirklich, darauf wies auch ein Schild hin, das ich entdeckte. Ich staune immer noch darüber, dass sich dieser Leguan so dekorativ auf den Ast gelegt hat als wäre er dort drapiert worden.

Es gab natürlich auch Erklärungen darüber, was die Evolutionstheorie eigentlich aussagt. Eine besonders für die Kinder prägnante Erklärung war ein Bildschirm, auf dem orangene und grüne Käfer rumkrabbelten, die von Vögeln weggepickt wurden. Mit einem Hebel konnte man die Bildschirmfläche ebenfalls auf orange oder grün umstellen. War sie grün, wurden von den Vögeln die nun gut sichtbaren orangenen Käfer gepickt, und umkehrt natürlich die grünen. Eine ebenso einfache wie geniale Darstellung.

Weiterhin war Darwins Arbeitszimmer nachgestellt. Mit Schreibtisch, Schriften, Bücherwänden und Vitrinen, in denen seine Studienobjekte lagen.
Ein weiteres Thema war die Wirkung seiner Evolutionstheorie auf die Öffentlichkeit. Nachdem er von der Fahrt mit der Beagle zurückkam, hat er Jahre damit zugebracht, seine Funde zu analysieren und Hypothesen aufzustellen. Dann vergingen weitere Jahre bis er sie zu einer Theorie zusammengefasst hatte. Und dann traute er sich schlicht nicht, sie zu veröffentlichen. Vorsichtig wandte er sich erst an befreundete Kollegen. Erst über 20 Jahre nach seiner Rückkehr brachte er sein Buch “On the origine of species” heraus. Nach den erwarteten Kritiken und Widerständen legte sich dann aber die Aufregung relativ bald.

Die Ausstellung endet mit einem kurzen Gang, in dem an der Seite Blumen dargestellt sind. Sie sollen den Gartenweg symbolisieren, den Darwin fast jeden Tag gegangen ist, während er über seinen Studien grübelte.

Ich merke gerade, die Erzählung ist recht lange geraten, aber wie gesagt, es war auch interessant. Wer mag, kann auch hier weiterlesen.
 
Voll mit Eindrücken verließen wir das Museum wieder. Eigentlich wollten wir ja noch ins Rose Center for Earth und Space, aber dazu hatten wir jetzt den Kopf nicht mehr frei.

Wir gingen in den gegenüberliegenden Central Garden und wanderten ein paar Wege entlang. An einem kleinen See konnten die Kinder auf Felsen rumklettern und wir setzten uns in die Sonne, sahen den Ruderern auf dem See und dem Treiben am Ufer zu. Schön war es hier, aber uns fehlte immer noch ein Foto. Also liefen wir so in etwa schräg durch den Park auf die gegenüberliegende Seite und zur Madison Ave. Die Schaufenster der vielen Designerläden waren interessant anzugucken, aber für Fotogeschäfte war es ganz offensichtlich die falsche Straße. Irgendwann kamen wir wieder am Times Square an, mit wunden Füßen aber immer noch ohne Foto.

Aus reiner Verzweiflung gingen wir dann doch in so einen Foto/Souvenirladen. Hinterher können wir bestenfalls sagen, dass es interessant war, diese Erfahrung gemacht zu haben.
Zu unserer nicht geringen Verblüffung hatten sie die Powershot A700 vorrätig. Der Verkäufer sagte uns einen Preis (ich glaube es waren so 265 $). Das erschien uns sehr günstig, wir wussten in etwa was sie in D kostete. Dafür sollte eine Speicherkarte 159 $ kosten und die doppelt so große mit 512 MB 199 $. Er sagte uns dann einen Gesamtpreis mit der kleineren Karte von 400 $. Wir überlegten eine Weile, weil wir absolut nicht sicher waren, ob wir hier kaufen wollen. Andererseits war der Foto offensichtlich original verpackt mit Anleitung, Garantiezettel usw. von Canon. Und die Speicherkarten waren in D günstiger, der Foto aber teurer, was zusammen in etwa dem genannten Preis entsprechen würde. Auf der Packung war übrigens ein Preisaufkleber mit über 700 $. Offensichtlich ein Mondpreis.

