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Autor Thema: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs  (Gelesen 24019 mal)

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Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #15 am: 04.03.2009, 18:23 Uhr »
Freitag, 09.01.2009

Wir waren (natürlich) wieder früh wach – Jetlag in Kombination mit zumindest einem Frühaufsteher lässt grüßen (und Torsten wird halt mitgerissen  :lol: ). Um 5 Uhr waren wir also auf und wir entschlossen uns, einfach mal auf der Suche nach einem Frühstück loszufahren. Zunächst irrten wir eine ganze Weile herum und wer beim Lesen aufgepasst hat, fragt sich vermutlich, warum wir nicht einfach das GPS nach einem „Point of interest“ befragen. Diese Fragen stellten wir uns tatsächlich auch irgendwann und nach einem Fehlversuch (das angezeigte Lokal befand sich da irgendwie nicht :oops:), fanden wir tatsächlich ein Einkaufszentrum.

Zuvor gab es noch einen Adrenalinstoß: Wir standen auf einem Linksabbieger (zweispurig) und fahren, ebenso wie unser Nebenmann, beim grünen Pfeil los. Aber auf der Gegenseite hatte wohl jemand einen kurzzeitigen Aussetzer, denn ein einzelner Wagen löste sich aus der wartenden Reihe und wollte geradeaus  :sauer2:. Beherztes Bremsen und Ausweichen von Torsten und unserem Nebenmann – Gott sei Dank auch so koordiniert, dass nicht wir zusammen stießen – konnte schlimmeres verhindern, aber uns schlotterten schon ein wenig die Knie.

Danach brauchten wir dann auch ein Weilchen, um zu kapieren, dass von dem Dunkin Donuts vor unserer Nase bisher nur der Drive Thru Schalter geöffnet hatte – und dafür hat Torsten schon prinzipiell rein gar nichts über. Aber wir haben wohl offensichtlich lang genug unschlüssig herumgelungert, die Ladenbesatzung schien sich entschlossen zu haben, uns dann auch „normal“ zu bedienen, öffnete die Tür und rief uns freundlich herein. So konnten wir uns mit Donuts, Egg on an english muffin und Hot Chocolate nach dem Schrecken stärken.

Dann versuchten wir uns an unserem neuen „Hobby“, das mit der Anschaffung des GPS Geräts einherging: Geocaching. Aber wir waren nicht so erfolgreich, präzise ausgedrückt, von den zwei Geocaches, die wir uns für den Larry & Penny Thompson Memorial Park in Miami bereits zu Hause herausgesucht hatten, fanden wir keinen.  :roll: Aber immerhin jede Menge Katzen, einen Hahn und einen schönen Sonnenaufgang am See.



Mir genügte das für einen kleinen Morgenspaziergang und Torstens zunächst etwas verdrießliche Laune besserte sich dann auch...

Gegen 8 Uhr waren wir zurück am Zelt, räumten auf und fuhren dann zum Metro Zoo, um pünktlich zu Beginn der Öffnungszeiten den Zoo zu stürmen. Der Eintritt kostete uns beide zusammen mit Coupon von einer der üerball ausliegenden  Miami Maps rund $ 30 und die Dame an der Kasse akzeptierte netterweise den Coupon, der eigentlich vor neun Tagen abgelaufen wäre. Der Zoo gefiel uns direkt gut, die Anlage ist insgesamt sehr schön, nur wenig „traditionelle“ Käfige trennen die Gehege ab.

Torsten fütterte die Pelikane und bekam den Rest des Tages den Fischgestank nicht mehr von den Fingern. Ein kurzes Antäuschen musste sein, aber dann wurden ordnungsgemäß die Vögel gefüttert...



Ich entschied mich lieber dafür, die Giraffen zu füttern! Und das war auch besser, denn die Blätter stanken nicht. Und die Giraffen haben ja so liebe Augen! Und weil ich nett bin, habe ich Torsten auch ein paar Blätter abgegeben (zugegeben, Torsten hätte die Fische vermutlich auch mit mir geteilt, aber das hätte ich eh abgelehnt... es reicht, wenn einer stinkt!  :wink: )



Außerdem ergatterten wir wenige Minuten vor Beginn der „Wildlife Show“ einen Platz im nahezu ausgebuchten Stadion und unter tosendem Applaus der Massen sahen wir verschiedene Tiere wie Papageien, einen Geparden, eine Schlange und irgendwas Stacheltierartiges (genauere Definition bleibt den Kennern vorbehalten).


das Theater - wenige Minuten vor dem Showbeginn...


Dieser kleine Geselle und sein Kumpel konnten echt beeindruckend viele Geräusche und Töne imitieren bzw. auch einige Worte "sprechen".


Tja, und den Namen diesen knuffigen Vierbeiners habe ich auf Englisch nicht behalten und kenne ihn auch auf Deutsch nicht. Kann jemand weiterhelfen?

Am späteren Nachmittag schauten wir uns auch noch die Ecology Show an, wo ebenfalls verschiedene Tiere (Schildkröte, Skink und Schlange) vorgestellt wurden. Man ist ja auch dankbar, mal die müden Füße ausruhen zu können.

Weitere Eindrücke vom Tag im Zoo:


Ibisse sollten wir im Verlauf der Reise noch etliche in der freien Natur sehen...






Über das Gelände verteilt, gab es für die kleinen und großen Kinder immer mal wieder eine Ansammlung verschiedener Tierfiguren!


