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Autor Thema: From East to West: Südstaaten, Westküste, Nationalparks im August 2012  (Gelesen 25286 mal)

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vanbasten

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Sonntag, 19. August 2012

Heute sind wir früh aufgestanden. Nach einem kurzen Frühstück (wieder Kaffee aus der kleinen Kaffeemaschine –schmeckte aber akzeptabel) und Packen haben wir das Auto beladen und die Schlüssel abgegeben.


so reist eine 4-köpfige Familie

Der Weg zurück bis Page zog sich ziemlich lange hin und wir wollten ja den Lower Antelope Canyon besichtigen, wo das Licht bekanntlich um die Mittagszeit am besten sein soll. Wir haben den Parkplatz auch gut und schnell gefunden, aber bedingt durch die lange Fahrt sind wir trotz früher Abfahrt erst am späten Vormittag angekommen und es hatte sich am Kassenhäuschen bereits eine lange Schlange gebildet. Knapp eine Stunde später waren wir dann aber an der Reihe und stiegen mit ca. 20 anderen durch den schmalen Spalt über Stahlleitern in den engen Canyon hinab.


auf dem Weg zum Lower Canyon


da soll es rein gehen?

Da unten bildet das hinein scheinende Sonnenlicht rotgelbe Farbenspiele an den durch Wasser und Sand geformten Wänden. Es war eine bisher nicht gekannte Szenerie. Der Fotoapparat lief jedenfalls heiß.

















Unser Navajo-Guide hat ein paar interessante Stories erzählt, darunter auch die, dass vor ein paar Jahren ja 11 Touristen im Canyon ertranken wegen einer schweren Sturzflut infolge eines fernen Gewitters mit Starkregen. Während er das erzählte, kam dunkle Bewölkung über Page auf –was sollen wir jetzt davon halten? Die Wolken hatten sich dann auch kurz vor Ende der Besichtigung über dem Canyon ausgebreitet, das heißt die letzten Fotos wurden schon nicht mehr so farbenintensiv wie die ersten. Aber diese Besichtigung hat sich absolut gelohnt! Der Navajo spielte zum Abschluss noch ein Liedchen auf seiner Flöte. Das kam da unten in der Schlucht sehr gut!

Da sich die wettermässige Stimmung verschlechterte, verzichteten wir auf den Besuch des Antelope Points am Lake Powell, wo wir eigentlich baden wollten.
Wir fuhren nach Page und tankten. Dann fuhren wir auf die US-89, wo wir kurz nach Page noch einen schönen Blick auf den Stausee Lake Powell hatten und hier auch die Staatsgrenze nach Utah überquerten, das wurde unser siebter US-Bundesstaat. Je weiter wir fuhren desto klarer wurde uns, dass das Wetter es nicht gut mit uns meinen sollte, denn wir fuhren einer rabenschwarzen Wand entgegen. Mit der Zeit fing es auch an zu regnen und als wir schließlich Kanab erreichten goss der Regen sintflutartig und die Strassen waren total überflutet.


Land unter in Utah

Wir bekamen Hunger und enterten einen McD –wir wären besser mit der Badehose rein gegangen…

Gaaanz langsam fuhren wir danach weiter und das Radioprogramm wurde ständig mit Warnmeldungen der Polizei unterbrochen, dass einige Strassen aufgrund der Unwetter gesperrt werden mussten und wir hofften nur, dass nicht gerade unsere Strassen zum Zion betroffen sind.
Als wir schließlich am Eingang des Zion-Nationalparks ankamen, hatte der Regen nicht merklich nachgelassen. Es war schade, denn wir sahen so gut wie nichts von der scheinbar tollen Landschaft hier. Wir schmiedeten schon Plan B: wenn es morgen immer noch regnet, dann fahren wir direkt weiter nach Las Vegas.
In langsamer Fahrt ging es durch zwei Tunnel und danach in Serpentinen runter bis nach Springdale, wo unser Motel wartete. Die Rezeption hatte ein großes Vordach aber Ausladen mussten wir später im Regen, der aber mittlerweile etwas nachgelassen hatte.

Zum Abendessen suchten wir uns die Pioneer Lodge aus, ein kleines Restaurant mit jungem Personal. Das war freundlich und das Essen war auch gut, aber leicht überteuert, wie wir fanden. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört.