Als wir zusagten, wollte der Verkäufer auf einmal nur Bargeld haben. So viel hatten wir nicht dabei. Dann wollte er wenigstens 100 $ bar, und als wir verneinten wenigstens 50 $. Wir schauten ihn noch fassungslos an, als ein weiterer Verkäufer dazukam, und uns einen anderen Foto anbot. Eine Nikon. Er meinte, die sei viel besser und er würde sie uns zum gleichen Preis geben. Er gab sich viel Mühe, uns von den Vorzügen der Nikon gegenüber der Canon zu überzeugen, machte mit beiden Bilder vom Laden, die bei der Canon ganz dunkel waren und bei der anderen schön hell und zauberte offensichtlich ein bisschen. Als wir sagten, wir wollten die Canon, hat er uns noch dumm angeredet und meinte, solche Kunden hätte er noch nie gehabt, die den besseren Foto zum gleichen Preis nicht wollten. Widerwillig legte er sie an die Kasse und der Kassierer schnappte sie gleich, legte sie hinter sich auf ein Regal und meinte, die gäbe er nur in bar raus. Wir hatten nun genug des bösen Spiels und gingen grußlos aus dem Laden. Vermutlich war der erste Verkäufer etwas unbedarft bei der Preisgestaltung, und die anderen beiden wollten ein schlechtes Geschäft verhindern. Und das haben sie dann ja auch geschafft.

Nun wurden die Kinder langsam ungeduldig. Sie wollten zu Toys ‘re Us und sonst nirgendwo hin. Da sie recht brav mitgelaufen waren (Designerschaufenster sind ja nicht so spannend), erfüllten wir diesen Wunsch. Das war eh klar, dass wir das nicht verhindern können.

Julian verschwand sogleich an den Spielkonsolen für den neuen Gameboy DS und rührte sich auch nicht mehr weg. Der Rest von dem riesigen Laden interessierte ihn nicht, er spielte und war versunken.
Annika fand das nicht gar so spannend, also ging ich mit ihr in die beiden oberen Stockwerke. Sie bekamen dann beide eine Kleinigkeit und so langsam konnten wir sie wieder loseisen.

Lothar und ich hatten vor der Reise eine Liste aufgestellt, was wir in NYC machen wollen. Das war zeitlich nicht eng geplant, aber durch die blöde Fotosuche verloren wir doch immer wieder Zeit. Deshalb beschlossen wir, jetzt noch zur Central Station zu fahren. Auch wenn es schon dunkel wurde. Das taten wir dann auch, liefen ein bisschen in den Gängen herum und bewunderten die Decke der großen Halle. Wir schlenderten durch die dortige Markthalle und fühlten uns wie im Schlaraffenland. Toll, was da alles angeboten wird. Als Provinzlerin, die so manches Rezept nie ausprobieren kann, weil ich gar nicht weiß, wo ich die Zutaten kriegen würde, wurde ich ganz grün vor Neid.

Dann meldete sich der Hunger und wir suchten nach einer Essgelegenheit. Fündig wurden wir nicht, deshalb fuhren wir zur 34th St und gingen in das Tick Tock Diner, das an der Ecke vom Hotel New Yorker und uns in guter Erinnerung war.

Ziemlich geschafft fuhren wir anschließend mit Metro und PATH Train ins Hotel zurück. Die Verbindung mit dem PATH ist ja schnell und gut, aber es ist lästig, dass sie nicht bei der Metrocard dabei ist. Man brauchte immer genug Kleingeld bzw. kleine Scheine für 4 Personen.

Fortsetzung folgt ...
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Anne

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #32 am: 27.04.2006, 10:53 Uhr »
Hi Petra,
ein ganz toller Reisebericht, vielen Dank. :D  :D

Als Mutter von zwei mittlerweile 10- und 12 (Sonntag 13)-jährigen kann ich mir das Grinsen an manchen Stellen nur schwer verkneifen. Jaja, wenn so ein kleiner Spatz etwas nicht will oder nur ein bisschen mit dem Bruder zanken will, dann kann es schon einmal kniffelig werden.....  :wink: Den DVD Player Trick haben wir vor ein paar Monaten bei einer Deutschlandreise kennen und lieben gelernt. :wink:

Ich drücke Euch den Daumen, dass Ihr mit der Kamera noch Glück hattet :!:  :!: So ein lausiges Pech, aber so etwas passiert einfach.

Tschüß und danke
Karin

Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #33 am: 27.04.2006, 18:14 Uhr »
Hallo,

ich hatte die Bilder, damit es schneller geht, über die Batchkonvertierung von Irfanview kleiner gemacht. Das gibt aber so schlechte Ergebnisse, dass ich sie noch mal einzeln verkleinert habe und in der Fotogalerie ausgetauscht habe.

Viele Grüße, Petra
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born2fly

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #34 am: 27.04.2006, 19:05 Uhr »
Hallo Petra,
toller Bericht.
Als absoluter "Foto-Freak" kann ich den Ärger mit dem Foto gut nachvollziehen. Doppeltes Pech, dass dann B&H auch noch zu hatte. Da haben sie wirklich eine super Auswahl, tolle Preise und wie wir letztes Jahr feststellen konnten gute und freundliche Verkäufer.
Hoffentlich habt Ihr noch eine gute Kamera bekommen.
Viele Grüße
Klaus

Stefan M.

