Guten Morgen Zusammen!
Schön das Ihr noch an Board seid,
da kann die Newbie Tour ja weiter gehen.
4 Tag: 23. September, Joshua Tree NP – WilliamsNach einer für mich leider nicht erholsamen Nacht, hat es mich gegen 6 Uhr nicht mehr im Zelt
gehalten. Wir hatten dummerweise am Vorabend das Zelt irgendwie total falsch aufgebaut.
Da es von einem Freund geliehen war und wir nicht nochmal vorher zur Probe das Ding aufbauten,
mussten wir durch unsere spezielle Aufbauweise auf ca. 20% des eigentlichen Platzes verzichten.
Meine Freundin schlief noch weiter, ich bin wie gesagt um ca. 6 Uhr erstmal auf die Felsen geklettert um die Sonne zu empfangen. 10min später hat dann auch Andrea den Weg nach oben gefunden.
Unseren Nachbar hielt es auch nicht mehr in seinem Wohnmobil und so warteten wir zu dritt auf die Sonne. Zu beobachten wie die Felsen langsam von der Sonne in verschiedene Rottöne getaucht wurden war echt traumhaft. Wie auch in L.A. hätten wir es hier durchaus noch ein bis zwei Nächte aushalten können.
Wir machten uns dann erstmal über unser Supermarkt Frühstück her, welches im Gegensatz zum Vortag bei McDoof ganz ordentlich war. Wir hatten Brot, Käse, Wurst und Marmelade zur Auswahl. Fast wie in Deutschland. Lecker!
Nebenbei noch den heutigen Tag besprochen und los gings gegen ca. 8 Uhr.
Ich hatte mich auf diesen Tag besonders gefreut, da es heute über die alte Route 66 bis nach Williams gehen sollte.
Wir fuhren erstmal aus dem Park raus in Richtung 29 Palms um von dort die Amboy Road Richtung alte Route 66 zu nehmen.
Kurz hinter 29Palms wurde die Landschaft dann auch schon herrlich eintönig. Die Mojave Wüste hat schon sehr fasziniert. Gerade Strassen bis zum Horizont. So wie man sich das immer vorgestellt hat.
Kurz vor Amboy fuhr dann auch noch standesgemäß ein Güterzug der Santa Fe Railroad vorbei.
Amboy selber hat für mich irgendwie Kult Charakter. Roys Cafe ist für mich "das" Route 66 Motel. Ich wollte schon immer mal vor diesem Schild stehen und war dementsprechend glücklich als wir endlich da waren.
Amboy besteht nur noch aus dem toten Motel und einer Tankstelle, wo man allerdings wieder Sprit kaufen kann. Der Preis ist dementsprechend hoch gewesen. Das Post Office wird auch noch betrieben. Natürlich haben wir gleich 2 Karten dort abstempeln lassen. Leider waren an der alten Tankstelle gerade irgendwelche Dreharbeiten in Gange, sodass nicht so richtiges Route 66 Feeling aufkam. Trotzdem war Amboy für mich das Highlight des Tages!
Kurz nach Amboy noch schnell den Shoe Tree besucht und weiter ging die Fahrt auf der 66 über Essex Richtung I-40.
Eigentlich hatte ich noch vor die 66 ein Stück zurück bis Ludlow und Bagdad zu fahren. Da die Strecke aber schon so lang genug war, hatten wir das verworfen.
Essex sollte ja auch irgendwie Geisterstadtcharakter haben, war allerdings eine Enttäuschung. Dort sah es aus wie auf einer riesigen Freiluftwerkstatt für Autos. Kein schöner Ort zum anhalten.
An der I-40 angekommen hatte ich vor diese zu kreuzen und auf der alten 66 Richtung Goffs zu fahren.
Leider hatten wir irgendwie die asphaltierte Zufahrt verpasst (die lag paar Meilen westlich wie wir später rausfanden).
Von dort gings jedenfalls nur auf einer Backroad nach Goffs. Da diese nicht sonderlich gut aussah und ich das meiner Freundin und unserem Chevi nicht antun wollte, sind wir dann auf der I-40 weiter bis Needles gefahren.
In Needles selber wollten wir dann wieder auf die 66 und Richtung Oatman weiter.
Dies gelang uns auch, allerdings erst nach einer halbstündigen Verfahrorgie in Needles.
Überall standen Schilder rum mit Historic Route 66 drauf. Das passte irgendwie hinten und vorne nicht. Auch unser Strassenatlas hat an dieser Stelle versagt.
Letzendlich fanden wir dann doch wieder die 66 und ab gings bis nach Oatman.
Wenn Oatman nicht so sehr touristisch ausgeschlachtet gewesen wäre, hätte es sicher sogar etwas Charme gehabt. Der Ort war überbevölkert mit Touristen und Harley Gangs. Uns war das nichts.
Die 100 Souvenirshops gaben mir dann noch den Rest.
Lediglich die Esel fanden wir sehr lustig. (der Esel ist rechts auf dem Bild!!!
)
Wir nutzten den Ort für eine kleine Pause und fuhren dann aber weiter Richtung Kingman.
Dort besuchten wir das Route 66 Visitor Center und schlürften gegenüber bei Mr. D´z einen Milchshake (sehr origineller Diner im 60er Jahre Stil).
So langsam machten wir uns etwas Sorgen ob wir heute noch bis Williams kommen würden.
Ich hatte ja im Vorfeld schon gewusst das dieser Tag mit der längste sein würde nun zog es sich aber wirklich ganz schön.
Wir hielten dann nur noch kurz in Seligman um zu tanken und um uns den Ort etwas anzuschauen.
Machten dort noch ein paar Bilder um dann die letzte Etappe bis Williams anzugehen.
Hackberry mussten wir links liegen lassen (das nächste Mal!
).
So gegen 8 Uhr abends waren wir dann endlich in Williams angekommen. Wir nahmen uns ein Zimmer in der Travellodge (ca. 70$, sauber und ok.), checkten kurz ein und gönnten uns dann in der Pizzafactory noch eine megaleckere Pizza (sehr zu empfehlen).
Ich freute mich dann nur noch aufs Bett, der Tag war halt doch ziemlich lang.
Zufrieden und von Roy´s Cafe träumend sind wir gegen 22Uhr selig eingeschlafen.
Morgen gehts dann weiter zum Grand Canyon....
Viele Grüße
chemiehenne