Sieht sehr gemütlich aus, diese Beinhaltung!  :wink:





Daher drehten wir auch zum Abschluss eine Runde mit der Monorail (die ist ab 16.00 Uhr gratis) und verließen dann gegen 17 Uhr den Zoo, um schnurstracks und ausgehungert zum Dennys zu fahren. Das war gut!  :burger: Für Torsten einen schönen Chicken Burger und für mich leckeres "sizzlin chicken" (oder so) - hmmm!

Außerdem entdeckten wir einen Publix, wo wir uns mit den ersten Einkäufen für die anstehende Selbstversorgung (man ist ja voll der guten Vorsätze...) eindeckten. Beim Warten an der Ampel hatten wir dann noch ein nettes Erlebnis, nett aber auch nur, weil wir „sicher“ im Auto saßen. Ein riesiger Schwarm kleiner Vögel zog heran und verteilte sich auf allen umliegenden bestehenden Sitzgelegenheit bzw. flog herum. Recht unheimlich irgendwie! Da ich es nicht so mit Vögeln habe, war ich froh über das Autodach.



Gegen 19 Uhr waren wir zurück am Campground, wo noch etwas Arbeit anstand – das Gepäck musste ordentlich im Auto verstaut werden, damit wir dann morgen früh gut loskommen würden. Das war dann auch unsere Abendbeschäftigung, bevor wir in unsere Schlafsäcke krochen.

Gefahrene Meilen: 28




faulpelz

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #16 am: 05.03.2009, 12:13 Uhr »
Freitag, 09.01.2009

Tja, und den Namen diesen knuffigen Vierbeiners habe ich auf Englisch nicht behalten und kenne ihn auch auf Deutsch nicht. Kann jemand weiterhelfen?


Sieht aus wie ein Stachelschwein mit gestutzten Stacheln. In English "hedgehog" oder "porcupine". Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht irgendeine verwandte Art ist.

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #17 am: 05.03.2009, 18:29 Uhr »
Hallo!

@ faulpelz: Als porcupine und hedgehog wurde das Wesen nicht vorgestellt, die Vokabeln wären mir bekannt gewesen und ich hätte es mir merken können, aber der Gattung gehört es bestimmt an ... Ich fand das Tierchen jedenfalls sehr putzig!

@ all und speziell die Moderatoren: Das habe ich bei der Einleitung vergessen, an einigen Tagen sind es ein paar mehr als zwölf Bilder geworden, an anderen aber auch deutlich weniger - der Schnitt passt (11,irgendwas...) - ich hoffe, das ist ok!

So, und nun geht es weiter (mit mehr als 12 Bildern  :oops: ) - wir verlassen heute Miami und wenden uns der Natur zu!

Samstag, 10.01.2009

Es wird nicht besser – heute stehen wir um 4.30 Uhr auf! Wir waren früh wach und dann haben wir uns gedacht, nutzen wir doch den Vorsprung, den wir so vor dem Berufsverkehr haben...Damit waren wir eine Stunde später startklar und auf dem Weg in die Everglades. Eine erste Pause legten wir in einem Walmart ein, wo wir Gaskartuschen und noch weitere Utensilien wie Insect Repellent (gut, dass wir es hatten, so haben wir es kein Mal benötigt!  :wink:) erstanden. Gegen 8 Uhr erreichten wir den Eingang des Nationalparks und dank unseres noch vom letzten Urlaub gültigen Jahrespasses fuhren wir ohne weiteren Eintritt direkt durch bis zum Royal Palm Visitor Center.





Zunächst entschieden wir uns für den Anhinga Trail und es war faszinierend! Wie in einem Naturfilm konnte man den Vögeln zuschauen, und auch die Alligatoren machten uns die Freude, sich bei ihrer (zugegebenermaßen unaufregenden) Nahrungsbeschaffung zusehen zu lassen. Außerdem sahen wir sogar zwei Turtles, die ich ja besonders süß finde. So hielten wir uns an diesem Minitrail auch rund 90 Minuten auf. Eine Auswahl der Fotoausbeute:




ein Anhinga (Schlangenhalsvogel) - das Auge ist wohl nur zur Paarungszeit so leuchtend türkis


Turkey Vulture


Anhinga in der typischen "Flügeltrocknen-Haltung"






Auf das Nest machte uns einer der vielen Fotographen auf dem kurzen Trail aufmerksam - wir sollten hier übrigens bereits erkennen, was sich durch den ganzen Urlaub zog: Die durchschnittliche Kamera bzw. die passenden Objektive der (Vogel-)Fotographen waren beeindruckende Geräte, aber so ein Teil würde ich ja nie durch die Gegend geschleppt bekommen...


Florida Soft Shell Turtle


Unser "erster" ...







Der anschließende Gumbo Limbo Trail wurde dann flott absolviert und war nicht so aufregend. Mit Stopps an den nächsten Punkten, den Pinelands, wo wir immerhin einige Tree Snails sichten konnten und dem Pa-hay-okee-Overlook nahmen wir Kurs auf das Tagesendziel Flamingo.

Hier schlugen wir auf dem vorab bereits reservierten Campground für $ 16 unser Zelt auf, rafften zusammen, was wir brauchten und starteten wieder durch zum Visitor Center.


unsere Campsite in Flamingo

Gemütlich in der Sonne sitzend aßen wir unser Mittagsbrot an der Marina und schauten dabei den Pelikanen zu. Um 13.30 Uhr startete der Discovery Walk entlang des Guy Bradley Trail. Der Trail selbst ist jetzt nicht wahnsinnig spektakulär, aber die kurzen Talks zu verschiedenen Themen wie Pflanzenwelt und Geschichte waren sehr interessant und lustig vorgetragen. Nach dem rund 90minütigen Walk schlenderten wir an der Marina entlang. Hier konnten wir zunächst einen Fischadler beobachten, der es sich mit seiner Beute auf einem Pfosten „gemütlich“ gemacht hatte.