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #35 am: 27.04.2006, 19:31 Uhr »
Hallo Petra,

eins kannst Du mir glauben: Es gibt im ganzen Forum niemanden, der die Geschichte mit Deinem Fotoapparat SO EXAKT nachvollziehen kann wie ich....  :heulend:  :cry: (siehe mein Vegas-RB...)

Du hast also mein vollstes Mitgefühl!!!

Gruß

Stefan
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #36 am: 28.04.2006, 00:43 Uhr »
Zitat von: Stefan M.
Hallo Petra,

eins kannst Du mir glauben: Es gibt im ganzen Forum niemanden, der die Geschichte mit Deinem Fotoapparat SO EXAKT nachvollziehen kann wie ich....  :heulend:  :cry: (siehe mein Vegas-RB...)

Du hast also mein vollstes Mitgefühl!!!

Gruß

Stefan


Hi Stefan,

das glaube ich Dir unbesehen. Ich habe noch Deinen Bericht in Erinnerung. Allerdings warst Du ja nur indirekt schuld im Gegensatz zu mir.  8)

Ich habe sogar an Dich bzw. Deinen Fotokauf in LV gedacht, als wir so manche Preise gehört und gesehen haben. Ich hatte nämlich noch in Erinnerung, dass der Kauf für Euch okay war.

Also dachte ich, auch wir werden in NYC einen Foto zu einem angemessenen Preis finden.  :wink:

Viele Grüße, Petra
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Stefan M.

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #37 am: 28.04.2006, 01:34 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus

Ich habe sogar an Dich bzw. Deinen Fotokauf in LV gedacht, als wir so manche Preise gehört und gesehen haben. Ich hatte nämlich noch in Erinnerung, dass der Kauf für Euch okay war.

Also dachte ich, auch wir werden in NYC einen Foto zu einem angemessenen Preis finden.  :wink:

Viele Grüße, Petra


Na ja - der Preis ging so. Natürlich darf man nach dem Kauf einer Digitalkamera (ebenso wie Computer, Laptops usw.) nie wieder irgendein Prospekt ansehen, weil der gekaufte Artikel danach immer irgendwo billiger zu haben ist. Aber zu dem Zeitpunkt kostete die von uns gekaufte Kamera auch in Deutschland nicht viel weniger, insofern war es ein fairer Deal, wenn auch kein Schnäppchen.

Das war aber für uns zu dem Zeitpunkt eh zweitrangig, wir hatten noch etliche Tage unseres Urlaubs über und ohne Kamera war das schlichtweg nicht machbar.

Kann aber Deinen Groll nachvollziehen - bin nämlich auch stundenlang am Suchen gewesen, bis ich endlich ein kompetentes Fachgeschäft für Kameras entdeckt habe. Zuvor traf ich auch auf dutzendweise "Souvenir-Shops", die einem alles mögliche verkaufen wollten, nur keine gute kamera. Und das in einer Stadt wie Las Vegas, wo es nichts gibt, was man nicht kaufen kann...

 :roll:
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pierremw

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #38 am: 28.04.2006, 06:03 Uhr »
Hallo Petra,

oute mich auch als Mitfahrer!  :D

Traurig die Sache mit der Kamera. Da bist Du jetzt nach Stefan M. die zweite in relativ kurzer Zeit, der die Kamera 'verlorenging'!

Ansonsten: Schöner Reisebericht!
Never underestimate an old man with drumsticks!


Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #39 am: 28.04.2006, 19:20 Uhr »
... Fortsetzung

20.4.

New York


Den frühen Morgen verbrachte ich wieder am Notebook, verzweifelt auf der Suche nach Adressen von Fotogeschäften. Heute waren Greenwich Village, Southstreet Seaport, Brooklyn Bridge und Top of the Rocks auf dem Tagesprogramm. Ohne Foto wäre das ein äußerst eingeschränktes Vergnügen geworden.
Während ich noch Adressen raussuchte, im Stadtplan nachschaute und aufschrieb, hielt mir Lothar plötzlich eine ganzseitige Werbeseite der NY Times (die jeden Morgen vor der Zimmertür lag) unter die Nase. Und vom wem? Von J&R, deren Adresse ich gerade suchte. Mein pfiffiger Schwabe hat den direkten Weg genommen und die Zeitung mal durchforstet. Murphy hat sich wohl zurückgezogen, anders ist es nicht zu erklären, dass die angegebene Adresse nah am WTC war, Park Row “across City Hall Park”.

Draußen war es schon jetzt am Morgen sehr warm und es versprach ein heißer Tag zu werden. Im Gegensatz zu gestern recht frohgemut fuhren wir zum  WTC und gingen in Richtung der Park Row. Gerade als wir am Vordereingang der St. Pauls Chapel standen, deutete Lothar über die Straße und sagte “Da ist es ja!” Na, wenn wir das vorher gewusst hätten. J&R ist ein großes mehrstöckiges Elektrokaufhaus, das wir wohl übersehen hatten, weil die Schaufenster nicht nach Fotogeschäft aussahen.

