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Autor Thema: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010  (Gelesen 40186 mal)

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nordlicht

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #90 am: 09.03.2011, 20:58 Uhr »
Auch für mich als Leser - super !
Da möchte man auch sehr gerne hin in diesen Tracy Arm.
Wann ist die Saison dort eigentlich zu Ende - fahren die Mitte September auch noch oder ist Anfang September Schluß ?
Der Anbieter mit dem ich unterwegs war, Adventure Bound Alaska, hatte letztes Jahr seine letzte Tour am 22.9., allerdings gab es die Touren im September nicht mehr taeglich.
Gibt bestimmt auch noch andere Anbieter, aber es duerfte Dich wohl kaum ueberraschen, wenn ich Dir diesen sehr empfehlen kann.

@alle: Vielen Dank fuer Euer Lob. An so einem Tag ist es natuerlich auch eine dankbare Aufgabe Fotos zu machen und einen Reisebreicht zu schreiben.

Palo

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #91 am: 09.03.2011, 21:03 Uhr »
Ganz toller Reisebericht :groove:

Gruß

Palo

nordlicht

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #92 am: 10.03.2011, 19:46 Uhr »
28.8.2010 Mt.Roberts

Großes Kino  :verneig: :applaus:.
Wenn ich wirklich das Drehbuch fuer einen Kinofilm schreiben wuerde, dann waere meine Arbeit jetzt getan. Langsam den Spannungsbogen aufgebaut und dann der grosse Kracher zum Abschluss mit der Fahrt in den den Tracy Arm. Vorhang, Applaus. Dankeschoen!!!
Allerdings ist dies ein Reisebericht und kein Kinofilm und die Chronistenpflicht erfordert, dass ich weiterschreibe, auch wenn nach Gestern keine Steigerung mehr moeglich ist.
Der Tag beginnt dann auch ganz gemaechlich mit Ausschlafen und gemuetlichem Fruehstueck. Dann ist Souvenirshopping angesagt. Fuer mich habe ich ja schon mit meinen Juneau Sneakers das ideale Mitbringsel gefunden, aber ich wollte dann doch nicht mit soundsovielen Paaren Gummistiefel fuer die Lieben daheim in den Flieger steigen, daher hatte ich mein Auge auf geraeucherte Fische gerichtet und Brad gefragt, ob die Fische, die direkt am Hafen in den  Touristenlaeden verkauft werden, zu empfehlen sind. Er meinte, die waeren nicht schlecht, aber ich sollte mal mit ihm zu seinem bevorzugten Raeucherladen in der Naehe des Flughafens kommen. Jerry’s Meat & Seafood ist ein kleiner Laden in einer grossen Lagerhalle, wo Brad als alter Bekannter begruesst wird.
Der Laden setzt bei mir aehnliche Hormone frei wie ein Schuhladen bei Paris Hilton und ich verfalle in einen Shoppingrausch. Neben geraeuchertem Sockeye, King und Heilbutt empfiehlt mir der Besitzer auch den White King Salmon. Davon hatte ich noch nie was gehoert. Es ist eine sehr seltene weissfleischige Variante des King Salmon der - wie ich nach einer kurzen Verkostung feststelle - wirklich ausssergewoehnlich gut schmeckt und die paar Dollar extra wert ist.
Nachdem also als guter Tourist meine original Alaska Mitbringsel gekauft habe stehen weitere Touristenpflichten an: nachdem ich gestern den Red Dog Saloon besucht habe und auch schon am Mendenhall Gletscher war steht, fehlt mir noch der Mt.Roberts aus dem Pflichtprogramm fuer jeden Juenau-Touristen. Auf diesen Berg fuehrt direkt vom Kai am Hafen eine Seilbahn hinauf, aber Julie, Brad und ich haben uns fuer einen etwas aufwendigeren Weg entschieden und wollen zu Fuss auf den Berg gehen. Der Trail startet mehr oder weniger direkt hinter ihrem Haus.
Der Weg fuehrt durch feuchten Regenwald  so dass sich meine neuen Stiefel wieder einmal bewaehren koennen.