Außerdem sahen wir auch einige Krokodile (die „echten“), darunter u. a. ein seit mindestens 10 Jahren zahnloses altes Weibchen, wie uns ein anwesender Ranger erklärte. Sie kommt wohl seit Jahren immer wieder zu ähnlichen Zeiten an die gleiche Stelle.



Im Store gönnten wir uns das erste Eis des Urlaubs, ein feines „Ben&Jerrys Phish Food“ – hmmm! Weiter ging es zum Eco Pond, einem kleinen Teich, um den ein Trail herumführt. Neben den nun schon „bekannten“ Vögeln sahen wir hier den ersten „roseate spoonbill“, von mir im Vorbeiflug zunächst für einen Flamingo gehalten :oops:. Der Vogel wollte mich wohl eines besseren belehren und ließ sich am Teich nieder und so erkannte ich dann auch den Fehler.



Gegen 17 Uhr waren wir zurück am Campingplatz, wo wir zunächst (mangels Alternative) kalt duschten und eine abendliche Portion Nudeln kochten. Und dann auf zum nächsten Termin: 19.30 Uhr Rangervortrag im Visitor Center – Thema „Everglades Most Dangerous Reptile“. Der Vortrag war super, spannend und lustig, aber das riss Torsten wohl nicht so mit: er schlief ein!  :roll: (Ok, ich gebe zu, ich habe morgens auf der Autofahrt eine halbe Stunde geschlummert...). So hieß es dann nach dem rund 60minütigem Vortrag dann auch nur noch ab in den Schlafsack!

Gefahrene Meilen: 80


Floriana

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #18 am: 05.03.2009, 19:51 Uhr »
Hallo,

super Bericht!

@ faulpelz: Als porcupine und hedgehog wurde das Wesen nicht vorgestellt, die Vokabeln wären mir bekannt gewesen und ich hätte es mir merken können, aber der Gattung gehört es bestimmt an ... Ich fand das Tierchen jedenfalls sehr putzig!

Das war ein "prehensile-tailed porcupine" (siehe hier).

Floriana

Crimson Tide

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #19 am: 05.03.2009, 21:28 Uhr »
 :D  WAS FÜR SCHÖNE TIERAUFNAHMEN!  :daumen: :daumen: :daumen:

Wenns recht ist, komme ich auch noch mit auf die Weiterreise!  :wink:

L.G. Monika

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #20 am: 06.03.2009, 18:53 Uhr »
Hallo!

@ Floriana: Ja, das wird es gewesen sein - da klingt der erste Teile so kompliziert, dass ich da mit dem Denken nicht mehr hinterherkam und das "porcupine" auch nicht mehr verstanden habe! Vielen Dank!

@ Crimson Tide: Für Dich ist auf jeden Fall auch noch ein Plätzchen frei - ich habe gestern abend lustigerweise angefangen, deinen Reisebericht "Es muss nicht immer der Südwesten sein" zu lesen - super! Konnte mich kaum losreißen, als das Bett rief!

Also los, für alle die warten, hier kommt der nächste Tag:

Sonntag, 11.01.2009

Ok, wir waren wohl müde gewesen – wir wurden erst  :wink: um 6.30 Uhr wach! Das bedeutete „nicht bummeln“, meinte ich doch, mich zu erinnern, dass am Anhinga Trail um 8.00 Uhr „Birding for beginners“ startete. Also schnell abgebaut, zusammengepackt und auf die Piste! Nahezu auf die Minute pünktlich bogen wir auf dem Parkplatz ein, das Frühstück gab es während der Fahrt im Auto in Form von Brot. Tja, umsonst geeilt, am Sonntag war kein Talk.  :( Also liefen wir nochmals auf eigene Faust die Runde, und wir besserten uns nicht. Erneut brauchten wir 90 Minuten, es war einfach zu schön dort, die Tiere zu sehen.


Dieser Minivogel arbeitete sich immer näher an uns ran, neben uns stehende Fotographen mit den Riesenobjektiven hatten ihn entdeckt und irgendwann war er auch in Reichweite unserer Kamera.


Morgenstimmung in den Everglades


Man musste teilweise schon sehr genau hinschauen, um die Alligatoren zu entdecken.








Heute mal eine andere Schildkrötenart als gestern...


Dieses Huhn oder diese Ente (???) schillerte wunderschön in den verschiedenen Farben!




Wer genau hinsieht, findet im Bild auch einen Alligator!


Nicht nur Anhingas genießen die Morgensonne...


Zurück am Auto gab es in aller Ruhe ein zweites Cornflakesfrühstück und dann stellte ich beim Blick in unsere Reiseunterlagen fest, dass man die für 12 Uhr reservierte Schnorcheltour im John Pennekamp Coral Reef State Park eine Stunde vorher persönlich bestätigen muss :shock:. Also wieder, husch, husch, es war immerhin fast 10 Uhr. Wir kamen aber gut durch und erreichten den State Park gegen 10.45 Uhr, bestätigten direkt unsere Reservierung und bereiteten uns vor (sprich: Sachen zusammen suchen, umziehen, eincremen... Torsten hatte sich auch noch einen Neoprenshorty geliehen, so musste für ihn erst einmal ein passender gefunden werden – ich Frostbeule hatte bereits zu Hause einen gebrauchten Shorty gekauft.).
Kurz nach 12 Uhr stachen wir mit Captain Rick und Begleiter Dean auf der „Encounter“ in See. Und schon kurz nach dem Ablegen spielte eine Gruppe Delphine für eine kurze Zeit mit den Wellen des Bootes – herrlich!