Und hier wurden wir endlich fündig. Zu dem Preis, den die Verkäufer am Times Square für den Foto und die kleinere Speicherkarte wollten, bekamen wir den Foto, die doppelt so große 512 MB High Speed Speicherkarte sowie eine kleine Fototasche und ein dickes Pack Batterien (wir haben keinen Battery Charger gekauft, weil wir den zu Hause haben). Und mit Kreditkarte zahlen war auch kein Problem. Na also, geht doch! :dance: Das war grob überschlagen vermutlich noch etwas günstiger als wir in D hätten zahlen müssen.

Glücklich und zufrieden verließen wir das Geschäft und gingen zu einem Starbucks, um zu frühstücken. Wir versahen den Foto mit Batterien und Speicherkarte und machten gleich die ersten Fotos.
Dann gingen wir rüber zur St. Pauls Chapel, um die gestern versäumten Fotos nachzuholen. Die ganze Familie riss sich dabei wie ausgehungert um den Foto und er wanderte von Hand zu Hand.

Danach nahmen wir die U-Bahn zum Greenwich Village. Wir wollten die älteren Häuser mit den Treppenaufgängen sehen, in Manhattan ja eher eine Seltenheit. Die U-Bahn-Linie, die wir erwischt hatten, hielt nicht an jeder Station und so fuhren wir bis zur West 14th Street und liefen dann ein Stück zurück. Wir schlenderten gemütlich durch einige Straßen bis zur Bleecker Street und einem Teil der Christopher Street und dann wieder zum Sheridan Square.







Hier scheint das Leben noch etwas beschaulicher und vor allem grüner zu sein. Hochhäuser sahen wir nicht und die Menschen auf der Straße hatten alle eine etwas gemächlichere Gangart. So schien es uns jedenfalls.
Die Häuser haben teilweise noch einen Vorgarten, dann natürlich mit Geländern verzierte Eingangstreppen, und besonders schön fand ich die alten Kellerschütten vor manchen Häusern. Briketts, Kartoffeln? Bitte hier rein ...

Nun war es Zeit für eine Mittagspause und wir beschlossen, diese am Pier 17 zu verbringen. Ich konnte McD & Co. nicht mehr sehen und freute mich auf den Foodcourt dort.
Es war mittlerweile richtig heiß, die Kinder stöhnten und redeten immer vom Hotelpool. Da wir nicht die Absicht hatten, zum Hotel zurückzufahren, versprachen wir ihnen eine ausführliche Mittagspause. Mindestens 1 Stunde, versprochen! Ehrlich gesagt, die hatten Lothar und ich ebenfalls nötig. Pflastertreten geht ganz schön in die Knochen.

Während der U-Bahnfahrt zur South Street fiel mir ein, dass bei dieser Station irgendwas zu beachten war. Ich überlegte, aber erinnerte mich nur noch daran, dass die Bahn schrecklich quietscht, wenn sie in der Kurve wieder losfährt, und man besser schnell weitergehen sollte.
Dann kam eine Lautsprecherdurchsage und ich wusste, was mir entfallen war. Richtig, nur die ersten 5 Wagons passen in die Station. Wer weiter hinten sitzt, kann nicht aussteigen.
Eine Station vor South Street verließen wir schnell unseren Wagen und liefen nach vorne. 5 Wagen abzählen war aber schwer möglich, so weit nach vorne sah man nicht. Glücklicherweise waren wir aber nicht die einzigen “Ahnungslosen”, denn am Bahnsteig stand jemand, der die richtigen Wagons zeigen konnte. Wir mussten nur einen Wagen weiter rutschen. Es ist sicher kein Zufall, dass die U-Bahn hier ein bisschen länger Halt gemacht hat.

Der Bahnsteig an der South Ferry Station ist witzig. Durch die gebogenen Gleise kann man nur an passgenauen Rampen ein- und aussteigen, der Rest ist durch Absperrgitter gesichert.



Wir liefen flott voran, denn die Kinder hielten sich so manches Mal in den U-Bahnstationen die Ohren zu. Noch lauter musste es nicht werden. Das (wirklich laute) Quietschen erreichte uns dann nur noch als entferntes Geräusch und wir suchten unseren Weg Richtung Pier 17.

Dort war es so richtig voll. Wir waren ziemlich erstaunt darüber. Es war ein normaler Wochentag, im letzten Mai war es wesentlich ruhiger zugegangen. Angestellte der umliegenden Büros, Touristen, ganze Schulklassen tummelten sich hier, und sogar eine Musikkapelle hatte vor den alten Schiffen Aufstellung genommen.



