Hallo!
@HOH: Das ist ja mal lustig - und noch besser finde ich, dass ich nicht allein mit meiner "Alligatorennervosität" bin - Torsten meint ja immer, ich stell mich an! Wir haben unser Mietkanu nämlich auch gegenüber von "der Handtasche" zu Wasser lassen müssen...
@Palo: Danke für das Kompliment - also, wer Tiere fotographieren mag, der sollte echt um die Zeit nach Florida fahren! Das war einfach Wahnsinn, wie viele Tiere man zu sehen bekommt! Man muss nur noch abdrücken (und hinterher stundenlang Fotos aussortieren, in Zeiten der Digitalkamera macht man ja einfach mal "ein paar mehr" Bilder!).
Und nun weiter mit dem nächsten Tag:
Mittwoch, 28.01.2009
Heute hieß es früh aufzustehen, denn ich wollte nochmals am Strand mein Glück bei den Muscheln versuchen. So waren wir dann um 6 Uhr die ersten am Strand – immerhin keine Parkplatzprobleme
. Torsten war von der ganzen Aktion natürlich nicht so begeistert (schließlich muss die gefundene "Deko" zu Hause beim Staub wischen an die Seite geräumt werden - ohne jede Dekoration wäre man ja viel schneller mit dem Putzen fertig - und dann dafür noch so früh aufstehen), machte aber gute Miene und stapfte neben mir her. Ich schnappte mir Campinglaterne und Taschenlampe, denn natürlich war es noch stockfinster und los ging die Suche. Und diesmal hatte ich auch Glück und fand einige schöne, heile und sogar unbewohnte Stücke.
Nach einer guten Stunde, als so langsam erste andere Menschen am Strand erschienen, hatte ich dann auch genug und außerdem hatten wir heute noch einen Termin einzuhalten. Für Torsten (und mich natürlich auch) gab es immerhin noch ein Highlight, wir hatten schon wieder Glück und konnten, wenn auch nur kurz, einen Delphin sehen. Gut, dass die recht laut "ausatmen", so bekommt man schön mit, wann es was zu sehen gibt!
Wir machten uns also gegen 7.15 Uhr auf den Weg zum Collier Seminole State Park, wo wir für 9.45 Uhr eine geführte Kanutour ($ 25 p. P.) gebucht hatten. Zwischendurch stoppten wir an einem Dennys, um zur Abwechslung mal dort zu frühstücken. Auch das Frühstück war prima und für $ 25 waren wir pappsatt. Um 9.15 Uhr erreichten wir den Park und fuhren direkt zum Treffpunkt. Insgesamt waren wir fünf Kanus a zwei Personen und zwei Guides in je einem Kajak. Zunächst erfuhren wir, dass zumindest für Torsten wohl an keiner Stelle die Gefahr durch Ertrinken drohen würde, da auch hier der Wasserstand niedrig sei. Normal großen Menschen stand die Nutzung der angebotenen Schwimmwesten frei.
Am Vortag war im Hafenbecken wohl ein Manatee gesichtet worden und Torstens Hoffnung auf ein Manatee in freier Natur stieg. Heute war aber nichts zu sehen und so fuhren wir dann los. Die Tour hier war sehr schön und erstmals bemerkten wir nach den Erklärungen der Guides die Unmengen von Krabben in den Mangroven. Ob die in den anderen Parks auch waren? Vermutlich, aber wie die Guides erklärten, ist es immer schwer, die erste zu entdecken, wenn man dann weiß, wie sie ausschauen, sieht man Unmengen.
Der nette Guide machte auch mal ein Foto von uns beiden in Aktion! Also, man sieht, manchmal habe ich auch gepaddelt!
So sehen die Krabben aus - neben dieser Art sahen wir auch noch einige "Winkerkrabben"!
Gegen 12.45 Uhr waren wir wieder am Startpunkt und checkten danach zunächst am Campground für die Nacht ein. Hiernach entschieden wir uns, trotz der fortgeschrittenen Stunde ein Stück des „Adventure Trails“ zu laufen, den die Guides am Morgen empfohlen hatten. Hier soll es wohl häufiger zu Panthersichtungen kommen und in der Woche zuvor hatten unsere Guides einen Schwarzbären gesehen. Abenteuerlich war es, aber weniger wegen der in den gut 2,5 Stunden ausbleibenden Tiersichtungen, als vielmehr wegen des Weges. Baumwurzeln und „Cypress Knees“ bildeten Stolperfallen, Baumstämme lagen teilweise kreuz und quer über dem ohnehin schon schmalen Weg und so kürzten wir dann auch über die Service Road ab, denn man darf sich auf dem Trail wohl nur bis 16 Uhr aufhalten. Man muss auch vorher an der Rangerstation die Kombination für das Schloss erfragen, damit man auf das Gelände kommt und sich nachher wieder zurückmelden. Immerhin sahen wir dann so ziemlich direkt neben dem Auto einen Alligator, waren also nicht komplett ohne Tiersichtungen.
Unterwegs sahen wir zudem an einer recht matschigen Stelle einen ziemlich großen Pfotenabdruck, ungefähr so groß wie meine Hand. Wir fragten uns schon, zu welchem Tier dieser wohl gehören mag und fotografierten ihn erst einmal. Eigentlich vermuteten wir direkt, dass es sich um eine Pantherspur handelte, aber irgendwie erschien uns der Abdruck so groß...
Andererseits waren rundum einige deutlich kleinere, aber ansonsten ähnliche Spuren zu erkennen, und wir hatten morgens gehört, dass ein Weibchen mit ihren Jungen in der Gegend unterwegs sei.
Um 16.05 Uhr meldeten wir uns mit fünfminütiger Verspätung zurück – auf der Service Road kamen wir ganz schön ins Laufen beim Blick auf die Uhr.
Zurück am Campground schaute ich zunächst in das Faltblatt zu Tierspuren, das ich in einem anderen Park mitgenommen hatte. Die Form der von uns entdeckten Spur deckte sich exakt mit der Abbildung, aber die Größe war in Inch angegeben (und ich kann damit nichts anfangen, ich kann es mir nicht merken...). Später am Abend fuhr ein Ranger vorbei und den stoppte ich kurz, um nachzufragen. Es scheint wohl tatsächlich eine Pantherspur gewesen zu sein, die Größe passte. Wenigstens etwas – und meine Gefühle hinsichtlich einer tatsächlichen Begegnung waren eh eher zwiegespalten.
Ich war jedenfalls nach diesem Tagesprogramm fertig für den Rest des Tages, morgens paddeln, nachmittags zunächst durch unwegsames Gelände wandern und anschließend eine Sand Service Road nahezu entlang joggen – mein Bedarf war gedeckt. Torsten machte sich noch einmal auf den Weg zum Hafenbecken, so ganz hatte er die Manateehoffnung nicht aufgegeben. Ich duschte in aller Ruhe schön heiß, sortierte und wusch dann meine Muschelausbeute und ruhte mich aus.
Meine "Schätze"...
Unsere Campsite im Collier Seminole State Park
Irgendwann kehrte Torsten dann auch zurück – ohne Erfolg, was die Manatees anging, aber immerhin konnte er andere "Tierbeobachter" mit Hilfe seiner Kamera, des Zooms und der Ausschnittvergrößerung überzeugen, dass es sich bei dem im Wasser herumtreibenden Etwas nicht um eine Turtle oder anderes Tierleben handelte, sondern um eine simple Plastiktüte...
Da das Urlaubsende nahte, aßen wir Reste zu Abend und dann war der Tag auch schon wieder um - der letzte State Park auf unserer Reise!
Gefahrene Meilen: 69