Tag 6 Dienstag 17.3.2015 auf zu den Saguaros! Heute waren wir beide um halb 6 wach. Dank meiner Silikon-Ohrenstopfen habe ich die Eisenbahnen die direkt neben dem Hotel vorbei fahren nicht gehört. Wir machten uns erst einen Kaffee und tranken den im Bett und haben die News im Internet gelesen. Im Urlaub lassen wir es gern ruhig angehen. Die Kaffeemaschine vermisse ich mitlerweile in europäischen Hotels sehr!
Frühstück gabs dann im gleichen Lokal wie gestern Abend. Das Best Western Hotel bietet selber kein Frühstück aber wir bekamen Gutscheine für Juicy's Cafe. Die ältere Bedienung dort hat uns erklärt dass wir entweder kostenlos Oatmeal oder Rührei mit Hashbrowns bekommen können oder 20 % auf die Frühstückskarte.
Die letzten Tage waren teuer genug, da nahmen wir gern das kostenlose Frühstück, ich esse sowieso gern Oatmeal und mein Freund nahm das andere. Der Bedienung war das nicht so recht aber Kaffee bekamen wir immerhin, allerdings nur einen Löffel zum umrühren, das hab ich auch noch nicht erlebt.
dann war sie verschollen aber schließlich kam sie doch zum Nachschenken, also haben wir auch 2 $ Trinkgeld da gelassen.
Im Hotel haben wir beim Auschecken noch ein paar Postkerten samt Briefmarken erstanden. Alle Mitarbeiter hatten schrillgrüne Haare, heute ist St. Patrick's Day!
Bevor es nach Phoenix weiter ging wollte ich mir die Innensradt von Needles anschauen, durch Needles läuft die Route 66, der historische Bahnhof soll gerade frisch renoviert sein, da sind wir als erstes hingefahren:
innen war er noch Baustelle und eine Verwendung für das Gebäude hat sich wohl auch noch nicht gefunden. Mich wundert dass man kein Hotel draus macht zumal auch Amtrak Züge hier halten.
wenn man sichd diese Chamber of Commerce anschaut kann man sich vorstellen dass in Needles nicht gerade der Bär steppt. Es machte auch einen recht verschlafenen Eindruck auf uns. Nur die Beas (oder eine verwandte Art) waren hellwach und machten einen Höllenlärm. Es klang als ob sie irgendwelche Sirenen, vielleicht Zugsignale? nachpfiffen.
Dieses Graffito verweist auf den berühmtesten Bürger von Needles: Charles M. Schulz stammt von hier. Leider gibt es hier kein Snoopy Museum (da wäre ich gern hingegangen) und sein ehemaliges Wohnhaus ist in Privatbesitz.
die Innenstadt sah aus wie die Orte in Wyoming und South Dakota die wir vor 2 Jahren besucht haben, alles irgendwie ein bischen heruntergekommen, unmodern und veraltet als ob die beste Zeit schon hinter ihr läge
Menschen waren kaum unterwegs und am Bahnhof stand ein Zug.
Für die Weiterfahrt nach Phoenix hatte Google Maps und Navigon eine Route rausgesucht die mir nicht zugesagt hat, eigentlich war es am einfachsten wenn man den Highway 95 immer nach Süden fährt bis er auf die I 10 trifft die nach Phoenix rein führt. Der Highway führt einen Berg hoch, am Paß war ein Schotterparkplatz und weil die Landschaft hier ganz interessant ausgesehen hat sind wir ausgestiegen. Eine primitive Sitzmöglichkeit gab es auch
eine sehr karge Landschaft aber irgenndwie hübsch. Und die Kateen blühten schön
Die Strasse wurde immer kurviger vor allem ging es ständig rauf und runter. Flache Strecken gab es gar nicht. Das war die reinste Achterbahnfahrt, leider bekommt mir Karusselfahren gar nicht
Bei Vidal Junction standen ein paar einsame Häuser, die wollte Josef fotografieren
das schöne alte Haus mit der interessanten Fassade (innen sahen die Wände genauso aus) stand leer, nur altes Gerümpel drin, wähernd die Bruchbude nebenan bewohnt war. Versteh einer die Amis, ich hätte den Altbau renoviert!
ein Hund lief hektisch hinterm Zaun rum und bellte, der war bestimmt nicht an Besuch gewöhnt (hier waren sonst noch 2 Häuser und drumrum Ödnis), gerade als wir fahren wollten kam eine Frau in einem Wagen an (so richtig ein Strassenkreuzer aus den 80ern), auf dem Rücksitz ein weißer 200 Liter Kanister, ich tippe mal auf Trinkwasser. Fließend Wasser wird es hier oben nicht geben. Echt krass! Das hatte hier was von erste Siedler im Westen, man könnte auch sagen dritte Welt
diese schöne Pflanze die wirklich überall auf unserer Reise zu sehen war insbesondre an Strassenrändern heißt Brittlebush (haben wir 2 Tage später im Lehrpfad des Lost Dutchman SP gelernt). Und wenn man sich an den Strassenrand hinkniet und die Strasse fotografiert schaut das so aus:
Versteht ihr jetzt was ich mit Karusselfahrt meine? Es ging die ganze Zeit so und es ging auch so weiter, ich habe immer wieder mal ein Foto vom Auto raus gemacht:
Die Strecke zog sich denn wegen der vielen Dips und Kurven konnte man nicht schnell fahren und vor allem nicht überholen. Autos waren wenige unterwegs aber LKW schon einige.
Also wenn ihr mal kostenlos 100 km Achterbahn fahren wollt: am Highway 95 in Californien seid ihr richtig! Erst als wir den Colorado erreichten wurde es flacher, hier war Landwirtschaft und alles wunderbar grün, viele Bäume die frisch ausgeschlagen hatten und gelb blühten, ganz wunderbar anzuschauen! Und viele Palmen, wir waren jetzt richtig im Süden. Als wir auf der I10 waren waren die Strassenwelt wieder in Ordnung:
Wir wollten einen Kaffee und fuhren auf eine Rest Area, dort gab es aber nur Toiletten und Getränkeautomaten. Ich hatte eigentlich eine Autobahnraststätte erwartet aber so was scheint es gar nicht zu geben. Immerhin war die Toilette klimatisiert, es war hier so heiß wie bei uns im Hochsommer an einem besonders schönen Tag, wie muss das hier im Sommer sein? Wir nahmen uns einen eiskalten Starbucks Double Shot Kaffee aus dem Automaten danach waren wir wieder fit, ich liebe dieses Zeug
Entlang der Interstate waren zu meiner Begeisterung nun schon viele Saguaros zu sehen und es war jetzt nicht mehr weit bis zum White Tanks Regional Park der im Nordosten von Phoenix liegt. Zunächst haben wir uns etwas verfahren, der Highway war neu gemacht und wohl ein Stück verlegt worden, zum Glück waren wir jetzt aber schon in Arizona und ich hatte mir den Weg im Delorme Atlas vorher genau angeschaut und fand mich schnell wieder zurecht. Um 14 Uhr sind wir angekommen. Der Park kostete 6 $ Eintritt, wir bekamen einen Plan (gabs auch im Internet) und man riet uns erst zur Parkarea 6 zu fahren zum Waterfall Trail und auch der Ford Canyon Trail wurde besonders empfohlen.
Auch hier war es extrem heiß. Mit drei Flaschen Wasser bestückt machten wir uns auf den Weg. Den Waterfall Trail kann man auf Streetview durchwandern, so bin ich überhaupt auf diesen Park aufmerksam geworden, denn man sieht schon im Internet einen Wald von Saguaros dort stehen
Der Weg ist als rollstuhlgerecht gekennzeichnet und war füher mal geteert, zum Teil ist er mitlerweile aber Sandpiste, es gab einige Erläuterungstafeln, vor allem zu den Pueblo Indianern die früher hier gelebt haben, leider keine Namensschilder an den Pflanzen. Wie dieser schöne Kaktus hier heißt kann ich also leider nicht sagen
und dann
schwelgten wir in Saguaros
diese schöne Pflanze heißt Ocotillo und wird von Kolibris besucht. Sie blüht eigentlich erst im April bis Juni aber ein paar blühende Exemplare haben wir schon gesehen. Das kommt auf dem Bild nicht so raus aber die ist besonders schön anzusehen!
die Saguaros standen hier wie hingenagelt, wer viele Saguaros sehen will ist hier goldrichtig
am Ende des Weges war kein Wasserfall (vielleicht im Winter) aber ein kleiner Tümpel immerhin und die Felswand warf Schatten. Also im Sommer wird man es tagsüber hier im Park kaum aushalten können!
tierische Begleitung hatten wir auch: einige Echsen und Streifenhörnchen (die waren aber so hektisch dass kein Bild gelang)
Um diese Teddybear Chollas zu fotographieren bin ich in die Knie gegangen und hatte mir prompt ein paar Ableger eingefangen. 3 Stacheln am Knie konnte ich mühsam rausziehen, die am Schuh habe ich nur teilweise abbekommen durch abreiben an Steinen. Das ist vielleicht eine fiese Pflanze
ab sofort habe ich mehr Abstand gehalten! Meinem Freund ist später das gleiche passiert, er hatte noch mehr Stacheln in der Hose
als nächstes ging es dann zur Parkarea 9 und auf den Ford Canyon Trail. Der war noch besser denn nun führte der schmale Weg direkt duch den Kakteenwald
wenn ihr genau hin schaut seht ihr auf dem zweiten Saguaro von links einen Vogel sitzen. Diese Vögel saßen auf vielen Kakteen und haben wunderbar gesungen, außer uns war kein Mensch auf dem Weg, was für eine Idylle
zum Glück zogen ein paar Wolken auf, da wurde es etwas angenehmer von den Temperaturen, die Sonne knallte nicht mehr so runter
die gelb blühenden Creosote Büsche haben mir auch sehr gut gefallen
und die vielen blühenden Kakteen auch
so langsam hatte ich dann das Gefühl nicht mehr jeden Saguaro fotografieren zu müssen weil sich manche Formen doch wiederholten
die Stämme werden holzig und sind steinhart
und dann ist mir sogar noch ein Bild von diesem Singvogel gelungen (aus der Hand mit Maximalzoom und angehaltenem Atem. Die sitzen ja auf Höhe von 8 Meter oder mehr)
weiß jemand wie der heißt? Witzig wie sie da auf den Stacheln sitzen...
es wurde langsam dämmrig und wir waren von der Hitze auch ziemlich geschlaucht. Der Park hat uns super gefallen! Es gab etliche Picknickplätze (auch überdachte), die Toilettenhäuschen hatten fließend Wasser, auch Trinkwasser gibt es hier. Und außerdem ist die Parkstrasse so angelegt dass man auch vom Auto aus einen erstklassigen Blick auf die Saguaros hat. Wer im Sommer kommt kann im klimatisierten Auto einfach die Parkstrasse ein paar mal rauf und runter fahren, ich finde selbst dafür lohnt sich ein Besuch hier, ich kann den Park wärmstens empfehlen und ich war bestimmt nicht das letzte Mal hier.
Um halb 6 sind wir wieder gefahren, eigentlich wollten wir noch beim Walmart vorbei aber durch die gänderte Strassenführung habe ich die richtige Abfahrt nicht gefunden also sind wir gleich zum Hotel gefahren, dem Best Western PLUS Phoenix Goodyear Inn. Das Plus gilt für den Preis und die Ausstattung, die deutlich gehobener war. Wir bekamen ein sehr schönes Zimmer mit King Size Bett und Couch
zum baden hatten wir heute keine Lust, ich habe statt dessen Wäsche gewaschen
Zum Abendessen waren wir beim Thai den man zu Fuß erreichen konnte. Am Heimweg sind wir in einen K-Mart gegangen in der Hoffnung Wasserflaschen zu bekommen aber da gab es nur Softdrinks. Aber leckere Longjohns hatten die, so eine Art Eclair, die kannte ich noch aus South Dakota, die haben wir dann zusammen mit Wein an dem Tisch im Innenhof beim Brunnen verzehrt.
Hier war dann ziemlich dunkel und ich hatte meine Stirnlampe vergessen. Wie gut dass das iPad beleuchtet ist
Das war heute wieder ein
Traumtag