Klar, dass auch im Foodcourt oben in der Mall lange Schlangen an den Essenständen waren. Trotzdem fanden wir ziemlich schnell einen Tisch am Fenster mit wunderbarem Ausblick auf die Brooklyn Bridge. Nicht weit entfernt war ein Stand, an dem es nicht nur Pommes sondern auch gezapftes Budweiser gab. Nicht wirklich das ersehnteste Bier, aber doch ein willkommener Durstlöscher.

Die Schlangen an den chinesischen Essenständen wurden nun langsam kürzer und wir kamen relativ rasch zu einem leckeren Essen. Oben gibt es eine sehr breite rundum laufende Terrasse und wir gingen hinaus, um Sonne und Aussicht zu genießen.


Die Arbeiter auf der Brooklyn Bridge hatten scheinbar keine Mittagspause.

Julian war in seinen Gameboy vertieft (so viel zum Thema Kinder und schöne Aussicht genießen) und wäre wohl am liebsten den ganzen Nachmittag hier sitzen geblieben. Aber nach etwa 1,5 Stunden wollten wir dann doch aufbrechen. Der Gang über die Brooklyn Bridge passte den Kindern gar nicht. Normalerweise sind sie für so etwas immer zu haben, aber an diesem Tag war “die Luft raus”. Sie wollten nicht mehr in der Hitze laufen, es war ihnen alles zu voll, zu laut und lästig.

Auf dem Weg zur U-Bahn-Station Fulton Street gerieten wir in einen Aufmarsch von Feuerwehrfahrzeugen. Eine Kolonne von bestimmt 5 Fahrzeugen zwängte sich in eine schmale Straße zwischen Hochhäusern. Ob etwas brannte, war aber nicht zu sehen.



Wir fuhren eine Station weiter bis zur High Street und standen dann etwas ratlos auf der Straße. Wo geht es jetzt lang? Ein Passant konnte weiterhelfen. Man muss eine ganze Weile laufen, bevor man überhaupt am Anfang der Brücke ist. Die Kinder hatten schon jetzt keinen Bock mehr, fanden die Idee total blöd und entwarfen Alternativpläne. Sie wollten jetzt in den Central Garden an den See und anschließend ins Hotel (erst Fitnessraum, dann Pool). Wir erwiderten, dass das Laufen über die Brücke ja schon mal gut für die Fitness wäre. Und selbst Annika, die nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen ist, meckerte und wurde richtig wütend.

Als geübte Eltern stellten wir unsere Ohren auf Durchzug und wanderten los. Unter der Begleitmusik von “Bleib auf der Fußgängerseite, die Radler fahren dich noch um!”, “Ist mir doch egal!” und “Ich will meinen Gameboy haben!” starteten wir zur eigentlichen Brückenüberquerung.





Für Lothar und mich war es ein Highlight des NY Aufenthaltes. Der Ausblick ist fantastisch und die Brückenkonstruktion sieht - so nah betrachtet - einfach toll aus.





Am anderen Ufer vom East River angekommen, muss man wieder richtig lange marschieren, bis man die Straße erreicht. Nicht nur die Kinder sondern auch wir waren nun ziemlich erledigt.



Also beschlossen wir einen weiteren außerplanmäßigen Stop am Pier 17. Wir wollten sitzen, und kalte Getränke und Eis waren jetzt auch willkommen.
Wir schleppten uns also “unter Aufbietung der letzten Kräfte” zum Southstreet Seaport. Hier hatten sich mittlerweile die Mitarbeiter der Gegend zu ihrem Feierabend Drink versammelt. So lässt sich der Arbeitstag sicher gut abschließen.



Nach einer weiteren längeren Pause waren wir soweit regeneriert, dass wir wieder zur U-Bahn-Station laufen konnten. Die Kinder waren immer noch motzig, warfen uns (völlig zu recht) vor, dass es immer nach unserem Willen ginge und wüteten, dass sie jetzt SOFORT ins Hotel in den Pool wollten.

Wir hatten andere Pläne, denn wir würden gerade rechtzeitig zur Dämmerung am Rockefeller Center ankommen. Das schafften wir auch, wobei wir unterwegs die U-Bahn wechselten, um am Rockefeller C. rauszukommen und nur ja nicht laufen zu müssen.

Wie erhofft gab es bei “Top on the Rocks” keine Warteschlangen. Wir konnten in einem Rutsch zum Aufzug durchlaufen. Schon im Fahrstuhl waren die Kinder wieder besänftigt, denn die Licht- und Soundeffekte bei der Fahrt sind super gemacht. Sie schauten fasziniert den Schacht hinauf und fanden es auf einmal doch eine ganz gute Idee hierher zu kommen.

