usa-reise.de Forum

Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: nordlicht am 02.02.2011, 23:35 Uhr

Titel: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 02.02.2011, 23:35 Uhr
Ich habe Petra vor ein paar Monaten mal einen Reisebericht versprochen und was man verspricht, das muss man halten.
Los gehts mit einer Quizfrage:
Wie heissen die drei groessten Staedte der USA?
Ziemlich einfach: New York, Los Angeles und Chicago haben in dieser Reihenfolge die meisten Einwohner. Die Antwort duerfte bei Guenther Jauch aber man hoechstens fuer 1000 Euro reichen, so schwer ist es ja nicht.
Zur echten Herausforderung wird die Frage allerdings wenn die Groesse der Stadt nicht nach Einwohnern sondern nach Flaeche bemessen wird. Das ware dann ein echter Kandidat fuer die Millionen-Frage.
Los Angeles ist ja ein ziemlicher Moloch, Houston waechst gewaltig in das Umland hinaus. Vielleicht auch ein Ueberraschungskandidat in den weiten Ebenen des mittleren Westens wie Omaha oder Kansas City? Hm.
Jetzt darf jeder mal vor dem Weiterlesen kurz gruebeln, welches sind wohl die drei flaechenmaessig groessten Staedte der USA.


















Ok hier kommt die etwas ueberraschende Aufloesung: Yakutat, Sitka und Juneau. Alles drei Orte in Suedost-Alaska, denen einfach das ganze Umland, in dem sonst niemand wohnt, zum Stadtgebiet dazugeschlagen wurde.
Und in letzterer der drei “Grossstaedte” war ich im August 2010 zu einer Hochzeit von Freunden eingeladen, die dort wohnen. Wenn man schon einmal den Weg nach Alaska auf sich nimmt, dann fliegt man ja nicht gleich am Morgen nach der Hochzeit verkatert wieder nach Hause, daher habe ich noch eine Woche drangehaengt und Stadturlaub in Juneau gemacht.
Und damit Ihr schon mal in etwa wisst, wo es genau hingeht, habe ich hier nochmal einen “Stadtplan” von Juneau angehaengt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/cbj.jpg)
Von ein paar Waldschraten abgesehen wohnen alle Einwohner Juneaus in der kleinen Downtown und in den “Stadtteilen” Douglas, Mendenhall Valley und Auke Bay, die alle nur wenige Meilen vom Stadtzentrum entfernt liegen. Der grosse Rest Juneaus ist unbewohnte Wildnis wovon ein nicht unerheblicher Teil unter dem ewigen Eis des riesigen Juneau Icefields liegt, das - wie mir in Juneau regelmaessig versichert wurde - groesser als der Bundesstaat Rhode Island ist.
Ihr vermutet sicherlich schon, dass ein Stadturlaub in so einer Stadt etwas anders aussieht als in New York oder San Francisco. Der “Grossstadt” Juneau fehlen eine U-Bahn, eine Oper, Themenhotels, schicke Restaurants, Wolkenkratzer, ein Bahnhof und noch so einige Attribute einer grossen Stadt, dafuer hat Juneau mehr Gletscher im Stadtgebiet als New York, Tokio oder Paris zusammen.
Ich hoffe ich finde viele Mitreisende fuer diesen Stadturlaub der etwas anderen Art.
Da am ersten Tag ausser Anreise nicht viel passiert ist und ich davon auch keine nennenswerten Bilder habe, haenge ich den gleich noch mit an die Einleitung ran.

20.8.2010 Anreise

Der Flug war wenig aufregend. Ich hatte mich nicht rechtzeitig um die Plaetze gekuemmert und dann muss man als Einzelreisender nehmen, was uebrig bleibt. Da ich also keinen Fensterplatz hatte gibt es keine Bilder von Bergen oder Meer von oben und ich habe auch mein Essenstablett oder die Bewegung des kleinen Flugzeugsymbols auf dem Flugmonitor nicht fotografisch dokumentiert. Also wirklich gar nichts zum Vorzeigen. Erwaehnenswert waere lediglich, dass das Northwest-Microbrew Bier, das Horizon Air traditionell auf allen Fluegen serviert, diesmal ein Juggernaut Red Ale war, ein Seasonal Beer, das im August und September von Pyramid Brewing erhaeltlich ist.
Nachdem ich abends recht spaet in Juneau gelandet bin, wurde ich von Freunden abgeholt und direkt vom Flugplatz nach Douglas Island gefahren wo in einer Huette am Strand das Rehearsal Dinner, so eine Art Polterabend ohne Poltern, stattfand. Der Abend war schon recht fortgeschritten und die meisten hatten mir trotz des Juggernaut im Flieger schon ein paar Bierchen voraus, so das ich fleissig aufholen musste. Zum Glueck war auch noch ein bisschen was vom Essen ueber. Alle Freunde des Brautpaars, die ein Boot haben - und das sind in Alaska einige - hatten frische Fische mitgebracht und so gab es vor allem Lachs und Heilbutt vom Grill. Ich bekam noch eins der letzen Stuecke. Die Leute in Alaska wissen wie sie ihren Fisch zu grillen haben. Keine Sekunde zu lang auf dem Grill und dadurch wunderbar saftig. *seufz*
Dann lernte ich auch Greg kennen, bei dem ich uebernachten durfte. Er arbeitet - wie so viele in der Hauptstadt Juneau - fuer die Regierung und ist fuer Fischerei zustaendig. Fische sind in Alaska ein wesentlich wichtigeres Thema als z.B. in Kansas und so hat er auch regelmaessig Kontakt mit dem Gouverneur. Natuerlich konnte ich es mir nicht verkneifen, nach der Vorgaengerin des aktuellen Gouverneurs zu fragen. Obwohl er als Mitarbeiter bei Ted Stevens, dem langjaehrigen republikanischen Senator aus Alaska, angefangen hatte, und daher nicht im Verdacht steht Republikaner aus Prinzip runterzumachen, drehte er nur vielsagend die Augen nach oben und meinte, die Politik wuerde sie doch an die Grenzen ihrer intellektuellen Kapazitaet bringen...
...und darueber hinaus.
Und damit meinte er schon den Buergermeisterposten in Wasilla.
Er eraehlte auch einige Geschichten von Boecken (nicht Karibus) die sie geschossen hat. Er hielt Ihr aber zugute, dass sie in echt noch wesentlich besser aussieht als im Fernsehen.  Zitat: “Real Eye Candy!!” Und der gute Greg hat wohl den Ruf in der Beziehung recht waehlerisch zu sein.
Irgendwann ging es dann leicht angtuetert zu Greg nach Hause, wo ich auch kurz darauf selig einschlief und so weit ich mich erinnere nicht von Sarah sondern eher von gegrillten Fischen traeumte.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 02.02.2011, 23:42 Uhr
Für diese Region interessiere ich mich zur Zeit besonders. Bin gespannt was man in einer Woche Juneau "Stadtgebiet" so alles anstellen kann :D  
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 03.02.2011, 00:12 Uhr

Hallo Sönke,


so, ich bin warm angezogen, das schadet in Alaska sicher nicht. Ich bin gespannt, was du uns so alles zeigst :D


LG, Angie

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 03.02.2011, 06:29 Uhr
Ich komme auch mit.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Kauschthaus am 03.02.2011, 09:48 Uhr
Ich habe Petra vor ein paar Monaten mal einen Reisebericht versprochen und was man verspricht, das muss man halten.


Super! Und wie immer herrlich geschrieben. :daumen:

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Buffalo Bill am 03.02.2011, 10:03 Uhr
Ich bin ebenfalls dabei!  :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Stefanie_GZ am 03.02.2011, 10:28 Uhr
Mal was anderes, ich steig auch mit ein.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: IkeaRegal am 03.02.2011, 10:38 Uhr
Dito, bin gespannt!  :D :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 03.02.2011, 11:09 Uhr
Ich steh ja so gar nicht auf Stadturlaub, aber dieser Bericht wird wohl die Ausnahme werden!!!  :D Von daher bin ich auch dabei.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 03.02.2011, 13:07 Uhr
Hört sich sehr interessant an! Ich bin auch dabei.
LG Silvia
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: tiswas01 am 03.02.2011, 17:45 Uhr
@nordlicht

Bin mal gespannt wie es weiter geht.

Alaska wäre auch noch ein Ziel.

Danke.

tissi
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 03.02.2011, 20:21 Uhr
Das freut mich, dass sich so viele Mitfahrer hier gemeldet haben.
so, ich bin warm angezogen, das schadet in Alaska sicher nicht.
Gut das Angie ordentlich angezogen ist, es wird vielleicht nicht ganz so mollig warm wie auf Hawaii.
Ich steh ja so gar nicht auf Stadturlaub, aber dieser Bericht wird wohl die Ausnahme werden!!!  :D Von daher bin ich auch dabei.
Wie kommst Du drauf? ;-)

Ok hier kommt der erste Tag:

21.8.2010 Hochzeit

Am naechsten Morgen musste Greg frueh los zur Arbeit und ich war mit anderen Hochzeitsgaesten zum Fruehstueck verabredet. Das hiess erstmal Treppensteigen. Die Lombard Street in San Francisco mag dafuer beruehmt sein, dass sie so steil ist, dass man in Serpentinen herunterfahren muss. Die 4th Street und ein paar andere Strassen in Juneau toppen das laessig: die sind so steil, dass sie nur noch eine Treppe sind. Man glaubt kaum im Autoland USA zu sein, aber Gregs Haus ist wie andere Haeuser an derselben “Strasse” nur ueber die Treppen zu erreichen. Das bringt Ruhe und eine tolle Aussicht mit sich, aber wenn der Umzug ansteht, dann ziehen mysterioese Krankheitswellen durch den Freundeskreis.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6918.jpg)
Zum Fruehstueck ging es ins Silverbow Inn. Der Laden wirbt damit die besten Bagels noerdlich des 49. Breitengrads anzubieten,  da bot sich fuer mich in Alaska der Klassiker an: Bagels mit  Lox. Die Freunde aus New York beschwerten sich gar bitterlich ueber die miesen Bagels, aber New York ist nun mal bekannt fuer gute Bagels und grosse Klappe. Mir hat der Lachs auf dem Bagel sehr gut geschmeckt, der Rest … naja vielleicht sind das ja wirklich die besten Bagels noerdlich des 49 Breitengrads, gibts da eigentlich sonst irgendwo noch welche??? Es sollte ein Thema fuer das Essen in den naechsten Tagen werden. Die Lebensmittel, die man aus dem Wasser ziehen kann, waren immer hervorragend. Alles andere ruft bei mir keine Begeisterungsstuerme hervor. Eigentlich ja keine Ueberraschung, wenn man die besten Fischgruende direkt vor der Haustuer hat und alles andere von Aepfeln ueber Spargelspitzen bis zu Otternasen oft tausende Kilometer reisen muss, bevor es in Juneau im Regal liegt.
Nach dem Fruehstueck geht es dann erstmal die Stadt erkunden.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6947.jpg)
In Juneau wird hauptsaechlich auf drei Arten Geld verdient: entweder man arbeitet wie Greg bei der Regierung, man faengt und verarbeitet Fische oder man ist im Tourismus taetig. Und so sieht Juneau dann auch aus. Im Zentrum der Stadt stehen diverse Verwaltungsgebaeude mit dem herben Charme sozialistischer Plattenbauten und das erste kuppellose State Capitol, das ich in der USA gesehen habe. Es gibt am Gastineau Channel, dem Meeresarm, an dem Juneau liegt mehrere Haefen in denen kleine Fischerboote und grosse Kreuzfahrer liegen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6941.jpg)
Da jeden Tag mindestens zwei wenn nicht mehr dieser Riesenpoette in Juneau festmachen hat die Stadt tagsueber eine deutlich groessere, aeltere und reichere Bevoelkerung als nachts. Und damit diese Leute ordentlich Geld in Juneau lassen sind die Strassen direkt am Kai auf die Beduerfnisse der kreuzfahrenden Kundschaft zuschnitten.
Wie EDVM96 auch von den Virgin Islands berichtet, scheinen amerikanische Kreuzfahrttouristen auf ihren Landgaengen hauptsaechlich Klunker kaufen zu wollen und so reiht sich auch in Juneau ein Juwelier an den anderen.
alles hier ist auf die Kreuzfahrttouristen abgestimmt. Es gibt in der Stadt z.B. unzählige Schmuckläden -wer ist bloß auf die Idee gekommen das Schiffstouris permanent Schmuck kaufen?  :lol:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6938.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6937.jpg)
Ich entdecke auch ein Zeugnis von Jueneaus Vergangenheit und zwar aus der Zeit bevor die Amerikaner Alaska fuer schlappe 7,2 Millionen Dollar von Russland gekauft haben. Das sind knapp 5$ pro Qudratkilometer. Inflationsbereinigt hat Roman Abramowitsch immer noch mehr fuer seine neue Jacht geloehnt als die US-Regierung fuer Alaska. Das kann man wohl eine gute Investition nennen. Die russisch-orthodoxe St.Nicholas Kirche, komplett mit goldenem Zwiebeltuermchen erinnert die Russen an das schlechte Geschaeft, dass sie damals gemacht haben.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6924.jpg)
Und wenn man ueber die Giebel guckt, dann sieht man Wasserfaelle von den Bergen fallen, die steil hinter den Haeusern aufragen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6932.jpg)
Gegen Mittag kehre ich zurueck ins Haus und mache mich fein fuer die grosse Feier. Die Hochzeit soll an einer Huette am Mendenhall Lake vor dem Hintergrund von Juneaus bekannten Mendenhall Gletscher stattfinden. Julie und Brad haben hoch gepokert, als sie eine Hochzeit Ende August in Juneau unter freiem Himmel geplant haben, aber sie haben gewonnen. In den ueblichen Wolken sind grosse Luecken durch die die Sonne scheint.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_62734_10150261432535037_508655036_15026534_1812786_n.jpg)
Die eingeflogenen Gaeste haben sich in Schale geschmissen, und auch die Freunde aus Juneau haben ihre besten Gummistiefel fuer den grossen Tag auf Hochglanz gebracht. (Nur teilweise ein Witz, denn sogar der Hochzeitsfotograf hatte Gummistiefel an) Die schoene Feier wird lediglich durch eine Schwadron Hubschrauber ein wenig getruebt, die ausgerechnet waehrend des Hochzeitsversprechens Kreuzfahrer ueber den Gletscher knattert.
Fuer das obgligatorische Gruppenfoto muss sogar fuenf Minuten gewartet werden, bis eine Wolke kurz die Sonne verdeckt, damit es keine scharfen Schatten gibt. Das hat einige unglaeubige Kommentare ueber das Wetter zur Folge.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_6962.jpg)
Anschliessend geht es zur Feier  zum Thane Ore House, das suedlich der Stadt direkt am Gastineau Channel liegt und fuer seinen Salmon Bake bekannt ist.
Auch hier prachtvolles Wetter, es gibt sogar einen Regenbogen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7026.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7037.jpg)
Was die Feier angeht hatte sich die Braut eine Bluegrass-Band gewuenscht. Der Mandolinen-Spieler war sogar extra aus Anchorage angereist.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7047.jpg)
Der Wunsch des Braeutigams war ein grosses Feuer abends am Strand. Die Freunde haben sich nicht lumpen lassen und einen gigantischen Haufen Paletten verfeuert, der zu allem Ueberfluss noch grosszuegig mit Feuerwerkskoerpern gespickt war. Im Angesicht des riesigen Feuers am Strand schickte sogar ein auslaufendes Kreuzfahrtschiff Hochzeitsgruesse per Nebelhorn.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7073.jpg)
Am Feuer wurde auch von importierten Wein aus den Lower 48 auf lokale Produkte der Alaskan Brewery in Juneau umgestiegen und es wurde noch ein langer Abend.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7087.jpg)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 03.02.2011, 21:37 Uhr

Das war aber ein sehr spezieller Tag. Ich stelle mir gerade den Hochzeitsfotograf in Gummistiefeln vor :lol: Toll finde ich das riesengroße Feuer, das schließlich noch angezündet wurde, das gab gewiss auch ein wenig Wärme ab :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: EDVM96 am 03.02.2011, 22:06 Uhr
Wie EDVM96 auch von den Virgin Islands berichtet, scheinen amerikanische Kreuzfahrttouristen auf ihren Landgaengen hauptsaechlich Klunker kaufen zu wollen und so reiht sich auch in Juneau ein Juwelier an den anderen.
alles hier ist auf die Kreuzfahrttouristen abgestimmt. Es gibt in der Stadt z.B. unzählige Schmuckläden -wer ist bloß auf die Idee gekommen das Schiffstouris permanent Schmuck kaufen?  :lol:

Und wie man im Reisebericht von Schneewie lesen kann, tun das Kreuzfahrttouristen wohl tatsächlich - nicht nur Amerikanische:
Zitat
Heute habe ich meinen 3. Ring gekauft
http://www.stenders-reisen.de/Amerika%20Kreuzfahrt%202009/Amerika%20Kreuzfahrt%202009.html
 :lachen07:

Zitat
Am Feuer wurde auch von importierten Wein aus den Lower 48 auf lokale Produkte der Alaskan Brewery in Juneau umgestiegen und es wurde noch ein langer Abend.
Hmm, Alaskan Amber Altbier! Gibts übrigens auch in Seattle zu kaufen. Lecker.  :bier:

so, ich bin warm angezogen, das schadet in Alaska sicher nicht.

Toll finde ich das riesengroße Feuer, das schließlich noch angezündet wurde, das gab gewiss auch ein wenig Wärme ab :wink:
Ich weiß nicht was du für eine Vorstellung vom Sommerwetter in Alaska hast, aber am 21. August 2010 herrschten in Juneau tagsüber z.B. +18° C, und Nachts immerhin noch +10° C. Also eigentlich viel zu warm für ein "Osterfeuer".  :wink:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anne05 am 03.02.2011, 22:09 Uhr
Ui ... so weit im Norden war ich noch nie und feiern tue ich auch gerne - also steige ich noch schnell ein ...
Fremde Sitten lernt man doch gerne kennen.:D

LG
Anne
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 04.02.2011, 10:04 Uhr
Beeindruckende Naturbilder .... ich komm gut auf meine Kosten!!!! ;-) Und freu mich für das Hochtzeitspaar, dass das Wetter so toll mitgemacht hat.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Tinerfeño am 04.02.2011, 14:22 Uhr
Wirklich sehr interessante Gegend! Das würde mich auch mal irgendwann reizen -> wär doch Alaska nur nicht so teuer  :|
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 04.02.2011, 19:46 Uhr
Zitat
Am Feuer wurde auch von importierten Wein aus den Lower 48 auf lokale Produkte der Alaskan Brewery in Juneau umgestiegen und es wurde noch ein langer Abend.
Hmm, Alaskan Amber Altbier! Gibts übrigens auch in Seattle zu kaufen. Lecker.  :bier:
Und nicht nur in Seattle, sondern auch weiter suedlich :-)
Die haben offenbar ueberhaupt ein Faible fuers Rheinland bei Alaskan. Ihr "Summer" ist ein "Kölsch-Style Ale" sogar mit korrektem Umlaut auf dem Label. Obwohl Koelsch und Alt aus dem selben Braukessel, darf man das??? An dem Abend war es jedenfalls das IPA.
Aber wo Du das mit Seattle erwaehnst, was mir in Juneau auffiel war, dass Seattle sowas wie die heimliche Hauptstadt von Alaska ist. Ich habe in Juenau viele Leute aus Washington getroffen, Leute kaufen Autos, Moebel und was weiss ich in Seattle, gehen in Seattle ins Konzert und das verrueckteste: es gibt eine CSA fuer Juneau von einem Hof bei Seattle. CSA ist Community Supported Agriculture oder wie wir einfacher sagen wuerden "Korb vom Bauern". Auch wenn es hier einige ueberrascht, in Amerika essen nicht alle immer bei McD und so sind CSAs inzwischen so erfolgreich, dass es in vielen Gegenden bei den Bauernhoefen lange Wartelisten gibt, bevor man am woechentlichen Gemuesekorb teilnehmen kann. Und da um Juneau herum nur Eis und Wald angebaut wird, ist der naechste Hof der sowas anbietet eben nahe Seattle. Die packen einmal die Woche eine grosse Box frisches Gruenzeug in den Flieger und in Juneau steht dann jemand am Flughafen und verteilt das Zeug an die Kunden.
Ob das noch im Sinne der urspruenglichen Idee ist, weiss ich nicht, aber auf der anderen Seite, welche Wahl hat man wenn man in Juneau lebt.
Zitat
Toll finde ich das riesengroße Feuer, das schließlich noch angezündet wurde, das gab gewiss auch ein wenig Wärme ab :wink:
Ich weiß nicht was du für eine Vorstellung vom Sommerwetter in Alaska hast, aber am 21. August 2010 herrschten in Juneau tagsüber z.B. +18° C, und Nachts immerhin noch +10° C. Also eigentlich viel zu warm für ein "Osterfeuer".  :wink:
Wow da hst Du Dir sogar die Muehe gemacht das Wetter fuer den Tag rauszusuchen. Aber stimmt, das war ein recht angenehmer Tag und das Feuer haette aus reinen Temperaturgruenden nicht unbedingt noetig getan.
Ui ... so weit im Norden war ich noch nie
Bist sicher?
Man ist immer ueberrascht, wenn man mal die Breitengrade in Alaska und Europa vergleicht. Stockholm oder Oslo liegen noerdlicher als Juneau und selbst Kiel liegt etwa auf der selben Hoehe wie der allersuedlichste Zipfel von Alaska.
Naja wenn Du gerne feierst auf jeden Fall willkommen an Bord. Bier gefaellig? :wink:
Beeindruckende Naturbilder .... ich komm gut auf meine Kosten!!!! ;-) Und freu mich für das Hochtzeitspaar, dass das Wetter so toll mitgemacht hat.
Naja du hast natuerlich Recht, bei diesem Stadturlaub gibt es auch das eine oder andere Bild aus der Natur. Und was das Wetter angeht da schien den beiden im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne aus dem Hintern. :sun:
Wirklich sehr interessante Gegend! Das würde mich auch mal irgendwann reizen -> wär doch Alaska nur nicht so teuer  :|
Ich hatte da natuerlich Glueck, dass ich ausser dem Flugticket keine groesseren Ausgaben hatte und auch das waren Meilen. Alaska wird natuerlich nie ein billiges Urlaubsziel, aber auch da gibts teure und nicht ganz so teure Optionen. Ich denke, dass z.b. eine Tour per Faehre in Suedostalaska mit laengeren intensiveren Stops in den einzelnen "Staedten" ein ganzes Ende billiger kommt als eine Wohnmobilrundreise auf der Acht. Man sieht dann aber auch nur eine bestimmte Ecke des Landes.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Tinerfeño am 04.02.2011, 20:20 Uhr
Ui ... so weit im Norden war ich noch nie
Bist sicher?
Man ist immer ueberrascht, wenn man mal die Breitengrade in Alaska und Europa vergleicht. Stockholm oder Oslo liegen noerdlicher als Juneau und selbst Kiel liegt etwa auf der selben Hoehe wie der allersuedlichste Zipfel von Alaska.