Man beachte die Delphine im hinteren Bildteil!  :wink:

Nach einer ca. 30minütigen Fahrt erreichten wir das Riff, wo zuerst die Passagiere mit vorhandener Schnorchelerfahrung von Bord gingen. Der Rest – zu dem wir gehörten – bekam eine kurze Einweisung. Bereits zuvor hatten wir von Dean den Tipp erhalten, die neuen Brillen vor dem ersten Gebrauch mit Zahncreme einzureiben, sie würden dann nicht so schnell beschlagen. Die Zahncreme gab es dann auch direkt und vor dem „Wassern“ noch einmal für jeden einen Spritzer Babyshampoo. Und dann ging es ins Wasser.

Da ich nicht so der Wassermensch bin, war ich vorher recht nervös, ob das denn alles so klappen würde – aber es war einfach toll. Wir sahen jede Menge Fische, große und kleine, bunte und nicht so bunte, das schöne Riff und auch die versunkene Christusstatue. Die Zeit verging wie im Flug und gerade, als wir beschlossen hatten, dass uns dann jetzt doch recht kalt geworden war und wir das Schiff ansteuerten, ertönte auch das Signal, das das Ende der rund einstündigen Schnorchelzeit ankündigte. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen war. Die Rückfahrt war dann ohne besondere Ereignisse und um 14.45 Uhr hatte das Land uns wieder.

Der weitere Weg führte uns zum Long Key State Park, wo wir für eine Nacht einen Zeltplatz reserviert hatten ($ 31,49). Unterwegs stoppten wir lediglich für einen kurzen Einkauf am Family Dollar und so erreichten wir gegen 16.30 den Campingplatz. Übrigens habe ich noch am Straßenrand eine ca. 30 cm lange, knallgrüne Echse gesehen, die sich Gott sei Dank entschloss, vorerst doch nicht die stark befahrene Straße zu überqueren, sondern ins Gebüsch zurück zu kehren. Keine Ahnung, ob es sich da um ein entlaufenes Haustier handelte oder ob so große und grüne Echsen in Florida heimisch sind...

Am Campingplatz standen dann die üblichen Verrichtungen und relaxen an – der Platz liegt vom Prinzip her unheimlich schön, direkt am Meer mit einem tollen Blick. Manko ist allerdings der direkt auf der anderen Seite herführende Highway, der schon recht stark befahren war – aber gut, auf den Keys ist ja jetzt auch nicht so viel Platz, dass man die Campgrounds so einfach von der Straße entfernt legen könnte.


unsere Campsite - mit Blick in die "schönere" Richtung

Abendstimmung am Meer:





Gefahrene Meilen: 114


TheWurst

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #21 am: 06.03.2009, 19:03 Uhr »

Tja, und den Namen diesen knuffigen Vierbeiners habe ich auf Englisch nicht behalten und kenne ihn auch auf Deutsch nicht. Kann jemand weiterhelfen?


Vielleicht ein Stachelbär (sieher hier bei 3:02 :lachroll: )

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #22 am: 07.03.2009, 16:21 Uhr »
Hallo!

Bei dem schönen Frühligswetter draußen hat man ja schon zu Hause fast die richtige Urlaubsstimmung!  :wink: Und für alle anderen geht es gleich weiter im Text.

@ TheWurst: Das ist mal ein lustiger Link!  :lol:

Montag, 12.01.2009

Heute war ich dann wieder"normal" früh wach und stand schon um 5.30 Uhr auf, Torsten folgte eine halbe Stunde später. Zunächst einmal gab es einen schönen Sonnenaufgang:





Nach den üblichen morgendlichen Verrichtungen brachen wir gegen 8 Uhr zum Great Orb Nature Trail im Long Key State Park auf. Für diesen Trail brauchten wir rund eine Stunde und er machte seinem Namen alle Ehre: Great Orb scheint eine bestimmte Spinnenart zu sein und Spinnen und deren Netze sahen wir jede Menge (manche sahen wir auch zu spät – sprich: wir liefen hinein, und weil ich ein Stück kleiner bin als Torsten, fluchte er mehr... :lachen07:).



Außer den Spinnen gab es im Vergleich zu den Vortagen "nichts" spannendes zu sehen, aber immerhin hatten wir Erfolg und fanden den an diesem Trail versteckten Geocache.


Da strahlt er richtig!  8)

Zurück an der Campsite gammelten wir ein wenig rum und gegen 11 Uhr machten wir uns mit einem trockenen Zelt im Gepäck auf den Weg nach Key West (das Zelt sollte trocken sein, weil wir in Key West nicht zelten werden). Einen Zwischenstopp legten wir zunächst im Bahia Honda State Park ein, wo wir für übermorgen eine Campsite gebucht hatten. Da wir mit einer Ankunft erheblich nach der Schließung des Parks zum Sonnenuntergang rechneten, wollten wir uns schon mal nach der Kombination für das Gatter zum Park erkunden. Keine Chance. Trotz Vorlage der Reservierung und Erklärung der Umstände rückten sie die Kombination nicht raus. Mal sehen, wie sich das Problem lösen lassen wird...  :verwirrt:

Die nächsten Zwischenstopps dienten dann dem leiblichen Wohl: einen Halt gab es am Winn Dixie zur weiteren Bevorratung und als wir dann noch einen IHOP am Straßenrand entdeckten, ließen wir uns zu einem „Mittagsfrühstück“ hinreißen. Mit dem „All-you-can-eat-pancake-breakfast“ für $ 5,99 p. P. waren wir mächtig satt.  :pancake:

Gegen 14.30 Uhr erreichten wir dann nach der Fahrt über den Overseas Highway Key West.