Übernachtung:   Bumbleberry Inn
   $ 133 über Bumbleberry-HP
   Pros:   schöne Lage, Terrasse, Zimmer sehr groß gehalten
   Cons:   ohne Frühstück, WiFi funktionierte nicht gut
   Note:   2


Das Bumbleberry Inn in Springdale

Anti

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Das mit dem Regen ist ja schade... Ich hoffe aber doch sehr, dass am nächsten Tag ganz tolles Zion-Besichtigungswetter war! Ansonsten: Bei eurer nächsten Tour (wo es vom North zum South Rim geht  :D ) unbedingt wieder den Zion einbauen. Ich fand es total toll dort!

usa-rookie

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Das indianische "Gepfeife" hat mir in den Antelope Canyons auch besonders gut gefallen... das unterstreicht die mystische Stimmung in den Canyons..  :clap:
Die Wanderung den Grand Canyon runter zum Colorado ist auch noch ein "Fernziel" von mir/uns... irgendwann  :wink:

Freue mich auf die Weiterfahrt!
LG Romani

vanbasten

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Montag, 20. August 2012

Am nächsten Morgen hatten sich die Gewitter verzogen, es war traumhaftes Wetter und wir realisierten, dass sich das Hotel in einer schönen Randlage mit direkter Sicht auf die Berge befand.



Alle Zimmer waren relativ groß und modern und mit einer kleinen Terrasse ausgestattet. Wir standen früh auf und machten uns, nachdem wir uns in einer Tanke mit einem kleinen Take-Away-Frühstück ausgerüstet hatten,  auf den Weg mit dem kostenlosen Trolley-Bus von der Ortsmitte zum Visitor Center und mit dem nächsten Trolley-Bus schließlich bis Weeping Rock.





Wir wanderten zunächst zum Hidden Valley über Klettersteige, die mit Ketten zum Festhalten ausgestattet waren. Uns Männern hat das viel Spaß gemacht, der Rest hatte Höhenangst –machte aber dennoch tapfer mit!!  :respekt:
Das Hidden Valley ist -wie der Name schon sagt- eine Sackgasse. Darum wanderten wir zunächst denselben Weg wieder zurück und gingen dann in Richtung Observation Point.


da ging's hoch

Der Trail führte uns durch eine enge Schlucht, später in Serpentinen den Berg hinauf und das letzte Teilstück zum Aussichtspunkt bin ich alleine gegangen.




enge Schlucht im Zion





Es waren einige Gruppen unterwegs (darunter auch einige Deutsche). Die Aussicht von da oben hinunter in den Nationalpark und darüber hinaus ins Hinterland war einfach -WOW- phänomenal!!




auf dem Observation Plateau


Gipfelmarke am Overlook Point

Auch hier fällt der Berg senkrecht ab, also nichts für Leute mit Höhenangst direkt an der Kante!



Nach dem Abstieg ließen wir uns auf der Rückfahrt vom Trolley-Bus erst zur Endhaltestelle Temple of Sinawava fahren und von dort wieder zurück in den Ort. Dieser Busfahrer hat sich für uns Mitfahrer als Fremdenführer betätigt und einige interessante Dinge zu den Sehenswürdigkeiten erzählt.

Nach der Rückkehr im Hotel habe ich mich noch mal alleine auf den Weg gemacht um den Canyon Overlook Trail zu gehen. Ich fuhr zurück, die Serpentinen hinauf und vor dem langen Tunnel hatte sich eine lange Schlange gebildet. Die Ranger halten den Verkehr an, immer wenn ein Wohnmobil hindurch fährt, weil der Tunnel aus den 20er Jahren stammt und da waren die Automobile halt noch etwas kleiner! Der Spaziergang zum Canyon Overlook startet direkt nach dem Tunnel am Zion-Mt. Carmel Highway und führt auf einem schönen Weg quasi hinter dem Tunnel vorbei an Felsüberhängen und knorrigen Bäumen zu einem Aussichtspunkt mit toller Sicht auf die Serpentinen. Dieser kurze Trail lohnt wirklich den Aufwand, kann ich nur empfehlen!!


Canyon Overlook Trail


knorriger Baum am Canyon Overlook Trail


Serpentinen im Zion

Wieder zurück bin ich noch ein Stück den Nationalpark-Highway entlang gefahren um die interessanten Felsstrukturen, die Patterns in Stone genannt werden und aussehen wie aufgehender Hefeteig, zu fotografieren.