Genau das gleiche hatte ich auch gedacht. Durch das andere Klima/Vegetation bezogen auf die Breitengrade im Vergleich zu Europa ist man oft erstaunt, wie südlich man eigentlich ist. Ganz besonders auffällig ist das zum Beispiel in New York...  und wenn ich dann Fotos vom Polarkreis in Nordamerika mit denen aus Europa vergleiche, wo es vergleichsweise grün ist im Sommer, wird es einem noch deutlicher...
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anne05 am 04.02.2011, 20:45 Uhr
Bist sicher?
Man ist immer ueberrascht, wenn man mal die Breitengrade in Alaska und Europa vergleicht. Stockholm oder Oslo liegen noerdlicher als Juneau und selbst Kiel liegt etwa auf der selben Hoehe wie der allersuedlichste Zipfel von Alaska.

Tja, wenn das so ist - bis Dänemark hab ich's schon geschafft  :lol:

Naja wenn Du gerne feierst auf jeden Fall willkommen an Bord. Bier gefaellig? :wink:
Aber gerne doch ... Das Kölsch-Style Ale würde ich gerne probieren!
M`r jönnt sisch ja sonst nix :D

Fahren muss ich ja heute nicht, oder?
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Lisa78 am 04.02.2011, 22:09 Uhr
Hallo!

Da bin ich auch dabei - Stadturlaub im Titel hatte mich ja erst abgeschreckt, aber dann habe ich doch mal reingelinst und bin jetzt natürlich auf Stadturlaub der anderen Art sehr gespannt.

Viele Grüße
Lisa
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 05.02.2011, 09:03 Uhr
Aber gerne doch ... Das Kölsch-Style Ale würde ich gerne probieren!
M`r jönnt sisch ja sonst nix :D
Hab mal in meinem Archiv rumgewuehlt und sogar noch eine Flasche fuer Dich gefunden. Zu irgendwas muessen die ganzen Bierbuddel-Bilder ja gut sein.
Hier kommt Dein Ale:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_DSCN3390.jpg)
Zitat
Fahren muss ich ja heute nicht, oder?
Nee, nur mitfahren.
Da bin ich auch dabei - Stadturlaub im Titel hatte mich ja erst abgeschreckt, aber dann habe ich doch mal reingelinst und bin jetzt natürlich auf Stadturlaub der anderen Art sehr gespannt.
Klasse!
Wenn das im echten Leben mit dem gemeinsamen Hiken nix geworden ist, dann juckeln wir hier wenigstens virtuell zusammen durch Alaska und in Deinem Bericht durch Oregon & Washington.

22.8.2010 Mit dem Boot unterwegs

Am naechsten Morgen traf sich eine sehr verkaterte Truppe zum Brunch im “Prospector”, einem von zwei etwas besseren Hotels in Juneau.
Ein wichtiges Thema war wer denn am Vorabend mit wem nach Hause gegangen ist. Eine Stadt, die wie Juneau so isoliert vom Rest der Welt liegt, hat auch mit 30.000 Seelen sehr viel von einem kleinen Dorf, mit dem entsprechenden Tratsch.
Ich sitze neben Rob, der frueher Fischer war und jetzt Sportlehrer ist und einer der wenigen Bewohner Juneaus die auch in Juneau geboren sind. Sehr viele Leute ziehen fuer eine gewisse Zeit nach Alaska aber dann geht es aber auch wieder weg in den Sueden. So trifft man auch in Juneau Leute aus allen Bundesstaaten aber nur wenig geborene Juneauer.
Dazu zieht es eher Maenner in den hohen Norden, so dass Frauen in Juneau eine grosse Auswahl haben. Allerdings habe ich gehoert: “The odds are good, but the goods are odd”, frei uebersetzt: Quantitaet - ja, aber Qualitaet??? Ein grosses Problem ist wohl auch, dass die meisten Frauen nach ein paar Jahren die Nase voll haben und zurueck in die Lower 48 wollen, wahrend die Maenner dem Leben in Alaska etwas mehr abgewinnen koennen.
Gab wohl entsprechende Diskussionen auch bei Brad und Julie.
Ich unterhalte mich ein wenig mit Rob und er bietet mir und ein paar anderen an, am Nachmittag mit seinem kleinen Boot ein wenig rauszufahren. Da sag ich natuerlich nicht nein.
Als ich bei Rob auflaufe und er meine Leder-Wanderschuhe sieht, guckt er mich ganz mitleidig an und fischt ein paar alte Gummistiefel aus dem Schrank. Fuer eine Bootstour sicher die bessere Wahl und sie passen mir auch einigermassen. Sowieso laeuft die ganze Stadt in den gleichen braunen Gummistiefeln der Marke Xtra Tuf herum, weshalb sie auch den Spitznamen Juneau Sneakers bekommen haben.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7130.jpg)
Nachdem wir an der Tanke Sprit fuer das Auto, das Boot und die Insassen gekauft haben, geht es mit dem Boot im Schlepptau ueber die Bruecke nach Douglas Island. Am Nordende der Insel befindet sich eine Boat Ramp wo wir das 7m Alu-Boot zu Wasserlassen. Mit 6 Leuten plus Rob wird es etwas eng an Bord aber ich setze mich freiwillig auf den Cooler. Direkt an der Quelle.
Dann geht es los. Erst heute wird mir klar, wieviel Glueck Julie und Brad mit ihrer Hochzeit hatten, denn es liegt eine dicke Wolkendecke ueber der Stadt aus der immer mal wieder einige Tropfen fallen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7124.jpg)
Der Mendenhall Gletscher scheint aus den Wolken zu kommen, so tief haengen sie.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7099.jpg)
Kaum das wir auf dem Wasser sind werden die Angeln ausgeworfen. Der Coho Run liegt in den letzten Zuegen, aber dafuer sind die Pink Salmon in Massen unterwegs. Aber wenn es ans Angeln geht bin ich sowieso sowas wie ein schwarzer Kater der am Freitag den 13. unter der Leiter durchlaeuft und dabei einen Speigel zerdeppert. Das heisst, wenn ich an Bord bin, dann wird nix aber auch gar nix gefangen und so beisst auch diesmal nichts.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7139.jpg)
Wir passieren ein Seezeichen auf dem ein reichlich zerzauster Weisskopfseeadler hockt als Rob ploetzlich das Boot in eine Kurve legt, Gas gibt und uns auftraegt die Angelleinen einzuholen. Er hat einen Buckelwal blasen sehen und will versuchen etwas naeher heranzukommen. Ich sehe die Fontaene auch noch einmal bevor der Wal abtaucht. Leider hat der Wal andere Plaene und legt unter Wasser eine ganze Strecke zurueck bevor er wieder weit von unserem Boot entfernt hochkommt. Schade, es bleibt also bei dem Blick aus der Entfernung.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7145.jpg)
Inzwischen haben wir uns Admiralty Island genaehert. Die Insel ist eine der drei grossen ABC-Inseln (Admiralty, Baranof & Chichagof) im Alexander Archipel vor der Kueste Suedostalaskas und ist der am dichtesten besiedelte Flecken Erde auf der ganzen Welt...

…was Braunbaeren (Grizzlies) angeht. Auf dieser Insel leben mit etwa 1600 Tieren mehr Braunbaeren als in den kompletten Lower 48, was ihr bei den Tlingit Indianern den Namen Kootznoowoo - Baerenfestung und bei den Russen die Bezeichnung Ostrow Kutsnoi - Insel der Angst einbrachte.
Und auf der angsteinfloessenden Baerenfestung steuern wir nun die Muendung eines Flusses an, der den Namen Bear Creek traegt. Also wenn ein Fluss auf dieser Insel diesen Namen traegt, dann ueberracht es wenig das Rob meint, dort waere die Chance nicht schlecht, Baeren beobachten zu koennen. Vom Boot aus sehen wir keinen, so beschliessen wir anzulanden. Der Anker wird geworfen und wir waten durch das seichte Wasser an Land. Und fuer Leute ohne Juneau Sneakers gibt es wie in Helgoland einen kostenlosen Shuttle-Service zwischen Boot auf Reede und der Insel.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7155.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7214.jpg)
Um das Boot herum sehen wir Schwaerme von Fischen, die Pink Salmon auch Humpies genannt sind auf dem Hoehepunkt ihres Runs. Die Humpies sind zusammen mit dem Chum Salmon sowas wie die haesslichen Stiefschwestern der edlen Chinook, Coho und Sockeye Lachse, die in jeder Beziehung in aller Munde sind. Dabei sind die Humpies die am haeufigsten vorkommende Lachsart in Alaska. Sie haben allerdings eine seltsame Angewohnheit, sie ziehen nur jedes zweite Jahr so dass es immer ein Jahr ohne Humpie Run gibt. Den Baeren ist es egal, die snacken jede Art von Lachs weg. Wir koennen die Fische dabei beobachten, wie sie sich das flache Flussbett hochkaempfen. In flachen Mulden laichen sie ab und dann sterben sie, so dass am Ufer des Flusses viele tote Fische liegen. Nicht wenige haben aber auch verraeterische Krallenspuren, so dass auch ohne genauere Obduktion der Verdacht eines gewaltsamen Todes aufkommt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7178.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7174.jpg)
Nur die Taeter lassen sich leider nicht sehen. Es wird kurz ueberlegt ob wir am Fluss entlang weiter gehen sollen, aber Rob ist das sichtlich unangenehm. Baeren koennen drei Dinge schlecht ab, wenn man sie erschreckt, wenn man mit ihren Luetten spielt und wenn man sich zwischen sie und ihr Mittagessen stellt. Dann werden sie unleidlich und das will man eher vermeiden. Das Problem ist eigentlich ziemlich offensichtlich: Fische im Fluss, Baeren im Wald und wir dann am Ufer dazwischen. Rob sagt wenn er jetzt eine Wumme oder wenigstens ein Pfefferspray dabei haette, wuerde er das nochmal ueberlegen, aber so...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7171.jpg)
Er ist derjenige der sich auskennt und damit ist die Sache klar. Ich schlage vor noch ein wenig zu warten, vielleicht hatten die Baeren ja gestern auch einen langen Abend und sind noch in der Falle. Das stoesst ob des Pisselwetters auch nur auf maessige Begeisterung. Schliesslich beschliessen wir noch ein wenig zu angeln und zu hoffen das noch ein Baer aufkreuzt. Da ich etwas weiter weg beim Baerenbach bin, sind die Angler erfolgreich und ziehen zwei Lachse aus dem Wasser. Da ich aber noch in Rufweite bin wirkt der Fluch noch ein wenig, sind es beides Fische, die ihren Koerper schon auf das bevorstehende Laichen umgestellt haben, was sie ungeniessbar macht. Einer kommt wieder zurueck, der andere soll Krebskoeder werden.
Ohne Lachsfilet oder Baerenfotos verlassen wir die Baerenfestung und machen uns auf den Rueckweg. Ich habe das Gefuehl Rob ist genauso enttaeuscht wie ich, dass wir keinen Baeren gesehen haben. Er wollte uns da wirklich etwas Tolles praesentieren und die Chancen einen Baeren zu sehen sind dort auch sehr hoch. Aber sehr hoch ist nun mal nicht 100%.
Auf dem Weg zurueck gucken wir noch nach Rob’s Crabpots. Immerhin da haben wir etwas Glueck und holen drei fette Dungeness Crab aus dem Wasser. Wider besseres Wissen hatten ich auf King Crabs gehofft, deren Beine ich bisher nur vorher tiefgefroren gegessen habe und zumindest bei Dungies ist frisch und gefroren ein echter Unterschied. King Crabs werden weiter im Norden in der Bering See gefangen, aber eine haette sich ja aus Versehen mal nach Suedostalaska verirren koennen.
Der frisch gefangene Humpie wird zerlegt und kommt in die Crabpots, die dann wieder ausgeworfen werden. Ich war uebrigens sehr beruhigt zu sehen, dass die rauhen Kerle aus Alaska zum Teil den selben Billig-Crabpot vom Grabbeltisch verwenden wie ich. Liegt das also zumindest schon mal nicht an meinem Crabpot, dass ich immer so wenig fange.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7234.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7237.jpg)
Das Wetter wird immer dunkler, so dass wir uns auf kuerzestem Weg zurueck nach Douglas Island machen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7251.jpg)
Hier will Rob den Krebsfang grosszuegig aufteilen. Allerdings weiss ich nicht so Recht was Greg sagt, wenn ich anfange, seine Kueche beim Krebskochen vollzustinken und verzichte daher schweren Herzens auf meinen Teil des netten Angebots.
Rob bringt uns wieder nach Juneau zurueck und wird ganz verlegen als wir ihm alle begeistert fuer die Tour danken auch wenn die Tiere von den Walen ueber die Lachse bis zu den Baeren nicht so recht mitgespielt haben
Fuer den Abend ist Umtrunk bei Karaoke in der Bar des Alaskan Hotel angesagt. Vorher wollen wir noch mit ein paar Leuten im Red Dog Saloon einen Happen essen. Der Red Dog Saloon steht in jedem Reisefuehrer und ist ein Muss fuer jeden Juneau-Besucher. Offenbar ist er kein Muss fuer jeden Juneau-Bewohner, denn wir laufen dort gegen 19:00 auf und bekommen gesagt, dass “Last Orders” schon durch sind. Wie bitte??? Ich mein, man ist ja gewohnt, dass Bars und Kneipen in den USA oft zumachen wenn sie in Deutschland erst aufmachen aber 19:00???
Ein kurzer Blick zum benachbarten Hafen bringt Aufklaerung: dort macht gerade der letzte Kreuzfahrer die Leinen los und nimmt die ganze Kundschaft mit. Fuer die paar Leute aus Juneau lohnt es sich offenbar nicht den Saloon offen zu halten und dann macht man eben schon um 19:00 dicht.
Wir gehen stattdessen auf Fish und Chips zum “Hangar” am Hafen, in dem dereinst Alaska Airlines gegruendet wurde und wo dementsprechend viele Flugzeugmodelle etc. von der Decke haengen, bevor wir dann fuer den Rest des Abends im Alaskan Hotel auflaufen und allen von den riesigen Lachsen erzaehlen, die wir gefangen haben, und Rob mit ordentlich Freibier versorgen.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 05.02.2011, 19:41 Uhr
Schicke Gummistiefel!  :wink:
Ein sehr interessanter Bericht und sehr unterhaltsam geschrieben.
LG Silvia
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Marterpfahl am 05.02.2011, 21:40 Uhr
Bin ein heimlicher Mitfahrer.

Gab es bei den Gummistiefeln auch die Marke "Mudder Flodder"?   :shock:

Die Landschaft (das Stadtgebiet und Umgebung) hat irgendwie etwas dramatisches.
Bei den langen Treppen zu den Häusern könnte man auf die Idee kommen, ein Klavier
anliefern zu lassen. (http://smileyjungle.com/smilies/music0.gif) (http://smileyjungle.com) (http://smileyjungle.com/smilies/sad7.gif) (http://smileyjungle.com)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Kauschthaus am 05.02.2011, 22:38 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_62734_10150261432535037_508655036_15026534_1812786_n.jpg)


Ein unglaubliches Bild.  :verneig: Wenn das bekannter würde, wäre Las Vegas als Heiratslocation absolut out.  :lol:

Viele Grüße, Petra

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 06.02.2011, 08:23 Uhr
Ein unglaubliches Bild.  :verneig: Wenn das bekannter würde, wäre Las Vegas als Heiratslocation absolut out.  :lol:
Stimmt. Ziehe ich Las Vegas auf jeden Fall vor
Wobei ich sagen muss, dass eigentlich alle amerikanischen Hochzeiten, zu denen ich eingeladen war, irgendwo draussen in schoener Umgebung stattfanden auch wenn natuerlich nicht jeder einen Gletscher vor der Haustuer hat. z.B.:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/IMG_0900.JPG) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/P1050843.JPG)
Eine spezielle Heiratslocation war das am Mendenhall Gletscher auch nicht unbedingt. Das war eine Picknick-Area mit einem kleinen Shelter, die vom National Forest Service betrieben wird und die man fuer 10$ die Stunde mieten kann. Dann haben die beiden einen Haufen Stuehle dahin gekarrt und ein Bekannter, der eine Lizenz hat (die kann so ziemlich jeder beantragen), hat die Zeremonie geleitet.
War eine schoene Hochzeit!
Da wunder ich mich immer warum Leute viel Geld fuer Hochzeiten in Las Vegas ausgeben, aber die Geschmaecker sind ja zum Glueck verschieden.

Schicke Gummistiefel!  :wink:
Gab es bei den Gummistiefeln auch die Marke "Mudder Flodder"?   :shock:
Diese formschoenen Stiefel sind in den Farben dunkelbraun, dunkelbraun und dunkelbraun erhaeltlich. Lediglich das Sondermodell fuer Flodders Fans wird alternativ auch in dunkelbraun ausgeliefert.
Es laeuft da echt jeder, wirklich jeder mit rum.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Kauschthaus am 06.02.2011, 08:49 Uhr

Diese formschoenen Stiefel sind in den Farben dunkelbraun, dunkelbraun und dunkelbraun erhaeltlich. Lediglich das Sondermodell fuer Flodders Fans wird alternativ auch in dunkelbraun ausgeliefert.
Es laeuft da echt jeder, wirklich jeder mit rum.

Also frei nach Henry Ford "Sie können jede Farbe haben, vorausgesetzt sie ist dunkelbraun".  :lol:

Sehen aber bequem aus, diese Juneau Sneakers.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 08.02.2011, 00:37 Uhr
23.8.2010 In den Sumpf

Ueberall in den Waeldern um bzw. in  Juneau unterhalten sowohl der National Forest Service als auch die Alaska State Parks diverse kleine Cabins in denen man guenstig uebernachten kann.
Julie und Brad haben fuer Leute aus ihrer Hochzeitsgesellschaft die Cowee Meadows Cabin im Norden von Juneau fuer eine Nacht reserviert.
Die Cabin liegt in der fuer Suedost Alaska typischen Muskeg-Sumpflandschaft im Bridget Point State Park und ist ueber einen zweieinhalb Meilen langen Trail erreichbar.
Ich habe inzwischen meine erste wichtige Alaska Lektion gelernt, packe meine ledernen Wanderschuhe weg und gehe Souvenir-Shopping. Was waere ein tolles Mitbringsel aus Juneau? Etwas was typisch fuer die Gegend ist, was nicht im Regal verstaubt, was eventuell auch einen praktischen Nutzen hat und allzu teuer muss es ja auch nicht unbedingt sein, die Juwelen ueberlasse ich gerne den Kreuzfahrern.
Die Loesung: ein paar Original Juneau-Sneakers, die dann auch gleich am selben Tag eingewei(c)ht werden koennen.
@sil1969 und marterpfahl: ab jetzt also Vorsicht mit despektierlichen Kommentaren ueber die Steifel
Sehen aber bequem aus, diese Juneau Sneakers.
Wie normale Gummistiefel, aber das Material ist dicker, dadurch sitzen sie etwas fester und vor allem sie haben eine ordentliche Profilsohle, was echt angenehm ist.

