Mittwoch, 01.10.2008
Es gab zum Frühstück den auf der Homepage schon angepriesenen gebackenen Apfel mit Nüssen, Rosinen und einer Kugel Vanilleeis (hatte ich bis jetzt auch noch nicht zum Frühstück). War aber gut.
An der Tafel saßen noch 4 weitere Pärchen, alles Amis. Es ist immer ganz schön etwas Smalltalk am Frühstückstisch zu haben, so erfährt man doch einiges über die wahren Amerikaner, ohne hier meine Vorurteile auszuräumen. Sie sind redselig und wissbegierig, stets freundlich, aber in einigen Ansichten sehr „amerikanisch“ (Stromverbrauch, Motorengrößen, politische Meinungen, Waffenrecht etc.). Jedoch sind sie dahin gehend tolerant, dass Sie andere Meinungen auch zulassen, gerade wenn es sich um Ausländer handelt. Aber die Gespräche waren nie besonders tiefgehend, aber ich konnte mein englisch aufpolieren. Dann kam der Frenchtoast mit selbsthergestelltem Maplesirup. Ist ok, aber mir eigentlich zu süß. Man wird satt und hat die Kalorien eines Waldarbeiters schon zum Frühstück verputzt. Es regnet draußen sehr stark, daher sehen wir uns in großer Runde ein Video über die Herstellung des Maplesirups an. Auch ein kleiner Beitrag in einer Sendung über die Innkeeper wird uns gezeigt. Der Regen lässt nach und wir brechen auf in Richtung Battleboro zur Creamery Bridge.
Wir finden sie auch schnell und schießen das obligatorische Foto. In Battleboro ist sonst nix los und wir fahren nach Bellowfalls. Am Bahnhof ist der Green Mountain Flyer nicht da und wir fahren weiter nach Newfane. Ein kleines typisches Vermonter Dorf. Weiße Kirchen und Hinweise auf das bevorstehende Erntefest.
Langsam bekomm ich Hunger und wir fahren zurück nach Wilmington zu Tommys Pizza und essen die 16“ Pizza auf. Auf der Route heute haben wir noch einige Brücken gefunden, die so nicht ausgeschildert waren, aber dank der schlechten Wetters war der Tag doch eigentlich recht ereignislos. Obwohl, wir haben zum ersten Mal tanken müssen und dank alles Horrorszenarien die ich vorher gelesen hatte, erwartete ich das Schlimmste, aber das Gegenteil trat ein, Kreditkarte rein, eventuell Pin eingeben (differiert) Karte raus, Sorte wählen (regular) und los geht das Zapfen. Also einfacher geht’s wirklich nicht mehr. Noch ein Halt bei Shaws und Obst für 20 $ gekauft, ist nicht soviel wie man erwarten würde. Wir fahren zurück zur Farm und trinken einen Tee und ich helfe Patty mit ihrem PC. Ich frage Sie, ob sie auch schon das Wahlfieber gepackt hat, und sie erklärt mir, dass sie als Kapitalist nur McCain wählen kann, weil Herr Obama eher sozialistisch orientiert ist, und alle Unternehmer in den USA sich dort benachteiligt sehen. Der Himmel hört endlich auf zu weinen und wir gehen noch eine kleine Runde die Füße vertreten. Das Sugarhouse (worin die Innkeeper ihren Maple sirup kochen) ist in der Nähe und auch meine geliebten bunten Blätter leuchten für uns in den wenigen Sonnenstrahlen.
Anschließend setzen wir uns ins Wohnzimmer wo die past season des Baseballs läuft – Chicago Cups gegen die Dodgers. Man versucht uns die Regeln zu erklären, ich versuche den Vergleich mit Brennball zu ziehen. Es ist halt Smalltalk und wir gehen müde zu Bett.
Morgen gehts nach New Hampshire und zum nächsten Ivy League College.