Hallo Zusammen,
und weiter geht die Reise....
15.Tag, 4. Oktober Fishcamp, Yosemite – San FranciscoZiel unserer heutigen Etappe sollte das kleine beschauliche Städtchen San Francisco sein.
Dies bedeutet also wir verlassen den Yosemite National Park über den Südausgang und werden mit einem kleinen Abstecher über Columbia Richtung S.F fahren.
Gut erholt vom vorherigen Wandertag sind wir gegen 9Uhr aufgestanden und genossen ein letztes Mal das Frühstück im Narrow Gauge Inn.
In Mariposa machten wir noch ein paar Einkäufe und fuhren dann in nördlicher Richtung bis zum Columbia Historic State Park. Den wollte ich mir unbedingt anschauen, da diese alte Goldgräberstadt auch sehr gut erhalten sein sollte. Dort angekommen war´s allerdings die reinste Enttäuschung.
Nachdem wir uns auf dem Parkplatz neben den ganzen Reisebussen ein Plätzchen gesucht hatten wollten wir nun den Ort etwas erkunden.
Um es in wenigen Worten auszudrücken, es gibt dort eine Straßenzeile mit gut erhaltenen Häusern aus der Goldrush Zeit. In jedem Haus wurden Souvenir Shops oder Fressbuden reingezimmert.
Alles ist voll auf Kommerz getrimmt nur um Kohle zu machen. Das war absolut nichts für uns,
sicher wollen die Leute dort auch Ihr Geld verdienen, aber die Geschichte so auszuschlachten?!?
Ich weiss es nicht....
Wir liefen die Straße kurz hoch und runter, machten ein paar Fotos uns verschwanden dann dort wieder.
Weiter gings dann auf dem Highway kürzesten Weges nach San Francisco. Wir wählten den Weg über die Oakland Bridge um nach S.F. zu kommen.
Für Andrea sollte S.F. mit das Highlight werden, dementsprechend aufgeregt waren wir auch als wir uns der Stadt näherten.
Ich war auch mächtig gespannt ob diese Stadt wirklich so schön ist wie alle erzählen.
Wir hatten schon in Deutschland ein Zimmer im Hotel Boheme gebucht. Dieses befindet sich in der Columbus Ave. im North Beach Viertel. Unserem Atlas sei Dank, haben wir uns auch schnell zurecht gefunden und unser Hotel ausfindig machen können.
Vom Verkehr in S.F. war ich von Anfang mehr geschockt als z. Bsp. in L.A.
Enge verstopfte Straßen, bergauf, bergab, Einbahnstraßen wo man hinschaut.
Da musste ich mich echt erst mal dran gewöhnen. Zum Glück ergatterten wir ziemlich schnell einen Parkplatz zum ausladen direkt vor unserem Hotel. Das war nicht so einfach, denn North Beach ist ja als Szene und Kneipenviertel bekannt und dementsprechend belebt. Wir wollten aber genau dort hin, also kein Gemeckere!
Wer sich nicht daran stört abends etwas Kneipenlärm vorm Fenster zu haben, dem kann ich das Hotel Boheme wärmstens empfehlen. Dieses Haus besitzt gerade mal um die 15 Zimmer, ist sehr gemütlich und hat gaaaanz viel Charme (
www.hotelboheme.com). Alles ist im viktorianischen Stil gehalten und sehr einladend.
Nach dem einchecken holten wir unsere Sachen aus dem Auto und parkten dieses in einem Parkhaus um die Ecke. Das kostete allerdings pro Tag um die 20$. Ein kleiner Nachteil, parken war beim Hotel leider nicht inkl.
Wir richteten uns dann noch etwas in unserem Zimmer ein und marschierten dann zu Fuß
runter zur Market Street um uns an der dortigen Cable Car Endstelle einen 3-Tage Pass zu kaufen.
Dies klappte auch alles ganz wunderbar und wir nutzten die relativ kurze Schlange um doch gleich mal mit der Cable Car zu fahren.
An dieser Stelle merkte man mal wieder die Gegensätze in den Staaten. Die Amis sind Sicherheitsfanatiker vor dem Herren, lassen aber die Leute auf dem Trittbrettern der Cable Cars mitfahren. Das verstehe wer will, ich fands sehr lustig.
Die Kamera in der einen Hand, mit der anderen an der Stange festgehalten und los ging die Fahrt.
Wir sind dann gleich mal direkt bis zur Endstelle durchgefahren welche sich in der Nähe von Fishermans Wharf befand. Die Linie weiß ich nicht mehr, das überlasse ich den Profis hier.
Die Warteschlange an dieser Endstelle der Cable Car war ca. 100m lang. Ich denke mal die Wartezeit dürfte bei gut einer Stunde gelegen haben. Wer um Himmels Willen tut sich das an?!?
Ich konnte es echt nicht fassen. Aber jeder wie er will dachte ich mir. Das kuriose ist das die Mitarbeiter der Cable Cars die Wagen nie ganz voll machen um an den anderen Haltestellen auch Leute reinzulassen.
Mal kurz 200m bis zur nächsten Haltestelle gelaufen und schwups kann man mitfahren ohne diese Warterei. Wir praktizierten das die nächsten Tage so, klappte wunderbar.
Wir liefen dann von der Endstelle der Cable Car Richtung Fishermans Wharf und Pier 39.
In irgendeiner Zeitung las ich nach dem Urlaub das die Einwohner San Francisco´s Fishermans Wharf meiden und dort eher selten anzutreffen sind.
Nachdem wir dort waren konnten wir das voll und ganz nachvollziehen. Sicherlich muss man das mal gesehen haben und es ist ein Wahrzeichen dieser Stadt. Aber schön fanden wir es nicht. Da bin ich ganz ehrlich. Ich weiß nicht was man an einer „Touriabzockmeile“ ala Ballermann schön finden kann.
Ich will hier niemand vor den Kopf stoßen, aber so empfanden wir das dort nun mal.
Einzig die Seelöwen am Pier 39 fande ich sehenswert. Herrlich wie die dort rumliegen und krach machen. Zusammen mit der einsetzenden Dämmerung war das eine schöne Stimmung.
Gegen 18 Uhr wollten wir uns dann am Pier 39 mit einer guten Freundin von uns treffen. Die machte mit Ihrem Freund und noch 2 anderen auch gerade Urlaub in den USA und durch Zufall waren wir zur selben Zeit in S.F. wie Sie. Wir hatten Zeit und Ort einfach vorher in Deutschland noch ausgemacht und nach einigen SMS klappte das dann auch tatsächlich.
Die Freude war natürlich groß, da fliegt man über den großen Teich und trifft dort Freunde.
Wir hatten ja schon einiges zu erzählen und konnten jede Menge Tipps geben, die anderen waren erst einen Tag vorher gelandet.
Wir ließen dann diesen Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen. Dieses nahmen wir bei einem Italiener Nähe Pier 39 zu uns (Name wiedermal vergessen).
Gegen 22Uhr haben wir uns dann noch nach Hause fahren lassen und sind wiedermal totmüde und mit vielen Eindrücken im Kopf ins Bett gegangen.
Morgen werden wir dann ein Football Spiel der 49er´s besuchen und weiter die Stadt erkunden.
Viele Grüße,
Hendrik