Ingesamt zwoelf Leute sind dabei und wir treffen uns alle bei Brad und Julie. Einige brauchen Schlafsaecke andere brauchen Iso-Matten, die Verpflegung will geregelt werden,...
Als wir endlich loskommen gehe ich jede Wette ein, dass wir in dem Chaos bestimmt irgendwas vergessen haben, aber wir sind ja nur fuer eine Nacht unterwegs.
Wir fahren die Strasse. Die Strasse (the Road) ohne weitere Angaben ist in Juneau eine absolut uebliche und eindeutige Wegbeschreibung, denn es gibt nur eine Strasse, die aus Juneau hinausfuehrt und das ist der Glacier Highway der von Juneau aus nach Norden fuehrt und dort irgendwann aufhoert. Alle Wege fuehren nach Rom und keiner nach Juneau. Aufgrund seiner abgelegenen Lage ist Juneau nicht an das restliche Strassennetz in Kanada und Alaska angeschlossen und kann nur per Boot oder Flugzeug erreicht werden.
Daher wundert mich die riesige Baustelle, die irgendwo in der Pampa “the Road” in einen richtigen Highway verwandelt. Auf Nachfrage erzaehlt mir Julie von einem Projekt die Strasse fuer eine geschaetzte halbe Milliarde Dollar Baukosten durch unwegsamstes Gelaende weiter Richtung Skagway und Haines zu bauen. Zusaetzlich zu den Baukosten kaemen noch immense Unterhaltskosten, so dass das Projekt noch nicht sicher ist. Aber man hat sich sicherheitshalber schon Mal Foerdergelder gesichert, um die Qualitaet der bestehenden Strasse zu verbessern. Egal ob die Erweiterung gebaut wird oder nicht.
Ich merke taktvoll an, dass das eine Menge Holz ist, um ein Kaff von 30.000 Einwohnern an das Strassennetz anzubinden. Julie grinst nur sarkastisch und erklaert mir, dass auf dem letzten Ende vor Skagway der Katzehin River ein Gletscherfluss ueberquert werden muesste  was wohl technisch so gut wie unmoeglich ist. Also auch nach dem Riesenprojekt waere Juneau immer noch nicht an das Strassennetz angeschlossen nur der Faehrhafen wuerde von Auke Bay aus nach Norden verlegt und somit wuerde lediglich die Fahrfahrt von Haines oder Skagway nach Juneau kuerzer werden. Da die Strasse auch noch ein landschaftlich schoenes Gebiet, in dem viele Tiere leben, durchschneiden wuerde, haelt Julie das ganze Vorhaben fuer absoluten Irrsinn.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7271.jpg)
So oder so der Trailhead fuer die Wanderung zur Cabin ist schon jetzt per Auto erreichbar, denn er liegt direkt an “the Road” im Bridget Point State Park.
Nachdem keiner seinen Rucksack vergessen hat und alle ihre Schuhe dabei haben geht es los. Das erste Stueck durch den Wald geht ziemlich langsam voran, was vor allem an den Blaubeerbueschen an beiden Seiten des Weges liegt, die alle verkostet werden wollen. Schmackhaft!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7276.jpg)
Dann erreichen wir die von vielen kleinen Wasserlaeufen durchzoegene Sumpflandschaft. Der Trail fuehrt eigentlich aussen herum, aber Julie behauptet, dass es auch einen Weg mittendurch gibt. Seit sie mal mitten im Industriegebiet wandern wollte, weil sie sich zwischen der Insel auf der die Industrieanlagen waren und einer anderen landschaftlich deutlich schoeneren Insel mit aehnlich klingenden Namen vertan hatte und dann verzweifelt rumtelefonierte, ob jemand wuesste wo zwischen den Hallen und Kraenen denn der Trail zu finden waere, ist die Gute nicht unbedingt als Pfadfinderin bekannt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7309.jpg)
So ziehen wir denn in den Sumpf und ich bin sehr dankbar fuer meine neuen Juneau Sneakers. Wir muessen so einige Male umkehren und laufen Schlangenlinien quer durch das Feuchtgebiet. Interessant ist es trotzdem und da wir ja nur gut zwei Meilen zu bewaeltigen haben tut ein Umweg nicht weiter weh.
Wir sind offenbar auch nicht die einzigen im Sumpf.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7313.jpg)
Baeren moegen Beeren.
Leider bekommen wir auch diesmal den Teddy mit der gesunden Verdauung nicht  von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Ich bekomme langsam den Verdacht, es gibt gar keine Baeren in Alaska.
Inzwischen sind wir so in den Wicken, dass nicht nur ich das Vertrauen in Julies Wegkenntnis verloren habe. Sie selber tut es auch. Als wir dann aber an dieser “Bruecke” ankommen, die ganz offenbar darauf hinweist, dass wir uns auf einer Art Pfad befinden muessen auch wenn es nicht so aussieht, ist sie wieder voll obenauf.
Nun duerfen alle Mitleser kurz raten wer hier auf den Baumstaemmen aus Juneau und wer aus New York kommt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7303.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7305.jpg)
Ich gebe zu das war einfach, man erkennt es an den Gummistiefeln: das inzwischen wohlbekannte Flodder-Modell in dunkelbraun repraesentiert die neueste Mode auf den Catwalks von Juneau, wahrend die schicken Bog Boots mit dem neckischen Bluemchenmuster wahrscheinlich auf der 5th Avenue in Manhattan erstanden wurden.
Wider erwarten findet Julie einen Weg aus dem Sumpf heraus und wir kehren auf den regulaeren Trail zurueck, der allerdings auch nicht gerade eine Trockensavanne ist.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7320.jpg)
Dann ist aber auch bald die Huette erreicht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7328.jpg)
Da es noch eine Weile hin ist bis zum Abend gehe ich mit ein paar anderen noch einen kurzen Weg bis zum Strand. Der Pfad ist eine Reihe von Brettern die auf kleinen Querbalken ruhen. Sehr angnehem und wahrscheinlich die einfachste Art den Trail einigermassen gangbar zu halten. Man muss nur etwas aufpassen, auf dem feuchten Holz nicht auszurutschen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7334.jpg)
Der Strand liegt an einer Bucht von der aus man einen tollen Blick auf die Berge der Umgebung hat, die sich alle einen vornehmen Schleier aus Wolken gegoennt haben. Als ich an diesem einsamen Strand stehe habe ich das Gefuehl: ja, das ist so wie ich mir Alaska vorgestellt habe und ich mag gar nicht wieder weg.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_STA_7338_stitch.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7378.jpg)
Irgendwann geht es dann aber doch zurueck zur Huette, wo inzwischen - wie beim chaotischen Packen schon befuercht - ein Problem aufgetaucht ist. Neben einem neuen Kocher gab es auch einen Topf als Hochzeitsgeschenk und beides sollte auf der Tour eingeweiht werden. Der Kocher funktioniert wunderbar und der Topf war bei naeherem Hinsehen eine Plastikschuessel. Zum Nudelkochen ueber offener Flamme nicht unbedingt die erste Wahl. Da wir nicht knapp an Kochern waren wurde in Ermangelung von Toepfen am Ende sogar im kleinen Teepott noch Pasta gekocht. Und zum Servieren hatten wir ja eine schoene Plastikschuessel ;-)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7395.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7401.jpg)
Was solls, wir sind satt geworden und mit den Getraenken gab es keine Probleme und so sind wir dann im Sumpf versumpft.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7421.jpg)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 08.02.2011, 00:52 Uhr

Das war aber wieder mal ein sehr ausgefallener Tag :daumen: Einfach nur toll!

Die Bretter im Sumpf erinnern mich an den Alaka'i Swamp Trail, nur der Berg im Hintergrund passt nicht dazu :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 08.02.2011, 10:17 Uhr
Wunderschön!! .... Und ich werd immer neidischer auf diese Juneau Sneaker!! Ich glaube, die würden diesen Winter hier auf der Hundewiese reisenden Absatz finden, wo wir regelmäßig im Schlamm versinken.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Stefanie_GZ am 08.02.2011, 10:57 Uhr
Tolle Eindrücke aus Alaska.

Aber die Stiefel..dabei gibt es die doch in allen Farben und Mustern, das wäre da wohl eine Marktlücke.  :D :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 08.02.2011, 21:54 Uhr
Die Bretter im Sumpf erinnern mich an den Alaka'i Swamp Trail, nur der Berg im Hintergrund passt nicht dazu :wink:
Vom Alaka'i Swamp Trail hatte ich noch nie was gehoert, obwohl ich aufgrund der Tatsache, dass er so ein komisches Apostroph im Namen hat und Angie ihn erwaehnt, schon einen Verdacht hatte, wo er sich in etwa befinden koennte.
Ich habe mal in der bekannten Suchmaschine ein paar Bilder angesehen, der Trail mit den Brettern sieht wirklich sehr aehnlich aus. Und die Gegend scheint ja zummindest vom Niederschlag her mit Juneau vergleichbar zu sein, auch wenn der Regen dort wohl etwas waermer ist.
Wunderschön!! .... Und ich werd immer neidischer auf diese Juneau Sneaker!! Ich glaube, die würden diesen Winter hier auf der Hundewiese reisenden Absatz finden, wo wir regelmäßig im Schlamm versinken.
Aber die Stiefel..dabei gibt es die doch in allen Farben und Mustern, das wäre da wohl eine Marktlücke.  :D :D
Ich sehe schon, die Stiefel haben es Euch genauso angetan wie mir. :wink:
Irgendwelche Gummistiefel gibt es natuerlich in allen Farben und sogar mit rosa Punkten, aber ich habe noch einmal auf der Website von XtraTuf (http://www.xtratufboots.com/Pages/default.aspx) nachgesehen, diese extra dicken Stiefel mit Profilsohle, die ich so noch von keinem anderen Hersteller gesehen habe, kann man dort zwar alternativ auch mit Stahlkappe bekommen, mit Fuetterung oder in drei verschiedenen Schaftlaengen aber die Farboptionen beschraenken sich auf dunkelbraun mit hellbraunen Applikationen. Und das selbst bei den Kinderschuhen. Ich habe auch auf der Tour sehr viele Gummistiefel aber keine andere Farbe gesehen. Vielleicht brauchen die echt Marketingnachhilfe von Dir, Stefanie. Oder villeicht ist die Message: das sind Schuhe fuer harte Kerle (&Frauen), denen die Farbe egal ist.;-)

Und ich komme jetzt ehrlich gesagt gerade nicht so ganz darueber hinweg, dass da eine Blonde im luftigen Sommerkleid auf der Webseite mit ihren Gummistiefeln posiert. Ist das wohl Ernst gemeint oder brilliante Selbstverarschung?
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 08.02.2011, 22:59 Uhr
Vom Alaka'i Swamp Trail hatte ich noch nie was gehoert, obwohl ich aufgrund der Tatsache, dass er so ein komisches Apostroph im Namen hat und Angie ihn erwaehnt, schon einen Verdacht hatte, wo er sich in etwa befinden koennte.
Ich habe mal in der bekannten Suchmaschine ein paar Bilder angesehen, der Trail mit den Brettern sieht wirklich sehr aehnlich aus. Und die Gegend scheint ja zummindest vom Niederschlag her mit Juneau vergleichbar zu sein, auch wenn der Regen dort wohl etwas waermer ist.

Der Alaka'i Swamp ist das größte Hochmoor der Welt. Es befindet sich auf der Hawai'i-Insel Kaua'i in der Alaka'i Wildernis Preserve.

Hier Fotos, als wir den Trail 2007 liefen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/IMG_2611.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/IMG_2629.JPG)

Und hier vom Heliflug letztes Jahr:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/IMG_5009.JPG)

Die Stege wurden erst 1998 errichtet, bis dahin war das Gebiet praktisch unwegsam. Sämtliches Material hat ein uns gut bekannter Pilot mit seinem Heli geliefert. Ein uns ebenfalls gut bekannter Mann vom DLNR hat mit zahlreichen Gefangenen, die für diese Tätigkeiten frei bekamen, an der Errichtung der Stege gearbeitet. Wenn man den Trail in voller Länge gelaufen ist, hat man eine ungefähre Ahnung, wieviel Arbeit das gewesen sein muss.

Dies war ein kleiner Ausflug, ich hoffe, du und andere User entschuldigen mein kurzes OT, jetzt wieder zurück zu deinem Reisebericht :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Marterpfahl am 09.02.2011, 09:19 Uhr
Dies war ein kleiner Ausflug, ich hoffe, du und andere User entschuldigen mein kurzes OT, jetzt wieder zurück zu deinem Reisebericht :wink:
LG, Angie

Detaillierte Auskünfte können nie schaden, Angie.
Zudem  hat "Nordlicht" dazu beigetragen, dass wir jetzt wissen, dass es außer bei den Flodders noch andere Einsatzgebiete ( auch sinnvollere) für diese doch bei uns etwas ein Schattendasein fristende Fußbekleidungen gibt.

Trotzdem haben diese Schuhe irgendwie einen bestimmen "Charme". (http://smileyjungle.com/smilies/confused15.gif) (http://smileyjungle.com)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 09.02.2011, 18:30 Uhr
Zudem  hat "Nordlicht" dazu beigetragen, dass wir jetzt wissen, dass es außer bei den Flodders noch andere Einsatzgebiete ( auch sinnvollere) für diese doch bei uns etwas ein Schattendasein fristende Fußbekleidungen gibt.
Na dann will ich mal wieder aus dem "Einsatzgebiet" berichten:

24.8.2010 Raus aus dem Sumpf

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7425.jpg)
Nachdem wir alle ausgeschlafen haben und muntermachende Heissgetraenke zum Fruehstueck genossen haben, werden die Sachen gepackt und wir brechen auf. Der groessere Teil der Gruppe geht direkt zurueck zu “the Road” waehrend ich mit drei anderen noch einen nahen See besuchen will. Da wir die kleinere Truppe sind bekommen wir das Baerenspray. Als ob es in Alaska Baeren gibt....  8)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7441.jpg)
Der Weg zu dem See fuehrt durch ziemlich dichten Wald. Die Vegetation erinnert sehr an den Regenwald im Nordwesten, was eigentlich nicht weiter ueberrascht, da das Klima doch recht aehnlich ist. Habe vor ein paar Tagen eine frustierte Nachricht von Brad gelesen, dass mit Ski fahren nix ist, da es viel mehr regnet als schneit. Soviel zum Thema eiskaltes Alaska.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7449.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7447.jpg)
Der See ist dann nichts weiter besonderes: ein kleiner See im Wald eben. Aber die Reflexionen auf der ruhigen Wasseroberflaeche schaffen eine schoene Stimmung, so dass sich der Abstecher auf jeden Fall gelohnt hat.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7456.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7462.jpg)
Auf dem Weg zurueck holen wir noch schnell unsere Sachen an der Huette ab bevor es dann zurueck zum Trailhead geht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7505.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7500.jpg)
Da wir keine “ortskundige Fuehrerin” dabei haben gehen wir aussen um den Sumpf herum und sind ziemlich schnell zurueck am Auto. Muessig zu erwaehnen, das Baerenspray brauchen wir natuerlich nicht. Wir sehen noch nicht einmal Baerenhaufen. *frust*
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7510.jpg)
Der Weg zurueck nach Juneau fuehrt entlang des Lynn Canal hinter dem die Berge der Chilkoot Range aufragen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7523.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7524.jpg)
Eine tolle Aussicht! Ich schlage vor den Theresienschrein, der auf einer kleinen Halbinsel im Lynn Canal liegt, zu besuchen, aber die anderen drei haben Schmacht und wollen lieber dem heiligen Nikolaus, dem Schutzheiligen der Fischer bei Fish und Chips gedenken als der heiligen Theresa, die uebrigens  fuer Gaertner zustaendig ist.
Alle Leute aus Juneau waren sich einig, die besten Fish & Chips am Ort hat die Sandbar und da das in Juenau was heissen will, steuern wir den Laden an. Da ist erstmal viel Vertrauen gefragt, denn das ist eine ziemlich fertige Klitsche in der Naehe des Flughafens und das Publikum im Laden, das offenbar schon zum festen Inventar gehoert, sieht eher so aus als ob ihnen die Qualitaet der Speisen ziemlich egal ist, solange das Bud Light nur kalt genug ist. Aber die Fish & Chips toppen wirklich noch die schon sehr guten im “Hangar” in Downtown. Hervorragend! Da haben selbst die New Yorker nix mehr zu meckern. Bessere Fish & Chips kriegen die in Manhattan auch nicht.
Zurueck in Juenau ist fuer mich Umzug angesagt. Da eine Menge Gaeste inzwischen den Rueckflug angetreten haben, sind Schlafplaetze bei Brad und Julie im Haus freigeworden und ich verabschiede mich mit einem Dankeschoen von Greg, bei dem ich die ersten Tage gewohnt habe.
Am Abend wird dann noch in Auke Bay am Strand gegrillt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7540_1_2.jpg)

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anne05 am 09.02.2011, 19:55 Uhr
Hach ... das ist ja richtig schön in Alaska ...  :)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 10.02.2011, 12:55 Uhr
Hach ... das ist ja richtig schön in Alaska ...  :)

Das finde ich auch!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 11.02.2011, 08:31 Uhr
Hach ... das ist ja richtig schön in Alaska ...  :)

Das finde ich auch!
Dann waeren wir ja schon zu dritt  :wink:

Was meinen Bericht angeht habe ich mich entschieden, die naechsten drei Tage in jeweils zwei Teilen hier zu praesentieren. Zum einen habe ich mit einer guten Woche nur eine relativ kurze Reise und kann so den Bericht etwas strecken und zum anderen fiel es mir bisher schon nicht leicht, die Anzahl der Fotos am Tag auf zumindestens irgendwas in der Naehe von 12 zu beschraenken. In den naechsten Tagen waere das eine echte Qual und da moechte ich gerne ein paar mehr Bilder zeigen ohne aber die Zahl der Bilder pro Bericht zu hoch werden zu lassen.
Daher gibt es also heute nur den ersten Teil des naechsten Tages:

