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Autor Thema: Gelegenheit macht Städtereise - 11 Tg New York City (für Vogelfreunde geeignet)  (Gelesen 37762 mal)

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Dreamer

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Dienstag, 17. März 2015 Teil 3

Unser Weg zum American Museum of Natural History führt uns durch „The Rambles“ - dort gibt es einige Orte, wo Vögel gefüttert werden und es soll ein super Ort für Vogelbeobachtungen sein und das stimmt auch. Jetzt freue ich mich, dass wir im März nach New York geflogen sind, ohne Laub, sind die Vögel bestens zu sehen und ich sehe meinen ersten Roten Kardinal. Zwar nur ein Weibchen, aber ich freue mich trotzdem wie Bolle. Einige Common Grackels, eine Titmouse und ein paar andere, die ich so schnell nicht bestimmen kann, sehen wir auch noch. Ich bin im Himmel und stelle fest, dass meine Freundin, mit der ich sonst immer nur mit den Hunden unterwegs bin, genauso gerne Vögel beobachtet, wie ich. Wir einigen uns drauf, dass wir morgen, wenn das Wetter schön sein sollte, hier mal etwas mehr Zeit verbringen wollen. Fotografisch ist die Ausbeute aber eher schlecht. Aber mein erster Kardinal muss hier der Vollständigkeit halber rein!



Kurz bevor wir das Museum erreichen, sehen wir noch eine Gruppe junger Reiterinnen von der St. Patricks Day Parade!



Die Menschenmasse am American Museum of Natural History erschlägt mich dnn erstmal. Ist das voll hier heute! Da hatten wohl noch ein paar mehr Leute die tolle Idee nach der Parade hierher zu gehen, denn viele der Leute tragen grün. Die Eingangshalle besteht fast nur aus Menschen, so dass man das beeindruckende Gebäude gar nicht richtig genießen kann. Und über unser aller Köpfe die Skelette der Dinsaurier!



Die „schnelle“ Reihe für Leute, die den Eintritt schon über einen Pass haben, ist fast so lang, wie bei der Immigration. Natürlich waren wir auch so doof, unsere Tickets vorher zu kaufen und wiedermal stehen wir an. Ich leide, denn mir steckt noch die Immigration in den Gliedern. Irgendwann mal …. ca. 30 Minuten … zum Glück deutlich kürzer als bei der Immigration, können wir dann endlich das Museum betreten. Jetzt brauchen wir aber erstmal eine Toilette und die Damentoilette, wie sollte es anders sein, ist am anderen Ende des Stockwerks. Ich renne los - hier rechts, dann links, dann wieder rechts .... nee --- wo geht's denn jetzt weiter ... ich laufe im Kreis und treffe meine Freundin wieder – ich starre den Stockwerksplan an, der sich vor meinen Augen in ein Buch mit sieben Siegeln verwandelt, völlig verzweifelt verkünde ich, dass ich mich gleich zum Pinkeln in die Ecke setze. Wo sind nur diese doofen Toiletten! Ich weiß gar nicht mehr, wie wir sie dann gefunden haben, aber irgendwie waren wir dann doch dort, bevor ich mich in die Ecke geschlagen habe. Und, wie sollte es heute auch anders sein, gibt es bei den Toiletten wieder eine Schlange. Eine der ZWEI Toiletten ist verstopft. Die Toiletten sind ein krasser Gegensatz zu der Opulenz des Gebäudes. Fast empfinde ich sie als peinlich – hinzu kommt, dass kaum Platz für die Schlange ist und man den Leute bei ihrem Geschäft durch die nicht wirklich komplett schließenden Türen zuschauen kann, wenn man direkt vor der Türe stehen muss.

Aber selbst das ist irgendwann erledigt und wir können uns nun alle möglichen Tiere, Menschen und vieles mehr anschauen ... zeitgemäß sind viele der Exponate nicht wirklich mehr. Als es noch kein Film und Fernsehen gab, kann ich es ja noch irgendwie nachvollziehen und ich denke, bzw. ich hoffe, dass die Exponate alt sind. Heutzutage, finde ich, wäre es mehr als ein Greuel, Tiere zu töten, um sie dann ausgestopft ausstellen zu können.



Trotz meines unguten Gefühls, bekomme ich beim Ansehen der Exponate Fernweh. Vor allem bei den vielen Exponaten aus dem amerikanischen Westen.