Unterwegs auf dem Overseas Highway - sah auch sehr lustig auf der Karte im GPS aus, rechts und links alles blau und in der Mitte ein gerader Strich!  :wink:

Unser Guesthouse fanden wir dank GPS schnell und bereits gegen 14.45 Uhr konnten wir unser Zimmer im Angelina Guesthouse ($ 110 inkl. Tax mit „shared bathroom“) beziehen.



Danach wollten wir uns mal wieder bei den Daheimgebliebenen melden und versuchten unser Glück an der Library – die hatte aber Montags zu. Ein herkömmliches Internetcafe ermöglichte dann die Emails nach Hause. Auf dem weiteren Weg bildete ein Buchladen den nächsten Haltepunkt, wir hatten jeder nur ein Buch mitgenommen, in der Absicht, uns hier mit neuem Lesestoff zu versorgen. Drei gebrauchte Bücher wanderten über die Ladentheke - ich war beruhigt, die akute Gefahr war damit gebannt.

Danach schlenderten wir die Duval Street entlang und sicherten uns einen Platz in der ersten Reihe am Mallory Square für den abendlichen Sonnenuntergang. Zuerst hatten wir Angst, dass uns ein gerade ablegendes Riesenkreuzfahrtschiff die Sicht versperren würde, aber es war schnell genug weg. Und die kleinen Schiffchen vor der untergehenden Sonne haben ja richtig was!


Wir hatten Glück, und der Kahn versperrte auf der weiteren Strecke nicht den Blick auf die Sonne - wir hatten nur diese eine Chance für den Sonnenuntergang auf Key West...







Nach diesem Schauspiel erkundigten wir uns im Visitor Center nach dem Wetter für morgen, da es sich irgendwie zuzog  :staunend2:. Wir bekamen nach einem Anruf bei der Fährgesellschaft „Yankee Freedom“, bei denen wir für morgen eine Fahrt zu den Dry Tortugas gebucht hatten, die Auskunft, dass es nicht regnen solle, wir aber besser eine Jacke mitnehmen sollten. Danach schauten wir schnell, wo denn unsere Fähre zu den Dry Tortugas morgen ablegen würde, bevor es ein kleines Abendessen bei Wendys gab.

Und weil ich wenigstens noch den südlichsten Punkt der kontinentalen USA gesehen haben wollte (Torsten sieht ja in sowas eher gar keinen Sinn), trotteten wir da im Stockdunkeln auch noch hin, schossen das obligatorische Foto und waren dann froh, als wir gegen 20 Uhr wieder am Guesthouse waren (man merkt, wir sind nicht so für das Nachtleben geschaffen... aber Nachtleben der besonderen Art sollten wir noch haben!).



Nach einer Dusche und einer Packaktion für morgen stellten wir sicherheitshalber drei Wecker: Wir wollten auf den Dry Tortugas für eine Nacht campen und dazu mussten wir morgen bereits um 6.30 Uhr am Hafen sein.

Gefahrene Meilen: 82

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #23 am: 08.03.2009, 18:25 Uhr »
Dienstag, 13.01.2009

Was für eine Nacht!  :roll: War ich zunächst noch mit Todesverachtung eingeschlafen, so war es dann auch bei mir gegen Mitternacht mit dem Schlaf vorbei. Unser Zimmer „Candi“ war ja sehr gemütlich, aber irgendwas im Nachbarzimmer (oder wo auch immer) schien kaputt zu sein. Ein nervendes, regelmäßig in kurzen Abständen wiederkehrendes knatterndes Geräusch  :verwirrt: machte für Torsten von Beginn an und für mich für den Rest der Nacht Schlaf nahezu unmöglich. Torsten zog zwischendurch auf eine Liege an den Pool um, aber da dort dann lautes Wasserrauschen zu vernehmen war, klappte es auch hier mit dem Schlaf nicht. Wir wälzten uns also im Bett umher und dachten mit Grausen an den nächsten Tag. Torsten bekommt gelegentlich bei akutem Schlafmangel einen Migräneanfall und das ist ja nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für einen Campingtripp zu den Dry Tortugas. So überlegten wir hin und her, ob wir absagen sollten. Torsten entschloß sich dann aber, prophylaktisch Medikamente einzuwerfen und so machten wir uns gegen 5.40 Uhr zu Fuß auf den Weg zum Anleger - die drei gestellten Wecker brauchten wir nicht wirklich. (Wer sich jetzt fragt, warum waren sie denn nicht an der Rezeption und haben sich beschwert - die ist nur tags zu üblichen "Bürozeiten" besetzt...).

Unser Auto konnte in der Seitenstraße neben dem Guesthouse stehen bleiben, wir hatten bereits am Vortag beschlossen, dass uns die Variante der Fußwanderung mit Gepäck besser gefiel als kostenpflichtiger Parkplatz am Hafen. Hier hätte ich auch Bedenken gehabt wegen des restlichen Gepäcks im Auto, irgendwie erschien der Wagen zentral geparkt sicherer. Gegen 6 Uhr erreichten wir bereits den Anleger und 20 Minuten später war unser Gepäck an Bord verstaut.