25.8.2010 (Teil I) Mit dem Kajak in die Berners Bay

Julie kennt ihre Familie und Brad hat sie kennengelernt, daher war beiden klar: spaetestens drei, vier Tage nach der Hochzeit muessen wir fliehen oder es kommt zu ernsthaften Familiendramen und so wurde eine zweitaegige Kajaktour in die Berners Bay im Norden Juneaus geplant. Da das noch nicht die Hochzeitsreise sein sollte (die fuehrte die beiden drei Monate spaeter nach Machu Picchu) durften ich und noch jemand anders die traute Zweisamkeit stoeren. Wir wurden eingeladen mitzukommen und da habe ich natuerlich auch nicht nein gesagt.
Da Brad lange Zeit als Tourguide fuer Rafting- und Kajaktouren gearbeitet hat und einen Kajakverleih in Juneau mitgegruendet hat, steht natuerlich eine breite Auswahl an Booten zu unserer Verfuegung. Da er aber schon ein paarmal bei anderer Gelegenheit mein Boot geliehen hat, besteht Brad darauf, dass ich sein eigenes Kajak nehme, worauf ich mich natuerlich entsprechend geehrt fuehle. Im persoenlichen Alaska-Tourguide-Boot unterwegs, wenn das man nix ist. Die Boote kommen aufs Dach und die Ladeflaeche von Brads Truck wurde mit allem moeglichen Krams vollgepackt, den man fuer so eine Tour unbedingt oder vielleicht oder gar nicht braucht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7558.jpg)
Dann geht es so weit weg von Juneau und der Familie wie moeglich und das ist das “End of the Road”, wo die Strasse 36 Meilen noerdlich von Juneau an einem Parkplatz mit einer kleinen Bootrampe endet.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7895.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7561.jpg)
Wir beladen die Boote mit allem wichtigen und weniger wichtigen Kram und dann kann es los gehen.
Die Rampe liegt an der Echo Cove einer kleinen Bucht, die von der Berners Bay durch eine kleine Sandbank abgetrennt ist.
Um zu verstehen warum das ein Problem sein kann, muss man sich mal kurz mit den Tiden beschaeftigen. Waehrend der durchschnittliche Tidenhub im Ozean bei etwa einem Meter liegt, betraegt er in der Echo Cove am Ende diverser Kanaele und Meeresarme, die wie Trichter wirken, ueber 6m. Fuer 6m Hoehenunterschied im Meeresspeigel muss eine Menge Wasser in die Cove rein- und wieder rausfliessen und da moechte man nicht an der schmalen Stelle am Eingang sein, wenn das Wasser gerade am reinfliessen ist. Da kann man genauso gut versuchen einen Wasserfall hochzupaddeln. Naja fast. Da wir mit dem Hochwasser gegen Mittag eingesetzt hatten, gab es da aber keine Probleme. Ein paar Stunden spaeter mit dem ablaufenden Wasser waere es eine ganz gemuetliche Angelegenheit geworden mit der Stroemung rauszufahren, aber man will sich ja auch ein bisschen bewegen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7564.jpg)
Brad und Julie hatten ein Doppelkajak. In so einem Boot muss man den Paddelrythmus ein wenig aufeinender abstimmen und man sollte sich auch ueber das Ziel der Reise einig sein. Die aus dieser Situation haeufig entstehende "intensive" bootsinterne Kommunikation hat dazu gefuehrt, dass ein Zweierkajak auch “Divorce Boat” genannt wird. Es entbehrt also nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet die Frischverheirateten im Scheidungsboot sitzen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7587.jpg)
Mein Boot eignet sich - wenig ueberraschend - hervorragend zum Kajakfahren und gar nicht gut zum Fotografieren. Ich konnte zwar eine kleine wasserdichte Box fuer die Kamera schnorren, aber hatte keine Befestigung fuer den Rumpf oder die Spritzdecke, so dass die Kiste zwischen meinen Fuessen landet. Da ist sie warm und trocken, aber ein Foto erfordert folgenden Arbeitsgang: Schwung holen und Boot zum Motiv ausrichten, Paddel quer legen, Spritzdecke (wenn moeglich nur vorne) aufziehen, nach der Box grabbeln, die Verschluesse oeffnen, die Kamera entnehmen, hoffen dass das Motiv noch einigermassen geradeaus ist, denn fuer Aufnahmen zur Seite oder gar nach hinten war das Boot doch verdammt kippelig, Foto machen, Kamera in die (nicht passende) Schaumstoffform druecken, Box verschliessen und im Fussraum deponieren, Spritzdecke wieder zupfriemeln, Paddel nehmen und versuchen die anderen wieder einzuholen.
Unnoetig zu sagen, dass so einiges auf der Tour unfotografiert blieb.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7612.jpg)
Nachdem wir die Sandbank passiert haben, sind waren wir draussen auf der Berners Bay, die aber wie die Echo Cove auch sehr ruhig ist. Mehr wie ein See und kein Meeresarm.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7623.jpg)
Ja und dann winkt Brad ploetzlich ganz aufgeregt und zeigt zum Ufer: ein Schwarzbaer war durch die Buesche an den Strand getappst und guckte sich dort in aller Ruhe um. Wir haben die perfekten Beobachtungsplaetze, da wir uns von der Wasserseite ruhig naehern koennen ohne den Baeren allzusehr aufzuschrecken. Aus gegebenen Anlass kommt die Frage auf, wie gut Baeren eigentlich schwimmen koennen. Die seien wenig elegant im Wasser, wie Hunde, meint Brad. Julie findet etwas besorgt das Hunde doch eigenlich ganz gut schwimmen koennen. Zur Not kriegen die Baeren dann eben das Paddel ueber den Kopf wenn sie zu nah ans Boot ranschwimmen, meint Brad grinsend. Er hat seinen Spass. So gucken der Baer und wir uns dann in aller Ruhe an und irgendwann ziehen wir dann beide unserer Wege. Mein erster Alaska-Baer!!!!!  :rollen: Und dann auch noch von so nah.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7604.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7603.jpg)

Ausserdem gibt es jede Menge Weisskopfseeadler zu sehen, was fuer die Leute aus Alaska etwa so spannend ist wie fuer Kieler eine Moewe. Waehrend wir also alle in Ruhe eine ganze Zeit den Baeren beobachtet haben, bin ich der einzige der auch fuer Adler bremst.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7631.jpg)
Wenn ich dann auch noch die Fotoprozedur einleite in der Hoffnung das der Vogel solange stillhaelt bis ich mit meinem Geroedel fertig bin, dann sind die anderen beiden Boote nur noch kleine Punkte am Horizont und ich darf ordentlich reinhauen. Aber mir gefallen die Adler so gut, dass es mir das Wert ist.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7640.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7633_%282%29.jpg)
Nach etwa zwei Stunden erreichen wir eine kleine Bucht und was uns da erwartet, berichte ich Anfang der naechsten Woche in Teil II dieses Tages.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 11.02.2011, 10:32 Uhr
Danke für das für die Adler Bremsen!!! :-)) Sind tolle Bilder geworden - du hast sicher mehr gemacht, oder? Gut, dass du den Thread getrennt hast und zwei eingestellt hast. Und ich ertrag die Spannung ja kaum bis nächste Woche!!

Die Bärenbeobachtung ist natürlich auch klasse - aber ich habs mehr mit Vögeln und für mich ist der Adler was besonderes. Ich glaube, wenn ich in USA keinen sehe diesen Sommer bin ich entäuschter als wenn ich keinen Bären zu Gesicht kriege.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 11.02.2011, 12:21 Uhr
Hallo,
so stelle ich mir Alaska vor! Toll finde ich, dass du einen Tagesbericht teilst  - das gibt mehr von diesen tollen Bildern. Das hat doch gut geklappt vom Kajak aus mit dem Fotografieren! Der Schwarzbär ist klasse.
Gut ist auch, wenn man Freunde oder Familie in dem jeweiligen Land hat. Da kriegt man doch irgendwie noch mehr mit.
LG Silvia
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Lisa78 am 11.02.2011, 20:14 Uhr
Hallo!

Oh, was sind das schöne Bilder, besonders die Tierbilder (und hier der Bär) haben es mir ja angetan (wobei ich die Meinung teile, dass Hunde durchaus gut schwimmen können, ein wenig mulmig wäre mir Angsthase da auch gewesen)! Wenn Alaska ja nicht so kalt und teuer wäre...

Jedenfalls bin ich auch sehr auf die nächsten Tage gespannt!

Viele Grüße
Lisa
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 12.02.2011, 03:55 Uhr
Danke für das für die Adler Bremsen!!! :-)) Sind tolle Bilder geworden - du hast sicher mehr gemacht, oder? Gut, dass du den Thread getrennt hast und zwei eingestellt hast. Und ich ertrag die Spannung ja kaum bis nächste Woche!!

Die Bärenbeobachtung ist natürlich auch klasse - aber ich habs mehr mit Vögeln und für mich ist der Adler was besonderes. Ich glaube, wenn ich in USA keinen sehe diesen Sommer bin ich entäuschter als wenn ich keinen Bären zu Gesicht kriege.
Ich sehe, was die Adler angeht sind wir zwei uns einig. Die sind wirklich ganz etwas Besonderes. Dann verspreche ich Dir mal, dass ich Dir zuliebe mal ein paar mehr Adlerbilder raussuchen werde. Obwohl im zweiten Teil dieses Tages habe ich da nur noch ein Bild, aber der folgende Tag war ganz erfolgreich was die Adler angeht, da werde ich mal zu sehen, dass da im Bericht so einige dabei sind.

Hallo,
so stelle ich mir Alaska vor! Toll finde ich, dass du einen Tagesbericht teilst  - das gibt mehr von diesen tollen Bildern. Das hat doch gut geklappt vom Kajak aus mit dem Fotografieren!
Ich zeige ja auch nur die Bilder die was geworden sind. Landschaft war auch kein Problem, aber bei den Tierfotos musste ich schnell sein und die Kamera ruhig halten und beides war etwas schwierig.
Ich habe mich ein paar mal geaergert. Da gab es z.B ein paar Schweinswale, aber bis ich an der Kamera war, waren die auch schon wieder weg. Und bei so einigen Adlerbildern habe ich mir hinterher in den Allerwertesten gebissen. Tolles Motiv, im richtigen Moment abgedrueckt, aber in der Hektik nicht ordentlich scharf gestellt oder nicht ruhig genug gehalten und verwackelt. Da gab es so einige Kandidaten
Hier so ein Fall: wenn das scharf waere, dann waere das eins meiner absoluten Lieblingsbilder, so dynamisch wie er da auf mich zu fliegt. So leicht unscharf wie es ist habe ich es am Ende aber nicht mal im Reisebericht verwendet. *hmpf*
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7641-1.jpg)
Zitat
Gut ist auch, wenn man Freunde oder Familie in dem jeweiligen Land hat. Da kriegt man doch irgendwie noch mehr mit.
Stimmt! So eine Gelegenheit nehme ich immer gerne wahr. Wenn Leute sagen, komm vorbei, dann nehme ich sie beim Wort. Umgekehrt freue ich mich aber auch wenn mich jemand besucht, auch wenn es nicht unbedingt ein sehr guter Freund ist.
Wenn Alaska ja nicht so kalt und teuer wäre...
Du hast ja Recht, aber dann auch wieder nicht.
Was das kalt angeht, da hat EDVM96 ja am Anfang dieses Berichts schon was zu geschrieben. Ich wuerde es mit Skandinavien vergleichen und da habe ich einige sehr heisse Sommer erlebt.
Das Alaska teuer ist hielt Tinerfeno ja auch schon davon ab. Aber sowohl er als auch Ihr habt eine Mietwagentour im Nordwesten hinter Euch und das ist ja auch nicht unbedingt ein Billigurlaub.
Ich denke, wie schon gesagt, dass es Optionen gibt auch in Alaska Urlaub zu machen ohne vorher im Lotto gewonnen zu haben.
Nimm als Beispiel die Kajaktour. Ein absolut einmaliges Erlebnis. Tolle Landschaft, wilde Tiere, was will man mehr. Nicht jeder hat Freunde in Juneau, aber es gibt Kajakverleiher und wenn man eine gewisse Erfahrung beim Paddeln mitbringt - und das ist ja bei Euch der Fall, wenn ich mich Recht erinnere - dann braucht man mit entsprechender Vorbereitung nicht unbedingt einen Guide. Dann zahlst Du irgendwas um 60$ am Tag fuers Boot und 20$ fuer die Nacht in der Huette bzw. wenn Du campst gar nichts.
Natuerlich kannst Du Dich mit dem Floatplane in eine Edel-Cabin fliegen lassen, Dich lecker bekochen und von einem Guide herumfuehren lassen. Das kostet dann aber auch ein halbes Koenigreich und die Tochter zur Frau. Ich denke solche Touren sind sicherlich ihr Geld wert und bieten bestimmt auch einen Mehrwert zur Tour auf eigene Faust. Aber wenn man die Kohle nicht ganz so dicke hat, gibt es eben auch andere Optionen.
Und wenn Du erstmal Outdoors bist, dann hast Du ja kaum noch eine Chance Geld auszugeben.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 12.02.2011, 10:08 Uhr
Hallo Sönke,

nach wie vor ein toller Bericht mit wundervollen Aufnahmen !

Zitat von: Nordlicht
Hier so ein Fall: wenn das scharf waere, dann waere das eins meiner absoluten Lieblingsbilder, so dynamisch wie er da auf mich zu fliegt. So leicht unscharf wie es ist habe ich es am Ende aber nicht mal im Reisebericht verwendet. *hmpf*

Da geht schon noch was.
Nach schnell 30 Sekunden im Gimp sähe das so aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11197/normal_eagle.jpg)

Die Ränder sehen jetzt nicht so toll aus - weil es wirklich ganz schnell (grob) gemacht ist.

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 12.02.2011, 12:53 Uhr
zum anderen fiel es mir bisher schon nicht leicht, die Anzahl der Fotos am Tag auf zumindestens irgendwas in der Naehe von 12 zu beschraenken. In den naechsten Tagen waere das eine echte Qual und da moechte ich gerne ein paar mehr Bilder zeigen ohne aber die Zahl der Bilder pro Bericht zu hoch werden zu lassen.

Das ist kein Problem. Bei der Anzahl der Bilder - solange sich die kb-Zahl in Grenzen hält (was bei deinen Fotos der Fall ist) - tun wir schon lange nicht mehr I-Tüpfel-Reiten :wink:

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 12.02.2011, 20:24 Uhr

Ich sehe, was die Adler angeht sind wir zwei uns einig. Die sind wirklich ganz etwas Besonderes. Dann verspreche ich Dir mal, dass ich Dir zuliebe mal ein paar mehr Adlerbilder raussuchen werde. Obwohl im zweiten Teil dieses Tages habe ich da nur noch ein Bild, aber der folgende Tag war ganz erfolgreich was die Adler angeht, da werde ich mal zu sehen, dass da im Bericht so einige dabei sind.


Oh klasse --- da freu ich mich jetzt schon drauf.

Das verwackelte Adlerbild ist wirklich toll, wie er da auf dich zufliegt. Ich kann verstehen, dass du dich ärgerst, dass es nicht ganz scharf ist. Ich bin manchmal auch so aufgeregt, wenn ich einen Vogel mal sehe, auf den ich schon lange hoffe, dass ich vergesse die Luft anzuhalten beim Fotografieren und wohl vor Aufregung auch schon oft verwackelt habe.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 14.02.2011, 08:41 Uhr
Da geht schon noch was.
Nach schnell 30 Sekunden im Gimp sähe das so aus:
Du koenntest echt recht haben. Dein Bild ist auf jeden Fall Motivation, dass ich mich noch einmal an das Bild ransetze und sehe was sich retten laesst. Es ist ja vor allem der Kopf, bei dem die fehlende Schaerfe stoert. Die Fluegel sind ja ganz ok.
Oh klasse --- da freu ich mich jetzt schon drauf.
Wie gesagt heute gibts den zweiten Teil des Tages und da habe ich nur noch ein paar Adler in den Baumwipfeln fotografiert, die natuerlich im Bericht sind. Aber im Bericht des folgenden Tages werde ich mal ordentlich Adler reinpacken.
Wo soll es denn auf Deiner Reise lang gehen? Sind da einige "Adlerrevierre" dabei?
Das ist kein Problem. Bei der Anzahl der Bilder - solange sich die kb-Zahl in Grenzen hält (was bei deinen Fotos der Fall ist) - tun wir schon lange nicht mehr I-Tüpfel-Reiten
Ach grundsaetzlich finde ich die Idee mit etwas Zurueckhaltung bei der Bilderanzahl gar nicht mal so schlecht. Zum einen wegen der Ladezeiten: es gab hier einige Berichte, in die ich schon mal kurz reinsehen wollte, aber bei denen mich das Gewarte auf die Bilder am Ende davon abgehalten hat. Und ein bisschen Selbstdisziplin bei der Auswahl der Bilder ist vielleicht gar nicht mal so schlecht. Ist ja immer besser, wenn sich die Leute eher mehr Bilder wuenschen, als wenn sie das Gefuehl haben, dass ich da Bilder vorzeige, die ich mir auch haette sparen koennen.
Naja mal sehen, ich denke mir ich werde in diesem bericht nochmal auf Dein Angebot zurueckkommen und an ein zwei Stellen mal deutlich "ueberziehen".

25.8.2010 (Teil I) Mit dem Kajak in die Berners Bay

Bei der Vorbereitung auf die Tour hatte ich mir unter anderem das alte GEO Special Alaska von 1995 zu Gemuete gefuehrt. Im Fototeil am Anfang des Hefts war unter anderem ein tolles doppelseitiges Bild von einem Wasserfall mit folgendem Text:

“Eine typische Wegbeschreibung in Alaska: Von Juneau aus den Glacier Highway nordwärts bis zum Ende. Dann fünf Kilometer mit dem Kajak die Küste entlang. Weiter zu Fuss, über moosbedeckte Felsen,durch glitschiges Erlengestrüpp - bis es irgendwann nicht mehr weitergeht. Wer die Natur Alaskas erleben will, wie hier am Sawmill Creek, sollte sich nicht immer an feste Routen halten.” GEO Special Alaska 5/1995 S.16

Da mir das Bild so gut gefiel, schlug ich vor, dass wir doch einen Stop an diesem Wasserfall machen koennten und die anderen hatten nichts dagegen - im Gegenteil.
So steuern wir dann also die Muendung des Sawmill Creek an, die in einer kleinen Bucht liegt, wo wir die Boote an Land ziehen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7642.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7644.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7647.jpg)
Auch hier sind die Spuren der Lachswanderung deutlich zu erkennen: im Fluss kaempfen sich zappelde Humpies zu ihren Laichgruenden, am Flussufer liegen tote Fische, die abgelaicht hatten oder die auf den letzten Metern noch Raeubern zum Opfer gefallen sind.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7675.jpg)
In den Baeumen hocken die Adler bereit ihren Lunch mit Lachsfilet zu geniessen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7681.jpg)
Allein was fehlt war das bepelzte oberste Ende der Nahrungskette. Und ehrlich gesagt bin ich diesmal gar nicht mal so ungluecklich darueber, dass wir keinen Baeren zu Gesicht bekommen. Damit das auch so bleibt, machen wir auf dem Weg durch den Wald zu dem Wasserfall ordentlich Rabatz, auf das alle Waldbewohner wissen, dass wir im Anmarsch sind.
Dort angekommen ist es erstmal schwierig ueberhaupt einen Blick  auf den Wasserfall zu bekommen, da er in eine schmale Felsklamm faellt, deren Raender dicht bewachsen sind. Wenn ich ganz ehrlich bin ist es gar nicht mal so ein aussergewoehnlich schoener Wasserfall, vor allem weil man ihn nie so richtig von vorne zu sehen bekommt. Irgendwie sah er auf dem Foto spekatakulaerer aus. Aber mit der ganzen Geschichte drumrum ist es doch irgendwie faszinierend jetzt hier in dieser abgelegenen Ecke vor dem Foto aus der GEO zu stehen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7650.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7655_%282%29.jpg)
Auf dem Rueckweg entdeckt Julie noch Nagoonberries. Unter Freunden hilft man sich und teilt, was man hat. Ausser Nagoonberries! Mir wird erklaert, wenn jemand eine Stelle entdeckt wo diese Beeren wachsen, dann wird das selbst vor dem besten Freund geheimgehalten. Nun ist es aber zu spaet, da wir alle die Beeren gesehen haben. Viele sind es ohnehin nicht, aber genug um den exzellenten Ruf, den sie in Alaska haben zu bestaetigen. Ist die Huckleberry eine intensiver und suesser schmeckenden Blaubeere so ist die Nagoonberry das gleiche im Vergelich zur Himbeere. Sehr gut!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7663.jpg)
Ich erkundigte mich harmlos nach anderen Stellen wo man sie findet, aber Julie und Brad meinen unschuldig laechelnd, sie wuessten nicht, wo sonst noch welche wachsen.
Mist!
Dann geht es zurueck zu den Booten. wir haben ja noch ein paar Schlaege vor uns bis zur Huette.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7689.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7713.jpg)
Je tiefer wir in die Berners Bay hineinfahren desto heller und milchiger wird das Wasser. Zwei Fluesse die vom Schmelzwasser von gletschern gespeist werden, muenden in das Nordende der Bucht und die Schwebstoffe im Wasser sorgen fuer die truebe Faerbung.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7696.jpg)
Am spaeten Nachmittag kommen wir dann an der Huette, die vom Forest Service betrieben wird, an. Die Boote werden ausgeladen und den Strand hochgezogen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7729.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7741_2_3.jpg)
Und dann gibt es erstmal ein Aperitif auf dem Deck vor der Huette. Es wird ein Pinot Noir aus dem Willamette Valley gereicht, dazu gibt es einen wuerzigen Dubliner Kaese und Wassermelone um die Geschmacksknospen zu reinigen. Man kann ja nicht immer Nudeln vom Gaskocher essen ;-)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7750.jpg)
Das ist eben der Vorteil, wenn man nur eine Nacht unterwegs ist: da ist viel Platz im Boot fuer Luxusgueter wie Weinbuddeln und Wassermelonen, auf die man sonst notgedrungen verzichten muss.
Als es so langsam dunkel wird, filtern wir Wasser, machen Feuer im Ofen und kochen unser Abendessen. Zum Nachtisch geniessen wir dann den Blick auf den zarten Seenebelschleier der im letzten Tageslicht am gegenueberliegenden Ufer ueber der Bucht aufzieht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7771.jpg)

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 14.02.2011, 10:06 Uhr
Wieder wunderschöne Alaska Impressionen! Und ein Adlerbaum!! :-) Bin wirklich gespannt auf deinen weiteren Stadturlaub!