Wir gingen erst zu den unteren Aussichtsdecks und arbeiteten uns dann weiter nach oben. Der Foto machte Überstunden. Es war gar nicht einfach, ohne Stativ zu nicht verwackelten Fotos zu kommen. Na ja, sagen wir mal zu nicht allzu verwackelten. Auf dem unteren Deck konnte man ihn im Zwischenraum der Glasscheiben einigermaßen anlehnen, auf der oberen Plattform baute Lothar dann mit Hilfe von Münzen auf den Pfosten ein Ministativ und nutzte den Selbstauslöser.

Blick auf Central Garden und Empire State Building in der Dämmerung ...





... und bei Nacht




Wir blieben über eine Stunde oben und genossen die Sicht. Nichts gegen unsere Dorfstraße zu Hause, aber das hier war ein Anblick, den man richtiggehend einsaugen musste.

Als wir wieder am Hotel eingetroffen waren, machten wir noch ein paar Fotos vom Pier aus von Manhattan. Auch diese Aussicht musste konserviert werden, denn es war unser letzter Abend.  



Fortsetzung folgt ...
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

KarinaNYC

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #40 am: 28.04.2006, 19:39 Uhr »
Schöööööööööööööööööne Bilder. In guten 2 Wochen werd ich auch wieder über die Brooklyn Bridge laufen - ich liebe dieses Ding!  :D

Den Spass mit der U-Bahn hatten wir auch, allerdings am Battery Park. Da lief sogar ein Bediensteter durch die Waggons & wies uns drauf hin, das wir nach vorne müssen. Wir & die anderen Touris wären sonst wohl weiss-der-Geier wo gelandet.  :?
Bin ja der Meinung der englischen Sprache mächtig zu sein, aber bei den Durchsagen in der Bahn  :arrow: keine Chance!

...und was den Ausblick angeht vom RC: diesen Ausblick sauge ich auch ein, auch wenn ich n Großstadt-"Kind" bin  :wink:

Weisst du noch, wie warm es da war???

Crimson Tide

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #41 am: 29.04.2006, 00:43 Uhr »
Ja, das ist wirklich schön, und der Bericht hat wieder Bilder... :D  :lol:  :P

Ich kann mir richtig vorstellen, wie Ihr Euch gegenseitig den Apparat aus der Hand gerissen habt!  :wink:

L.G. Monika

americanhero

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #42 am: 29.04.2006, 02:40 Uhr »
Hallo Petra,


komme heute auch mal wieder dazu, deinen Bericht weiterzulesen.


Das ist ja soo ärgerlich mit deinem Fotoapparat, die Enttäuschung kann ich dir nachvollziehen. Vor allem, wenn es um die Urlaubsbilder geht. Das sind echt Dinge, die einfach unersätzlich sind.
Aber wenigstens hast du dann in NYC noch einen schönen Foto gefunden und konntest uns somit mit den tollen Bildern bereichern. Ich habe die letzten Berichte jetzt erst einmal in einem Rutsch gelesen.  :lol:


Greetz,

Yvonne

Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #43 am: 03.05.2006, 18:53 Uhr »
... Fortsetzung

21.4.

New York - Stuttgart


Abreisetag! :cry: Ich stand wieder einmal relativ früh auf, kochte Kaffee und blickte dann etwas mutlos auf den Berg von Taschen, Tüten und sonstigem Krimskrams, der sich im Zimmer verteilte. Hätten wir doch gestern abend noch was gepackt, aber wir waren einfach zu fertig gewesen.
Wie befürchtet zog sich die Packaktion dann ganz schön lange hin, anschließend checkten wir aus und deponierten unser Gepäck im Hotel. Ein Problem war die Laptoptasche, denn das Hotel wollte (eigentlich verständlich) keine Laptops aufbewahren. Also mussten wir sie mitschleppen.  :roll:

Wir wollten heute noch zur Cathedral of John the Devine. Um 11 Uhr sollte es dort eine Führung geben.
Das hätten wir auch geschafft, wenn wir uns nicht verfahren hätten. Wir waren bisher ziemlich problemlos mit dem U-Bahnsystem zurechtgekommen, aber heute erwischten wir prompt eine falsche Linie (V anstelle von B oder D), die hinter der Station Rockefeller Center nach Osten abbog. Dies bescherte uns zwar einige Einblicke in eine “Abseits-Region” von Manhattan, kostete aber leider auch Zeit.





Als wir bei der Kathedrale ankamen, war es halb 12. Zu spät für eine geführte Tour, also schauten wir uns auf eigene Faust darin um. Es ist wirklich eine riesige Kirche, die außen und innen teilweise noch eine Baustelle ist. Noch nicht mal der Turm ist ganz fertig.





