15.06.2011 SavannahAm Vormittag machten wir uns wieder auf den Weg zum Riverfront, um unser Auto dort in der Nähe abzustellen. Zu dieser Zeit war das natürlich nicht so einfach wie am Vorabend und wir stellten schließlich das Auto in einem Parkhaus ab.
Savannah zeichnet sich ja, außer durch ihre ebenfalls schönen Südstaatenhäuser, durch seine 22 quadratisch angelegten Parks aus. Wir marschierten also die Bull Street entlang. An ihr lagen allein 6 solcher Squares.
Unter anderem kommt man auch zum Chippewa Square, wo Tom Hanks auf einer Parkbank seine Geschichte als Forrest Gump erzählt hat. Wie ich das mitbekommen habe, steht diese Parkbank aber inzwischen im Museum von Savannah.
Als letzten dieser Parks erreichten wir Forsyth Park.
In meinem Reiseführer habe ich gelesen, dass man unbedingt zu Mrs. Wilkes Dining Room muss, auch wenn oft lange Schlangen davor stehen.
Wir machten uns also auf den Weg dorthin und brauchten nicht lange zu suchen. Man erkannte es gleich an der langen Warteschlange.
Wir beschlossen, die Wartezeit in Kauf zu nehmen und warteten dann über eine Stunde, um rein zu kommen. Sogar ein Wasserspender war aufgestellt, um den Leuten das Anstehen bei der Hitze zu erleichtern. Das Essen selbst war wirklich ein Erlebnis. Man saß gemeinsam mit fremden Leuten an einem riesigen runden Tisch, an den unzählige Schüsseln hingestellt wurden, die man sich dann gegenseitig reichte.
Man fühlte sich wie in einer amerikanischen Großfamilie. Es war für uns auch sehr interessant, uns mit den Leuten an unserem Tisch zu unterhalten. Als sie erkannten, dass wir aus Deutschland kamen, zeigten sie großes Interesse und es war wirklich sehr nett, sich mit Ihnen über die verschiedenen Gegebenheiten in den USA und Deutschland auszutauschen.
Das Essen schmeckte uns für amerikanische Verhältnisse auch ziemlich gut. Es gab vor allem auch andere Dinge wie in den gängigen amerikanischen Restaurants. Nur meine Töchter waren nicht so wirklich begeistert, zumal es sehr viel Gemüse gab.
Preislich war das Ganze mit 16 $ pro Person incl. Getränke (Eistee und Wasser) auch ok. Ich wusste allerdings nicht, dass man nur bar bezahlen kann. Und ich hab in den USA eigentlich immer chronischen Bargeldmangel. Wegen der Sicherheit und dem günstigeren Wechselkurs habe ich fast nur Travelerschecks dabei und wie ich wieder feststellen musste, ist das kein so gängiges Zahlungsmittel mehr, so dass ich oft Probleme hatte, mit ihnen zu zahlen. In diesem Fall reichte aber glücklicherweise mein Bargeld.
Nach dem Essen schlenderten wir über die Abercorn Street zurück Richtung Riverfront und sahen uns noch ein paar Squares und vor allem schöne Häuser an.
All gegenwärtig ist hier in den Südstaaten der Patriotismus. Überall hängen amerikanische Fahnen.
Wir schauten uns auch noch die „Cathedral of St. John the Baptist“ an.
Anscheinend ist auch Gott ein Amerikaner, denn selbst in der Kirche hängt eine amerikanische Flagge.
Da es noch nicht so spät war, machten wir uns noch auf den Weg nach Tybee Island, um ein bisschen Strand zu genießen. Wir fuhren zum alten Leuchtturm.
Wir besichtigten ihn allerdings nur von außen. Wir wollten uns ja hauptsächlich noch etwas am Strand entspannen. Der breite Strandabschnitt war allerdings nicht besonders schön. Aber wir sollten ja noch zu schöneren Stränden kommen.
Am Abend im Hotel wurde es dann noch etwas aufregend, zumindest für die Mädels.
Wir saßen gemütlich vor dem Fernseher, als im Hotel Feueralarm los ging. Es war aber nicht so, dass alle Gäste plötzlich nach draußen stürmten, sondern vereinzelt schauten die Leute gelangweilt in den Gang, ob was los ist. Ich verfiel jetzt auch nicht in Hektik, machte mich aber auf den Weg Richtung Rezeption um zu sehen was los ist. Ein paar Leute hatten sich da doch versammelt, die die Sache wohl doch etwas ernster genommen haben. Bis ich allerdings unten war, war gerade geklärt worden, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.
Kaum saßen wir wieder vor dem Fernseher, wurde plötzlich das Fernsehprogramm unterbrochen wegen einer Sturmwarnung in der Gegend von Savannah. Obwohl wir so was das erste Mal erlebten, ließen wir uns davon auch nicht zu sehr aus der Ruhe bringen. Und tatsächlich war dann nachts lediglich ein leichtes Gewitter. Ob man da gleich so eine Panik mit Fernsehunterbrechung machen muss?