Zu deiner Frage - wir werden Mitte August drei Tage im Olympic National Park sein (davon zwei Nächte in Forks) - das ist meine größte Hoffnung auf Adler. Wir wollen auf jeden Fall eine Strandwanderung machen .... wahrscheinlich vom Ozette Lake zum Cape Alava oder von der Makah Reservation zum Shi Shi Beach und dann runter zum Point of the Arches und zurück (ich kann mich einfach nicht entscheiden, welche der Wanderungen ich machen will) - außerdem ist eingeplant einen Abend am Rialto Beach und einen am Second Beach bei La Push zu verbringen - mit kleiner Strandwanderung, wenn wir noch Lust haben (habe gelesen, dass es am 2nd Beach ein Adlernest geben soll). Das ist meine größte Adlerhoffnung .... wenn's natürlich total durchregnet, werde ich halt Pech haben. Dann werde ich wohl die nächsten zehn Jahre auf eine Reise in weiter nördliche Regionen sparen müssen, um die Adler zu sehen. Ich weiß eh noch nicht, ob das mit meiner Familie zusammen mit den Vogelbeobachtungen so gut klappen wird. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! ;-)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 15.02.2011, 18:30 Uhr
"Nur" Käse, aber ich glaube bei dieser Hütte in dieser tollen Natur hat der doch oberlecker geschmeckt!
Echt toll dein Bericht!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 15.02.2011, 23:58 Uhr
Ach grundsaetzlich finde ich die Idee mit etwas Zurueckhaltung bei der Bilderanzahl gar nicht mal so schlecht. Zum einen wegen der Ladezeiten: es gab hier einige Berichte, in die ich schon mal kurz reinsehen wollte, aber bei denen mich das Gewarte auf die Bilder am Ende davon abgehalten hat.

Da hast du Recht: Viele Bilder UND eine hohe kb-Zahl, das ergibt eine lange Wartezeit. Viele Bilder mit niedriger kb-Zahl hingegen sind fast nie ein Problem.

Naja mal sehen, ich denke mir ich werde in diesem bericht nochmal auf Dein Angebot zurueckkommen und an ein zwei Stellen mal deutlich "ueberziehen".

Kannst du gerne machen.

machen Feuer im Ofen und kochen unser Abendessen.

Lass' mich raten: Nudeln? :wink: :nixwieweg:

Um nochmal auf deine Bilder zurück zu kommen: Sie sind traumhaft schön. Von diesem Bericht ist das letzte Foto mein persönliches Foto des Tages :daumen:


LG, Angie
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 16.02.2011, 18:06 Uhr
Zu deiner Frage - wir werden Mitte August drei Tage im Olympic National Park sein (davon zwei Nächte in Forks) - das ist meine größte Hoffnung auf Adler.
Da muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn Du da keinen Adler siehst. Bei Strandspaziergaengen sieht man sie dort haeufig besonders in der Naehe von Flussmuendungen in den Bauemen hocken.
"Nur" Käse, aber ich glaube bei dieser Hütte in dieser tollen Natur hat der doch oberlecker geschmeckt!
Das war doch nur der Aperetif. Wenn es da nicht noch mehr gehgeben haette, dann waer eine Meuterei ausgebrochen.
Lass' mich raten: Nudeln? :wink: :nixwieweg:
Von wegen: Reis mit Gemuesecurry.  :essen:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro am 17.02.2011, 13:36 Uhr
Warum bin ich erst jetzt auf diesen RB gestoßen :kratz: ? Ganz einfach, weil ich "Städte" nicht mag und der Wildnis den Vorzug gebe :grins:. Dabei dachte ich auch noch, dass (d)eine Woche Stadturlaub sehr lange von Juni - August dauert  :lachroll:.

Doch heute !!!  :whistle: war es soweit und ich habe den RB angeklickt und  :arrow: :arrow: :arrow: sofort die Gummistiefel angezogen  :groove:, denn damit ist man in Alaska wohl gesellschaftsfähig  :dance:. Jetzt bleib ich mit dabei  :abklatsch:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 17.02.2011, 19:11 Uhr
Warum bin ich erst jetzt auf diesen RB gestoßen :kratz: ? Ganz einfach, weil ich "Städte" nicht mag und der Wildnis den Vorzug gebe :grins:. Dabei dachte ich auch noch, dass (d)eine Woche Stadturlaub sehr lange von Juni - August dauert  :lachroll:.
Ich hatte erstmal ein Brett vorm Kopf, wieso jetzt von Juni bis August?????
Und dann *pling* AAAAAAAH Juneau August. Nee, waer schoen gewesen wenn die "Woche" von Juni bis August gedauert haette, aber waren leider nur neun Tage.
Und keine Sorge Dir als Nicht-Staedtefreund kann ich versprechen, nicht an diesem aber am naechsten Tag geht es noch einmal kurz ein ganz kleines bisschen aus der Stadt raus aufs Land. Heute musst Du allerdings noch einmal mit Fotos aus dem Stadtgebiet vorlieb nehmen.

26.8.2011 (Teil I) Mit dem Kajak zurueck aus der Berners Bay

Am naechsten Morgen haengt noch ein wenig vom Nebel ueber der Bucht ansonsten sieht das Wetter aber gar nicht mal so uebel aus.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7801.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7787.jpg)
Zum Fruehstueck gibt es echte Outdoor-Dekadenz: Eier und frische Milch zum Muesli. Die auf dieser Tour gletscherwassergekuehlten Stauraeume der Kajaks machen es moeglich.
Dann soll es auch bald wieder losgehen. Ich koennte gut noch ein wenig an der Huette bleiben und die Umgebung erkunden, aber wir mussen wegen der Tidenverhaeltnisse spaetestens am fruehen Nachmittag die Einfahrt zur Echo Cove passiert haben. Das ist ohne Probleme zu schaffen, aber laesst keinen grossen Raum mehr fuer weitere Ausfluege.
Also raeumen wir nach dem Fruehstueck unseren Kram in die Boote und sagen der Huette “Auf Wiedersehen”.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7811.jpg)
Wir sind gerade mal eine halbe Stunde unterwegs, da sehe ich einen Baer ans Wasser kommen. Es ist ein junger Braunbaer. Waehrend er sich gemuetlich am Strand umguckt sitzen wir einige Meter vom Ufer entfernt in der ersten Reihe und beobachten ihn bei seinem Spaziergang. Julie diskutiert leise mit sich selbst, wie gut Braunbaeren wohl im Vergleich zu Schwarzbaeren schwimmen koennen. Er nimmt uns mit einem kurzen Blick zur Kenntnis aber entscheidet, dass wir ihn wohl nicht weiter stoeren und ignoriert uns von da ab vollkommen. Irgendwann hat er den Strand ausfuehrlich inspiziert und wohl beschlossen, das hier alles seine Richtigkeit hat und er verschwindet wieder im Wald.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7825.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7826.jpg)
Wir fahren dann auch weiter.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7821.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7834.jpg)
Ich habe dann in der Folge oefter Gelegenheit meine Adler-Anschleichtechnik zu perfektionieren. Wenn ein Adler am Wasser hockt gebe ich erstmal ordentlich Gas direkt auf den Vogel zu, dann kommt das Steuerruder raus und ich hoere in etwas Entfernung vom Vogel auf zu paddeln und gleite mit dem Schwung gesteuert an den Adler heran, waehrend ich so leise wie moeglich nach dem Fotoapparat krame. Nach einigen Versuchen bekomme ich die richtige Entfernung, um mit dem Paddeln aufzuhoeren ganz gut raus und komme ziemlich nah an einige Voegel heran, bevor sie mich wahrnehmen und abhauen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7846.jpg)
Daher kann ich Dreamer noch ein paar mehr Vogelbilder zeigen. Und versprochen, am vorletzten Tag gibt es noch einen weiteren Adler.
Ein Jungtier und ein ausgewachsener Vogel:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7839.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7847.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7856.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7860.jpg)
Die Versuche meine Adlerfotografiertechnik zu optimieren haben auch einen grossen Nachteil wie man hier deutlich sieht:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7817.jpg)
Wenn der Adler ausgiebig beobachtet und fotografiert ist, sind die anderen nur noch kleine Punkte am Horizont und ich darf mal wieder ordentlich reinhauen um aufzuholen. Wir sind natuerlich auch ein kleines bisschen unter Zeitdruck wegen der Tide.
Die Bedingungen sind aber auch einfach perfekt zum Paddeln: kein Wind und spiegelglattes Wasser. Ist das wirklich ein Seitenarm des Pazifik?.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7831.jpg)
Wir passieren die Einfahrt in die Echo Cove gegen Mittag sogar noch mit auflaufendem Wasser, da haetten wir also noch gut Reserve gehabt und ich haette noch ein paar Adler mehr “jagen” koennen, aber ich will mich gar nicht beschweren. Es war auch so eine reiche Beute.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7873.jpg)
Dann werden die Boote entladen und fuer die Fahrt zurueck nach Juneau aufs Dach gepackt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7889.jpg)
Es geht wieder am Lynn Canal entlang. Im Gegensatz zu Vorgestern sind die Berge der Chilkoot Range diesmal in den Wolken, dafuer scheint aber die Sonne und es gibt schoene Reflexionen im ruhigen Wasser.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7893-1.jpg)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 17.02.2011, 21:59 Uhr
 :clap: :applaus: :applaus: :dankeschoen: :dankeschoen:

Sooooo viele tolle Adler!!! Beeindruckende Anschleichtechnik und Einsatz bei der Adler"jagd"!!!

Ach ich liebe die Juneau Stadtfotos!!!! So stelle ich mir ne Stadt vor ... einfach unglaublich schöööön!!!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro am 18.02.2011, 09:49 Uhr
Zum Fruehstueck gibt es echte Outdoor-Dekadenz: Eier und frische Milch zum Muesli.

Wow, was da nicht alles ins Kajak passt :grins: ! Ein Huhn o.k., aber ne Kuh :kratz:?

Übrigens: Deine Adler-Bilder sind perfekt  :applaus: :applaus: :applaus:. Ich mag diesen majestätischen Vogel.

Jetzt bin ich aber auch froh, dass wir wieder Land unter den Füßen haben. Eine Kajak-Tour, so toll sie auch ist, würde ich persönlich verschmähen  :pfeifen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 18.02.2011, 10:18 Uhr
Traumhaft!!
Die Adlerbilder sind echt der Knaller. Mein Mann (und ich auch) ist sicher ganz neidisch, wenn er das sieht.
Ich wäre da wohl auch eher etwas zurückhaltender, wenn es um eine Kajak-Tour ginge. Da fehlt mir etwas der Mumm.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 18.02.2011, 23:52 Uhr
Wow, was da nicht alles ins Kajak passt :grins: ! Ein Huhn o.k., aber ne Kuh :kratz:?
Wo ist das Problem? 8) Guck, da ist doch gut Platz neben dem Huhn im Stauraum:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/DSCN5319.jpg)
Zitat
Jetzt bin ich aber auch froh, dass wir wieder Land unter den Füßen haben.
Freu Dich nicht zu frueh!
Ich wäre da wohl auch eher etwas zurückhaltender, wenn es um eine Kajak-Tour ginge. Da fehlt mir etwas der Mumm.
Brauchst Du keinen Mumm zu. Wenn Du das noch nie vorher gemacht hast wuerde ich sicherlich nicht ohne einen Guide losfahren, aber das ist eine wunderbar entspannte Art die Natur zu erforschen (Ausser man macht dauernd Adlerbilder und muss dann dem Rest der Truppe hinterher hetzen  :wink:)
:clap: :applaus: :applaus: :dankeschoen: :dankeschoen:

Sooooo viele tolle Adler!!! Beeindruckende Anschleichtechnik und Einsatz bei der Adler"jagd"!!!
Freut mich dass Euch allen meine Adler gefallen. Dann hat sich das ja gelohnt. Und wie gesagt einer steht noch aus.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 18.02.2011, 23:54 Uhr
Freut mich dass Euch allen meine Adler gefallen. Dann hat sich das ja gelohnt. Und wie gesagt einer steht noch aus.
Du treibst die Spannung ja ganz schön in die Höhe ....  :wink:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 21.02.2011, 22:29 Uhr
Freut mich dass Euch allen meine Adler gefallen. Dann hat sich das ja gelohnt. Und wie gesagt einer steht noch aus.
Du treibst die Spannung ja ganz schön in die Höhe ....  :wink:
Sorry das ist nicht beabsichtigt, der letzte Adler ist nicht so spektakulaer als dass ich da zu viel Spannung aufkommen lassen will.

26.8.2010 (Teil II) Mendenhall Gletscher

Zurueck in Juneau wird erstmal der Kajakverleih in Auke Bay angesteuert.
Und nun habe ich eine schlechte Nachricht fuer Saguaro, die sich schon auf das feste Land unter den Fuesssen gefreut hat: dort laden wir nicht wie vielleicht vermutet das geliehene Doppelkajak ab sondern es wird im Gegenteil noch ein weiteres “Divorce Boat” auf das Dach gehievt.
Mit dem zusaetzlichen Boot geht es zur kleinen Cabin am Mendenhall Lake wo vor fuenf Tagen die Hochzeit stattfand.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7896.jpg)
Dort warten, wie bei der Hochzeit, die beiden Brautjungfern - Julies Schwestern. Wir haben uns ein wenig verspaetet, wofuer Julie erst mal einen Einlauf bekommt. Das scheint aber wohl in der Familie absolut ueblich zu sein, denn Julie scheint es ueberhaupt nicht zu stoeren. Sie knallt ihrerseits den lieben Schwestern ein paar Freundlichkeiten an den Kopp und dann werden die Boote zu Wasser gelassen. Huehner und  Kuehe kommen allerdings diesmal nicht in die Laderaeume.
Die beiden Schwestern haben zum Kajaken eine aehnliche zurueckhaltende Meinung wie sil1969 wollen aber auf die Gelegenheit einen Ausflug auf dem Mendenhall Lake zu machen dann doch nicht verzichten, daher kommen sie vorne in die beiden Doppelkajaks und werden von ihrer Schwester bzw. ihrem Schwager mehr oder weniger ueber den See kutschiert. Von Zeit zu Zeit baden sie ihre Paddel auch mal ein wenig, sind aber sonst ganz mit Gucken beschaeftigt. Und zu Gucken gibts viel.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7911.jpg)
Dadurch dass der Gletscher direkt in den relativ kleinen See muendet ist das Wasser durch die Schwebstoffe dort so truebe und grau, dass es mich eher an geschmolzenes Metall als an Wasser erinnert. Ueberall auf dem See treiben kleine und nicht ganz so kleine Eisbrocken, die vom Gletscher abgebrochen sind.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8007.jpg)
Das wirkt offenbar genauso gut wie Eiswuerfel im Cocktail, denn mein Hintern, der nur von wenig Plastik vom Wasser isoliert ist, fuehlt sich auf dem See deutlich kuehler an als in der sicherlich nicht warmen Berners Bay. kann aber auch Einbildung sein.
Dazu schiebt sich eine dunkle Wolkendecke langsam vor die Sonne und es kommt Wind auf, so dass das Paddeln auf dem kleinen See deutlich rauher ist als auf dem Pazifik nur zwei Stunden zuvor.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7921.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7920.jpg)
Noch vor einigen Jahren war der Gletscher vom gesamten Seeufer zu sehen, inzwischen hat er sich einige hunderte Meter in sein Tal zurueckgezogen und wir muessen quer ueber den See und um eine kleine Landzunge herumfahren um zu dem Gletscher kommen. Am abgeschliffenen Gestein kann man sehen, wie gross der noch vor kurzem war. Das ist schon ein bisschen erschreckend. Da frage ich mich warum es ausgerechnet in Alaska so viele Leute gibt, die die Klimaerwaermung fuer eine Erfindung antiamerikanischer, sozialistischer Kommunisten oder so halten, wenn sie vor Ort so offensichtliche Folgen davon bestaunen koennen.
Auf dem Weg zum Gletscher passieren wir so einige Eisberge, die vom Gletscher abgebrochen sind und mich irgendwie sehr faszinieren. Die blaue Farbe, die skurrilen Formen und wenn man naeher dran ist hoert man ein Knacken und Knistern, wenn beim Schmelzen eingeschlossene  Luftblasen freigesetzt werden. Klasse!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7913.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7915.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7988.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7960.jpg)
Wir machen noch einen kleinen Stop an den Nugget Falls. Diese 100m hohen Faelle fielen frueher auf den Mendenhall Gletscher jetzt paddeln wir von dort noch eine gute Viertelstunde bis wir am Gletscher sind.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7927.jpg)
Ich hatte mir immer vorgestellt wie toll es sein muss, mit dem Kajak direkt an den Gletscher heranzufahren, aber mit ein wenig Nachdenken haette mir auch klar sein muessen: das geht nicht!!
An Gletscherzungen die ins Wasser muenden brechen immer wieder Stuecke ab und fallen ins Wasser. Das heisst dann: der Gletscher kalbt. Man moechte nicht mit dem Boot direkt an der Kuh sein, wenn das Kalb kommt. Das man dabei riesige Eisbrocken auf dem Kopf geschmissen bekommt ist noch das geringste Problem. Direkt neben einem rauscht dann ein Eisberg von der Groesse eines Reihenhauses in Wasser und waelzt sich dort wild herum wie es frisch geworfene Kaelber offenbar tun. Und wer schon einmal kleine Steinchen ins Wasser geworfen hat, weiss dass es lustige kleine Wellen um den Stein im Wasser gibt. Wenn man grosse Eisberge ins Wasser schmeisst, gibt es eben keine lustigen kleine Wellen, sondern ziemlich grosse Wellen, die nicht so lustig sind, wenn man im kleinen Boot sitzt.
Daher halten wir also respektvoll Abstand zum Gletscher.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7933.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7951.jpg)
Da die Groesse des Gletschers schwer abzuschaetzen ist, kann ich auch schlecht sagen wie nah wir heranfahren, aber ich wuerde sagen es sind so etwa hundert Meter. Diese riesige zerklueftete Wand aus blauem Eis direkt vor einem  ist ein faszinierender Anblick. Und ein Gletscher ist lebendig und alles andere als leise. Er aechzt, stoehnt und kracht vor sich hin. So ein Moment wo man als kleines Menschlein ehrfuerchtig vor den Gewalten der Natur steht (bzw. in seinem Boetchen sitzt).
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7955.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7954.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7965.jpg)
Selbst Julie und Brad, die schon oft am Gletscher waren, sagen, sie sind jedes mal aufs Neue beeindruckt.
Irgendwann reissen wir uns dann los und es geht quer ueber den See, ueber dem inzwischen scharze Wollen aufgezogen sind, zurueck zur Boat Ramp.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_7992.jpg)
Das war wirklich eine sehr faszinierende Tour und auch Julies Schwestern hat die Fahrt im Kajak gut gefallen. Nun geht es wieder nach Auke Bay zum Kajakverleih und ich kann Saguaro beruhigen: diesmal werden die Kajaks endgueltig zurueckgegeben.
In Juneau selber mache ich abends noch einen kleinen Spaziergang und sehe unter anderem die Gouverneursresidenz in direkter Nachbarschaft zu Brad & Julies Haus. Das Haus ist ja durch jemand bekannt geworden der NICHT dort gewohnt hat. Sarah Palin ist naemlich lieber in Wasilla geblieben als nach Juneau zu ziehen. Wenn man sich z.B. mal die Wahlergebnisse der vorletzten Praesidentschaftswahl (http://uselectionatlas.org/RESULTS/img.php?type=map&year=2000&fips=2&st=AK&off=0&elect=0) (ausnahmsweise rot=demokratisch, blau=republikanisch) ansieht, dann wird einem auch klar, warum sie sich in Juneau nicht so wohl gefuehlt hat.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8011.jpg)
Dann geht es aber auch bald in die Heia. Ich soll am naechsten Morgen frueh los....
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anti am 22.02.2011, 00:28 Uhr
Da bin ich auch noch mal schnell hinterher gepaddelt. Wow! Toll! Von wegen Stadturlaub...
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 22.02.2011, 00:45 Uhr

Das war ja ein fantastischer Tag!! Und ich habe einiges gelernt, z. B. dass ein Gletscher kalbt. Die Bilder sind fantastisch :daumen: :respekt:


LG, Angie
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 22.02.2011, 00:58 Uhr
Dein Einstiegsbild heute weckt gleich Alaska-Fernweh  :roll:

Wenn man sich z.B. mal die Wahlergebnisse der vorletzten Praesidentschaftswahl (http://uselectionatlas.org/RESULTS/img.php?type=map&year=2000&fips=2&st=AK&off=0&elect=0) (ausnahmsweiserot=demokratisch, blau=republikanisch) ansieht, dann wird einem auch klar, warum sie sich in Juneau nicht so wohl gefuehlt hat.