Aber viel mehr als die Exponate, beeindruckt mich dieses Gebäude. In einer riesigen "blauen" Halle geht es um Meereslebewesen. Dadurch, dass es blau durch die Decke leuchtet, kommt man sich selbst ein bisschen so vor, als wäre man im Meer.



Und dann sind da diese wunderschönen Lampen, die mich in ihren Bann ziehen.



…. leider machen wir aber schon nach nichtmal zwei Stunden im Museum schlapp und es bleibt vieles ungesehen. Meine Freundin ist am Verhungern und auch ich bin recht müde. Während sie auf einer Bank geduldig auf mich wartet, schaue ich mir noch die amerikanischen Wälder an … das muss sein! Als ich vor den Wäldern der Pazifikküste stehe, wünsche ich mir nichts mehr, als mich sofort dorthin zu beamen.



Als wir nach draußen treten, sehe ich zusammen mit Roosevelt auf den Park .... meine hungrige Freundin aber wohl eher auf die Hot Dog Buden auf der anderen Straßenseite.



Bei den Buden setzen wir uns auf eine Bank. Meine Freundin holt sich eine Hot Dog und eine amerikanische Pretzel …. ich koste … oh weh … der Teig ist schrecklich und warum schmeckt die Pretzel gegrillt - aber es ist ja auch keine Bretzel ;-) – aber ganz egal, wie ich sie schreib, damit werde ich nicht warm. Während meine Freundin ihre Mahlzeit verspeist (oder wohl eher versucht, sich die Pretzel hinunterzuwürgen, habe ich Spaß dabei die Tauben zu beobachten.



Als ich gerade eine weitere sitzende Taube fotografieren möchte, schmeißt sich ein Junge genau in dem Moment auf die Tauben, um eine zu fangen, als ich abdrücke. Das Bild gefällt mir gut - aber wenn ich über den Jungen nachdenke, dann weiß ich, dass er Glück hat, dass nicht ich seine Mutter bin, denn versuchen eine Taube zu fangen, gehört definitv zu den Dingen, mit denen man diese Mutter auf die Palme bringen kann. Glücklicherweise sind die Tauben aber viel zu schnell für den Jungen und ich muss nicht zu "Moma Pigeon Woman", der neuen Tauben rettenden Superheldin von New York City werden.




MisterB

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Habt ihr euch im Naturkundemuseum nicht die Dinos angeschaut ?
Da habe ich mich eigentlich fast nen halben Tag aufgehalten. Die anderen "Dioramen" und die Schaukästen mit den ausgestopften Tieren habe ich auch eher schnell hinter mich gebracht. Aber die Etage mit den Dinos ist schon klasse. Das waren mehrere "Halls". Hall of the Dinosaurs, Hall of the mammals .... . Ich glaube Sammelbegriff war "Hall of the Fossils".
Und da steht nicht zuletzt auch der TRex der Ben Stiller immer Stöckchen gebracht hat :)

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
http://www.berndsteinke.de


Dreamer

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Ich wollte da im Prinzip ja auch hin ... aber meine Freundin stand kurz vor dem Hungertod und ich war auch ziemlich fertig. Bin jetzt auch nicht der super Dinosaurier Fan und ganz ehrlich, mir war es da zu voll, zu laut, zu viele Menschen ... bin immer sehr leicht zu überreden so eine Museums Aktion abzubrechen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir den Eintritt sparen sollen und mich lieber in den Central Park zu den Tauben, Kardinälen, Grackeln und Spätzen setzen sollen! Einen Teil des Geldes hätte ich dann noch in Vogelfutter investieren können ....  :D

Dreamer

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Dienstag, 17. März 2105 Teil 4 (ich brauch soviele Teile, hab zu viele Bilder!)

Weil wir so müde sind, entschließen wir uns die U-Bahn zurück zum Time Warner Center zu nehmen, wo ich ja noch immer meinen Rasberry Cranberry Saft kaufen will. Auf der Fahrt kommen mir allerdings Zweifel, ob ich wirklich den schweren Saft zusammen mit den Einkäufen, die ich noch in der CVS Pharmacy machen werde, in der U-Bahn ins Hotel schleppen will und so verkünde ich, als wir im Center ankommen, dass ich nicht mehr in den Supermarkt dort unten muss. Meine Freundin entscheidet spontan, dass sie da auch nicht unbedingt rein muss und nun könnten wir eigentlich direkt weiter zur CVS Pharmacy, aber wir sind beide von dem tollen Ausblick nach draußen fasziniert – das Abendlicht ist fantastisch.