Der Trail ust gesaeumt von Blaubeerbueschen und Julie und Brad waren clever genug ein paar Ziploc-Beutel mitzunehmen, so dass wir ordentlich Blaubeeren sammeln. Ich verfolge dabei die “Eins ins Toepfchen, eins ins Kroepfchen”-Taktik.
Schneller als gedacht sind wir an der oberen Seilbahn Station angekommen.
Ein Blick auf die grossen Kreuzfahrtschiffe direkt unter einem zeigt wie steil der Berg direkt hinter der Stadt aufragt.
Neben diversen Shops und Restaurants gibt es hier oben auch ein ganz interessantes Nature Center und das Raptor Center wo verletzte Greifvoegel aufgepaeppelt werden. Derzeitiger Gast war ein Weisskopfseeadler, den ein besonders aufmerksamer Hubertusjuenger wohl mit einer Ente verwechselt und unter Beschuss genommen hatte. Da der Waidmann eben so gut gezielt wie er den Vogel angesprochen hat, ist der Adler mit einem verletzten Auge und Wunden am Schnabel davongekommen. Da er mit nur einem Auge nicht mehr dreidimensional sehen kann, wuerde er in der Wildnis nicht mehr uberleben und bleibt Dauergast im Raptor Center.
Extra fuer Dreamer zeigt er nocheinmal seine Schokoladenseite, wo man ihm seine Verletzung kaum ansieht:
Im Gespraech mit dem Ranger hoere ich nicht zum ersten Mal in den USA deutlichen Frust ueber den fehlenden Respekt vor der Kreatur und die mangelnde Kenntnis vieler Hobbyjaeger. Wobei Du lauteste Kritik an schlechten Jaegern meist von Leuten kommt, die selber auch jagen.
Die Seilbahnstation  ist Ausgangspunkt fuer ein grosses Trailsystem, das sich ueber Mt.Roberts, den benachbarten Mt.Juneau und weiter bis hoch ins Juneau Icefield erstreckt.
Heute ist aber nur eine kleine Runde direkt oberhalb der Station angesagt. Auf dem Weg sieht man Schnitzereien an Baeumen in der Tradition der Tlingit-Indianer.

Es gibt ein grosses Kreuz zu Ehren von Pater Brown (nicht Ottfried Fischer), einem Geistlichen der sich fuer den Bau der Trails engagiert hat ,und immer wieder schoene Aussichten ueber den Gastineau Channel und Juneau.
An einer Aussichtsplattform treffen wir ein Murmeltier, das mit uns die Aussicht geniesst.
Zurueck an der Seilbahn erklaert Brad, dass die Fahrt auf den berg 25$ kostet, die Fahrt runter aber nur 5$. Und letztere werden mit Einkaeufen im Gift Store verrechnet. Ich kaufe mir daher einen Snack und Briefmarken, die unter anderem auf meiner Postkarte hier ans Forum landen.
Dann fahren wir mit der Seilbahn wieder runter in den Ort.
Abends geht es in eins der angesagtesten Restaurants Juneaus. Bei dem Thai in Auke Bay muss man eine dreiviertel Stunde auf den Tisch warten, so beliebt ist er.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: es gibt ein tolles Heilbutt-Curry  und leckere Shrimps, fuer alle anderen Gerichte wuerde man im Rest der USA keine fuenf. Minuten Wartezeit in Kauf nehmen geschweige denn 45 Minuten. Aber auch hier merkt man wie klein der Ort ist: die Bedienung gratuliert zur Hochzeit und auch der Besitzer schaut vorbei und spendiert den Frischverheirateten Nachtisch aufs Haus.

leia

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #93 am: 10.03.2011, 20:35 Uhr »
Hallo,

ich habe diesen tollen Bericht irgendwie auch völlig übersehen (ignoriert?) weil ich nur immer "Stadturlaub" gelesen hatte... welch blöder Fehler :platsch:

Das wirklich supertolle Impressionen - so stell ich mir Alaska vor. Da infiziert man sich ja direkt mit dem Alaska-Virus  :daumen:
Viele Grüße Leia


Palo

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #94 am: 10.03.2011, 20:41 Uhr »
Wie hast du denn den ganzen Fisch mit nach hause geschafft? Dry ice?