Dann wird sich Juneau 2013 wohl noch unwohler fühlen wenn Sarah P. ihre Präsidentschaftskandidatur (http://www.sueddeutsche.de/politik/praesidentschaftskandidatur-der-republikaner-palin-probt-fuer-1.1019815) bekannt gibt.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: EDVM96 am 22.02.2011, 01:46 Uhr
Dann wird sich Juneau 2013 wohl noch unwohler fühlen wenn Sarah P. ihre Präsidentschaftskandidatur (http://www.sueddeutsche.de/politik/praesidentschaftskandidatur-der-republikaner-palin-probt-fuer-1.1019815) bekannt gibt.
Das "Unwohlsein" macht die Stadt irgendwie sympathisch.  :wink:

Noch vor einigen Jahren war der Gletscher vom gesamten Seeufer zu sehen, inzwischen hat er sich einige hunderte Meter in sein Tal zurueckgezogen und wir muessen quer ueber den See und um eine kleine Landzunge herumfahren um zu dem Gletscher kommen.
Vom Forest Service Visitor Center müsste man ihn doch aber noch voll sehen können, oder? Das befindet sich ja an der Ostseite des Mendenhall Lake.

Zitat
Da frage ich mich warum es ausgerechnet in Alaska so viele Leute gibt, die die Klimaerwaermung fuer eine Erfindung antiamerikanischer, sozialistischer Kommunisten oder so halten, wenn sie vor Ort so offensichtliche Folgen davon bestaunen koennen.
Moment: Bitte nicht automatisch "global warming" mit "man made global warming" gleichsetzen: Dass sich Gletscher zu Nicht-Eiszeit-Zeiten zurückziehen ist völlig normal und in den Jahrmillionen der Erdgeschichte schon zigmal passiert. Dass CO2 Emissionen diesen Vorgang ggf. beschleunigen will ich natürlich nicht abstreiten.

Zitat
Wir machen noch einen kleinen Stop an den Nugget Falls. Diese 100m hohen Faelle fielen frueher auf den Mendenhall Gletscher jetzt paddeln wir von dort noch eine gute Viertelstunde bis wir am Gletscher sind.
Weißt du ob es dorthin einen Trail gibt? Irgendwie sind die Web-Infos die Forest Service oder BLM herausgeben immer um Längen schlechter als die des National Park Service.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: youngster am 22.02.2011, 08:38 Uhr
Guten Morgen Nordlicht,

Wahnsinnsfotos aus einer wirklich phantastischen Landschaft. Verrätst Du mir, mit welchen Objektiven Du die Fotos geschossen hast???

Dank und Gruß

Wolfgang

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro am 22.02.2011, 09:37 Uhr
Huehner und  Kuehe kommen allerdings diesmal nicht in die Laderaeume.

Wäre auch Unsinn, da der Gletscher ohnehin kalbt  :zwinker: :grins:. Großes Kino :applaus:.

Spaß beiseite: Alaska ohne Gletscherbesuch kann nicht sein. Dafür wäre sogar ich ins Kajak gestiegen  :zuberge:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 22.02.2011, 23:31 Uhr
Da bin ich auch noch mal schnell hinterher gepaddelt. Wow! Toll! Von wegen Stadturlaub...
Wieso, bisher habe ich das Stadtgebiet doch noch nicht verlassen  :D
Und ich habe einiges gelernt, z. B. dass ein Gletscher kalbt.
Gut, Dein Wissen wirst Du hier noch gebrauchen koennen.
Dann wird sich Juneau 2013 wohl noch unwohler fühlen wenn Sarah P. ihre Präsidentschaftskandidatur (http://www.sueddeutsche.de/politik/praesidentschaftskandidatur-der-republikaner-palin-probt-fuer-1.1019815) bekannt gibt.
Das "Unwohlsein" macht die Stadt irgendwie sympathisch.  :wink:
Ihr Beiden, da habe ich ein schoens Bonmot gehoert: 40% der Republikaner hoffen, das Sarah Palin Praesidentschaftskandidatin wird und 100% der Demokraten.
Zitat
Zitat
Da frage ich mich warum es ausgerechnet in Alaska so viele Leute gibt, die die Klimaerwaermung fuer eine Erfindung antiamerikanischer, sozialistischer Kommunisten oder so halten, wenn sie vor Ort so offensichtliche Folgen davon bestaunen koennen.
Moment: Bitte nicht automatisch "global warming" mit "man made global warming" gleichsetzen: Dass sich Gletscher zu Nicht-Eiszeit-Zeiten zurückziehen ist völlig normal und in den Jahrmillionen der Erdgeschichte schon zigmal passiert.
Und deswegen habe ich sicherheitshalber auch nix von man-made gesagt, da kommt man ja schnell auf duennes Eis(!). Ich bezog mich erstmal nur auf die Leute die nach drei kalten Wintertagen lauthals verkuenden Klimaerwaermung sei ja nun offensichtlich Unsinn.
Zitat
Dass CO2 Emissionen diesen Vorgang ggf. beschleunigen will ich natürlich nicht abstreiten.
Sehe ich auch so, aber das wollte ich nun nicht unbedingt im Reisebericht ausdiskutieren.
Zitat
Vom Forest Service Visitor Center müsste man ihn doch aber noch voll sehen können, oder? Das befindet sich ja an der Ostseite des Mendenhall Lake.
Kein Problem, das ist ja mal direkt ueber dem Gletscher gebaut worden. Jedenfalls konnte ich das Center gut vom Gletscher aus sehen
Zitat
Weißt du ob es dorthin einen Trail gibt? Irgendwie sind die Web-Infos die Forest Service oder BLM herausgeben immer um Längen schlechter als die des National Park Service.
Als ich da war wurde noch an einem neuen Trail dorthin gebaut. Der sollte aber spaetestens in diesem Fruehjahr fertig werden.
Wahnsinnsfotos aus einer wirklich phantastischen Landschaft. Verrätst Du mir, mit welchen Objektiven Du die Fotos geschossen hast???
Danke  :oops:!
Mit dem Objektiv kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, da meine kleine Kamera (Canon Powershot SX1) keine Spiegelreflex ist. Da gibt es keine Objektive fuer. Ich muss die Optik nehmen, die drin ist.
Huehner und  Kuehe kommen allerdings diesmal nicht in die Laderaeume.
Wäre auch Unsinn, da der Gletscher ohnehin kalbt  
Hatte ich so noch gar nicht gesehen. :-)
Zitat
Spaß beiseite: Alaska ohne Gletscherbesuch kann nicht sein. Dafür wäre sogar ich ins Kajak gestiegen  :zuberge:.
Na also, geht doch!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Marterpfahl am 23.02.2011, 12:27 Uhr
Ich bezog mich erstmal nur auf die Leute die nach drei kalten Wintertagen lauthals verkuenden Klimaerwaermung sei ja nun offensichtlich Unsinn.
Ach so, Du hast Dich auf mich bezogen. Gut das wir darüber gesprochen haben.  :nixwieweg:

Die Fotos sind wirklich alle wunderschön. Du machst damit richtig gute publicity  für das schöne Stück(chen) Erde.

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 23.02.2011, 13:05 Uhr
Beeindruckend!
Und o.k., mit einem erfahrenen Kajakfahrer an Bord würde ich auch einsteigen. Aber nur, wenn das Wasser ruhig ist.... :wink:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: youngster am 25.02.2011, 03:30 Uhr
Wahnsinnsfotos aus einer wirklich phantastischen Landschaft. Verrätst Du mir, mit welchen Objektiven Du die Fotos geschossen hast???
Danke  :oops:!
Mit dem Objektiv kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, da meine kleine Kamera (Canon Powershot SX1) keine Spiegelreflex ist. Da gibt es keine Objektive fuer. Ich muss die Optik nehmen, die drin ist.

 :staunend2: :staunend2: :staunend2:

DAS hätte ich nicht gedacht!!!!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 01.03.2011, 23:24 Uhr
Du machst damit richtig gute publicity  für das schöne Stück(chen) Erde.
Hm, dann sollte ich wohl mal hoeren, ob es da ein Tourist Board oder sowas gibt und dann Prozente verlangen.  :wink:
Beeindruckend!
Und o.k., mit einem erfahrenen Kajakfahrer an Bord würde ich auch einsteigen. Aber nur, wenn das Wasser ruhig ist.... :wink:
Wenn das Wasser ohnehin ruhig ist, brauchst Du auch keinen erfahrenen Paddler.
Wahnsinnsfotos aus einer wirklich phantastischen Landschaft. Verrätst Du mir, mit welchen Objektiven Du die Fotos geschossen hast???
Danke  :oops:!
Mit dem Objektiv kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, da meine kleine Kamera (Canon Powershot SX1) keine Spiegelreflex ist. Da gibt es keine Objektive fuer. Ich muss die Optik nehmen, die drin ist.

 :staunend2: :staunend2: :staunend2:

DAS hätte ich nicht gedacht!!!!
Ja mal abgesehen davon dass sie zur Zeit mit einem Riss im Display in der Reparatur ist, bin ich mit dem Apparat wirklich sehr zufrieden. Fuer mich der richtige Kompromiss, sie passt zur Not noch in die Jackentasche, aber bietet dennoch genug, dass ich eine Spiegelreflex nur selten vermisse. Die kleine hab ich eigentlich immer dabei, ob ich eine schwere Spiegelreflex vielleicht sogar noch mit Wechselobjektiven immer mitschleppen wollte, weiss ich nicht.

So hat ein wenig gedauert, aber jetzt geht es weiter. Nur damit keine Missverstaendnisse aufkommen, die Stadtgrenze Juneaus verlauft mitten durch das Tracy Arm Gebiet dass ich heute besuche, so dass ein paar der Bilder in diesem Bericht ausserhalb Juneaus entstanden sind. Aber ich denke ein bisschen Landluft auch wenn es nur direkt hinter der Stadtgrenze ist, tut uns nach all den Tagen in der Stadt sicher ganz gut.

27.8.2010 Tracy Arm (Teil I)

Bevor ich mich vor der Reise ueberhaupt naeher mit Juneau beschaeftigt hatte, stand fuer mich ein Programmpunkt schon sicher fest: ich wollte mit dem Kajak eine Tour durch die Glacier Bay machen.
Dann las ich mehr und mehr und am Ende war klar: eine Kajaktour in die Glacier Bay wuerde, wenn man sie ordentlich macht, die ganze Woche in Anspruch nehmen. Ein teurer Flug von Juneau nach Gustavus - seit letzten Herbst verkehrt auf dieser Strecke auch eine Faehre -, Kajakmiete in Gustavus und dann mehrere Tage strammes Paddeln in der Bay um auch ein paar Gletscher zu sehen.
Julie und Brad wollten zwar eine gemeinsame Kajaktour unternehmen, aber selbstverstaendlich auch nicht am Tag nach ihrer Hochzeit fuer eine Woche in die Wildnis aufbrechen und die Gaeste, die z.T. weit gereist waren, in Juneau zuruecklassen.
Ich haette natuerlich auch alleine die Tour in die Glacier Bay machen koennen, aber irgendwie ist das ja auch nicht Sinn der Uebung, dann haette ich Julie und Brad ja nur an ihrem Hochzeitstag und an meinem Abflugtag gesehen.
So wurde dann schweren Herzens die Glacier Bay nicht gestrichen , aber auf ein anderes Mal verschoben. Als Ersatz schlug Brad mir eine Tagestour in den Tracy Arm Fjord suedlich von Juenau vor.
Dort muenden zwar nur zwei Gletscher ins Meer und nicht sieben oder mehr wie in der Glacier Bay, aber dafuer befinden sich die Gletscher am Ende eines langen steilen Fjords der zum einen fuer eine spektakulaere Umgebung sorgt und zum anderen brechen durch das tiefere Wasser unter den Gletscherzungen groessere Eisberge ab als in der flacheren Glacier Bay.
Brad meinte, ihm gefaellt Tracy Arm mindestens genauso gut wie die Glacier Bay, wenn nicht sogar noch besser.
Da ich vorher noch nichts vom Tracy Arm gehoert hatte waehrend die Glacier Bay ja wohl nicht zu Unrecht weltberuehmt ist, habe ich das unter liebe Ermunterung fuer mich gemischt mit einer guten Portion Juneauer Lokalpatriotismus verbucht.
Trotzdem will ich mir den Tracy Arm natuerlich nicht entgehen lassen. Da in Juneau jeder jeden kennt, gibt es fuer Hochzeitsgaeste einen Sondertarif und so stehe ich dann morgens in aller Herrgottsfruehe am Hafen in Juneau und gehe an Bord des kleinen Tourboots.
Da ich vorhabe so viel Zeit wie moeglich an Deck zu verbringen und zu gucken trage ich so ziemlich alle Klamotten die ich mitgebracht habe, denn der kalte Wind auf See kuehlt erfahrungsgemaess ordentlich aus.
Das Boot hat gerade abgelegt, als ich feststelle, dass ich zwar zwei paar Hosen, zwei Unterbuexen, mehrere Hemden und Fleecepullis plus Jacke anhabe, aber das einzige Paar Handschuhe liegt auf der Kommode im Haus. Da hatte ich sie hingelegt, damit ich sie nicht vergesse. Schoen Schiet!
Naja kann man nix machen, dann muss ich eben die Haende in den Hosentaschen lassen.
Es geht erstmal auf dem schmalen Gastineau Channel nach Sueden aus Juneau heraus. Dann erreichen wir die deutlich breitere Stephens Passage auf der es weiter gen Sueden in diesem Fall nicht der Sonne sondern den Wolken entgegen geht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8022.jpg)
Die Crew besteht aus zwei College Studentinnen, die als Sommer-Job Snacks und Getraenke an Bord verkaufen und Captain Steve, der das Boot steuert und ueber Lautsprecher informiert, was es zu sehen gibt. Und zu sehen gibt es ziemlich bald etwas. Am Horizont sieht man Wale senkrecht aus dem Wasser springen. Captain Steve verkuendet, normalerweise wuerde er auf dem Hinweg zum Tracy Arm nicht fuer Wale bremsen, aber das sei eine sehr grosse und aussergewoehnlich agile Truppe daher wuerde er mal eine Ausnahme machen und aendert den Kurs auf die Wale zu.
Leider haben sie sich ausgetobt bevor wir naeher kommen und meine Hoffnung das ich einen Wal beim Springen fotografieren kann, erfuellt sich leider nicht. Aber die Gruppe ist wirklich ziemlich gross. Erst verkuendet Captain Steve es waeren sechs Buckelwale, dann korrigiert er sich es waeren doch acht, am Ende zaehlt er sogar zwoelf Wale, die um unser Boot herum schwimmen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8075.jpg)
Sie blasen immer drei bis vier mal und dann tauchen sie ab, wobei sie ganz fotogen mit dem Hintern wackeln oder korrekter: die Fluke praesentieren.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8082.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8081.jpg)
Fuer etwa 10 Minuten bleiben sie dann unter Wasser und snacken am Seafood-Buffet bevor sie wieder auftauchen und das Spiel von vorne losgeht. Wir verbringen eine gute Stunde bei den Walen und im Gegensatz zu Rob am zweitenTag scheint Captain Steve ein Naeschen dafuer zu haben, wo die Wale wieder hochkommen, denn mit jedem Auftauchen sind wir etwas naeher an den Walen dran. Das sind so faszinierende Tiere, dass ich ganz vergesse mich darueber zu aergern, dass sie mit dem Springen aufgehoert haben, sobald wir naeher kamen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8065.jpg)
Da das eigentliche Tourziel ja der Tracy Arm ist, lassen wir die Wale irgendwann zurueck und nehmen wieder Kurs auf den Fjord. Als wir die Holkham Bay erreichen in die sowohl der Tracy Arm als auch der benachbarte Endicott Arm muenden wird es ganz offensichtlich dass es in der Naehe Gletscher geben muss, denn es treiben Eisberge in der Bucht.
Auch hier nimmt sich der Captain wieder viel Zeit und wir umkreisen mit dem Boot ausgiebeig einen besonders schoenen Eisberg und fahren dabei so nah an das skurril geformte tiefblaue Eis heran, dass man es fast vom Boot aus anfassen kann. Es werden nicht zum letzten Mal auf dieser Tour Spaesse ueber Captain Smith von der Cunard Line und Leonardo di Caprio gemacht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8156.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8160.jpg)
Dann geht es aber endilch in den Fjord. Zu beiden Seiten ragen die Felswaende fast senkrecht aus dem Wasser und Gipfel verschwinden meist in den tiefliegenden Wolken. Eine Landschaft wie man sie in Norwegen erwarten wuerde.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8180.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8189.jpg)
Ueberall stuerzen kleine und groessere Wasserfaelle in das tiefe Wasser. Einen der groesseren die Ice Falls, die einen See, der versteckt oben in den Bergen liegt, entwaessert, steuern wir an. Auch hier fahren wir mit unserem kleinen Boot wieder ganz nah an die Faelle heran, so dass man direkt an der Reling ein sogar ein bisschen nass wird.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8214.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8231.jpg)
Ich bin froh ueber meine ganzen warmen Klamotten, denn um nichts in der Welt wuerde ich jetzt in die Kabine gehen wollen und diese Landschaft nur durch ein Fenster betrachten.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8239.jpg)
Je weiter wir in den Fjord einfahren desto mehr Eisberge sieht man und das Wasser nimmt eine milchige hellblaue Farbe an.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8277.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8237.jpg)
Anzeichen dass wir uns einem echten Highlight am Ende ddes Fjordes naehern: dem South Sawyer Gletscher.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8334.jpg)
Der Captain erklaert, dass er vor ein paar Tagen auf seiner Tour den groessten Abbruch von Eis von der Gletscherzunge in seiner 17-jaehrigen Karriere beobachten konnte. Dementsprechend treiben unegwoehnlich viele Eisbrocken im Wasser. Groessere Schiffe muessen bei solchen Bedingungen schon frueh abdrehen, aber Captain Steve manoevriert das kleine Boot mit sehr viel Geduld immer naeher an den Gletscher heran. Dabei sind wir nur noch im Schritttempo unterwegs, da er vorsichtig groessere Brocken mit dem Steven beseite schieben muss.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8491.jpg)
Am Ende sieht es um unser Boot herum aus wie in einer Kuehlbox, man sieht die Wasseroberflaeche vor Eis gar nicht mehr.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8424.jpg)
Auf dem Eis rund ums Boot haben es sich Seehunde bequem gemacht und geniessen offenbar das kalte Wetter. Auf einer Eisscholle, mir wuerde da ja der Hintern abfrieren, aber die sehen gluecklich aus.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8497.jpg)
Wie der Mendenhall Gletscher gestern ist auch der South Sawyer Gletscher ein eindrueckliches Schauspiel der Natuer.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8338.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8354.jpg)
Auch hier rumort und kracht es unentwegt. Hier werde ich auch Zeuge wie der Gletscher kalbt. regelmaessig brechen kleinere und groessere Stuecke mit grossem Getoese ab und fallen ins Meer.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8466.jpg)
Ein paar Seehunde haben sich dankbarerweise als Groessenvergleich neben die Abbruchkante plaziert.
Ich koennte den ganzen Tag dort stehen und dem Gletscher zugucken und dem Captain scheint es aehnlich zu gehen, denn wir verbringen fast eine Stunde am Gletscher bevor er sich ganz vorsichtig wieder durch das Eis auf den Rueckweg macht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8414.jpg)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: EDVM96 am 01.03.2011, 23:40 Uhr
Ganz fantastische Bilder vom Tracy Arm Fjord!  :daumen:
War das eine Ganztagestour?
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 01.03.2011, 23:51 Uhr

Das war ja wieder mal ein ganz außergewöhnlicher Tag. Die Wale, die Gletscher - ich bin wirklich sprachlos. Einfach toll!