Im Hauptschiff stehen Baugerüste anstelle von Kirchenbänken.


In der Vierung sind Stühle aufgestellt.


Höhe und Länge des gesamten Innenraums sind wirklich beeindruckend. Ob in St. John the Devine tatsächlich Notre Dame und die Kathedrale von Chartes zusammen reinpassen würden, weiß ich nicht. Aber ich würde mich nicht wundern, wenn unsere heimische Dorfkirche allein in dem Chorraum (Bild unten) verschwinden würde ... samt Turm. Und winzig ist sie nicht gerade.


Es war alles in allem interessant, aber als must-do in NYC haben wir das beide nicht empfunden. Man rechnet übrigens damit, dass sie ca. 2050 fertig gestellt sein wird.  :shock:

Wir fuhren zur WTC Station zurück, aßen noch etwas in einem Imbiss dort, und nahmen dann den PATH Train zurück zum Hotel. Wir sammelten unser Gepäck ein und versuchten ein Taxi zu organisieren. Der Bellman draußen murmelte was von Shuttleservice und da wir in Eile waren, nahmen wir das Angebot an. Taxen gab es keine vor dem Hotel und samt Gepäck zum Platz vorne zu wandern und eins zu suchen, hatten wir nicht genug Zeit. Pech gehabt, denn so zahlten wir doch einige Dollar mehr.  :evil:  
Der Verkehr war mehr als zähflüssig und wir brauchten fast eine Stunde bis zum JFK Airport. Ca. 2 Std. vor Abflug standen wir am United Check-in. Seltsamerweise gab es hier keine Bordkarten, die sollten wir am Gate bekommen. Hatten wir noch nie erlebt.

Am Gate stellte sich dann heraus, dass der Flug NY - London bis zum letzten Platz gefüllt war und wir keine zusammenhängenden Sitze mehr bekommen konnten. Na bravo! Hätten wir die Bordkarten schon am Check in erhalten, wäre sicher noch was zu machen gewesen, denn hinter uns standen noch einige in der Schlange. Ich fand das alles seltsam, aber wir konnten nichts dagegen tun.

Einen Platz konnte sie noch tauschen, damit wegen der Kinder wenigstens 3 in der gleichen Reihe sitzen konnten. Es war eine B777 mit 2-5-2 Bestuhlung. Wir hatten nun einen Fensterplatz gleich in der ersten Eco Plus Reihe, also direkt hinter der Abtrennung zur Business, dann in der gleichen Reihe 2 Plätze der 5-Sitze, allerdings auf der anderen Seite vom Gang und den absoluten A... platz irgendwo hinten genau in der Mitte von 5 Sitzen.
Wir setzten die Kinder auf die nebeneinander liegenden Plätze und Lothar opferte sich und ging zu dem hinteren Platz. Ich nahm den Fensterplatz vorne neben einer Mutter mit ganz kleinem Baby. Neben mir also ein Baby, auf der anderen Seite vom Gang gleich noch ein Kleinkind samt Eltern und Bruder, dann meine beiden Kinder und auf der anderen Flugzeugseite noch ein Paar mit Baby. Toll! Das würde sicher ein “ruhiger” Flug werden.

Ich grollte innerlich vor mich hin. Sitzplatzreservierungen waren nicht möglich gewesen, aber wir hätten eher am Flughafen sein sollen. Aber irgendwie musste ja ein Ausgleich her zu dem besonders bequemen Hinflug.
An sich war der Platz schon gut, denn man hat riesige Beinfreiheit. Die junge Mutter neben mir bot mir an, die Plätze zu tauschen, damit ich nicht immer über die Babytasche am Boden steigen musste, wenn ich zu den Kindern rüber wollte. Das war eine gute Idee.
Wenigstens würde es ein vergleichsweise kurzer Flug werden, nur ca. 6,5 Std. bis London.

Und dann ging es eigentlich ganz wunderbar. Die Kinder waren stolz wie Oskar auf ihre eigenen Sitze und die damit verbundene Eigenständigkeit und meisterten alles souverän. Sie machten es sich mit ihrem Monitor bequem, hielten die Gameboys in Reichweite und stellten sich ganz auf einen entspannten Flug ohne die ständige lästige Einmischerei der Eltern ein. Auch mit Essen und Getränken kamen sie gut zurecht, was wieder mal zeigt, dass man sich viel zu viele unnötige Gedanken macht.

Ein weiteres Glück war, dass sich das 4 Monate alte Baby neben mir als absolut flugtauglich und besonders reizend entpuppte. Sie lachte und blubberte zufrieden vor sich hin und schlief ein paar Stunden am Stück. Wir freundeten uns schnell an und ich passte auf sie auf, wenn die Mutter mal zur Toilette musste. Auch die anderen Babys und Kinder waren recht verträglich, so dass der befürchtete Nervenzusammenbruch ausbleiben konnte.