Und weil der Weg so schön war, liefen wir dann noch einmal zum Auto zurück, wir hatten den Zettel mit der Telefonnummer des Bahia Honda State Parks vergessen und die würden wir ja morgen ggf. brauchen ... Zeit hatten wir ja genug!
Zurück am Schiff bezahlten wir die Tickets ($ 394 für uns beide zusammen – schweineteuer, aber man lebt ja nur einmal) und warteten. Um 8 Uhr legte die Fähre ab, zunächst gab es Frühstück (Frühstück und Mittagessen waren im Preis inbegriffen). Das war auch sehr gut, mit Cereals, Joghurt, Früchten, Bagels, Aufschnitt, gekochten Eiern, Babybels, Saft, Milch und Kaffee und Tee - wir aßen uns rundum satt. Die restliche Fahrt über waren wir beide sehr groggy und der die Tour begleitende „naturalist“ Jack wäre jetzt auch wach und munter nicht so unser Typ gewesen. Mit ziemlich eigenartig imitierter „Piratenstimme“ erzählte er für uns irgendwie unverständliches Zeugs.
 
Nach zwei Stunden und 15 Minuten erreichten wir den Nationalpark:


Bisher haben wir uns dieses obligatorische Eingangsfoto in besuchten Nationalparks verkniffen, aber hier waren wir uns sicher -so schnell kommen wir nicht zurück, dazu ist die Anfahrt dann doch zu teuer!

Nach der Ankunft erhielten wir und die vier anderen Camper zunächst einige Infos von dem sehr netten Campgroundhost Randy. Er erwähnte auch einen Apekt, über den ich ja nun mal so gar nicht nachgedacht hatte - es bestünde die entfernte Möglichkeit der Anlandung eines kubanischen "Boots" - wir sollten uns dann nicht aufregen, in der Regel hätten die keine Waffen (??? sehr beruhigend  :shock:) und zum Fort kommen und da klopfen...). Die Möglichkeit erschien dann selbst mir Angsthase sehr unwahrscheinlich, aber zumindest einen Beweis gab es auf der Insel:


So kann ein solches kubanisches "Boot" dann aussehen!

Solchermaßen beruhigt, schlugen wir unser Zelt auf und erkundeten zunächst das überschaubare Inselchen.


unsere Campsite im Dry Tortugas National Park


Das sind Muscheln - Torsten trägt Schuhgröße 46/47!


Korallenstücke?? Sie lagen jedenfalls dekorativ im Sand!


Pelikane waren auch auf diesem Inselchen bzw. in den umliegenden Gewässern vertreten, die in Sichtweite liegenden anderen Inseln, die man jedoch zu unserer Zeit nicht betreten durfte (wenn man dann irgendwie hinkommt), schienen von Vögeln nur so zu wimmeln. In der Luft waren Unmengen "schwarze Punkte" zu erkennen.

Das Fort selbst konnte man auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung besichtigen, die im Preis der Überfahrt inklusive war. Wir entschieden uns, heute erst einmal in Ruhe anzukommen und die Führung morgen mitzumachen.







Und dann relaxten wir etwas, aßen ein wenig Brot zu Mittag (Kocher bzw. Gaskartuschen darf man nicht mitnehmen auf der Fähre, auf der Insel gibt es nichts zu kaufen und so gab es bis zum morgigen Mittag, wo wir an Bord essen würden, Brot mit Käse.). Am frühen Nachmittag entschlossen wir uns dann, das Wasser zu testen. Das Wetter war leider gar nicht gut, sehr bewölkt und super windig, zwischendurch gab es auch immer mal ein paar Tropfen Regen. Das Wasser selbst war dann zwar wirklich nicht kalt, aber schnorcheln hatte auch keinen Zweck, es war so windig, dass man zumindest in Strandnähe nur aufgewühlten Sand sah. Und weiter raus traute ich mich dann auch irgendwie nicht. Also brachen wir dieses Unterfangen schnell ab und duschten das Salzwasser auf dem Schiff notdürftig unter den Außenduschen von der Haut. (Auf der Insel gibt es kein fließend Wasser und demnach auch keine Duschen und nur Komposttoiletten.)
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen, Dösen und Nichtstun. Es war inzwischen auch ziemlich kalt geworden, ich hatte eigentlich schon alles an, was ich so mitgenommen hatte. Wenigstens hatten wir einen guten Platz für das Zelt, wir standen ziemlich weit in den Sträuchern, so dass der Wind dem guten Stück nicht ganz so viel anhaben konnte. Insgesamt pfiff es ganz schön um unsere Ohren.
Nach der schlechten Nacht waren wir aber auch rechtschaffen müde und so schliefen wir echt früh ein. :schlafen:

Gefahrene Meilen: 0

USAflo

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #24 am: 09.03.2009, 09:24 Uhr »
Was für eine Nacht!  :roll: War ich zunächst noch mit Todesverachtung eingeschlafen, so war es dann auch bei mir gegen Mitternacht mit dem Schlaf vorbei. Unser Zimmer „Candi“ war ja sehr gemütlich, aber irgendwas im Nachbarzimmer (oder wo auch immer) schien kaputt zu sein. Ein nervendes, regelmäßig in kurzen Abständen wiederkehrendes knatterndes Geräusch  :verwirrt: machte für Torsten von Beginn an und für mich für den Rest der Nacht Schlaf nahezu unmöglich.

Moin!

So ein "Glück" hatten wir auch in jedem USA-Urlaub bisher mindestens eine Nacht!
Entweder es piepte der Wecker/Alarmanlage/Feuermelder von irgendwoher, die Nachbarn telefonierten oder schauten TV die halbe Nacht oder vergnügten sich anderweitig... :shock: :wink:
In Wilmington,NC hatten Bauarbeiter ihren Truck unter unserem Zimmer abgestellt, die Türen aufgemacht und Musik für ihr Zimmer angemacht und besoffen sich dabei. Da geht man auch nicht selbstbewußt los und beschwert sich... :?
Ich kann euren Ärger also sehr gut nachvollziehen!!!

