Der nächste Tag ist wiederum schön. Vorgesehen ist ein Besuch des Corkscrew Swamp, der uns als besonders artenreich mit Vögeln, Schmetterlingen etc. geschildert worden war. Wir sind auch früh los, dank dem Navi haben wir den Park auch schnell gefunden, obwohl man doch länger fährt, als ich erwartet habe. Außer unserem Auto waren nur wenige andere auf dem Parkplatz, wir entrichten den Eintritt und los geht’s. Am Anfang des Trails ist eine Tafel, auf der die zu sehenden Tiere aufgelistet sind, und der Besucher soll beim Verlassen angeben, was er gesehen hat.
Leider war an diesem Morgen nicht viel los, einige Fotografen mit riesigen Stativen waren unterwegs, die uns auf Vögel aufmerksam machten, die Sie gesichtet hatten. Aber insgesamt war auch deren Ausbeute recht mäßig. Insgesamt haben wir auch mehr Ranger als Besucher getroffen, die dann auch auf den einen Alligator aufmerksam machten, den sie wohl haben.
Ob die Jahreszeit schlecht war oder nur unser Termin weiß ich nicht, aber als Fazit sagten alle, dass sich der Besuch nicht gelohnt hat.
Anschließend zum größten Factory Outlett, das zwischen Ft. Myers und Naples an der Interstate liegt, die üblichen Geschäfte wie überall. Am Nachmittag sind wir dann zurück zum Hotel, Astrid dreht einige Runden im Pool.
Dienstag ist dann die Loop Road an den Everglades angesagt. Unser Hotel liegt ja am Tamiami Trail North, der US 41, die uns direkt dorthin bringt. Klar, es braucht wie alles eine Zeit, bis man aus Naples raus ist und nur noch Landschaft rechts und links hat. Und es gibt hier jede Menge Tiere, Vögel, Alligatoren zu sehen, weit mehr als gestern im Park, dazu noch kostenlos. Ca. 2 Meilen vor dem Beginn der Loop Road kommt rechts das Ochopee Post Office - smallest post office in the USA, das liegt in einer Rechtskurve und man ist schnell dran vorbei. Kurz gehalten, eine Karte weggeschickt, weiter.
Rechts ist dann die Monroe Ranger Station, wo die Loop Road beginnt.
Durch den Hurricane ist die Straße nicht mehr in dem Zustand, wie von anderen beschrieben, sondern mit vielen Schlaglöchern und Spurrillen durchzogen, die voll mit Wasser standen, wir nur im Zick Zack und sehr langsam, teilweise Schritt fahren konnten. Umgestürzte Bäume und Sträucher sind nur nach rechts und links geschoben worden, dass man zeitweise durch einen Hohlweg fährt. Aber dennoch, am Straßenrand sind viele Alligatoren zu sehen die sich sonnen, in den Bächen und Flüssen Fische, viele, viele Vögel und anderes Getier.
Ein dennoch lohnendes Ziel, auch wenn wir weit über 4 Stunden für diesen Trail brauchten.
Der Wettergott meinte es weiterhin nicht gut für den Osten, und so gingen in FL die Temperaturen auch zurück. Daher war der nächste Tag Spaziergängen in Naples am Strand und in der Stadt vorbehalten.
Mittwoch reisten wir ab zur Ostküste, Ft. Lauderdale, das wir am Vormittag erreichten. Hier sind die Auswirkungen des Wirbelsturms noch gut sichtbar, geknickte Bäume, Gesträuch, an den Kreuzungen z. T. nur eine Ampel in Betrieb. Einen Abstecher zur Sawgrass Mills, einer riesigen Mall, in der man sich nur mit einem Plan zurechtfindet, mit Unmengen an Geschäften jeglicher Art.
Es geht weiter nach West Palm Beach. Dort sind viele Hotels noch immer außer Betrieb, die restlichen vermieten bis zum Frühling nicht mit Coupons, da sie gut ausgelastet sind, nur zu hohen Festpreisen. Uns blieb nur ein Motel, zu über $ 90,00, direkt zwischen Interstate und Eisenbahn, der Rest ist Schweigen.
Wir hatten allerdings Internet, somit buchte Astrid für den nächsten Tag 2 Zimmer im Comfort Suites Maingate East in Kissimmee. Da die Zimmer je nur $ 47,99 + Tx. kosten sollten, war ich skeptisch, wurde aber sehr positiv überrascht. Die Zimmer mit Küche und Kühlschrank, Bad, alles sehr sauber und noch mit recht gutem Frühstück. Es liegt direkt hinter Kissimmee Old Town, mit sehr gutem Preis – Leistungsverhältnis. Da das Wetter noch gut war, haben wir übers Internet verlängert, sind in eine Suite gezogen mit 2 Zimmern, 2 Bädern, Fernsehern, alles für $ 129,99 + Tx, am Desk hatte man uns gesagt, man sei ausgebucht ??
In Kissimmee besuchten wir noch Lanier’s am Historic Sowntown Marketplace, 108 Broadway St., Mon.-Sat. 9:00 – 5:30. Dies ist wirklich ein Geheimtipp, ein Laden mit Antiquitäten, aber auch tollen alten Mitbringseln, wo wir auch diesmal 2 x hin sind, alles Mögliche kauften und Stunden verbrachten. Wer was sucht außerhalb der üblichen Kitschsouveniers wird da sicher fündig. Der Laden wir von der Inhaberfamilie betrieben.
Leider hielt der Freitag wettermäßig nicht mit, es war bedeckt und 10 Grad kühler, also habe ich geshoppt, Jeans etc., den 2. Besuch bei Lanier’s, etwas Minigolf und abends ein Besuch in Old Town Kissimmee.
Samstag war dann Rückfahrt nach Savannah, die Temperatur fiel mit jeder Meile nordwärts bis 40 Grad F, Regen ab Jacksonville. Rast in Brunswick, ein verschlafener Flecken, und dann Savannah. Es ist das Wochenende vor Weihnachten, letztes Shopping – Wochenende. Der Stau fing schon auf der Interstate an, wo wir fast nicht raus kamen und brauchten 1 Stunde bis zu Astrids Zimmer. Dann das übliche, das Kind mit Vorräten versorgen, eine Übernachtung im Hotel in SAV. Und am Sonntag nach kurzem, schmerzlichen Abschied gegen Mittag nach Daytona Beach. Es ist kalt und stürmisch, wo man im Sommer mit dem Auto auf dem Strand am Meer fährt, tobt der Ozean, der Sand peitscht in den Pool. Das Hotel direkt am Strand ist fast leer, am Morgen ein karges Frühstück, auf geht’s. Noch eine gute Stunde nach Orlando, Auto zurückgegeben, es waren dann doch rund 3.000 Meilen, die wir zurückgelegt haben. Der Shuttle bringt uns zum Flughafen, der Flieger hat wieder 1 ½ Stunden Verspätung, und so landen wir am Dienstagmorgen kurz nach 7 Uhr in Frankfurt, zum Auto, und sind um halb 10 zu haus.
Fazit:
Der Zeitpunkt war sicher nicht ideal für diese Reise, wer konnte diese Wetterkapriole ahnen, und anders hätten wir Astrid nicht sehen können. Es war ja auch nicht als eine normale Reise geplant gewesen, alles in allem war es eine schöne Zeit.