Gruß

Palo

NähkreisSteffi

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #95 am: 10.03.2011, 20:45 Uhr »
Du Glückspilz, da mit Deiner Hochzeitseinladung eine solch außergewöhnliche Reise verbunden war.

Da kann man echt neidisch werden.


Dreamer

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #96 am: 10.03.2011, 22:17 Uhr »
 :liebe: :liebe: er ist so wunderschön. Unendlich traurig und es macht einen wütend, wenn man hört, was ihm angetan wurde.

Übrigens finde ich, dass dieser Tag gar kein Anticlimax ist. Der Ausblick vom Mt Roberts, der Regenwald, das Murmeltier und natürlich der Adler machen ihn zu noch einem faszinierenden Tag in Juneau ... hätte ich mal vorher gewusst, dass man da einen so tollen Stadturlaub machen kann, dann hätte ich einfach zu meiner Tochter gesagt - dass ich die perfekte Stadt für einen Stadturlaub weiß und wir NYC und L.A. dafür einfach weglassen können!!! ;-)))

Easy Going

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #97 am: 10.03.2011, 23:12 Uhr »
Der Anbieter mit dem ich unterwegs war, Adventure Bound Alaska, hatte letztes Jahr seine letzte Tour am 22.9., allerdings gab es die Touren im September nicht mehr taeglich.
Gibt bestimmt auch noch andere Anbieter, aber es duerfte Dich wohl kaum ueberraschen, wenn ich Dir diesen sehr empfehlen kann.
Danke für die Info Sönke - und wieder ein toller Tag.
Einfach faszinierend, was man in und um "Dein Städteziel" alles sehen und erleben kann ...  :D
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

nordlicht

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #98 am: 11.03.2011, 19:03 Uhr »
ich habe diesen tollen Bericht irgendwie auch völlig übersehen (ignoriert?) weil ich nur immer "Stadturlaub" gelesen hatte... welch blöder Fehler :platsch:
Übrigens finde ich, dass dieser Tag gar kein Anticlimax ist. Der Ausblick vom Mt Roberts, der Regenwald, das Murmeltier und natürlich der Adler machen ihn zu noch einem faszinierenden Tag in Juneau ... hätte ich mal vorher gewusst, dass man da einen so tollen Stadturlaub machen kann, dann hätte ich einfach zu meiner Tochter gesagt - dass ich die perfekte Stadt für einen Stadturlaub weiß und wir NYC und L.A. dafür einfach weglassen können!!! ;-)))
Einfach faszinierend, was man in und um "Dein Städteziel" alles sehen und erleben kann ...  :D
Gibt eben sonne und solche Staedte ;-)
Aber im Ernst. Ich liebe Landkarten und da war mir aufgefallen, dass das ganze Gebiet in dem ich unterwegs war technisch noch innerhalb der Stadtgrenzen lag und so entstand der Spass mit dem "Stadturlaub", der zum running gag auf der Tour wurde.
Du Glückspilz, da mit Deiner Hochzeitseinladung eine solch außergewöhnliche Reise verbunden war.
Naja die Hochzeit hat mich letztendlich dazu gebracht endlich den Hintern hochzubekommen und die Beiden zu besuchen. Die Einladung stand schon laenger.
Wie hast du denn den ganzen Fisch mit nach hause geschafft? Dry ice?
Das ist Raeucherfisch, der muss nicht gekuehlt werden (naja bei Arizona-Temperaturen bietet sich die Lagerung im Kuehlschrank vielleicht an ;-)). Der ist am Ende in den Gummistiefeln im Gepaeck gelandet und hat die Reise dort auch unbeschadet ueberstanden.
Allerdings ist es ein Spass in Juenau auf dem Flughafen bei der Gepaeckaufgabe zu stehen. Ich glaube ich war der einzige der nicht mindestens eine grosse Kuehlbox voll mit frisch gefangenem Fisch eincheckte. Wenn der Flieger in unwegsamer Wildnis abgestuerzt waere haetten wir erstmal einige Monate von Lachs leben koennen, bevor die Frage des Kannibalismus aktuell geworden waere.
Alaska Airlines hat dementsprechend auch ein Flugzeug zu Ehren von Seafood aus Alaska zum riesigen Lachs umlackiert:

sil1969

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #99 am: 11.03.2011, 19:21 Uhr »
Echt toll! Ich mag ja Städte auch nicht so, aber bei Juneau mach ich eine große Ausnahme.
LG Silvia

Saguaro als Gast

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #100 am: 13.03.2011, 04:07 Uhr »
Den Lachs hätte ich auch nicht verschmäht  :wink:. Der war bestimmt lecker!?

Ich bin seit ein paar Tagen in Utah und habe auf dem Hinflug in der Condor Broschüre gelesen, dass Juneau über die Condor (in Kooperation) angeflogen wird. Da ist die Versuchung natürlich groß :D.

LG,

Ilona

Anti

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #101 am: 13.03.2011, 17:24 Uhr »
So sehen also fliegende Fische aus...  :grins:

Palo

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #102 am: 13.03.2011, 19:00 Uhr »



Kasse Bild, Danke!

Ich bin erst zweimal mit Alaska geflogen aber fand die airline hervorragend


Gruß

Palo

nordlicht

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #103 am: 16.03.2011, 18:27 Uhr »
Den Lachs hätte ich auch nicht verschmäht  :wink:. Der war bestimmt lecker!?
Ja, da ist nicht alles von verschenkt worden. Ein bisschen habe ich auch selber behalten. Hat sich aber nicht lange gehalte, der war weg wie nix.
Zitat
Ich bin seit ein paar Tagen in Utah und habe auf dem Hinflug in der Condor Broschüre gelesen, dass Juneau über die Condor (in Kooperation) angeflogen wird. Da ist die Versuchung natürlich groß :D.
Echt toll! Ich mag ja Städte auch nicht so, aber bei Juneau mach ich eine große Ausnahme.
Ich denke wenn man genauer hinguckt, dann kann man in vielen Staedten Ecken entdecken die man so nicht erwartet. Wenn man Reisefuehrer waelzt, dann ist das "Standardprogramm" fuer Juneau die Mt.Roberts Seilbahn, der Mendenhall Gletscher, der Red Dog Saloon und das Parlament. Aber es gibt eben doch eine Menge mehr, wie ich gesehen habe.
So sehen also fliegende Fische aus...  :grins:
Kasse Bild, Danke!

Ich bin erst zweimal mit Alaska geflogen aber fand die airline hervorragend
Ups, da haette ich wohl eine Quellenangabe zupacken sollen. Ich will mich ja hier nicht mit fremden Federn schmuecken. Das Bild von der "Salmon 30 Salmon" habe ich auf Wikipedia gefunden (public domain, falls ein Moderator Sorge hat). Ich habe das Flugzeug leider noch nicht selber gesehen.
Ich sehe eigentlich kaum irgendwelche grossen Unterschiede zwischen Airlines. Daher wuerde ich sagen, ich kann mich bei Alaska ueber nichts beklagen, aber es war nun auch nichts Aussergewoehnliches.
Was natuerlich fuer Alaska Airlines spricht ist, dass sie Ahnung von Fussball haben: http://www.alaskaair.com/as/www2/promo/pdx-Timbers.aspx  :wink:

29.8.2010 Rueckflug

So die Woche ist leider schon um. Heute heisst es leider Sachen packen, es geht zurueck nach Hause.
Zum Fruehstueck gibt es Blueberry-Pancakes mit Ahornsirup, mit den Blaubeeren, die wir gestern am Mt.Roberts gesammelt haben. Kann man sich dran gewoehnen :-)
Dann muss ich zum Abschied noch ein “San Franciso”-Bild mit einem “schiefen” Haus machen bevor es durch Juenaus steile Strassen zum Flughafen geht.
Dort heisst es Abschied nehmen und ich bedanke mich fuer eine wunderbare Woche.
Wie schon beschrieben ist der ganze Flughafen voller Kuehlboxen mit frischem Fisch. Ich fuehle mich mit  meinem Rauecherfisch im Rucksack als echter Aussenseiter.
Auf dem Rueckflug muss ich wieder in Seattle umsteigen, allerdings bin ich diesmal im “Lumpensammler” gelandet, der wirklich an jeder Milchkanne haelt. Naja eine Landebahn auf die eine 737 passt muss neben der Milchkanne schon sein.
Die Maschine kommt aus Anchorage nach Juneau und fliegt dann weiter nach Sitka und Ketchikan bevor es endlich nach Seattle geht. Zum Glueck habe ich diesmal einen Fensterplatz ergattert, so dass mir das Herumgejuckel in Suedostalaska gar nicht so viel ausmacht.
Kurz nach dem Start kann ich in der Ferne Mt.Fairweather sehen, der Berg mit dem unpassendsten Namen der Welt, da er meist wolkenverhangen ueber der Glacier Bay thront. Er liegt uebrigens im Stadtgebiet von Yakutat. Vielleicht ein anderes lohnendes Ziel fuer einen Stadturlaub.
Dann geht es ueber das weitgehend unbewohnte Chichagoff Island nach Sitka der dritten “Grossstadt” in Alaska.


Auch hier steigen Passagiere aus und zu und das ganze hat die Athmosphaere eines laendlichen Linienbusses. Vor mir sitzt z.B. ein etwa zwoelfjaehriges Scheidungskind das uebers Wochenende bei Mama in Sitka war und nun wieder zurueck zu Papa nach Ketchikan fliegt.
Auf dem Flug nach Ketchikan zieht es allerdings zu und es gibt nur noch Wolken zu sehen.
Ketchikan International Airport ( ich vermute der “International” Teil kommt daher weil ab und an mal ein Buschpilot mit seiner Cessna nach Kanada fliegt) liegt auf einer kleinen Insel vor der “Stadt” und man kann nur mit der Faehre den Flugplatz erreichen. Daher sollte hier die beruechtigte “Bridge to Nowhere” gebaut werden, die im Praesidentschaftswahlkampf 2008 auftauchte.
Auf dem Rest des Fluges nach Seattle gibt es dan nur Wolken und ich widme mich meiner Reiselektuere: “Sea Runners” von Ivan Doig. Basierend auf einer wahren Geschichte wird beschrieben wie ein paar Skandinavier aus der Gefangenschaft in New Archangelsk dem heutigen Sitka in Russisch-Alaska ausbrechen und sich mit einem Kanu auf den Weg nach Astoria in Oregon machen. Auf Reisen lese ich gerne Romane, die vor Ort spielen und die abenteuerliche Geschichte ist auch gut geschrieben. Das es auf einer wirklichen Geschichte passiert macht es irgendwie noch besser.
Dann verkuenden Space Needle und Mt.Rainier, dass Seattle erreicht ist, wo ich nach einiger Wartezeit in den Flieger nach Hause umsteige.

An Bord gibt es wie auf dem Hinflug wieder das Pyramid Juggernaut Ale so dass es von dem Flug  wirklich gar nichts Neues zu berichten gibt, ausser dass ich heil und voll mit vielen tollen neuen Eindruecken von einer Woche Stadturlaub in Juneau zu Hause angekommen bin.

Lisa78

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Re: Eine Woche Stadturlaub - Juneau, August 2010
« Antwort #104 am: 16.03.2011, 19:11 Uhr »
Hallo!

Als erste  :wink: bedanke ich mich ganz herzlich für diesen schönen Reisebericht mit vielen tollen Eindrücken!

Viele Grüße
Lisa