Auch von innen lässt sich das Time Warner Center durchaus sehen und von der Galerie hat man einen wunderbaren Blick auf alles.





So schön das Licht und der Blick gerade ist, wir müssen weiter, denn wenn wir nicht einkaufen, habe ich heute Abend nichts zu essen. Wir überqueren die Straße und erreichen den Laden.
Dort angekommen, nehme ich mir einen Einkaufswagen, den man ziehen kann und packe ihn voll mit ungesunden amerikanischen Köstlichkeiten. Über 50 Dollar lasse ich an der Kasse (ich weiß, das ist ein sehr teurer Laden, aber billigere und bessere, wo es auch ungesunde Sachen zu kaufen gab, haben wir es viel später durch Zufall gefunden) und bekomme dafür sogar eine 5 Dollar Rabattkarte für meinen nächsten Einkauf … da werde ich wohl nochmal hin müssen, schließlich kann ich vor meiner Familie niemals nicht verantworten, diesen Rabatt nicht genützt zu haben, um mehr Junk Food für uns einzukaufen.

Voll bepackt machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Na ja, eigentlich wäre ja nur ich so richtig voll bepackt, aber meine Freundin hat Angst um meinen Rücken und nimmt mir eine Tüte ab. Nachdem ich drei Wochen vor dem Urlaub kaum noch laufen konnte, ist dies eine begründete Angst. Also runter zur U-Bahn, eine Station fahren, aussteigen … mit welcher müssen wir jetzt weiter …. irgendwie klappt es nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, ein weiterer Blick auf die U-Bahnkarte und ich merke, dass ich mich verguckt habe …. währen wir doch die eine Station gelaufen … jetzt ist mir alles zu kompliziert und wir gehen nach oben und laufen zur 57th St. Das hätten wir auch einfacher haben können, wenn wir gleich gelaufen wären. Während unserer Odyssee entsteht noch folgendes Bild.



Als wir nach gefühlten 1000 Stunden endlich am Hotel ankommen, will ich nur noch in eine heiße Badewanne. Doch als ich vollbepackt versuche meine Zimmertüre zu öffnen, stelle ich fest, dass keine meiner beiden Zimmerkarten funktioniert. So ein Mist – ich muss also mit den schweren Tüten nochmal runter an die Rezeption. Mit letzter Kraft schleppe ich mich runter. Der Typ ist anderweitig beschäftigt und lässt mich warten. Irgendwann komme ich dann endlich doch noch im Zimmer an. Ich bin so erschöpft, dass meine Augen sich um 21 Uhr von alleine schließen. Mein Körper schafft es zum Glück gerade noch so ins Bett!

Anti

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Mit fremden Augen gesehen gefällt mir New York ausgesprochen gut  :wink: Aber ob mich die Stadt einfach nur erschlagen würde? Und wenn ich an meine Füße denke... Ich glaube dir sehr gerne, dass du abends nur noch ins Bett gefallen bist! Danke, dass du sozusagen für uns diese Meilen gemacht hast!

Yaphi

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Unsere Zimmerkarten funktionierten auch nie... die werden immer gelöscht, wenn man durch einen von diesen Metallscanner geht, vielleicht hattet ihr da einen an dem Tag bei?
Tolle Bilder sonst, die Bilder aus dem Warner Center mit dem Kästchenmuster sind toll :)

Dreamer

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Bei mir war die Erklärung mit den Karten ganz einfach ... die dürfen nicht zu nah ans Handy. Nachdem mir das mehr als einmal passiert war, hab ich an der Rezeption auch nachgefragt. Hätten die mir das vielleicht erzählen können, als sie sie mir gegeben haben! Jedenfalls hatte ich Ruhe, nachdem ich sie dann in eine Jackentasche auf der anderen Seite meines Körpers gepackt habe.

Beim Thema Rezeption fällt mir ein, dass beim Reisebericht was fehlt.

