Samstag, 28.6.14
Um 04.30 h versuchte der Wecker erfolglos, seine Pflicht zu erfüllen: ich war schon wach, Jetlag sei Dank. Rasch duschen, bereitgestellte Foto- und Videokamera und dazugehörige Akkus schnappen und schon waren wir bereit und hatten noch Zeit, uns einen O-Saft zu kaufen.
Der shuttle war sogar 5 Minuten zu früh dran, leider mussten wir noch 10 Minuten auf andere Gäste warten….
Nach rund 30 Minuten Fahrt waren wir beim Airport Boulder angekommen, wo uns beim Verlassen des Vans eingebläut wurde, alle personal belongings mitzunehmen und sich nach dem Flug UNBEDINGT beim transportation desk zu melden und ein ticket zu verlangen: sonst gibt es KEINE Rückfahrgelegenheit und man muss auf eigene Kosten ein Taxi nehmen…..
Obwohl es erst kurz vor 6 am war, herrschte schon Hochbetrieb, aber alle Schalter waren geöffnet und somit dauerte es nicht lange, bis wir an der Reihe zum Einchecken waren.
Nachdem wir beide gewogen waren, teilte uns die Dame mit, sie könne unserem Wunsch (online vorbestellt) nach den beiden Plätzen vorne beim Piloten entsprechen, wofür ich auch gleich $ 100.—bezahlen durfte, was es mir aber Wert war.
Freundlich wurden wir auch darauf hingewiesen, den obligatorischen Film über die Sicherheitshinweise anzuschauen.
Alle Passagiere erhielten verschieden farbige Aufkleber, je nach Destination, und man wurde dann auch nach der jeweiligen Farbe aufgerufen, zum Ausgang A oder B zu gehen, wo auch der Pilot auf seine Gruppe warten würde. Wir benutzen noch die Wartezeit, um Kaffee und Croissants zu holen.
Schon bald tauchte unser Pilot, Mark, auf und führte seine 6 Passagiere auf's Flugfeld zu seinem Helikopter, wo er uns nochmals ein paar Sicherheitshinweise gab und die Schwimmwesten verteilte, zudem wurden noch Fotos geschossen. Die anderen 4 Passagiere (ein Paar aus Deutschland und eines aus Spanien, kein englisch sprechend…) sassen in einer Reihe hinter uns und die beiden in der Mitte hatten eher suboptimale Bedingungen für Foto- u/o Filmaufnahmen.
Nach einem kurzen Aufwärmen der Maschine schwebten wir ein paar Sekunden in einem Meter Höhe und drehten uns in beiden Richtungen einmal um die eigene Achse und dann ging's los.
In rund 1,500 ft (?) Höhe flogen wir in den nächsten 35 Minuten über die Black Mountains, Grapevine Mesa, den Hoover Dam, den Lake Mead, erloschene Vulkane und den westlichen Rand des Grand Canyon zum Skywalk. Unterwegs erhielten wir vom Piloten und ab Band (auf spanisch) Informationen zur Gegend.
Da wir beide vorne sassen und somit gute Sicht hatten, stand dem Fotografieren (Marlis) und Filmen (ich) nichts im Wege; leider mussten wir das durch die Scheibe machen und meistens gegen die Sonne. Trotzdem gelangen uns doch relativ schöne Aufnahmen.
Der Landeplatz beim Skywalk wurde in einer grossen Schleife über den Canyon angeflogen und nachdem die Rotoren zum Stillstand gekommen waren, durften wir aussteigen und wurden anschliessend von einem Indianer mit dem shuttle zum Eagle Point gebracht. Dort mussten wir alle "personal belongings" in einem Schliessfach versorgen: jegliche Art von Fotos/Videos ist verboten und es dürfen keine entsprechenden Apparate, cell phones oder gar Rucksäcke mitgenommen werden.
Ausser uns -3- Paaren war noch niemand hier und somit hatten wir genügend Zeit, um uns auf dem Skywalk zu bewegen und in verschiedenen Positionen für den Fotograf posieren; der VIP access war somit unnötig, aber bei Grossandrang wären wir wohl froh darüber gewesen.
Auf dem Skywalk war's schon aufregend und "schaurig", wenn man durch das Glas so weit nach unten sieht und anfangs bewegten sich alle mehr oder weniger am Rand, bis sie sich in die Mitte wagten…..
Ich plauderte sogar noch ein paar Minuten mit einem Indianer, war interessant, wie bisher immer und fragte ihn, wie sie angesprochen werden möchten. Er meinte, sie bezeichnen sich einfach als Hualapai (sprich wualapai), aber "indian" oder "american native" sei auch ok, es komme immer auf den Ton an.
Der Rückweg zum shuttle führte natürlich durch den Souvenir Shop, wo man auch die geschossenen Fotos kaufen konnte: eines war gratis, die anderen kosteten je $ 15.—
Mark, der Pilot, wartete schon auf uns und schon waren wir wieder air-born und die Zeit zurück nach Boulder verging wie im Fluge. Ausserdem erfolgten die Infos ab Band auf meinen Wunsch dieses mal auf deutsch. Im Souvenir Shop kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten und einen neuen (leichten) Hut für mich. War zwar "made in China", aber Marlis meinte, er würde gut zu mir passen.