Sonst weiter ein schöner Bericht und hoffentlich kamen keine Kubaner die nacht ins Zelt... :D

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #25 am: 09.03.2009, 18:43 Uhr »
Hallo!

Also, bis zu dieser Nacht waren wir von solchen Erlebnissen glücklicherweise verschont geblieben. Ich sicherlich, weil ich normalerweise sowieso den Schlaf der Gerechten schlafe (hinter unserem Haus ist die Wiese, wo in unserer Stadt die Zelte fürs Schützenfest usw. aufgebaut werden - die Musik und der Krach stören mich nicht die Bohne), aber das Geräusch war einfach schon im wachen Zustand schrecklich.
Und da wir meist campen, hat man da ja eh eine ruhigere Umgebung  - so zumindest unsere Erfahrung, lärmende "partypeople" hatten wir nur einmal auf einem Campground in Kanada, da war ein Skaterfestival am Ort und wir waren vorgewarnt - und haben trotzdem fein geschlafen. Aber an diese Nacht denken wir beide mit Grausen zurück!

Wann geht es denn eigentlich bei Euch los, USAflo?

Viele Grüße
Lisa

PS: Der nächste Tag folgt sogleich!

Lisa78

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #26 am: 09.03.2009, 19:04 Uhr »
Mittwoch, 14.01.2009

Obwohl wir so früh geschlafen hatten, war ich "erst" um 6 Uhr wach - das dürften nahezu 11 Stunden Tiefschlaf gewesen sein... Torsten rührte sich noch nicht und so stand ich allein auf und umrundete die Insel (hach, was klingt das sportlich  :grins:). Es war immer noch stürmisch und über Nacht hatte es weitere Korallenstücke und andere Dinge aus dem Meer an den Strand getrieben, die ich mir erst mal in Ruhe anschaute. Kubaner waren nicht dabei!  :wink: Dafür Stücke, die aussahen, wie von einem Krebspanzer und anderes lustig anzusehendes Zeugs.

Ein Stück weiter auf meinem Rundweg beobachtete ich einige Pelikane beim Fischen und ärgerte mich, dass ich nur meine Kamera gegriffen hatte (Torstens hat den besseren Zoom). Also beendete ich die erste Runde und kehrte zum Zelt zurück, um die andere Kamera zu holen. Inzwischen war auch Torsten soweit und wir drehten zusammen noch eine Runde um die Insel (Ich war also doppelt sportlich...). Unterwegs aßen wir jeder schon mal ein feines Brot (nicht schon wieder :roll:) zum Frühstück und dann krochen wir nach dieser Anstrengung erst einmal wieder für ein Stündchen in die warmen Schlafsäcke.

Morgenstimmung auf den Dry Tortugas:








Tatschlich war bei meinen vielen Versuchen, einen Pelikan im Flug zu erwischen, mal nicht nur blauer Himmel zu sehen!  :wink:

Um 9 Uhr hieß es dann, endgültig aufstehen, denn um 10 Uhr mussten wir den Platz für evtl. Neuankömmlinge geräumt haben. Während des Abbaus kamen wir mit einer alleinreisenden Camperin aus Kalifornien ins Gespräch und unterhielten uns sehr nett. Wir vereinbarten, sie später von Key West aus zu ihrer Unterkunft auf Big Pine Key mitzunehmen. Sie hatte ursprünglich vor, mit dem Bus zu fahren, der letzte sollte wohl um 17.45 Uhr fahren. Ursprünglich hatte es geheißen, das Schiff kehre gegen 16.30 Uhr zurück nach Key West, das hatte sich aber auf 17.10 Uhr nach hinten verschoben und das war nun mehr als knapp mit der Fahrt vom Hafen zum Flughafen, wo der Bus abfahren sollte. Da Big Pine Key auf unserer Strecke lag, war das ja auch kein Problem, unseren Campingplatz würden wir ja eh „zu spät“ für die reguläre Öffnung erreichen, so dass es hierauf auch nicht mehr ankam.

Gegen 10.15 Uhr legte das Schiff an und nachdem wir unser Gepäck an Bord gebracht hatten, hörten wir uns den Beginn der Führung durch das Fort Jefferson an. Guide war jedoch der uns noch vom Vortag nicht wirklich symphatische Jack und wir entschlossen nach einer Weile, uns abzuseilen. So waren wir dann pünktlich um 11.30 Uhr zum Beginn der Lunchtime auf dem Schiff und wir ließen uns die Brote (oh nein :wink:) richtig schmecken. Und auch wenn es „nur“ Brot war, so waren die verschiedenen Beläge gut und reichhaltig. Neben Ketchup, Majo und Senf gab es Schinken, Putenaufschnitt, zwei Sorten Käse, Salat, Tomaten und Peperoni zum Belegen. Außerdem gab es einen nicht identifizierbaren angemachten Salat, Chips, Cookies und frische Früchte, zum Trinken Soda (heißer Kakao wäre mir fast lieber gewesen, wirklich warm war es durch den Wind nicht).

Zufrieden und satt suchten wir uns einen windgeschützten Platz – immerhin hatte der Wind die Wolken endlich vertrieben und die Sonne war rausgekommen. Auf der Wiese im Fort ließen wir uns gemütlich nieder und verbrachten die restliche Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes gegen 14.45 Uhr mit unseren Büchern. Ein weiterer Schnorchelversuch erschien uns sinnlos, da der Wind unvermindert um uns herum sauste. Aber so windgeschützt wurde mir dann wieder richtig warm!


So lässt es sich aushalten!


Zum Abschied zeigte sich das Fort noch einmal vor blauem Himmel!


Unser "Taxi" zurück zur Zivilisation!