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro am 02.03.2011, 07:47 Uhr
Ich schreib heute nix - nur  :applaus: :applaus: :applaus:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: joke am 02.03.2011, 08:53 Uhr
Ich leg noch einen drauf   :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 02.03.2011, 09:01 Uhr
So viele Applaus-Smilies wie die Natur dieses Tagestrips wirklich verdient, würde wahrscheinlich die Forensoftware zusammen brechen lassen   - phantastisch und wie immer - klasse präsentiert !  :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Stefanie_GZ am 02.03.2011, 11:24 Uhr
WOW!! Da hast du ja echt Naturerlebnisse der ganz besonderen Art erlebt.
 Danke für die schönen Bilder. :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 02.03.2011, 12:08 Uhr
 :o tolllllllll! Das kann man gar nicht in Worte fassen. Ich sitze, staune und genieße!!!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 02.03.2011, 13:19 Uhr
:o tolllllllll! Das kann man gar nicht in Worte fassen. Ich sitze, staune und genieße!!!

so geht es mir auch!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anti am 02.03.2011, 17:38 Uhr
Gut, dass ich noch hinterhergepaddelt bin. Sonst hätte ich diese tolle Fahrt verpasst.  :groove: :groove: :groove:

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anne05 am 02.03.2011, 18:04 Uhr
Whow - das ist wirklich eine ganz besondere Reise ... gut, dass ich dabei bin   :smiledance:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 03.03.2011, 20:48 Uhr
Ganz fantastische Bilder vom Tracy Arm Fjord!  :daumen:
War das eine Ganztagestour?
Ja wenn ich mich richtig erinnere ging das morgens um sieben oder so los. Dann dauerte es inklusive Wale gucken gut drei Stunden bis wir am Fjord waren, im Fjord sowas um dreieinhalb Stundenund dann in gut zwei Stunden zurueck, so dass wir am spaeten Nachmittag gegen fuenf wieder zurueck waren.

@all vielen Dank fuer das Lob

:o tolllllllll! Das kann man gar nicht in Worte fassen. Ich sitze, staune und genieße!!!

so geht es mir auch!
Und so ging es mir auch. Ich stand an Deck, staunte und genoss. (Und knipste was das Zeug hielt)
Das war ja wieder mal ein ganz außergewöhnlicher Tag. Die Wale, die Gletscher - ich bin wirklich sprachlos. Einfach toll!
Der Tag ist ja noch gar nicht vorbei, das war erst Teil 1. Schliesslich muessen wir ja noch irgendwie wieder vom Tracy Arm zurueckkommen. Mal sehen ob das vor dem Wochenende noch was wird mit dem zweiten Teil des Tages, sonst auf jeden Fall Anfang der naechsten Woche.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 04.03.2011, 00:29 Uhr
Das war ja wieder mal ein ganz außergewöhnlicher Tag. Die Wale, die Gletscher - ich bin wirklich sprachlos. Einfach toll!
Der Tag ist ja noch gar nicht vorbei, das war erst Teil 1. Schliesslich muessen wir ja noch irgendwie wieder vom Tracy Arm zurueckkommen. Mal sehen ob das vor dem Wochenende noch was wird mit dem zweiten Teil des Tages, sonst auf jeden Fall Anfang der naechsten Woche.

Ich weiß, es war erst der halbe Tag, aber das passiert mir immer wieder, wenn ein RB-Tag geteilt wird: Von Teil 1 bin ich dann schon so fasziniert, dass ich von "Tag" und nicht vom "halben Tag" oder "1. Teil" rede - ich hoffe, du siehst es mir nach :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Lisa78 am 05.03.2011, 19:52 Uhr
Hallo!

Heute bin ich endlich hinterhergereist - und ich kann mich den anderen nur anschließen: Was für ein wunderbarer Tag mit wahnsinnig tollen Fotos!

Viele Grüße
Lisa
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 08.03.2011, 20:39 Uhr
So es geht weiter. Ich hatte Euch ja vor einer guten Woche in einem kleinen Tourboot am South Sawyer Gletscher zurueckgelassen, jetzt wird es aber Zeit, dass es wieder zurueckgeht.

27.8.2010 Tracy Arm (Teil II)

Langsam navigiert der Captain unser Boot aus dem Eis heraus, bis wir wieder mehr Wasser als Eis um unser Boot herum sehen. Links und rechts machen sich Eisberge in allen Groessen auf ihren Weg den Fjord hinunter. Einige grosse Exemplare schaffen es bestimmt bis in die Holkham Bay und vielleicht sogar weiter.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8524.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8505.jpg)
Bevor wir uns auf dem selben Weg machen gibt es aber noch einen weiteren Stop.
Wo es einen SOUTH Sawyer Gletscher gibt, da kann der NORTH Sawyer Gletscher ja nicht weit sein und in der Tat eine gute halbe Stunde spaeter guckt er in seiner blau-weissen Schoenheit um die Ecke eines Nebenarms des Fjords.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8646.jpg)
Man sieht deutlich den Unterschied. Dieser Gletscher war die letzten Tage ein ruhiger Vertreter seiner Art. Das Kalben hat er seinem Bruder im Sueden ueberlassen und so befindet sich kaum Eis im Wasser vor dem zweiten Gletscher.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8577.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8628.jpg)
Das heisst die armen Seehunde koennen nicht braesig auf der Scholle liegen, sondern muessen fleissig schwimmen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8616.jpg)
Und weil es so schoen ist findet sich sogar irgendwo in der grauen Wolkendecke ueber uns ein kleines Loch, durch das die Sonne ab und an ihre Strahlen auf das blaue Eis schickt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8578.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8608.jpg)
Nach der Ruhe der letzten Tage fuehlt sich der Gletscher offenbar bemuessigt etwas fuer seine schlanke Linie zu tun und wir koennen immer wieder beobachten wie kleinere und groessere Stuecke vom Gletscher abbrechen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8637.jpg)
Ein schoenes Fotospielchen: man hoert das Krachen und Bersten und muss schnell gucken, wo wird jetzt grad gekalbt. Richtiges Jagdfeeling: mit geladener Kamera sitze ich schussbereit und bei dem kleinsten Geraeusch reisse ich die Kamera in Position und druecke auf den Ausloeser um ein Kalb zu erlegen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8636.jpg)
Der Captain verkuendet ueber Lautsprecher dass er etwas laenger als geplant bleiben will. Er hat das Gefuehl, dass in Kuerze ein grosses Stueck vom Gletscher abbrechen wird.
Und so warten wir und warten wir. Schliesslich die Durchsage, noch fuenf Minuten und wenn dann nix passiert, muessen wir aber wirklich los, da wir schon viel Zeit mit den Walen und dem Eis am South Sawyer Gletscher verbracht haben.
Mir faellt mal wieder ein dass meine Knipse ja auch kleine Video-Clips aufnehmen kann und denke mir, halt einfach mal ne Minute drauf. Wenn ich Gluck habe bricht vielleicht irgendwo gerade ein Stueckchen ab und ich hab mal eines dieser Ereignisse nicht nur auf Foto sondern auf Video.
Naja ich wills jetzt nicht gross dramatisieren, aber Ihr koennt Euch denken, was passiert ist.
Glueck gehabt :-)
Die Dimensionen dieser skurrilen Eislandschaft sind sehr schwer einzuschaetzen, aber ich habe im Nachhinein mal versucht die Breite des Gletschers in Karten nachzuschauen und aus dem Vergleich die Hoehe des abgebrochenen Stuecks abzuschaetzen. Nagelt mich nicht auf ein paar mehr oder weniger Meter fest, aber demnach waere der Brocken der da ins Meer rauscht etwa so gross wie ein 15-stoeckiges Hochhaus.
Kein Wunder das der Captain als erstes erstmal das Schiff dreht, so dass wir die grosse Welle, die der Eisberg ausloest, von achtern abbekommen. Und die ist nicht ohne.
Falls ich also noch irgendwelche Fragen gehabt haette warum wir mit den Kajaks nicht naeher an den Gletscher heran gefahren sind, spaetestens jetzt duerfte das geklaert sein.
Dann verliert der Captain aber keine weitere Minute mehr und wir verlassen auch den zweiten Gletscher.
Aber das sind ja nicht die einzigen Gletscher im Fjord. Man muss nur ein wenig nach oben gucken, dann sieht man oben in den Haengetaelern an beiden Seiten die Gletscherzungen aus den Wolken kriechen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8693.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8654.jpg)
Durch das milchig blaue Wasser geht es zurueck bis zu den Eisbergen der Holkham Bay.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8661.jpg)
Wie lange “unser” frisch abgebrochener Eisberg wohl braucht, bis er hier ist. Und in wievielen Stuecken kommt er wohl an?
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8713.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8704.jpg)
Als wir im offenen Wasser der Stephens Passage sind und Richtung Norden zurueck nach Juenau fahren wird mir im wahrsten Sinne wieder schmerzhaft bewusst, dass ich meine Handschuhe vergessen habe. Die Idee war ja, das ich die Finger in den Hosentaschen lasse damit sie warm bleiben, aber wie will man dann fotografieren?
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8771.jpg)
Jetzt spuere ich die Finger kaum noch und bin auch sonst trotz meiner diversen Lagen so durchgefroren, das ich mich in die Kabine begebe.
Dort wird unter anderem heisse Instant-Nudelsuppe verkauft. Keine kulinarische Offenbarung und ich habe eigentlich auch keinen Hunger, da ich gut Snacks eingepackt hatte, aber ich kann der Verlockung einer heissen Suppe einfach nicht wiederstehen.
Und wieder lerne ich, kaltgefrorene Finger tun vielleicht weh, aber richtig schmerzhaft wird es erst wenn sie wieder auftauen. AUA!
Als ich in der warmen Kabine meine heisse Suppe schluerfe entdecke ich am Aufgang zur Bruecke ein Schild, das dazu einlaedt, dort hochzukommen und neben dem Captain Platz zu nehmen. Da sonst niemand dort oben sitzt nehme ich das Angebot wahr und setze mich in den leeren Sessel. Hier gibt es weitere Schilder, die einen ausdruecklich ermutigen dem Captain Fragen zu stellen. Lediglich bei der Fahrt durch Eis, wenn volle Konzentration erforderlich ist, wird gebeten auf Fragen zu verzichten.
Ich erfahre dass Captain Steve urspruenglich ein Mathelehrer in Washington State war, der vor gut 17 Jahren nach Alaska gekommen ist. Und solange schon faehrt er auch jeden Sommer Tag fuer Tag mit seinem Boot in den Tracy Arm. Was mich beeindruckt, mit welcher Begeisterung, Kenntnis und Waerme er selbst auf seiner zweitausendsoundsovielten Tour von der Landschaft schwaermt.
Ich erfahre noch viele interessante Details von ihm. Auf meine Frage, ob sich denn seine Kundschaft hauptsaechlich aus Kreuzfahrern rekrutieren wuerde, erzaehlt er mir, dass man Kreuzfahrt-Reedereien einen ordentlichen Prozentsatz seiner Einnahmen abgeben muss , damit sie ihren Gaesten die Tour anbieten und empfehlen. Dazu muss man sich vertraglich verpflichten niemandem die Tour fuer weniger Geld zu verkaufen als den Kreuzfahrttouristen (vor Abzug der Prozente). Das haette er zwei Jahre gemacht und waere wieder davon abgekommen, da er so die Tour wesentlich billiger anbieten kann.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8752.jpg)
Nach einer Weile verweise ich auf ein weiteres Schild auf der Bruecke, das darum bittet nach 15-20 Minuten den Platz zu raeumen, um auch anderen die Gelegenheit zu geben mit dem Captain zu sprechen. Er meint, ich waere heute erst der dritte ueberhaupt und ich solle man ruhig bleiben, wenn ich wollte. So verbringe ich dann die gesamte Rueckfahrt auf der warmen Bruecke und halte Kloenschnack mit dem Captain ueber Gott und die Welt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8767.jpg)
Zurueck in Juneau treffe ich mich mit den anderen untem am hafen im Red Dog Saloon. Da diesmal noch Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen ist auch nicht geschlossen.
Ein Barde spielt auf. Er kann beides: Country UND Western. Die Stimmung unter dem Publikum des etwas fortgeschrittenen Alters von den Kreuzfahrtschiffen toppt locker jeden bunten Abend in der Seniorenbegenungsstaette. Da steppt der Baer (na gut, er haengt eher ausgestopft ueber dem Tresen). Trotzdem sehr nett.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8789.jpg)
Ich bin noch ganz voll mit Eindruecken vom Tracy Arm, so dass Brad mich grinsend fragt, ob ich ihn immer noch fuer einen hoffnungslosen Lokalpatrioten halten wuerde, wenn er sagt Tracy Arm sei besser als Glacier Bay. Da ich die Glacier Bay nicht kenne kann ich mir kein Urteil erlauben, aber ich muss Brad zugestehen, dass es fuer die Glacier Bay verdammt schwer sein wuerde den heutigen Tag zu toppen.
Das war ein echter Hoehepunkt.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 08.03.2011, 21:34 Uhr
So es geht weiter. Ich hatte Euch ja vor einer guten Woche in einem kleinen Tourboot am South Sawyer Gletscher zurueckgelassen, jetzt wird es aber Zeit, dass es wieder zurueckgeht.
na endlich - die Finger abgefroren, die Sudokus alle .... endlich geht's weiter  :wink:



Das war ein echter Hoehepunkt.
Auch für mich als Leser - super !
Da möchte man auch sehr gerne hin in diesen Tracy Arm.
Wann ist die Saison dort eigentlich zu Ende - fahren die Mitte September auch noch oder ist Anfang September Schluß ?
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 08.03.2011, 21:39 Uhr

Während des Lesens und Bilder Betrachtens dachte ich mir, schade, dass du kein Video gemacht hast und schwups, wenige Zeilen weiter unten, sehe ich schon das Video eingeblendet, das ich natürlich sofort sehen musste. Es gibt nur ein Wort: Fantastisch!! Und du hast wirklich genau im richtigen Moment eingeschaltet, perfekter geht's gar nicht.

Ein Reisebericht der ganz besonderen Art :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anti am 08.03.2011, 22:15 Uhr
Vielen vielen lieben Dank, dass du dir deine Finger für uns abgefroren hast. Das Video entschädigt dich hoffentlich dafür, das war ja ein Volltreffer!
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 08.03.2011, 22:34 Uhr
Auch von mir ein dickes Danke für deinen selbstlosen Einsatz beim Fotografieren und Filmen. Das Bild mit den Vögeln (Möwen?) vor dem Eisberg ist mein Favorit. Wirklich beeindruckend, was da für Kräfte am Werk sind in so einem Gletscher und wunderschöne blaue Eisberge.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Kauschthaus am 08.03.2011, 22:50 Uhr
Ich bin auch absolut begeistert.

Wenn es schon "nur" in der Stadt so schön ist, wie schön ist es dann im Rest von AK auf dem Lande?  :verneig:

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro am 09.03.2011, 08:03 Uhr
Du hast es wirklich geschafft, mir Alaska sehr schmackhaft zu machen. Großes Kino  :verneig: :applaus:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 09.03.2011, 09:55 Uhr
Super tolle Bilder einer faszinierenden Natur.

Vielen Dank

Steffi
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 09.03.2011, 20:58 Uhr
Auch für mich als Leser - super !
Da möchte man auch sehr gerne hin in diesen Tracy Arm.
Wann ist die Saison dort eigentlich zu Ende - fahren die Mitte September auch noch oder ist Anfang September Schluß ?
Der Anbieter mit dem ich unterwegs war, Adventure Bound Alaska (http://www.adventureboundalaska.com/), hatte letztes Jahr seine letzte Tour am 22.9., allerdings gab es die Touren im September nicht mehr taeglich.
Gibt bestimmt auch noch andere Anbieter, aber es duerfte Dich wohl kaum ueberraschen, wenn ich Dir diesen sehr empfehlen kann.

@alle: Vielen Dank fuer Euer Lob. An so einem Tag ist es natuerlich auch eine dankbare Aufgabe Fotos zu machen und einen Reisebreicht zu schreiben.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Palo am 09.03.2011, 21:03 Uhr
Ganz toller Reisebericht :groove:

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 10.03.2011, 19:46 Uhr
28.8.2010 Mt.Roberts

Großes Kino  :verneig: :applaus:.
Wenn ich wirklich das Drehbuch fuer einen Kinofilm schreiben wuerde, dann waere meine Arbeit jetzt getan. Langsam den Spannungsbogen aufgebaut und dann der grosse Kracher zum Abschluss mit der Fahrt in den den Tracy Arm. Vorhang, Applaus. Dankeschoen!!!
Allerdings ist dies ein Reisebericht und kein Kinofilm und die Chronistenpflicht erfordert, dass ich weiterschreibe, auch wenn nach Gestern keine Steigerung mehr moeglich ist.
Der Tag beginnt dann auch ganz gemaechlich mit Ausschlafen und gemuetlichem Fruehstueck. Dann ist Souvenirshopping angesagt. Fuer mich habe ich ja schon mit meinen Juneau Sneakers das ideale Mitbringsel gefunden, aber ich wollte dann doch nicht mit soundsovielen Paaren Gummistiefel fuer die Lieben daheim in den Flieger steigen, daher hatte ich mein Auge auf geraeucherte Fische gerichtet und Brad gefragt, ob die Fische, die direkt am Hafen in den  Touristenlaeden verkauft werden, zu empfehlen sind. Er meinte, die waeren nicht schlecht, aber ich sollte mal mit ihm zu seinem bevorzugten Raeucherladen in der Naehe des Flughafens kommen. Jerry’s Meat & Seafood ist ein kleiner Laden in einer grossen Lagerhalle, wo Brad als alter Bekannter begruesst wird.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8798.jpg)
Der Laden setzt bei mir aehnliche Hormone frei wie ein Schuhladen bei Paris Hilton und ich verfalle in einen Shoppingrausch. Neben geraeuchertem Sockeye, King und Heilbutt empfiehlt mir der Besitzer auch den White King Salmon. Davon hatte ich noch nie was gehoert. Es ist eine sehr seltene weissfleischige Variante des King Salmon der - wie ich nach einer kurzen Verkostung feststelle - wirklich ausssergewoehnlich gut schmeckt und die paar Dollar extra wert ist.
Nachdem also als guter Tourist meine original Alaska Mitbringsel gekauft habe stehen weitere Touristenpflichten an: nachdem ich gestern den Red Dog Saloon besucht habe und auch schon am Mendenhall Gletscher war steht, fehlt mir noch der Mt.Roberts aus dem Pflichtprogramm fuer jeden Juenau-Touristen. Auf diesen Berg fuehrt direkt vom Kai am Hafen eine Seilbahn hinauf, aber Julie, Brad und ich haben uns fuer einen etwas aufwendigeren Weg entschieden und wollen zu Fuss auf den Berg gehen. Der Trail startet mehr oder weniger direkt hinter ihrem Haus.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8799.jpg)
Der Weg fuehrt durch feuchten Regenwald  so dass sich meine neuen Stiefel wieder einmal bewaehren koennen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8822.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8819.jpg)
Der Trail ust gesaeumt von Blaubeerbueschen und Julie und Brad waren clever genug ein paar Ziploc-Beutel mitzunehmen, so dass wir ordentlich Blaubeeren sammeln. Ich verfolge dabei die “Eins ins Toepfchen, eins ins Kroepfchen”-Taktik.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8828.jpg)
Schneller als gedacht sind wir an der oberen Seilbahn Station angekommen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8834.jpg)
Ein Blick auf die grossen Kreuzfahrtschiffe direkt unter einem zeigt wie steil der Berg direkt hinter der Stadt aufragt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8836.jpg)
Neben diversen Shops und Restaurants gibt es hier oben auch ein ganz interessantes Nature Center und das Raptor Center wo verletzte Greifvoegel aufgepaeppelt werden. Derzeitiger Gast war ein Weisskopfseeadler, den ein besonders aufmerksamer Hubertusjuenger wohl mit einer Ente verwechselt und unter Beschuss genommen hatte. Da der Waidmann eben so gut gezielt wie er den Vogel angesprochen hat, ist der Adler mit einem verletzten Auge und Wunden am Schnabel davongekommen. Da er mit nur einem Auge nicht mehr dreidimensional sehen kann, wuerde er in der Wildnis nicht mehr uberleben und bleibt Dauergast im Raptor Center.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8846.jpg)
Extra fuer Dreamer zeigt er nocheinmal seine Schokoladenseite, wo man ihm seine Verletzung kaum ansieht:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8849.jpg)
Im Gespraech mit dem Ranger hoere ich nicht zum ersten Mal in den USA deutlichen Frust ueber den fehlenden Respekt vor der Kreatur und die mangelnde Kenntnis vieler Hobbyjaeger. Wobei Du lauteste Kritik an schlechten Jaegern meist von Leuten kommt, die selber auch jagen.
Die Seilbahnstation  ist Ausgangspunkt fuer ein grosses Trailsystem, das sich ueber Mt.Roberts, den benachbarten Mt.Juneau und weiter bis hoch ins Juneau Icefield erstreckt.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8868.jpg)
Heute ist aber nur eine kleine Runde direkt oberhalb der Station angesagt. Auf dem Weg sieht man Schnitzereien an Baeumen in der Tradition der Tlingit-Indianer.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8850.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8896.jpg)
Es gibt ein grosses Kreuz zu Ehren von Pater Brown (nicht Ottfried Fischer), einem Geistlichen der sich fuer den Bau der Trails engagiert hat ,und immer wieder schoene Aussichten ueber den Gastineau Channel und Juneau.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8874.jpg)
An einer Aussichtsplattform treffen wir ein Murmeltier, das mit uns die Aussicht geniesst.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8864.jpg)
Zurueck an der Seilbahn erklaert Brad, dass die Fahrt auf den berg 25$ kostet, die Fahrt runter aber nur 5$. Und letztere werden mit Einkaeufen im Gift Store verrechnet. Ich kaufe mir daher einen Snack und Briefmarken, die unter anderem auf meiner Postkarte hier ans Forum landen.
Dann fahren wir mit der Seilbahn wieder runter in den Ort.
Abends geht es in eins der angesagtesten Restaurants Juneaus. Bei dem Thai in Auke Bay muss man eine dreiviertel Stunde auf den Tisch warten, so beliebt ist er.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: es gibt ein tolles Heilbutt-Curry  und leckere Shrimps, fuer alle anderen Gerichte wuerde man im Rest der USA keine fuenf. Minuten Wartezeit in Kauf nehmen geschweige denn 45 Minuten. Aber auch hier merkt man wie klein der Ort ist: die Bedienung gratuliert zur Hochzeit und auch der Besitzer schaut vorbei und spendiert den Frischverheirateten Nachtisch aufs Haus.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: leia am 10.03.2011, 20:35 Uhr
Hallo,

ich habe diesen tollen Bericht irgendwie auch völlig übersehen (ignoriert?) weil ich nur immer "Stadturlaub" gelesen hatte... welch blöder Fehler :platsch:

Das wirklich supertolle Impressionen - so stell ich mir Alaska vor. Da infiziert man sich ja direkt mit dem Alaska-Virus  :daumen:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Palo am 10.03.2011, 20:41 Uhr
Wie hast du denn den ganzen Fisch mit nach hause geschafft? Dry ice?

