Dienstag, 21. August 2012Heute brachen wir (leider, leider
) wieder auf vom Zion-Nationalpark. Vor der Abfahrt holten wir uns wieder an der gegenüberliegenden Tankstelle unser Frühstück fürs Auto und fuhren in Richtung Hurrikane.
Auf dem Weg kamen wir an einer urigen Kneipe oder besser gesagt Saloon vorbei. Hier hat der Besitzer mit viel Sinn zum Detail ein kleines Westernstädtchen entstehen lassen.
Leider hatte der Saloon noch geschlossen und somit blieb uns das Innere verborgen. Wir wählten anschließend nicht den Weg durch Hurrikane, sondern über La Verkin zur Interstate I-15. Man fährt durch nette Wohngebiete und durch relativ grüne Landschaft.
Die Fahrt auf der Interstate in Richtung Las Vegas war überraschenderweise einigermaßen abwechslungsreich, denn die Autobahn schlängelt sich durch massive Felsen und dass man Vegas näher kommt bzw. die Staatsgrenze nach Nevada (hurra –schon unser achter US-Bundesstaat!!!) überquert, merkten wir unweigerlich an den unzähligen Casinos und Werbeschilder am Rande der Autobahn.
Bevor wir aber Vegas enterten besuchten wir den
Valley of Fire Statepark auf den ich mich aufgrund der Schwärmereien hier im Forum besonders freute. Die Fahrt von der Interstate bis zum Statepark war leider ziemlich langweilig und unspektakulär. Am Eingang zum Park steckt man ja den Eintritt in ein Kuvert, den man dann in eine Box einwirft und den Abschnitt ins Auto legt.
Wir fuhren dann direkt zum Visitor Center und ich dachte, ich sehe nicht recht! Stehen da unter anderem zwei große Reisebusse, die gerade abfuhren in Richtung Scenic Drive. Hab’ ich da nicht was von "Geheimtipp" im Forum oder Reiseführer gelesen? Muss mich wohl geirrt haben oder das war einmal, denn hier ist ja mehr los wie am GC North Rim.
Wir sind dann erstmal auf die Toilette und schauten uns im Visitor Center um. Dann zog es uns doch wieder nach draußen und wir wagten den Weg zu den
White Domes. Ganz hinten vom Scenic Drive angekommen, fuhr ein Bus gerade wieder weg, so dass wir fast alleine waren. Puh, Glück gehabt! So wie es aussieht fahren die vollklimatisierten Busse mit schwarz getönten Scheiben nur den Drive ab ohne dass irgendjemand aussteigt. Für die Touris wohl zu heiß, aber gut für uns.
Vom White Domes führt ein Trail durch die einzigartigen Felsen, die in der grellen Sonne in duzenden Farben leuchten. Gleich zu Anfang kamen wir an Ruinen vorbei, die früher mal Filmkulissen waren. Mir sagten die Filmtitel auf den Hinweisschildern jetzt nicht so viel... (das soll aber nichts heißen
). Der Trail führt ausnahmslos auf Wüstensand in einer Runde durch die Felsen, teilweise durch schmale Durchgänge. Zwar etwas anstrengend aber absolut sehenswert.
Der Himmel schien in dieser Landschaft besonders blau zu schimmern. Und die Natur liefert die verschiedenfarbigen Steine zu diesem Schauspiel dazu.
Aber damit noch nicht genug. Wir fuhren ein Stück zurück zum Parkplatz No. 3. Genau gegenüber fängt der Trail zur
Fire Wave an, die durch den Grundmann-Reiseführer zu einer gewissen Berühmtheit wurde –kann man das so sagen?
Trailhead zur Fire WaveWieder läuft man durch tonnenweisen Wüstensand und felsigem Gestein und der Weg zog sich ganz schön, besonders bei dieser sagenhaften Hitze. Meine Frau und der jüngere Sohn drehten bald wieder um, da ihnen die heute besonders große Hitze in dieser Wüste zu schaffen machte. Wir marschierten weiter und zwischendurch kamen uns Leute entgegen und als wir kurz davor waren, sprachen uns Deutsche auf Englisch an und versuchten netterweise zu erklären wo die Wave liegt. Wir gaben uns gleich als Deutsche zu erkennen und fanden den Hinweis nett, weil man die letzten Meter über die Felsplatten wirklich nicht so leicht findet. Wir waren aber nicht alleine auf dem Weg und da war sie auch schon: etwas kleiner, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber genauso spektakulär. Wir ließen die anderen ihre Fotos schießen und dann waren wir alleine und knipsten.
Fire WaveEinen Ur-Bewohner haben wir auch entdeckt.
Wir liefen den Weg wieder zurück zum Auto und verließen den Statepark wieder über denselben Weg.
Kurz vor dem Eingang entdeckten wir erst den Elephant Rock (haben wir beim Herfahren glatt übersehen…)
.
Eigentlich planten wir über die Northshore Road entlang Lake Mead nach Vegas zu fahren, aber die Zufahrt kostete Geld! Da wir nur durchfahren wollten, verzichteten wir darauf und nahmen den Weg über die I-15 zu unserem
VIERTEN REISEABSCHNITT: BIG CITIESÜber den Bergen hatten sich mittlerweile dicke, dunkle Gewitterwolken gebildet. Die werden doch nicht etwa Regen bringen? Neeein, doch nicht in Las Vegas….
Schon von weitem konnten wir die Skyline von Vegas in der Wüste sehen. Wir waren relativ früh dran und entschieden daher noch schnell zu den Premium Outlets zu fahren, da unser Großer noch (spezielle) Fußballschuhe suchte. Ein großes Parkhaus bietet genügend Platz und die Outlets sind wie die anderen auch. Schuhe haben wir übrigens keine gefunden.
Also dann nichts wie los zum Hotel am Strip. Die Fahrt den Strip entlang hat mir viel Spass gemacht, muss ich sagen, obwohl Auto an Auto von Ampel zu Ampel rollte. Aber das gab einem genug Zeit sich die vielen Hotels von der Strasse aus anzuschauen.
Bill's Gambling HallWir hatten in Bill’s Gambling Hall gebucht, vor allem wegen der günstigen zentralen Lage direkt am Strip. Natürlich liegt hier die Rezeption wieder mitten in der Spielhölle. Wir nahmen das Upgrade mit Blick zum Strip im 3. Stock. Das Zimmer war ausreichend groß und hatte ein gewisses Flair, das aber zum Hotel passte. Wir hatten eine schöne Sicht zum Paris gegenüber, auf die große Kreuzung Strip-Flamingo Road und natürlich auf das große Bellagio und den schönen Wasserspielen im Riesenbecken davor. Schön zentral hier die Hotellage.
Blick aus unserem HotelzimmerAus dem Forum hatte ich vernommen, dass im Bill’s Gambling Hall jeden Tag um 17 Uhr eine Elvis-Show stattfindet. Die wollte ich natürlich nicht verpassen und bin kurz vor 5 runter ins Casino, aber von einer Show keine Spur. Keine Ahnung was da falsch lief??
Am Casino-Eingang haben Leute verbilligte Restkarten für Las Vegas Shows verkauft, es hatten sich schon Schlangen gebildet. Aus Neugier fragte ich nach David Copperfield Karten, aber die heutige Show war „totally sold out“. Für morgen hätte es noch Karten aber dann sind wir wieder weg.
Hab mich dann noch etwas am Strip umgesehen und die vielen Leute aus aller Herren Länder beobachtet (mache ich übrigens sehr gerne).
Die nächste Idee kam aus dem Reiseführer: Lion Habitat im MGM, die letzte Show um 19 Uhr. Gesagt getan, auf zur Monorailbahn im Bellagio. Die Bahn brachte uns zum Monte Carlo und von dort zum New York New York und über die Brücke ins MGM. Uff, aber wohin jetzt? Wir wussten nämlich nicht wo die Löwenshow genau stattfindet. Wir liefen einfach mal los durch das (riesige) Casino durch und sahen dann Wegweiser zum Theatre und nahmen an, dass wir dort hin müssen. Als wir hinten waren (uff, sind das Strecken hier..) standen wir vor geschlossenen Türen obwohl es noch nicht 19 Uhr war. Entweder wir waren doch an der falschen Stelle oder die Show lief schon oder heute war vielleicht keine? Keine Ahnung, Mist wieder nichts. Irgendwie mag uns Vegas noch nicht so richtig.
Was jetzt? Der Tag war noch jung, warum nicht im New York New York die Achterbahn ausprobieren. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Abendschalter von der Copperfield-Show vorbei und meine Frau sofort hin und gefragt, ob hier noch Karten erhältlich sind. Eine einzige wäre noch zu haben. Hilft uns leider nicht weiter –wäre aber schon cool gewesen, wenn es geklappt hätte. Wir hätten ja auch frühzeitig reservieren können…..
Jetzt aber wieder über die Brücke zurück zum New York, wo die Freiheitsstatue in 3/4–Grösse steht.
seht ihr den Laser-Strahl vom Luxor?Gut gefunden, Karten gekauft und angestanden. Ich wartete draußen am Ausgang der Bahn als ich Durchsagen hörte, dass die Bahn wegen Gewitter vorläufig unterbrochen wird. Später hieß es dann, dass die Bahn für heute geschlossen wird. Ich hatte gehofft, dass meine Familie vielleicht noch mit der letzten Bahn mitgekommen war. Aber nichts da, sie kamen unverrichteter Dinge wieder raus. Sie haben uns dann den Eintritt wieder ausbezahlt. Schade, heute war wohl nicht unser Glückstag.
Ein gutes Essen soll ja Kummer vertreiben. Unten in der „Fresshalle“ (ich glaube, das kann ich wirklich so sagen, oder?) angekommen suchten wir uns Broadway Burger aus. Die Burger dort waren so lala aber man saß wenigstens einigermaßen schön –und vor allem trocken!
Nach dem Essen wagten wir uns vor die Türe und …… es hatte zum Glück aufgehört zu regnen. Aber man merkte sofort, dass Vegas in der Wüste liegt und es hier wohl nicht oft so schüttet. Das Wasser stand auf der Strasse, auf dem Gehweg, alle Gullys waren verstopft. Es war ein richtiger Hindernislauf zwischen den Pfützen und kleine Seen den Strip runter.
Wir liefen zurück in Richtung Bellagio um dort die Wasserspiele auch bei Nacht zu sehen.
Fontainen am BellagioDie Inszenierung ist schon etwas besonderes, perfekt inszeniert mit der Musik (ich glaube, es war Bolero). Wir standen da mit hunderten anderen Zuschauern und genossen die besondere Atmosphäre.
Es war mittlerweile schon spät geworden aber Vegas ist ja die Stadt der Nacht, oder? Wir liefen dann in Richtung Venetian weil uns das Hotel interessierte.
Hotel VenetianWas wir dort sahen hat uns schon überrascht. Wie perfekt der Dogenpalast hier dem Original nachempfunden wurde, ist schon irre. Inklusive Canale Grande und der Rialtobrücke. Und dann getoppt innen in den Arkaden der täuschend echt illuminierte Tageshimmel, der Hammer!
Wir hatten etwas gemischte Gefühle bei dem was wir sahen, denn der Energieverbrauch muss gigantisch sein!
Uns taten langsam die Füße weh und wir machten uns auf den Heimweg. Hinter dem Venetien kamen wir an einem Club oder Bar vorbei, wo der Bär tobte. Auf einer großen Bühne spielte eine klasse Band und hinter dem Tresen der runden Bar in der Mitte führten gut aussehende Barkeeper beim Cocktail mischen spektakuläre Tricks vor à la Tom Cruise. Natürlich war die Bude gerammelt voll und die Cocktails verkauften sich wahrscheinlich wie geschnitten Brot. Wir verfolgten das Treiben eine ganze Weile aus sicherer Entfernung und machten uns dann auf den Weg zurück zum Hotel.
Das war also unsere erste Erfahrung mit Sin City. Ich glaube, rückwirkend gesehen, wir hätten uns Karten besorgen sollen für eine Show oder uns an einem der Buffets verwöhnen lassen sollen – vielleicht wäre unser erster Las Vegas–Eindruck dann positiver ausgefallen!? So haben wir hier Gedränge inmitten Massen anderer Touris, viel grelle und blinkende Lichter, ein mittelmäßiges Restaurant und nasse Füße erlebt.
Übernachtung: Bill's Gambling Hall
74 EUR über Hotels.com
Pros: sehr zentral am Strip gelegen, großes Zimmer, toller Blick auf die Bellagio-Wasserspiele (mit Strip View-Upgrade)
Cons: ohne Frühstück, WiFi kostet separat, Spielkasino
Note: 3