Ich hab vergessen zu erzählen, dass der Mann an der Rezeption, der uns versprochen hatte, dass wir am nächsten Tag in ein höheres Stockwerk ziehen können, außerdem gesagt hat, dass wir einfach unsere gepackten Koffer ins Zimmer stellen sollen, wenn wir am Morgen gehen und sie würden uns dann neue Zimmer geben und unser Gepäck umräumen.  Also musste am Dienstag alles wieder rein in die Koffer. Danach sind wir brav an die Rezeption gegangen, wo jetzt ein Frau war, und haben ihr gesagt, dass uns versprochen wurde, dass wir heute in ein höheres Stockwerk ziehen können. Daraufhin hat die Dame auf ihren Bildschirm geschaut und dann gemeint, dass sie keine zwei Zimmer in einem Stockwerk für uns hat. Sie könnte eine von uns ins 5. und eine ins 8. Stockwerk legen. Natürlich wollten wir das nicht. Wir waren auch ziemlich sauer, weil uns das am Tag zuvor ja versprochen worden war und wir jetzt unser ganzes Zeug wieder gepackt hatten. Der Mann hätte am Abend vorher die Buchungen noch gar nicht einsehen können ... wie bitte? Das glaube ich nicht, das wäre ja ein total dämliches System. Hätte er doch gleich sagen können, dass es nicht geht. Ich hätte mir das Kofferpacken gerne erspart. Wir haben uns dann entschieden bei den Zimmer, die wir hatten zu bleiben. Ich hätte noch ein paar Zimmer näher zu meiner Freundin ziehen können, aber mir hat die 315 vom Schnitt und von allem her so gut gefallen, dass ich nicht auf dem Stockwerk umziehen wollte. Allerdings würde ich mir beim nächsten mal die 10 Dollar extra für den Blick auf Manhattan sparen.

mlu

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Das passiert uns auch öfters mal, dass einem an der Rezeption etwas versprochen wird, wovon am nächsten Tag - durch Personalwechsel bedingt - niemand mehr etwas wissen will. Das ist nie gravierend, meistens nur "Kleinigkeiten" aber ärgerlich ist sowas schon manchmal. Vor allem, wenn man das Problem zwei mal oder gar dreimal schildern muss. Nicht dramatisch, aber lästig.

Je größer das Hotel/Motel umso größer auch die Fluktuation an der Rezeption und umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sowas passiert.  :D

Gruß
Micha
Man muss dem Leben immer um einen Whiskey voraus sein - Humphrey Bogart


sil1969

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Mit fremden Augen gesehen gefällt mir New York ausgesprochen gut  :wink: Aber ob mich die Stadt einfach nur erschlagen würde? Und wenn ich an meine Füße denke... Ich glaube dir sehr gerne, dass du abends nur noch ins Bett gefallen bist! Danke, dass du sozusagen für uns diese Meilen gemacht hast!

Da stimme ich dir voll zu!  :D
LG Silvia

Dreamer

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Was das Problem mit der Rezeption anging, so hätten wir es gerne am nächsten Tag nochmal probieren können und am nächsten und am nächsten .... das hätte dann bedeutet, dass wir täglich morgens alle unsere Dinge in unsere Koffer packen, obwohl wir nicht abreisen wollen!! Nee - sowas ist doch kein Urlaub!


P.S. Ich habe eindeutig zu viele Bilder ... wenn ich euch alles, von dem ich zu erzählen habe, auch bildlich zeige, werden die Tage zum Teil wahrscheinlich länger als vierteilig!

Dreamer

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Mittwoch, 18. März 2015 Teil 1

4:30 Uhr – ein neuer Tag, ein neues Glück. Heute werden wir eine Big Apple Greeterin als Begleitung haben. Darauf haben wir uns schon ganz besonders gefreut. Gestern Morgen hatte ich ihr eine email geschrieben, um ihr mitzuteilen, dass wir gut angekommen sind. Ein bisschen wundere ich mich schon, dass ich noch keine Antwort habe. Ich werde sie wohl heute um 8 Uhr anrufen. Nicht, dass da irgendetwas schief gegangen ist und das Ganze ins Wasser fällt. Als erstes gibt es jetzt aber wie immer Frühstück. Pünktlich um 6 Uhr sind wir wieder die ersten im Frühstücksraum. Heute haben sie wohl sehr früh mit Herrichten begonnen, denn die Eier sind leider kalt …. vielleicht werde ich sie mir morgen mal in die Mikrowelle stecken. Ansonsten ist das Frühstück so lecker wie immer. Als besonderes Highlight verspeiße ich zum Nachtisch ein chocolate covered donut mit Vanillefüllung. Mein ungesunder USA Lebensstil ist damit für heute auf jeden Fall gesichert!