Blick auf die "verbotenen" Nachbarinseln

Die Rückfahrt selbst verlief dann dem Wind entsprechend – die gewissen Tüten kamen wohl auch zum Einsatz. Morgens auf der Herfahrt musste es nach Auskunft der Tagesgäste noch schlimmer gewesen sein. Gut, dass mich so etwas völlig kalt läßt, ich saß windgeschützt im Innern des Bootes und habe gelesen. Torsten ließ sich vorsichtshalber draußen den Wind um die Nase wehen, um nicht seekrank zu werden...

Zurück in ruhigeren Gewässern kehrte Torsten irgendwann zurück zu mir und wir unterhielten uns mit einem netten älteren Ehepaar an unserem Tisch. Die machen es richtig: Im Winter leben sie in Florida, im Sommer in Kanada. Irgendwann kehrten wir wohl auch in die "Cellphonerange" zurück und wir versuchten, im Bahia Honda State Park wegen der Kombination für das Gatter anzurufen. Bei Anreise nach den Öffnungszeiten des Parks soll man nämlich bis 17 Uhr anrufen und nach dem Code fragen. Wir erreichten so gegen 16.50 Uhr wieder einen Bereich mit Netzempfang. Und es ging keiner ans Telefon! :knurrig: Na toll, ich wurde langsam nervös, aber es half ja nichts.

Gegen 17.15 Uhr legten wir am Hafen an und wir machten uns mit unserer Mitfahrerin auf den Weg zum Auto. Glücklicherweise hatte wie wir sie ihr Gepäck gut transportierbar im Trekkingrucksack verstaut! Unser Wagen wartete auch wohlbehalten auf uns und nach einiger Räumerei hatten wir alles verstaut und eine Seite der Rückbank als Sitz hergerichtet. Während der Fahrt unterhielten wir uns sehr nett und erfuhren dann, dass zur Abwechslung mal wir einem „echten“ Ranger halfen - und nicht andersherum! Unsere Mitfahrerin ist nämlich Rangerin im Point Reyes National Seashore – cool!  :groove: Auf dem Weg zu ihrer gebuchten Cabin hatten wir sogar noch das Glück, mehrere Key Deer am Straßenrand zu sehen. Die bei Nacht stark abgesenkte Geschwindigkeitsbeschränkung macht jedenfalls Sinn, wir hätten so ein süßes Tier nicht überfahren wollen und die futterten doch recht straßennah. An der Cabin angekommen schlugen wir die angebotenen Dollar aus (das Ziel lag ja nun wirklich an der Strecke) und nahmen statt dessen die Visitenkarte der Rangerin mit – man weiß ja nie, ob man mal in die Gegend kommt!

Bis zu unserem Campingplatz war es dann auch nicht mehr weit und flott standen wir vor der geschlossenen Schranke. Kurze Lagebesprechung und Torsten lief los, um zu Fuß zum Platz zu gelangen und einen anderen Camper nach der Kombination zu fragen. Ich sollte derweil etwaig ankommende Camper abfangen und diese um die Nummer bitten. Wir hatten Glück! Torsten war gerade 10 Meter gelaufen und der erste Wagen fuhr heran. Kurz die Situation erklärt und wir waren drin. Das war dann die leichte Übung, wie wir merken sollten. Schwierig wurde es nun, unsere Site zu finden. Der Park war scheinbar nicht gerade klein und hatte auch noch mehrere Campgrounds. Wir irrten mit dem Auto herum, fragten einige der Leute, die wir entdeckten, aber so richtig wussten die auch nicht Bescheid. Irgendwann hatten wir Glück und gerieten an jemanden, der uns in die richtige Richtung schickte. So fanden wir dann auch unsere Site und gegen 19.30 Uhr bauten wir dann im Dunkeln das Zelt auf und kochten uns Nudeln (ich wollte partout kein Brot mehr essen und noch einmal losfahren wollten wir auch nicht). Zwischendurch kam auch noch ein Ranger vorbei, der beruhigt war, dass wir es offensichtlich geschafft hatten, hereinzukommen und den Platz zu finden. Somit würde nur noch ein Camper fehlen... Na ja, wir verkniffen uns den Hinweis, dass es ja leichter gewesen wäre, wenn wir bereits vor zwei Tagen die erforderlichen Infos erhalten hätten und krochen dann auch recht zügig ins Zelt.

Gefahrene Meilen: nicht notiert  :oops:


Elmar

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #27 am: 09.03.2009, 20:17 Uhr »
Hi Lisa

Bis jetzt war ich noch nie auf den Dry Tortugas. Irgendetwas ist immer dazwischen gekommen.
Aber anscheinend habe ich da nicht viel verpasst.
Würdet Ihr diesen Ausflug noch einmal machen?

PS: Keine Gaskartuschen? D.h. auch kein Kaffee am Morgen. Ein NoGo
Gruß Elmar

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USAflo

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #28 am: 09.03.2009, 22:38 Uhr »
Wann geht es denn eigentlich bei Euch los, USAflo?

Schau mal in meine Signatur...beim Schreiben dieser Zeilen sind es noch 3 Tage :D 8) :lol:
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

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Re: Florida Winter Januar 2009 - 3 1/2 Wochen mit dem Zelt unterwegs
« Antwort #29 am: 10.03.2009, 00:29 Uhr »
@ faulpelz: Als porcupine und hedgehog wurde das Wesen nicht vorgestellt, die Vokabeln wären mir bekannt gewesen und ich hätte es mir merken können, aber der Gattung gehört es bestimmt an ... Ich fand das Tierchen jedenfalls sehr putzig!
Ich bin mir ziemlich sicher dass das ein Baumstachler (engl. New World Porcupine) ist.  :wink: