Dienstag, 17. März 2015 Teil 3
Unser Weg zum American Museum of Natural History führt uns durch „The Rambles“ - dort gibt es einige Orte, wo Vögel gefüttert werden und es soll ein super Ort für Vogelbeobachtungen sein und das stimmt auch. Jetzt freue ich mich, dass wir im März nach New York geflogen sind, ohne Laub, sind die Vögel bestens zu sehen und ich sehe meinen ersten Roten Kardinal. Zwar nur ein Weibchen, aber ich freue mich trotzdem wie Bolle. Einige Common Grackels, eine Titmouse und ein paar andere, die ich so schnell nicht bestimmen kann, sehen wir auch noch. Ich bin im Himmel und stelle fest, dass meine Freundin, mit der ich sonst immer nur mit den Hunden unterwegs bin, genauso gerne Vögel beobachtet, wie ich. Wir einigen uns drauf, dass wir morgen, wenn das Wetter schön sein sollte, hier mal etwas mehr Zeit verbringen wollen. Fotografisch ist die Ausbeute aber eher schlecht. Aber mein erster Kardinal muss hier der Vollständigkeit halber rein!
Kurz bevor wir das Museum erreichen, sehen wir noch eine Gruppe junger Reiterinnen von der St. Patricks Day Parade!
Die Menschenmasse am American Museum of Natural History erschlägt mich dnn erstmal. Ist das voll hier heute! Da hatten wohl noch ein paar mehr Leute die tolle Idee nach der Parade hierher zu gehen, denn viele der Leute tragen grün. Die Eingangshalle besteht fast nur aus Menschen, so dass man das beeindruckende Gebäude gar nicht richtig genießen kann. Und über unser aller Köpfe die Skelette der Dinsaurier!
Die „schnelle“ Reihe für Leute, die den Eintritt schon über einen Pass haben, ist fast so lang, wie bei der Immigration. Natürlich waren wir auch so doof, unsere Tickets vorher zu kaufen und wiedermal stehen wir an. Ich leide, denn mir steckt noch die Immigration in den Gliedern. Irgendwann mal …. ca. 30 Minuten … zum Glück deutlich kürzer als bei der Immigration, können wir dann endlich das Museum betreten. Jetzt brauchen wir aber erstmal eine Toilette und die Damentoilette, wie sollte es anders sein, ist am anderen Ende des Stockwerks. Ich renne los - hier rechts, dann links, dann wieder rechts .... nee --- wo geht's denn jetzt weiter ... ich laufe im Kreis und treffe meine Freundin wieder – ich starre den Stockwerksplan an, der sich vor meinen Augen in ein Buch mit sieben Siegeln verwandelt, völlig verzweifelt verkünde ich, dass ich mich gleich zum Pinkeln in die Ecke setze. Wo sind nur diese doofen Toiletten! Ich weiß gar nicht mehr, wie wir sie dann gefunden haben, aber irgendwie waren wir dann doch dort, bevor ich mich in die Ecke geschlagen habe. Und, wie sollte es heute auch anders sein, gibt es bei den Toiletten wieder eine Schlange. Eine der ZWEI Toiletten ist verstopft. Die Toiletten sind ein krasser Gegensatz zu der Opulenz des Gebäudes. Fast empfinde ich sie als peinlich – hinzu kommt, dass kaum Platz für die Schlange ist und man den Leute bei ihrem Geschäft durch die nicht wirklich komplett schließenden Türen zuschauen kann, wenn man direkt vor der Türe stehen muss.
Aber selbst das ist irgendwann erledigt und wir können uns nun alle möglichen Tiere, Menschen und vieles mehr anschauen ... zeitgemäß sind viele der Exponate nicht wirklich mehr. Als es noch kein Film und Fernsehen gab, kann ich es ja noch irgendwie nachvollziehen und ich denke, bzw. ich hoffe, dass die Exponate alt sind. Heutzutage, finde ich, wäre es mehr als ein Greuel, Tiere zu töten, um sie dann ausgestopft ausstellen zu können.
Trotz meines unguten Gefühls, bekomme ich beim Ansehen der Exponate Fernweh. Vor allem bei den vielen Exponaten aus dem amerikanischen Westen.
Aber viel mehr als die Exponate, beeindruckt mich dieses Gebäude. In einer riesigen "blauen" Halle geht es um Meereslebewesen. Dadurch, dass es blau durch die Decke leuchtet, kommt man sich selbst ein bisschen so vor, als wäre man im Meer.
Und dann sind da diese wunderschönen Lampen, die mich in ihren Bann ziehen.
…. leider machen wir aber schon nach nichtmal zwei Stunden im Museum schlapp und es bleibt vieles ungesehen. Meine Freundin ist am Verhungern und auch ich bin recht müde. Während sie auf einer Bank geduldig auf mich wartet, schaue ich mir noch die amerikanischen Wälder an … das muss sein! Als ich vor den Wäldern der Pazifikküste stehe, wünsche ich mir nichts mehr, als mich sofort dorthin zu beamen.
Als wir nach draußen treten, sehe ich zusammen mit Roosevelt auf den Park .... meine hungrige Freundin aber wohl eher auf die Hot Dog Buden auf der anderen Straßenseite.
Bei den Buden setzen wir uns auf eine Bank. Meine Freundin holt sich eine Hot Dog und eine amerikanische Pretzel …. ich koste … oh weh … der Teig ist schrecklich und warum schmeckt die Pretzel gegrillt - aber es ist ja auch keine Bretzel
– aber ganz egal, wie ich sie schreib, damit werde ich nicht warm. Während meine Freundin ihre Mahlzeit verspeist (oder wohl eher versucht, sich die Pretzel hinunterzuwürgen, habe ich Spaß dabei die Tauben zu beobachten.
Als ich gerade eine weitere sitzende Taube fotografieren möchte, schmeißt sich ein Junge genau in dem Moment auf die Tauben, um eine zu fangen, als ich abdrücke. Das Bild gefällt mir gut - aber wenn ich über den Jungen nachdenke, dann weiß ich, dass er Glück hat, dass nicht ich seine Mutter bin, denn versuchen eine Taube zu fangen, gehört definitv zu den Dingen, mit denen man diese Mutter auf die Palme bringen kann. Glücklicherweise sind die Tauben aber viel zu schnell für den Jungen und ich muss nicht zu "Moma Pigeon Woman", der neuen Tauben rettenden Superheldin von New York City werden.