Patterns in Stone

Auf dem Weg dahin habe ich ein Pärchen beobachtet, die auf den -im übrigen ganz speziellen- Felsformationen herumgeklettert sind.



Als ich wieder hinsah, kletterte der Mann ziemlich hektisch auf wackligem Gestein herum, während die Frau etwas abseits stand. Dann sah ich auch schon den Grund: ein Steinbock stand oben auf einem Felsvorsprung und musterte die zwei. Er, sichtlich nervös, versuchte sich dann möglichst unauffällig aus dem Staub zu machen. War eine witzig, interessante Szene Mensch mit Natur....

Abends waren wir bei Wildcat Willies essen, einem urigen Restaurant nach Western Saloon-Art.



Zum Nachtisch gönnten wir uns noch eine Portion Brownie mit Eis und Sahne, sehr lecker und so mächtig, dass wir es nicht mehr zu Ende essen konnten.


Übernachtung:   Bumbleberry Inn
   $ 133 über Bumbleberry-HP
   Pros:   schöne Lage, Terrasse, Zimmer sehr groß gehalten
   Cons:   ohne Frühstück, WiFi funktionierte nicht gut
   Note:   2

Anti

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Den Overlooktrail sind wir auch schon gelaufen und waren begeistert. Hoffe, dass nächstes Jahr auch der Observation Point klappt. Ich finde den Zion einfach toll!

sil1969 als Gast

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Sehr schöne Ausblicke. Wir sind vor 3 Jahren leider nur durchgefahren. Hätte ich damals schon so viel im Forum gelesen, hätten wir sicher länger Halt gemacht.

vanbasten

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Den Overlooktrail sind wir auch schon gelaufen und waren begeistert. Hoffe, dass nächstes Jahr auch der Observation Point klappt. Ich finde den Zion einfach toll!


Mir hat der Zion auch überraschend gut gefallen, hätte ich vorher nicht gedacht. Würde sogar sagen, mindestens so gut wie der G.C. obwohl man beide nicht gut vergleichen kann.

Für den Trail zum Observation Point muss man je nach Fitness vom Weeping Rock rauf 1-1.5 h rechnen. Ist nicht ganz ohne, aber möglichst früh los laufen und sich eben Zeit lassen -der Aufwand lohnt in jedem Fall. Und gut zu gehen ist er auch, d.h. die Wege sind gut und breit ausgebaut. Ich kann ihn nur empfehlen!

@sil1969: siehe oben.... Vielleicht seid ihr mal wieder in der Nähe und dann 1-2 volle Tage investieren lohnt sich wirklich!

vanbasten

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Dienstag, 21. August 2012

Heute brachen wir (leider, leider  :() wieder auf vom Zion-Nationalpark. Vor der Abfahrt holten wir uns wieder an der gegenüberliegenden Tankstelle unser Frühstück fürs Auto und fuhren in Richtung Hurrikane.
Auf dem Weg kamen wir an einer urigen Kneipe oder besser gesagt Saloon vorbei. Hier hat der Besitzer mit viel Sinn zum Detail ein kleines Westernstädtchen entstehen lassen.





Leider hatte der Saloon noch geschlossen und somit blieb uns das Innere verborgen. Wir wählten anschließend nicht den Weg durch Hurrikane, sondern über La Verkin zur Interstate I-15. Man fährt durch nette Wohngebiete und durch relativ grüne Landschaft.
Die Fahrt auf der Interstate in Richtung Las Vegas war überraschenderweise einigermaßen abwechslungsreich, denn die Autobahn schlängelt sich durch massive Felsen und dass man Vegas näher kommt bzw. die Staatsgrenze nach Nevada (hurra –schon unser achter US-Bundesstaat!!!) überquert, merkten wir unweigerlich an den unzähligen Casinos und Werbeschilder am Rande der Autobahn.

Bevor wir aber Vegas enterten besuchten wir den Valley of Fire Statepark auf den ich mich aufgrund der Schwärmereien hier im Forum besonders freute. Die Fahrt von der Interstate bis zum Statepark war leider ziemlich langweilig und unspektakulär. Am Eingang zum Park steckt man ja den Eintritt in ein Kuvert, den man dann in eine Box einwirft und den Abschnitt ins Auto legt.



Wir fuhren dann direkt zum Visitor Center und ich dachte, ich sehe nicht recht! Stehen da unter anderem zwei große Reisebusse, die gerade abfuhren in Richtung Scenic Drive. Hab’ ich da nicht was von "Geheimtipp" im Forum oder Reiseführer gelesen? Muss mich wohl geirrt haben oder das war einmal, denn hier ist ja mehr los wie am GC North Rim.
Wir sind dann erstmal auf die Toilette und schauten uns im Visitor Center um. Dann zog es uns doch wieder nach draußen und wir wagten den Weg zu den White Domes. Ganz hinten vom Scenic Drive angekommen, fuhr ein Bus gerade wieder weg, so dass wir fast alleine waren. Puh, Glück gehabt! So wie es aussieht fahren die vollklimatisierten Busse mit schwarz getönten Scheiben nur den Drive ab ohne dass irgendjemand aussteigt. Für die Touris wohl zu heiß, aber gut für uns.
Vom White Domes führt ein Trail durch die einzigartigen Felsen, die in der grellen Sonne in duzenden Farben leuchten. Gleich zu Anfang kamen wir an Ruinen vorbei, die früher mal Filmkulissen waren. Mir sagten die Filmtitel auf den Hinweisschildern jetzt nicht so viel... (das soll aber nichts heißen  :?). Der Trail führt ausnahmslos auf Wüstensand in einer Runde durch die Felsen, teilweise durch schmale Durchgänge. Zwar etwas anstrengend aber absolut sehenswert.





Der Himmel schien in dieser Landschaft besonders blau zu schimmern. Und die Natur liefert die verschiedenfarbigen Steine zu diesem Schauspiel dazu.





Aber damit noch nicht genug. Wir fuhren ein Stück zurück zum Parkplatz No. 3. Genau gegenüber fängt der Trail zur Fire Wave an, die durch den Grundmann-Reiseführer zu einer gewissen Berühmtheit wurde –kann man das so sagen?


Trailhead zur Fire Wave

Wieder läuft man durch tonnenweisen Wüstensand und felsigem Gestein und der Weg zog sich ganz schön, besonders bei dieser sagenhaften Hitze. Meine Frau und der jüngere Sohn drehten bald wieder um, da ihnen die heute besonders große Hitze in dieser Wüste zu schaffen machte. Wir marschierten weiter und zwischendurch kamen uns Leute entgegen und als wir kurz davor waren, sprachen uns Deutsche auf Englisch an und versuchten netterweise zu erklären wo die Wave liegt. Wir gaben uns gleich als Deutsche zu erkennen und fanden den Hinweis nett, weil man die letzten Meter über die Felsplatten wirklich nicht so leicht findet. Wir waren aber nicht alleine auf dem Weg und da war sie auch schon: etwas kleiner, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber genauso spektakulär. Wir ließen die anderen ihre Fotos schießen und dann waren wir alleine und knipsten.


Fire Wave





Einen Ur-Bewohner haben wir auch entdeckt.





Wir liefen den Weg wieder zurück zum Auto und verließen den Statepark wieder über denselben Weg.
Kurz vor dem Eingang entdeckten wir erst den Elephant Rock (haben wir beim Herfahren glatt übersehen…) :oops:.

Eigentlich planten wir über die Northshore Road entlang Lake Mead nach Vegas zu fahren, aber die Zufahrt kostete Geld! Da wir nur durchfahren wollten, verzichteten wir darauf und nahmen den Weg über die I-15 zu unserem



VIERTEN REISEABSCHNITT: BIG CITIES

Über den Bergen hatten sich mittlerweile dicke, dunkle Gewitterwolken gebildet. Die werden doch nicht etwa Regen bringen? Neeein, doch nicht in Las Vegas….
Schon von weitem konnten wir die Skyline von Vegas in der Wüste sehen. Wir waren relativ früh dran und entschieden daher noch schnell zu den Premium Outlets zu fahren, da unser Großer noch (spezielle) Fußballschuhe suchte. Ein großes Parkhaus bietet genügend Platz und die Outlets sind wie die anderen auch. Schuhe haben wir übrigens keine gefunden.
Also dann nichts wie los zum Hotel am Strip. Die Fahrt den Strip entlang hat mir viel Spass gemacht, muss ich sagen, obwohl Auto an Auto von Ampel zu Ampel rollte. Aber das gab einem genug Zeit sich die vielen Hotels von der Strasse aus anzuschauen.


Bill's Gambling Hall

Wir hatten in Bill’s Gambling Hall gebucht, vor allem wegen der günstigen zentralen Lage direkt am Strip. Natürlich liegt hier die Rezeption wieder mitten in der Spielhölle. Wir nahmen das Upgrade mit Blick zum Strip im 3. Stock. Das Zimmer war ausreichend groß und hatte ein gewisses Flair, das aber zum Hotel passte. Wir hatten eine schöne Sicht zum Paris gegenüber, auf die große Kreuzung Strip-Flamingo Road und natürlich auf das große Bellagio und den schönen Wasserspielen im Riesenbecken davor. Schön zentral hier die Hotellage.


Blick aus unserem Hotelzimmer





Aus dem Forum hatte ich vernommen, dass im Bill’s Gambling Hall jeden Tag um 17 Uhr eine Elvis-Show stattfindet. Die wollte ich natürlich nicht verpassen und bin kurz vor 5 runter ins Casino, aber von einer Show keine Spur. Keine Ahnung was da falsch lief??  :zuck:
Am Casino-Eingang haben Leute verbilligte Restkarten für Las Vegas Shows verkauft, es hatten sich schon Schlangen gebildet. Aus Neugier fragte ich nach David Copperfield Karten, aber die heutige Show war „totally sold out“. Für morgen hätte es noch Karten aber dann sind wir wieder weg.
Hab mich dann noch etwas am Strip umgesehen und die vielen Leute aus aller Herren Länder beobachtet (mache ich übrigens sehr gerne).

Die nächste Idee kam aus dem Reiseführer: Lion Habitat im MGM, die letzte Show um 19 Uhr. Gesagt getan, auf zur Monorailbahn im Bellagio. Die Bahn brachte uns zum Monte Carlo und von dort zum New York New York und über die Brücke ins MGM. Uff, aber wohin jetzt? Wir wussten nämlich nicht wo die Löwenshow genau stattfindet. Wir liefen einfach mal los durch das (riesige) Casino durch und sahen dann Wegweiser zum Theatre und nahmen an, dass wir dort hin müssen. Als wir hinten waren (uff, sind das Strecken hier..) standen wir vor geschlossenen Türen obwohl es noch nicht 19 Uhr war. Entweder wir waren doch an der falschen Stelle oder die Show lief schon oder heute war vielleicht keine? Keine Ahnung, Mist wieder nichts. Irgendwie mag uns Vegas noch nicht so richtig.

Was jetzt? Der Tag war noch jung, warum nicht im New York New York die Achterbahn ausprobieren. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Abendschalter von der Copperfield-Show vorbei und meine Frau sofort hin und gefragt, ob hier noch Karten erhältlich sind. Eine einzige wäre noch zu haben. Hilft uns leider nicht weiter –wäre aber schon cool gewesen, wenn es geklappt hätte. Wir hätten ja auch frühzeitig reservieren können…..
Jetzt aber wieder über die Brücke zurück zum New York, wo die Freiheitsstatue in 3/4–Grösse steht.






seht ihr den Laser-Strahl vom Luxor?

Gut gefunden, Karten gekauft und angestanden. Ich wartete draußen am Ausgang der Bahn als ich Durchsagen hörte, dass die Bahn wegen Gewitter vorläufig unterbrochen wird. Später hieß es dann, dass die Bahn für heute geschlossen wird. Ich hatte gehofft, dass meine Familie vielleicht noch mit der letzten Bahn mitgekommen war. Aber nichts da, sie kamen unverrichteter Dinge wieder raus. Sie haben uns dann den Eintritt wieder ausbezahlt. Schade, heute war wohl nicht unser Glückstag.

Ein gutes Essen soll ja Kummer vertreiben. Unten in der „Fresshalle“ (ich glaube, das kann ich wirklich so sagen, oder?) angekommen suchten wir uns Broadway Burger aus. Die Burger dort waren so lala aber man saß wenigstens einigermaßen schön –und vor allem trocken!
Nach dem Essen wagten wir uns vor die Türe und …… es hatte zum Glück aufgehört zu regnen. Aber man merkte sofort, dass Vegas in der Wüste liegt und es hier wohl nicht oft so schüttet. Das Wasser stand auf der Strasse, auf dem Gehweg, alle Gullys waren verstopft. Es war ein richtiger Hindernislauf zwischen den Pfützen und kleine Seen den Strip runter.





Wir liefen zurück in Richtung Bellagio um dort die Wasserspiele auch bei Nacht zu sehen.




Fontainen am Bellagio

Die Inszenierung ist schon etwas besonderes, perfekt inszeniert mit der Musik (ich glaube, es war Bolero). Wir standen da mit hunderten anderen Zuschauern und genossen die besondere Atmosphäre.
Es war mittlerweile schon spät geworden aber Vegas ist ja die Stadt der Nacht, oder? Wir liefen dann in Richtung Venetian weil uns das Hotel interessierte.






Hotel Venetian

Was wir dort sahen hat uns schon überrascht. Wie perfekt der Dogenpalast hier dem Original nachempfunden wurde, ist schon irre. Inklusive Canale Grande und der Rialtobrücke. Und dann getoppt innen in den Arkaden der täuschend echt illuminierte Tageshimmel, der Hammer!





Wir hatten etwas gemischte Gefühle bei dem was wir sahen, denn der Energieverbrauch muss gigantisch sein!
Uns taten langsam die Füße weh und wir machten uns auf den Heimweg. Hinter dem Venetien kamen wir an einem Club oder Bar vorbei, wo der Bär tobte. Auf einer großen Bühne spielte eine klasse Band und hinter dem Tresen der runden Bar in der Mitte führten gut aussehende Barkeeper beim Cocktail mischen spektakuläre Tricks vor à la Tom Cruise. Natürlich war die Bude gerammelt voll und die Cocktails verkauften sich wahrscheinlich wie geschnitten Brot. Wir verfolgten das Treiben eine ganze Weile aus sicherer Entfernung und machten uns dann auf den Weg zurück zum Hotel.

Das war also unsere erste Erfahrung mit Sin City. Ich glaube, rückwirkend gesehen, wir hätten uns Karten besorgen sollen für eine Show oder uns an einem der Buffets verwöhnen lassen sollen – vielleicht wäre unser erster Las Vegas–Eindruck dann positiver ausgefallen!? So haben wir hier Gedränge inmitten Massen anderer Touris, viel grelle und blinkende Lichter, ein mittelmäßiges Restaurant und nasse Füße erlebt.


Übernachtung:   Bill's Gambling Hall
   74 EUR über Hotels.com
   Pros:   sehr zentral am Strip gelegen, großes Zimmer, toller Blick auf die Bellagio-Wasserspiele (mit Strip View-Upgrade)
   Cons:   ohne Frühstück, WiFi kostet separat, Spielkasino
   Note:   3

Anti

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Auf das Valley of Fire freue ich mich schon. Letztes Mal hatten wir zu wenig Zeit, so dass wir dieses Mal einen ganzen Tag dafür geplant haben (übernachten 2 mal in Overton). Hattet ihr denn nicht einen NP-Pass? Dann wäre der Lakeshore Drive nämlich mit drin gewesen. 

Las Vegas wird von uns beinahe umschifft. Wir landen dort abends, kaufen ein, übernachten und früh am nächsten Morgen geht´s zum Grand Canyon. South Rim - für mich zum ersten Mal. Vegas ist nicht so meins. Überhaupt liegen mir die Städte nicht, daher bin ich gespannt, was jetzt im Kapitel "Big Cities" folgt.

usa-rookie

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Wieder ein sehr schöner Tag.. VoF ist schon was besonderes.. An der Fire Wave trifft man -dank Grundmann- fast nur deutsche Touristen. Immer wieder witzig  :wink: Der offizielle Trail ist übrigens ein gutes Stück länger, als wenn man einfach "querfeldein" läuft (der Beschreibung im Grundmann folgend).
Schade, daß Euch Vegas nicht in seinen Bann gezogen hat. Ich bin ja bekennender Vegas-Fan  :D Das Löwen-Gehege im MGM schließt demnächst seine Pforten. Vielleicht werden deshalb schon nicht mehr soviele "Shows" angeboten...? Die Show besteht aber ohnehin nur aus ein paar müden Löwen, die mit den Pflegern in einem künstlichen, kleinen Gehege "rumlungern". Ich bin für die Pelzgesichter eigentlich froh, daß sie nach der Schließung außerhalb der Stadt (hoffentlich) in einem größeren Gehege unterkommen..

LG Romani

Palo

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Das Löwen-Gehege im MGM schließt demnächst seine Pforten. Vielleicht werden deshalb schon nicht mehr soviele "Shows" angeboten...? Die Show besteht aber ohnehin nur aus ein paar müden Löwen, die mit den Pflegern in einem künstlichen, kleinen Gehege "rumlungern". Ich bin für die Pelzgesichter eigentlich froh, daß sie nach der Schließung außerhalb der Stadt (hoffentlich) in einem größeren Gehege unterkommen..


Ist schon zu und die Loewen haben einen neuen Job

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2253599/Las-Vegas-lion-new-day-job-giving-hugs-20-time.html


Gruß

Palo

vanbasten

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Auf das Valley of Fire freue ich mich schon. Letztes Mal hatten wir zu wenig Zeit, so dass wir dieses Mal einen ganzen Tag dafür geplant haben (übernachten 2 mal in Overton). Hattet ihr denn nicht einen NP-Pass? Dann wäre der Lakeshore Drive nämlich mit drin gewesen. 

Las Vegas wird von uns beinahe umschifft. Wir landen dort abends, kaufen ein, übernachten und früh am nächsten Morgen geht´s zum Grand Canyon. South Rim - für mich zum ersten Mal. Vegas ist nicht so meins. Überhaupt liegen mir die Städte nicht, daher bin ich gespannt, was jetzt im Kapitel "Big Cities" folgt.

Nein, wir haben am Eingang vom Joshua Tree mit dem Rancher gerechnet und der Jahrespass wäre teurer geworden wie die Einzeleintritte. Daher haben wir darauf verzichtet. Da wussten wir aber nicht, dass die Northshore Road auch kostenpflichtig ist.... Schade, weiss nun nicht was wir da verpasst haben.

Las Vegas und NYC waren die Big Cities als Abschluss unserer ersten USA-Rundreise. Für uns war jetzt Vegas auch nicht wirklich eine Offenbarung aber zur Durchreise aufgrund seiner Lage ganz praktisch, wie ich finde. Big Apple hingegen..... (to be continued  :))

vanbasten

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@Romani und Palo

Danke, dass ihr mich bezüglich Lion Habitat im MGM auf den neuesten Stand gebracht habt. Das war mir so nicht bekannt. Und der aktuelle Grundmann (Ausgabe 18 für 2012) ist demnach auch nicht auf dem letzten Stand....

Wisst ihr zufällig, ob der falsche ELVIS im Bill's Gamblin' Hall noch performt???


Der offizielle Trail ist übrigens ein gutes Stück länger, als wenn man einfach "querfeldein" läuft (der Beschreibung im Grundmann folgend).

Mir hat der offizielle Trail zur Fire Wave gut gefallen und war gut zu gehen, war mir auch nicht zu lange. Ich weiss nicht ob querfeldein (aber kürzer) viel besser gewesen wäre. Einzig die Hitze war übel aber so ist das nun mal im Hochsommer....

vanbasten

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Auf geht's zu unserer letzten Station unseren ersten USA-Abenteuers!!

Mittwoch, 22. August 2012

Als wir heute Morgen aufwachten und auf einen letzten schönen Blick über den Strip hofften, trauten wir unseren Augen nicht: Dauerregen über Las Vegas. Zum Glück reisen wir heute weiter!!
Schnell haben wir alles gerichtet und ausgecheckt –war mittlerweile zur Routine geworden, jede/r wusste genau welche Gepäckstücke er/sie nehmen musste so dass nichts vergessen wurde. Also nichts wie los zum Flughafen, der Flug nach New York sollte schließlich um 11:20 Uhr starten.



Im Dauerregen fuhren wir raus aus Vegas in Richtung Flughafen. Dank der guten Beschilderung überall haben wir auch hier wieder die Mietwagen-Rückgabestation gut gefunden. Alles lief reibungslos. Der Flughafen ist ziemlich modern und selbst hier ist man vor den einarmigen Banditen nicht sicher.


Einarmige Banditen im Las Vegas-Airport

Das Bording war pünktlich und schnell saßen wir auf unseren reservierten Plätzen in der Boing. Bald darauf meldete sich der Kapitän, das Flugzeug konnte wegen dem Gewitter über Vegas noch nicht getankt werden. Wir haben zwar weder Gewitter noch Blitze gesehen, aber anyway. Nach einer halben Stunde konnten wir endlich ablegen in Richtung Startbahn, aber man sah schon, dass dort viel Verkehr war. Der Kapitän informierte uns, dass wir als Nummer 15 in der Warteschlange stehen. Na, Mahlzeit –das kann ja noch dauern.  :( Immer noch regnete es wie aus Kübeln.
Ich hatte ja einiges erwartet auf dieser Reise, aber eine Flugverspätung wegen Dauerregen in Vegas war nicht dabei. Vielmehr hatte ich mir vorgestellt, dass Las Vegas quasi das ganze Jahr unter Hitze und Trockenheit leidet. Kennt sich jemand von euch da besser aus, hatte ich da falsche Vorstellungen???? Oder haben wir hier tatsächlich so etwas wie ein Jahrhundertwetter erlebt??

Wie dem auch sei, nach einer Verspätung von fast 2 Stunden konnten wir dann starten in Richtung New York. Die Flugzeit betrug gut 5 Stunden und es war ein ruhiger Flug.



Als wir auf dem JFK landeten (New York -unser neunter und letzter US-Bundesstaat!!!) war es bereits halb 9 Uhr abends. Von Deutschland aus hatte ich eine Stretchlimo für den Transfer nach Manhattan zu unserem Hotel gebucht, eine Überraschung für die Jungs! Allerdings hatte ich ein ungutes Gefühl wegen unserer Verspätung und weil ich dem Unternehmen nicht mehr anrufen konnte, nicht dass der Fahrer wieder weggefahren ist…
Als wir am Gepäckband ankamen, stand unser Fahrer aber schon da mit einem großen Schild in der Hand, darauf in großen Buchstaben: MEIN NAME. Na super, war es das jetzt mit unserer Überraschung? Die Jungs haben das natürlich mitbekommen und wir erzählten ihnen einfach, dass das der Fahrer vom Hotel-Shuttle wäre. Der Fahrer sagte mir dann, dass er die Limo weiter weg parken musste und er geht schon mal los sie zu holen –wir sollten einfach draußen warten wenn wir unser Gepäck haben. Draußen angekommen, kam ein Hotel-Shuttlebus nach dem anderen und als die Jungs ungeduldig wurden sagte ich, unserer wäre ein weißer Shuttle. Da kam auch schon unsere weiße Strech-Limo um die Ecke und die Überraschung war gelungen, damit hatten sie nicht gerechnet.



Der Chauffeur fuhr mit uns über 45 Minuten nach Manhattan und dort noch einige Schleifen miteingeschlossen. Das war schon ein Erlebnis, unser Großer steckte seinen Stick in die Bord-Audioanlage und wir fuhren mit Musik durch die Strassenschluchten Manhattans.

Wir waren im Skyline-Hotel in der Nähe vom Broadway untergebracht. Da wir nach dem Einchecken noch Hunger hatten, zogen wir trotz später Stunde noch mal los und fanden einen kleineren McD in einer Seitenstrasse. Die Stadt machte bereits jetzt einen überwältigenden Eindruck auf uns und wir freuten uns schon auf die Entdeckungsreise morgen.


Übernachtung:   Skyline Hotel
   192 EUR über unser Reisebüro
   Pros:   in Manhattan gelegen, zentral zum Broadway und Central Park, großes Zimmer: Kingsize und Schlafsofa (war aber kostenloses Upgrade)
   Cons:   ohne Frühstück, WiFi kostet separat
   Note:   2-3

Sedona

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Hallo Marco, ich bin gerade als "Mitfahrer" noch zugestiegen.
Schöner Bericht und ausgesprochen abwechslungsreiche Reiseroute!  :D
Nur das mit dem verpatzten Abend in Las Vegas tut mir Leid.  :(
Da hattest Du eindeutig die Ausgabe, die im Herbst 2011 erschienen ist (da war das Lion Habitat ja noch offen). Im Nachdruck (Februar 2012) habe ich das bereits ausgebessert. In Las Vegas ändern sich die Dinge immer schrecklich schnell, da könnte man das Buch fast monatlich aktualisieren... :(  :wink:

Wegen dem "offiziellen Trail" zur Fire Wave: der ist auch ganz neu, den gibt es erst seit Sommer 2012.
Vor 3 Jahren war dort noch überhaupt nichts, weil es diese "Sehenswürdigkeit" ja noch nicht gab. Im Sommer 2010 ist der "alte Trail" nach unserer Beschreibung aus dem Nichts entstanden, dort haben die Ranger dann 2011 das erste kleine Schild aufgestellt. Da allerdings mittlerweile immer zu viele Leute auf dem etwas unübersichtlichen Straßenabschnitt herumspazierten, mussten die Ranger dieses Jahr einen komplett neuen Trail anlegen, der jetzt gleich gegenüber vom Parkplatz #3 startet.