Um Aracy unsere Big Apple Greeterin anrufen zu können, muss ich erstmal die Mail mit ihrer Telefonnummer finden. Glücklicherweise hatte ich inzwischen eine Offenbarung und habe es nun doch noch geschafft mit meinem Windows 8.1 Laptop ins Internet zu kommen. Alles was ich machen musste, war den Browser selbst öffnen und den Namen des Hotels in die Suchzeile eingeben. Dann hat sich endlich die Seite geöffnet, wo ich das Passwort eingeben konnte. Irgendwie ging das mit meinem Mac einfacher. Aber ich hab mich ja für den großen iMac zu Hause entschieden und für die Reise musste es dann halt was ganz kleines billiges werden, womit ich meine Bilder sichern kann und jetzt sitze ich halt mit Windows 8.1 hier. Ich gebe in meinem Mailprogramm Aracy in der Suchfunktion ein und warte. Als die Suche zu Ende ist, mache ich große Augen … da ist ja eine neue Mail von ihr!!! Und schon von gestern! Ich hab es ja schon gesagt, dass ich gestern Abend fast im Koma war, denn ich habe meine Mails gecheckt. Aracy wird uns um 10 Uhr in der Eingangshalle der Public Library treffen. Den Anruf bei ihr kann ich mir also sparen. Wie ich die Mail übersehen konnte, bleibt ein Rätsel. Damit nicht genug, als ich meine Kamera mit dem 70-200 Objektiv packen möchte, stelle ich plötzlich fest, dass ich die Sonnenblende nicht mehr finden kann. Das gibt es doch nicht! Ich weiß genau, dass ich sie dabei hatte. Ist sie mir in der Immigration rausgefallen? Oder treibt im Hotel seit dem St. Patricks Day ein Leprechaun sein Unwesen? Nach einer halben Stunde Suchen gebe ich schließlich auf. Ich hab im Hotelzimmer alles mindestens dreimal umgedreht und meine Freundin hat mir dabei geholfen. Aber die Sonnenblende ist und bleibt weg – also gehe ich ohne sie los. So ein Mist!

Für uns heißt es nun erstmal wieder rein in die U-Bahn-Morgen-Rush-Hour. Gekonnt quetschen wir uns mit den anderen Menschen in die U-Bahn. Auch das ist einfacher ohne Kamerarucksack hoch und runternehmen. Am Grand Central Station steigen wir aus, gehen aber nicht hinein, weil unsere Greeterin das heute auch noch mit uns machen möchte. Anstelle nützen wir die Zeit, um zu den Vereinten Nationen zu laufen. Ich will die Flaggen fotografieren.



Wo wir jetzt schon fast am Fluss sind, möchte ich wenigstens einmal auf das Wasser schauen. Wir laufen also am Gebäude vorbei und schauen unter der Brücke hindurch auf das gegenüberliegende Ufer. Ich entdecke ein Pepsi Cola Schild und Schilder, die darauf hinweisen, dass da drüber Long Island City ist.



Es weht ein bitterkalter Wind und so halten wir uns nicht lange auf, sondern machen uns auf den Weg zurück in Richtung Public Library.

"UN-Way"


Und einige gelbe Taxis fahren auch vorbei - ich kann nicht widerstehen - außerdem ist ja wohl mindestens ein Colorkey New York Taxibild Pflicht, wenn man diese Stadt besucht.



Als wir bei der Public Library ankommen, sind wir, wie könnte es anders sein, zu früh. Ich müsste mal auf ein gewisses Örtchen und will schnell noch dorthin verschwinden, bevor wir die Greeterin treffen, aber die Library ist noch verschlossen. Sie macht erst um 10 Uhr auf. Also müssen wir jetzt 15 Minuten draußen warten. Hatte ich eigentlich den kalten, nein eiskalten Wind schon erwähnt? Um nicht nur dumm rumzustehen und zu frieren, fotografiere ich halt schon mal am Gebäude von außen.