Wir holten am Transportation Desk unsere Rückfahrtickets und ergatterten gerade noch die beiden letzten Plätze. Um 10.00 h waren wir wieder im Luxor und gönnten uns im "MORE, the buffet @ Luxor" ein weekend brunch (Includes unlimited Mimosas
) für $ 19.99. War ziemlich gut, vor allem die frisch nach Wunsch zubereiteten Omelettes. Die Vitrine mit Süssem war reich dotiert mit verschiedenen cheese cakes, wir aber liessen sie links liegen.
(Bilder mit meinem cell phone gemacht..
)
Anschliessend fuhren wir mit dem Bus nach downtown Las Vegas und schauten uns die "Freemont Street Experience" an, welche bei unserem letzten Besuch (1991) noch nicht existierte.
Wir flanierten die knapp 500 m rauf und runter und shoppten ein bisschen (u.a. ein Weisskopf Seeadler Paar aus Kunststoff, welches wunderbar zu unserem indianischen Pärchen im Garten passt), was dank Kühlung sehr angenehm war.
Trotzdem genossen wir beim Schlendern ein paar kalte drinks. Auf diversen Bühnen waren auch Akteure aller Art zu sehen, u.a. einer der unzähligen Elvlis-Doub es und sogar ein paar Tänzerinnen, welche Werbung für einen „gentleman-club“ machten.
Die LED-Anzeigetafel unter der Kuppel sowie die anderen "neon-signs" kamen bei Tageslicht nicht zur Geltung, weshalb wir schon jetzt einen Abend in knapp 3 Wochen einplanten. Dann hüpften wir wieder in einen Bus, der uns zurück zum Hotel brachte. Im selfparking wartete unser Explorer auf uns und wir fuhren zum "boot barn" in der Nähe des Flughafens, um uns für den heutigen Abend noch ein bisschen "aufzubretzeln":
ein weisses Hemd und schwarze Stiefel (ich kann ja nicht mit meinen alten working boots zur Hochzeit) für mich und ein Kleid und etwas Schmuck für die angehende "Braut".
Ausserdem die obligaten country CDs.
Und wieder ein paar greenbacks weniger; das Budget war glaub' ich schon über dem Limit, nachdem ich gestern beim Auto ein upgrade hatte, den Taxifahrer bezahlen musste und jetzt noch die Hochzeitskleider… . Was soll's. Wie schon meine selige Schwiegermutter meinte: wenn die Kuh hin ist – soll auch das Kalb hin sein.
Danach legten wir uns im Hotel ein bisschen hin - wir wollten ja ausgeruht zur "Hochzeit" und wer weiss, was die Nacht (und ich meine jetzt nicht die Hochzeitsnacht….
) ja noch alles bringt?
Kurz nach 9 pm rief uns unser Fahrer, Freddie, an und sagte, er würde uns am nördlichen Eingang um 9.45 pm abholen, wo er auch pünktlich auf die Minute mit der weissen Stretch-Limo auftauchte. Schnell noch ein paar Fotos und dann gings auch schon los in Richtung Kapelle. Das Innere der Limo war schön farbig und mit Sternen am Autohimmel und auf Wunsch legte Freddie auch noch eine CD von Elvis ein.
In der Wedding Chapel angekommen, mussten wir noch einen Moment ( rund 20 Minuten) warten, da gerade eine Hochzeit aus war und eine weitere mit Asiaten bevorstand. Unterdessen wurden wir gefragt, wie lange wir schon verheiratet wären und was für Musikwünsche wir für Elvis hätten. Ausserdem erhielt Marlis ihren Rosenstrauss und ich meine "Boutonette".
Endlich durften wir eintreten. Ein Fotograf und Elvis erwarteten uns schon und gaben die letzten Instruktionen:
Ich warte am Ende des Ganges (circa 5 Reihen Kirchenbänke) und Elvis wird singend mit der Braut den Gang hinunterschreiten und sie mir dann anschliessend übergeben.
So geschah es auch und dann standen wir "face-to-face", Händchen haltend, und wiederholten das von Elvis vorgesagte Eheversprechen: "I, Mike, herewith promise…. In rich and poor… in health and sickness….
Dann gab’s noch die Elvis Version des Eheversprechens und schön fanden wir, dass es kein Standardtext war, sondern er auch die persönlichen Infos und die gewünschten Lieder in die Predigt einband.
Anschliessend sang er nochmals und wir posierten und tanzten mit und ohne ihn für Foto- und Videokamera. Alles schön kitschig und doch auf eine Art romantisch und emotional. Auf die Frage, was diese von der ersten Hochzeit unterschieden hätte, meine Marlis, heute wäre es auf jeden Fall viel lustiger gewesen.
Anschliessend verabschiedete sich Elvis, aka Harry, nachdem er uns eine Kopie des Hochzeitzertifikates von Elvis sowie das Original unserer Trauung übergeben hatte.
Natürlich wurden er, der Fotograf und auch Jay und Rhonda, welche sich so viel Mühe gegeben hatten, noch mit je $ 20.—getipped.
Freddie fragte, ob wir noch downtown, zum Strip oder ins Hotel möchten. Wir entschieden uns für das Letztere; trotz des Nickerchens am Nachmittag waren wir doch ein bisschen müde und morgen sollte es ja weiter zum Grand Canyon gehen.
Wir gingen noch in's benachbarte Excalibur, wo wir beim Italiener "Buca di Beppo" noch eine "Kleinigkeit" assen und einen Schlummerbecher (oder waren's doch zwei?) zu uns nahmen, bevor wir zu Bett gingen. Lichter aus!