In London hatten wir 2 Stunden Aufenthalt, bis der Flieger nach Stuttgart starten sollte. Einen Teil davon verschlang alleine der Weg zwischen den Terminals, der sich ziemlich zieht. Dann stellte sich heraus, dass beim check-in am JFK nur ich auf den Weiterflug eingecheckt worden war, nicht aber der Rest der Familie, und der Flug überbucht war.  :roll:  So langsam reichte es uns jetzt. Wir mussten eine ganze Weile warten, bis endlich klar war, dass wir alle mitkommen würden. Dann wurde die Zeit knapp und wir eilten zur Sicherheitskontrolle. Es  war glücklicherweise nichts los, und wir rannten zum weiter zum Gate. Dort wartete man schon wieder auf uns (ist uns in früheren Urlauben sehr selten passiert) und wir bestiegen schnell den Flieger.

So endete der Urlaub also genauso hektisch wie er begann.

Ende


Danke für’s Mitfahren und Eure netten Kommentare, liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Kauschthaus

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Re: Eine Woche mit Kindern in Washington und New York, Oster
« Antwort #44 am: 03.05.2006, 19:00 Uhr »
Fazit:

So ein richtig unbeschwerter Urlaub war es diesmal nicht. Zum einen wegen meiner Dusseligkeit mit dem Foto, zum anderen weil die Kinder nicht immer so zufrieden waren.
Sie sind normalerweise recht pflegeleicht auf Reisen, aber diesmal waren wohl einige Programmpunkte nicht so nach ihrem Geschmack. Insgesamt überwiegt aber das Positive.

Besichtigungen:

Washington, auf das ich mich sehr gefreut hatte, hat uns gar nicht gefallen. Und zu dem Schluss kamen Lothar und ich unabhängig voneinander. Fragt mich nicht, woran das konkret lag. Bei Personen würde man sagen, die Chemie hat einfach nicht gestimmt.
Wir haben, aus eigener Schuld, sicher nur einen Miniausschnitt gesehen, der sich kaum verallgemeinern lässt. Vielleicht lag es daran. Aber der Arlington Cemetery war allein den Stop wert, den sollte man unbedingt besuchen.  :!:

Auf der Fahrt zwischen Washington und NYC hätten wir die Küste komplett weglassen und 2 Nächte im Lancaster County verbringen sollen. Diese Gegend hat ihren eigenen Reiz, obwohl sie landschaftlich ziemlich unspektakulär ist.

In New York haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, im wesentlichen auch angesehen. Lediglich ein erneuter Besuch im Rose Center for Earth and Space mitsamt der neuen Vorführung “Space collisions” fiel dem Zeitmangel zum Opfer. Ein Grund mehr für einen weiteren Besuch irgendwann.  :wink:

Höhepunkte in NYC waren diesmal: Top of the Rocks und Gang über die Brooklyn Bridge. Und natürlich die Darwin Ausstellung.
Sehr schön war der Bummel durch einen Teil von Greenwich Village, und immer wieder einen Besuch wert ist das Ellens Stardust Diner. Unser absolutes Lieblingslokal in NYC (wir kennen allerdings sonst kaum welche).
Der Southstreet Seaport war auch diesmal wieder eine willkommene “Raststätte”. Der Ausblick und der Foodcourt sind einfach klasse.  :essen:

Absolut entbehrlich war die Besichtigung verschiedener Fotogeschäfte. :roll: :wink:

Hotels:

Das Hyatt in Arlington können wir weiter empfehlen. Ein sehr gepflegtes Hotel nahe an Washington und Georgetown. Und das Parken in der Tiefgarage ist am Wochenende kostenlos.
 
Strasburg: Das Red Caboose Motel war originell und liegt ideal, wenn man wie wir an Eisenbahnen interessiert ist. In unmittelbarer Nähe (locker zu Fuß erreichbar) liegen die Strasburg Historic Railroad, das Pennsyvania Railroad Museum (sehr groß) und eine Modellbahnausstellung. Und mit Kindern ist es natürlich besonders toll.

Im Hyatt in Jersey City wohnt man im Vergleich zu Manhattan im ähnlichen Preisniveau um Klassen besser. Große moderne Zimmer, ein toller Ausblick vom Fenster und eine ruhige Umgebung.
Die Verbindung mit dem PATH Train ist schnell und unkompliziert, man muss aber länger U-Bahn fahren, denn man ist ja nicht nur im Süden Manhattans unterwegs. Eine einfache Fahrt vom Exchange Place zum WTC kostet 1,50 $.
Als Nachteil haben wir es empfunden, dass man bei Abreise vor dem Hotel nicht einfach ein Taxi winken kann.
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!