Als die Tore aufgehen, steht unsere Big Apple Greeterin Aracy schon da. Wir erfahren später, dass sie manchmal in der Bücherei aushilft und so natürlich schon vor Öffnung ins warme Gebäude hinein konnte. Ich freue mich auf die Library, denn ich hatte vorher schon recherchiert und ich mag diese Beaux Arts Gebäude. Auch soll der Lesesaal sehr schön sein. Aber als erstes setzen wir uns jetzt mal zusammen auf eine Bank und Aracy erzählt uns ein bisschen über sich selbst und über New York City. Ihr Ehemann ist Deutscher und sie ist in Brasilien aufgewachsen. Sie schenkt uns eine U-Bahn Karte, ein wirklich tolles Geschenk, da ich schon vergebens versucht hatte, an eine heranzukommen. Endlich muss ich nicht mehr auf dem Handy das pdf öffnen und hoffen, dass es die Karte laden kann und es mir nicht wegen mangelnden Speichers die Hilfe verweigert. Aracy erzählt uns auch, dass nur etwa 50% der Leute, die anfragen, auch einen Greeter kriegen. Ihr Mann macht übrigens auch Touren als Big Apple Greeter, aber er führt nur Menschen, die nur Deutsch und kein Englisch sprechen. Wir freuen uns, dass wir soviel Glück hatten, normalerweise gewinne ich sonst nie etwas.

Wir starten mit einer Führung durch die Bücherei. Ich versuche irgendwie die Balance zwischen Zuhören - was Aracy erzählt, ist schließlich wirklich interessant - und Bilder Machen zu finden. Ich glänze dadurch, dass ich öfters wegen meiner Fotografiererei den Anschluss verpasse. Vor allem die Lampen haben es mir angetan. Für mich ist seit heute New York City die Lampenhauptstadt er Welt!





"Schöne Lampe und unten wartende Greeterin!"


Wir kommen in einen prunktvollen Raum.



Da ich ja auch fotografieren muss, kann ich mir nicht alles merken, was Aracy erzählt. Aber als sie von dem guten Herr Astor aus Walldorf erzählt, der diese Bücherei gegründet hat, geht mir dann doch ein Licht auf. Ob ich schon was vom Walldorf Astoria gehört hätte? .. klar doch - ich habe über diesen Mit-Baden-Württemberger auch schon mal was im Fernsehen gesehen und so weit weg ist Walldorf von uns jetzt auch nicht. Wir schauen uns auch ein Portrait von Herrn Astor an, was in der Bücherei hängt.

..... uuups ein Bild zuviel ....

Dreamer

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Bei unserem Weg durch die Library kommen wir auch an einem riesigen Spiegel vorbei, der über uns hängt ..... "I am in the public eye" gehört zu einer Fotografie Ausstellung, die im Moment in der Bücherei stattfindet. Ich nütze das "public eye" und schieße ein Bild von uns mit unserer Big Apple Greeterin.



Unsere Führung endet in der Kinderabteilung. Dort kann man den Original Winnie-the-Pooh mit seinen Freunden, Tigger, Eeyore, Piglet und Kanga sehen. Klasse! Ich mag sie allesamt sehr. Beim Hinausgehen werden unsere Taschen kontrolliert. Ich öffne meinen Kamerarucksack, an die grüne Tasche über meiner Schulter denke ich gar nicht, dabei wäre sie zum Herausschmuggeln von Büchern natürlich perfekt. Da sie soweit hinunterhängt, sieht die Dame bei der Kontrolle sie auch nicht und ist mit dem Blick in meine Kameratasche zufrieden. .... Glücklicherweise bin ich aber kein Bücherdieb.

Anti

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Also meinetwegen kannst du so viele Bilder einstellen und so viel berichten wie du willst. Mit dir wird´s nicht langweilig! War denn eure Tour jetzt auf Englisch?

Marthe

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Ein toller Reisebericht :D.Obwohl New York nicht ganz oben auf meiner Liste steht, lese ich sehr gerne mit und die Bilder sind wirklich schön.

LG
Marthe

Dreamer

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Also meinetwegen kannst du so viele Bilder einstellen und so viel berichten wie du willst. Mit dir wird´s nicht langweilig! War denn eure Tour jetzt auf Englisch?

Ja, die Tour war auf Englisch. Wir hatten angegeben, dass wir Englisch können. Aracy konnte viele Sprachen von Portugiesisch über Französisch zu Spanisch ... aber Deutsch, meinte sie, wäre viel zu kompliziert! ;-)