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 10.03.2011, 20:45 Uhr
Du Glückspilz, da mit Deiner Hochzeitseinladung eine solch außergewöhnliche Reise verbunden war.

Da kann man echt neidisch werden.

Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 10.03.2011, 22:17 Uhr
 :liebe: :liebe: er ist so wunderschön. Unendlich traurig und es macht einen wütend, wenn man hört, was ihm angetan wurde.

Übrigens finde ich, dass dieser Tag gar kein Anticlimax ist. Der Ausblick vom Mt Roberts, der Regenwald, das Murmeltier und natürlich der Adler machen ihn zu noch einem faszinierenden Tag in Juneau ... hätte ich mal vorher gewusst, dass man da einen so tollen Stadturlaub machen kann, dann hätte ich einfach zu meiner Tochter gesagt - dass ich die perfekte Stadt für einen Stadturlaub weiß und wir NYC und L.A. dafür einfach weglassen können!!! ;-)))
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 10.03.2011, 23:12 Uhr
Der Anbieter mit dem ich unterwegs war, Adventure Bound Alaska (http://www.adventureboundalaska.com/), hatte letztes Jahr seine letzte Tour am 22.9., allerdings gab es die Touren im September nicht mehr taeglich.
Gibt bestimmt auch noch andere Anbieter, aber es duerfte Dich wohl kaum ueberraschen, wenn ich Dir diesen sehr empfehlen kann.
Danke für die Info Sönke - und wieder ein toller Tag.
Einfach faszinierend, was man in und um "Dein Städteziel" alles sehen und erleben kann ...  :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 11.03.2011, 19:03 Uhr
ich habe diesen tollen Bericht irgendwie auch völlig übersehen (ignoriert?) weil ich nur immer "Stadturlaub" gelesen hatte... welch blöder Fehler :platsch:
Übrigens finde ich, dass dieser Tag gar kein Anticlimax ist. Der Ausblick vom Mt Roberts, der Regenwald, das Murmeltier und natürlich der Adler machen ihn zu noch einem faszinierenden Tag in Juneau ... hätte ich mal vorher gewusst, dass man da einen so tollen Stadturlaub machen kann, dann hätte ich einfach zu meiner Tochter gesagt - dass ich die perfekte Stadt für einen Stadturlaub weiß und wir NYC und L.A. dafür einfach weglassen können!!! ;-)))
Einfach faszinierend, was man in und um "Dein Städteziel" alles sehen und erleben kann ...  :D
Gibt eben sonne und solche Staedte ;-)
Aber im Ernst. Ich liebe Landkarten und da war mir aufgefallen, dass das ganze Gebiet in dem ich unterwegs war technisch noch innerhalb der Stadtgrenzen lag und so entstand der Spass mit dem "Stadturlaub", der zum running gag auf der Tour wurde.
Du Glückspilz, da mit Deiner Hochzeitseinladung eine solch außergewöhnliche Reise verbunden war.
Naja die Hochzeit hat mich letztendlich dazu gebracht endlich den Hintern hochzubekommen und die Beiden zu besuchen. Die Einladung stand schon laenger.
Wie hast du denn den ganzen Fisch mit nach hause geschafft? Dry ice?
Das ist Raeucherfisch, der muss nicht gekuehlt werden (naja bei Arizona-Temperaturen bietet sich die Lagerung im Kuehlschrank vielleicht an ;-)). Der ist am Ende in den Gummistiefeln im Gepaeck gelandet und hat die Reise dort auch unbeschadet ueberstanden.
Allerdings ist es ein Spass in Juenau auf dem Flughafen bei der Gepaeckaufgabe zu stehen. Ich glaube ich war der einzige der nicht mindestens eine grosse Kuehlbox voll mit frisch gefangenem Fisch eincheckte. Wenn der Flieger in unwegsamer Wildnis abgestuerzt waere haetten wir erstmal einige Monate von Lachs leben koennen, bevor die Frage des Kannibalismus aktuell geworden waere.
Alaska Airlines hat dementsprechend auch ein Flugzeug zu Ehren von Seafood aus Alaska zum riesigen Lachs umlackiert:
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/66/Alaska_Airlines_%22Salmon-30-Salmon%22_Boeing_737-490_N792AS.jpg/800px-Alaska_Airlines_%22Salmon-30-Salmon%22_Boeing_737-490_N792AS.jpg)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 11.03.2011, 19:21 Uhr
Echt toll! Ich mag ja Städte auch nicht so, aber bei Juneau mach ich eine große Ausnahme.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro als Gast am 13.03.2011, 04:07 Uhr
Den Lachs hätte ich auch nicht verschmäht  :wink:. Der war bestimmt lecker!?

Ich bin seit ein paar Tagen in Utah und habe auf dem Hinflug in der Condor Broschüre gelesen, dass Juneau über die Condor (in Kooperation) angeflogen wird. Da ist die Versuchung natürlich groß :D.

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anti am 13.03.2011, 17:24 Uhr
So sehen also fliegende Fische aus...  :grins:
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Palo am 13.03.2011, 19:00 Uhr
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/66/Alaska_Airlines_%22Salmon-30-Salmon%22_Boeing_737-490_N792AS.jpg/800px-Alaska_Airlines_%22Salmon-30-Salmon%22_Boeing_737-490_N792AS.jpg)


Kasse Bild, Danke!

Ich bin erst zweimal mit Alaska geflogen aber fand die airline hervorragend


Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 16.03.2011, 18:27 Uhr
Den Lachs hätte ich auch nicht verschmäht  :wink:. Der war bestimmt lecker!?
Ja, da ist nicht alles von verschenkt worden. Ein bisschen habe ich auch selber behalten. Hat sich aber nicht lange gehalte, der war weg wie nix.
Zitat
Ich bin seit ein paar Tagen in Utah und habe auf dem Hinflug in der Condor Broschüre gelesen, dass Juneau über die Condor (in Kooperation) angeflogen wird. Da ist die Versuchung natürlich groß :D.
Echt toll! Ich mag ja Städte auch nicht so, aber bei Juneau mach ich eine große Ausnahme.
Ich denke wenn man genauer hinguckt, dann kann man in vielen Staedten Ecken entdecken die man so nicht erwartet. Wenn man Reisefuehrer waelzt, dann ist das "Standardprogramm" fuer Juneau die Mt.Roberts Seilbahn, der Mendenhall Gletscher, der Red Dog Saloon und das Parlament. Aber es gibt eben doch eine Menge mehr, wie ich gesehen habe.
So sehen also fliegende Fische aus...  :grins:
Kasse Bild, Danke!

Ich bin erst zweimal mit Alaska geflogen aber fand die airline hervorragend
Ups, da haette ich wohl eine Quellenangabe zupacken sollen. Ich will mich ja hier nicht mit fremden Federn schmuecken. Das Bild von der "Salmon 30 Salmon" habe ich auf Wikipedia gefunden (public domain, falls ein Moderator Sorge hat). Ich habe das Flugzeug leider noch nicht selber gesehen.
Ich sehe eigentlich kaum irgendwelche grossen Unterschiede zwischen Airlines. Daher wuerde ich sagen, ich kann mich bei Alaska ueber nichts beklagen, aber es war nun auch nichts Aussergewoehnliches.
Was natuerlich fuer Alaska Airlines spricht ist, dass sie Ahnung von Fussball haben: http://www.alaskaair.com/as/www2/promo/pdx-Timbers.aspx  :wink:

29.8.2010 Rueckflug

So die Woche ist leider schon um. Heute heisst es leider Sachen packen, es geht zurueck nach Hause.
Zum Fruehstueck gibt es Blueberry-Pancakes mit Ahornsirup, mit den Blaubeeren, die wir gestern am Mt.Roberts gesammelt haben. Kann man sich dran gewoehnen :-)
Dann muss ich zum Abschied noch ein “San Franciso”-Bild mit einem “schiefen” Haus machen bevor es durch Juenaus steile Strassen zum Flughafen geht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8911.jpg)
Dort heisst es Abschied nehmen und ich bedanke mich fuer eine wunderbare Woche.
Wie schon beschrieben ist der ganze Flughafen voller Kuehlboxen mit frischem Fisch. Ich fuehle mich mit  meinem Rauecherfisch im Rucksack als echter Aussenseiter.
Auf dem Rueckflug muss ich wieder in Seattle umsteigen, allerdings bin ich diesmal im “Lumpensammler” gelandet, der wirklich an jeder Milchkanne haelt. Naja eine Landebahn auf die eine 737 passt muss neben der Milchkanne schon sein.
Die Maschine kommt aus Anchorage nach Juneau und fliegt dann weiter nach Sitka und Ketchikan bevor es endlich nach Seattle geht. Zum Glueck habe ich diesmal einen Fensterplatz ergattert, so dass mir das Herumgejuckel in Suedostalaska gar nicht so viel ausmacht.
Kurz nach dem Start kann ich in der Ferne Mt.Fairweather sehen, der Berg mit dem unpassendsten Namen der Welt, da er meist wolkenverhangen ueber der Glacier Bay thront. Er liegt uebrigens im Stadtgebiet von Yakutat. Vielleicht ein anderes lohnendes Ziel fuer einen Stadturlaub.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8919.jpg)
Dann geht es ueber das weitgehend unbewohnte Chichagoff Island nach Sitka der dritten “Grossstadt” in Alaska.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8933.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8922.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8947.jpg)
Auch hier steigen Passagiere aus und zu und das ganze hat die Athmosphaere eines laendlichen Linienbusses. Vor mir sitzt z.B. ein etwa zwoelfjaehriges Scheidungskind das uebers Wochenende bei Mama in Sitka war und nun wieder zurueck zu Papa nach Ketchikan fliegt.
Auf dem Flug nach Ketchikan zieht es allerdings zu und es gibt nur noch Wolken zu sehen.
Ketchikan International Airport ( ich vermute der “International” Teil kommt daher weil ab und an mal ein Buschpilot mit seiner Cessna nach Kanada fliegt) liegt auf einer kleinen Insel vor der “Stadt” und man kann nur mit der Faehre den Flugplatz erreichen. Daher sollte hier die beruechtigte “Bridge to Nowhere” gebaut werden, die im Praesidentschaftswahlkampf 2008 auftauchte.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8953.jpg)
Auf dem Rest des Fluges nach Seattle gibt es dan nur Wolken und ich widme mich meiner Reiselektuere: “Sea Runners” von Ivan Doig. Basierend auf einer wahren Geschichte wird beschrieben wie ein paar Skandinavier aus der Gefangenschaft in New Archangelsk dem heutigen Sitka in Russisch-Alaska ausbrechen und sich mit einem Kanu auf den Weg nach Astoria in Oregon machen. Auf Reisen lese ich gerne Romane, die vor Ort spielen und die abenteuerliche Geschichte ist auch gut geschrieben. Das es auf einer wirklichen Geschichte passiert macht es irgendwie noch besser.
Dann verkuenden Space Needle und Mt.Rainier, dass Seattle erreicht ist, wo ich nach einiger Wartezeit in den Flieger nach Hause umsteige.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8954.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/comp_IMG_8958.jpg)
An Bord gibt es wie auf dem Hinflug wieder das Pyramid Juggernaut Ale so dass es von dem Flug  wirklich gar nichts Neues zu berichten gibt, ausser dass ich heil und voll mit vielen tollen neuen Eindruecken von einer Woche Stadturlaub in Juneau zu Hause angekommen bin.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Lisa78 am 16.03.2011, 19:11 Uhr
Hallo!

Als erste  :wink: bedanke ich mich ganz herzlich für diesen schönen Reisebericht mit vielen tollen Eindrücken!

Viele Grüße
Lisa
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Palo am 16.03.2011, 19:22 Uhr

Mir hat der Reisebericht gefallen. Danke dafür.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Dreamer am 16.03.2011, 20:00 Uhr
Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Danke, dass ich mitreisen durfte.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 16.03.2011, 20:05 Uhr
Es war eine wunderschöne ("Hochzeits-") Reise.

Vielen Dank, dass wir mitfahren durften.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Angie am 16.03.2011, 22:27 Uhr
(public domain, falls ein Moderator Sorge hat

Hatte ich ausnahmsweise nicht, da ich annahm, es sei dein Bild und ich daher die URL nicht kontrollierte. Danke, dass du im Nachhein geschrieben hast, aus welcher Quelle es ist.

********************

Mittlerweile habe ich deinen Reisebericht fertig gelesen und bei dem vielen Lachs einen ganz wässrigen Mund bekommen.

Du hast uns mit deinem Reisebericht einen wahren Leckerbissen präsentiert. Unwahrscheinlich, was du in dieser einen Woche alles erlebt hast - das volle Programm, einfach nur fantastisch :daumen:

Herzlichen Dank, dass du dir die Mühe des Reisebericht-Schreibens gemacht hast. Ich habe die Reise in vollen Zügen genossen :D


LG, Angie
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Kauschthaus am 16.03.2011, 23:05 Uhr


Du hast uns mit deinem Reisebericht einen wahren Leckerbissen präsentiert.

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
Ganz herzlichen Dank für dieses "Lachs-Sahne-Schnittchen".  :wink:

Viele Grüße nach Portland, Petra
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 16.03.2011, 23:53 Uhr
Danke für diesen Bericht - Prädikat - besonders wertvoll !  :D

Hat wirklich großen Spaß gemacht - amüsanter Schreibstil und Bilder die dem Naturfan der sich mit Dir "in die Stadt verirrt hat" das Herz höher schlagen ließen.

Den Sea Runners gibt's wohl nur auf Englisch. Vielleicht tue ich es mir sogar auf Englisch an ... was schon etwas anstrengend ist ... die Story klingt aber wirklich sehr interessant.

Hoffe Du lässt uns mal wieder mitfahren ... gerne auch nach Alaska ! :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Saguaro als Gast am 17.03.2011, 01:37 Uhr
Ich möchte mich anschließen und dir ganz herzlich für diesen tollen Reisebericht danken!

LG,

Ilona
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anti am 17.03.2011, 14:00 Uhr
Okay, bei einem Titel "Städtereise" gucke ich demnächst genauer hin... Gut, dass wir uns im Chat getroffen haben, wo du von deinem Reisebericht geschrieben hast. Noch dieselbe Nacht bin ich hinterhergereist und bin echt froh! Wirklich toller Bericht, auch wenn ich kulinarisch kaum auf meine Kosten gekommen bin (bin Vegetarierin) - bis auf die Blaubeeren. Das tut der Schönheit dieses Landes aber keinen Abbruch. Danke für diese Tolle Reise! 
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: sil1969 am 17.03.2011, 20:54 Uhr
Danke für den tollen Bericht. Es kam mir irgendwie viel länger vor als 1 Woche und hätte gerne noch länger dauern können!
LG Silvia
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 18.03.2011, 07:10 Uhr
Vielen Dank an alle Mitreisenden fuer die netten Worte. Wenn so viele aktiv dabei sind, macht Reisebericht schreiben Spass.
Wirklich toller Bericht, auch wenn ich kulinarisch kaum auf meine Kosten gekommen bin (bin Vegetarierin) - bis auf die Blaubeeren.
Hast Du keine Nagoonberries abbekommen? ;-)
Aber sonst hast Du schon Recht wenn man keinen Fisch isst, dann ist Alaska zumindest kulinarisch ein recht ueberschaubares Erlebnis.
Den Sea Runners gibt's wohl nur auf Englisch. Vielleicht tue ich es mir sogar auf Englisch an ... was schon etwas anstrengend ist ... die Story klingt aber wirklich sehr interessant.
Ich habe es verschlungen. Mir gefiel eben vor allem die Tatsache, dass es auf einer wahren Geschicht beruht aber trotzdem im Stile eines Romans geschrieben ist. Und das dann auch noch wenn man die Landschaft in der das spielt direkt vor den Augen hat.
Zitat
Hoffe Du lässt uns mal wieder mitfahren ... gerne auch nach Alaska ! :D
Naja jetzt bist Du erstmal dran, nach Alaska zu reisen, viele Bilder und Videos zu machen und hier Reisebericht zu schreiben.
Bei mir steht in Kuerze der Gegenbesuch von den Freunden aus Juneau an. Hoffe mal, die bringen Lachs mit ;-)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Anne05 am 18.03.2011, 07:30 Uhr
Da kann ich doch nur sagen: Schön, dass ich dabei sein durfte!
Danke  :)

LG
Anne
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Stefanie_GZ am 18.03.2011, 09:58 Uhr
Klasse, einfach traumhaft deine Bilder und der Bericht ist auch super. Danke für`s Mitreisen lassen. :D :D
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Easy Going am 19.03.2011, 01:20 Uhr
Ich habe es verschlungen. Mir gefiel eben vor allem die Tatsache, dass es auf einer wahren Geschicht beruht aber trotzdem im Stile eines Romans geschrieben ist. Und das dann auch noch wenn man die Landschaft in der das spielt direkt vor den Augen hat.
Überzeugt - ich probiers mal !


Naja jetzt bist Du erstmal dran, nach Alaska zu reisen, viele Bilder und Videos zu machen und hier Reisebericht zu schreiben.
Bei mir steht in Kuerze der Gegenbesuch von den Freunden aus Juneau an. Hoffe mal, die bringen Lachs mit ;-)
Das wird bei mir noch ein paar Tage dauern - Reisezeit Ende August/September - aber Dein Bericht war noch mal ein Anlaß zur Vorfreude auf vieles von dem was Alaska so einzigartig macht - grandiose Natur - und das bei einem Stadturlaub ....  :wink:

 
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Markus(Wien) am 19.03.2011, 10:15 Uhr
Danke für den wunderschönen Reisebericht. Man glaubt gar nicht, dass du das alles in nur einer Woche erlebt hast :)
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: nordlicht am 21.03.2011, 06:53 Uhr
Schön, dass ich dabei sein durfte!
Danke für`s Mitreisen lassen. :D :D
Danke fuers aktive Mitfahren!
Das wird bei mir noch ein paar Tage dauern - Reisezeit Ende August/September 
Ich merke also schon mal den Reisebericht im Herbst vor. Vielleicht erkenne ich ja was wieder.
Man glaubt gar nicht, dass du das alles in nur einer Woche erlebt hast :)
Ich denke ich habe da auch davon profitiert, dass ich nur an einem Ort war. Die laengste Fahrt mit dem Auto war zur "End of Road" und das hat keine Stunde gedauert. Ich habe also nur wenig Zeit auf der Piste verbracht und hatte daher mehr Zeit andere Dinge zu unternehmen. Deswegen sieht das Programm glaube ich auch voller aus, als es eigentlich war. Da waren viele Tage mit lange Ausschlafen und ausgiebigem Fruehstueck dabei.
Titel: Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
Beitrag von: Zati am 21.03.2011, 08:20 Uhr
Hallo Nordlicht,

ich habe Deine Reise gerade in einem Rutsch nachgelesen, ich bin total begeistert, besonders auch von den Fotos. Der Bericht zeigt mir wieder, wie dringend ich doch eigentlich nach Alaska möchte. Vielen Dank für Deine Mühe.

Gruß

Efty  :wink: