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Autor Thema: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016  (Gelesen 20169 mal)

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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #60 am: 09.10.2016, 13:11 Uhr »
Ach ja, ergänzend noch zu erwähnen, dass ich 1993 schon mal an den Niagara Fällen war. Von daher war ich jetzt nicht mehr sonderlich beeindruckt. Chris und Dominic sahen die Fälle zum ersten Mal und da war der Enthusiasmus natürlich größer. Mir persönlich hätte die Journey behind the falls gereicht, den Rest der Touri-Abzocke hätte ich mir geschenkt.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #61 am: 12.10.2016, 16:58 Uhr »
Tag 17: Samstag, 13.08.2016 (Back in the USA)

Nach dem Wachwerden haben wir nochmal den fantastischen Ausblick aus dem Hotelzimmer genossen. Nach dem Check-out fuhren wir mit der Falls Incline Railway ein letztes Mal zu den kanadischen Wasserfällen hinunter und liefen die Promenade entlang. Bei Tim Horton's tranken wir Kaffee bzw. Schoki. Praktischerweise hat es genau zu diesem Zeitpunkt kurz geregnet.





Zurück am Hotel holten wir unser Auto, fuhren über die Rainbow Bridge aus Kanada hinaus und stellten uns in die Schlange zur US-Einreise. Während links und rechts von uns die Autos recht zügig abgefertigt wurden, hatten wir wieder mal einen 110%igen Immigration Officer erwischt (der Einzige, der nicht in seinem Häuschen saß, sondern vor selbigem stand und allen Autofahrern Löcher in den Bauch fragte).



Direkt hinter der Grenze standen wir erneut im Stau. Alle wollten auf die überfüllten Parkplätze. Dass ein paar Meter weiter ein halbleeres Parkhaus stand, fiel offenbar nur den wenigsten auf. Preislich war das Parken hier allerdings genau so teuer wie in Kanada.



Unser erstes Ziel auf amerikanischer Seite war Goat Island, die Insel zwischen den amerikanischen und kanadischen Niagara Fällen. Goat Island ist eigentlich kanadisches Land, wurde jedoch den USA überlassen, damit sie auch einen Zugang zu den Horseshoe Falls haben. Bedingung im Vertrag war, dass auf der Insel keinerlei Hotels gebaut werden dürfen und das Gebiet Nationalpark bleibt. Wir sind zu Fuß an den amerikanischen Fällen vorbei über eine Brücke zum Terrapin Point gelaufen, an dem man direkt neben der Abbruchkante der Horseshoe Falls steht und sich von der aufschäumenden Gischt und dem Wind ordentlich durchrütteln lassen kann.







Am frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter, vorbei an Buffalo, Hamburg und Angola zum Evangola State Park. Hier legten wir eine längere Pause ein. Der State Park hat einen langen Sandstrand und liegt am Lake Erie. Damit hatten wir die 'Big Five' der Großen Seen allesamt besucht. Dominic flitschte Steine und stellte dabei fest, dass das Wasser angenehm warm war. Also nix wie rein in die Badehose und ab in die Wellen, die hier größer waren als an den anderen Küsten. Nach rund einer Stunde zogen dunkle Wolken auf und kurz darauf bat eine Rangerin alle Leute, aus dem Wasser zu kommen, da ein starkes Gewitter erwartet wurde.


Hamburg







Wir kamen gerade am Auto an, als der Himmel auch schon seine Schleusen öffnete und es in Strömen zu schütten begann. Da wir für die kommende Nacht noch kein Hotel vorgebucht hatten, entschieden wir uns spontan, die Stadt Erie und den Presque Isle State Park links liegen zu lassen und gleich bis Grove City weiter zu fahren. Der Regen begleitete uns beinahe die komplette Strecke.

In Grove City angekommen fragten wir drei Hotels an und entschieden uns (mal wieder) für ein Best Western. Es war das letzte freie Zimmer und absolut genial, sogar mit Ess- und Küchenecke, Whirlpool für zwei und Indoor-Balkon auf den Pool des Hotels.



Zum Abendessen gingen wir direkt nebenan ins Hoss's Steak & Sea House. Im Hauptgang inbegriffen waren ein Suppenbuffet, ein Salatbuffet und ein Dessertbuffet. Es war sehr lecker, aber wir verfielen der Auswahl an den Buffets. Kugelrund rollten wir zurück zum Hotel, wo Chris und Dominic ein Verdauungsschwimmerchen im Hotelpool machten. Auf dem Parkplatz vom Restaurant entstand noch dieses Handybild, auf dem unser Jeep Renegade wie ein Kleinwagen wirkt.



Bevor es schlafen ging, genossen Chris und ich noch den Whirlpool in unserem Zimmer.

Strecke: 309 km / Fahrzeit: 3‘04
Unterkunft: Best Western Grove City Inn ($150.11 incl. TAX)
Abendessen: Hoss’s Steak & Sea House
+
Claus: Horseshoe Falls auf amerikanischer Seite. Das schöne Hotelzimmer.
Chris: Die beeindruckenden Wasserfälle. Das riesige Hotelzimmer.
Dominic: Das warme Wasser des Lake Erie im Evangola State Park.
-
Claus: Das Regenwetter und die nervige Parksituation auf Goat Island.
Chris: Anstehen an der Grenze und am Parkhaus.
Dominic: Das blöde Gewitter. Deshalb musste ich aus dem schönen, warmen Wasser raus.
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sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #62 am: 15.10.2016, 11:06 Uhr »

Zurück am Hotel holten wir unser Auto, fuhren über die Rainbow Bridge aus Kanada hinaus und stellten uns in die Schlange zur US-Einreise. Während links und rechts von uns die Autos recht zügig abgefertigt wurden, hatten wir wieder mal einen 110%igen Immigration Officer erwischt (der Einzige, der nicht in seinem Häuschen saß, sondern vor selbigem stand und allen Autofahrern Löcher in den Bauch fragte).


Der brauchte sicher noch Erfolgserlebnisse.  :wink:
LG Silvia

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #63 am: 15.10.2016, 19:57 Uhr »
Der brauchte sicher noch Erfolgserlebnisse.  :wink:
Ja, wahrscheinlich. Und wir ziehen solche Menschen offenbar magisch an.

So, der nächste Tag ist schnell erzählt und leider gibt's auch keine tollen Fotos dazu. Dafür werden dann die letzten Urlaubstage nochmal richtig toll.


Tag 18: Sonntag, 14.08.2016 (Shopping-Tag)

Heute war ausschlafen angesagt, was wir bis 9:00 Uhr getan haben. Unser erklärtes Ziel nach dem Hotelfrühstück und dem Check-out waren die Premium Outlets gleich um die Ecke. Sonntags sind die Outlets „nur“ von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, sonst jeden Tag abends zwei Stunden länger. Da der Staat Pennsylvania keine Steuer auf Kleidung erhebt, lohnt sich das Einkaufen hier besonders, weswegen wir uns diese Outlets als Haupteinkaufsziel ausgesucht haben.

Nachdem ich mir an der Info ein zusätzliches Rabattheftchen abgeholt hatte (einen Gutschein dafür kann man als registrierter Kunde online ausdrucken), zogen wir gemütlich von Laden zu Laden und fanden hier mal was und dort mal was. Am frühen Nachmittag legten wir eine Mittagspause in dem großen Food Court im Zentrum des Outlets ein.





Wir hatten Dominic schon bei der Urlaubsplanung den Nike Store versprochen. Diese Marke ist unter den Schülern sehr angesagt, und nun konnte er sich hier umschauen und sich Schuhe und andere Sachen aussuchen. Kurz nach 18:00 Uhr hatten wir im Groben alle Läden besucht, die uns interessierten. Außerdem wollten unsere Füße uns nicht mehr viel weiter tragen, und somit beschlossen wir, fertig eingekauft zu haben.





Für die kommende Nacht waren wir ebenfalls flexibel, was die Unterkunft betraf. Als Zielort hatten wir aber bereits im Vorfeld Pittsburgh auserkoren. Die anderthalbstündige Fahrt war regnerisch und mit einem Baustellen-Stau versehen. Gegen 20:30 Uhr checkten wir in einem Holiday Inn Express & Suites am südlichen Rand von Pittsburgh ein. Der ältere Herr an der Rezeption schien neu in diesem Hotel zu sein. Er musste ständig eine Kollegin fragen. Aber er war sehr freundlich und half uns noch bei einem 'Problem'. Wir mussten nämlich für unsere nächste, vorgebuchte Unterkunft bei einer amerikanischen Telefonnummer anrufen, um den Türcode zu bekommen. Für diesen Urlaub hatten wir keine Cellion Karte (die gibt es nur noch für mindestens 19.90 EUR inkl. Datenvolumen), aber der Rezeptionist hier in Pittsburgh wählte einfach diese Nummer, drückte mir den Hörer in die Hand, und zwei Minuten später war die Sache erledigt. Super!

Zum Abendessen hatten wir Dominic vor einigen Tagen schon einen Pizza Hut versprochen, und heute lösten wir auch dieses Versprechen ein. Nachdem wir wieder zurück im Hotel waren, haben wir unsere Beute des Outlet-Besuchs besichtigt und in die Reisetaschen verstaut.

Strecke: 93 km / Fahrzeit: 1‘01
Unterkunft: Holiday Inn Express & Suites, Pittsburgh ($104.76 + TAX)
Abendessen: Pizza Hut
+
Claus: Shoppen in den Outlets macht mir immer Spaß.
Chris: Schicke Sachen beim Einkaufen gefunden.
Dominic: Der tolle Pizza Hut.
-
Claus: Die Ausbeute war heute mit einem Paar Schuhe und Socken recht mager für mich.
Chris: Meine Füüüüüüße…
Dominic: Der Toys'r'us in den Outlets war so klein.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #64 am: 18.10.2016, 11:22 Uhr »
Tag 19: Montag, 15.08.2016 (Über 446 Brücken musst Du geh'n)

Wir haben wieder lange geschlafen. Erst um 09:30 Uhr waren wir beim Frühstück im Hotel. Wir überlegten uns, den Shuttleservice des Hotels für die Fahrt nach Downtown Pittsburgh in Anspruch zu nehmen, entschieden uns dann aber aufgrund der höheren Flexibilität für unseren Mietwagen. Nachdem wir ausgecheckt hatten, fuhren wir auf den Mt. Washington, einem der Berge um Pittsburgh. Man könnte Pittsburgh auch Klein San Francisco nennen. Die Straßen gehen steil bergauf und bergab und die Fahrerei erinnert teilweise arg an die Westküstenstadt.

Auf dem Mt. Washington befindet sich die obere Station der Duquesne Incline, einer Standseilbahn, die seit 1877 ihre Fahrgäste auf 240 m Länge den Berg rauf und runter befördert. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Pittsburgh mit ihren sagenhaften 446 Brücken.









Natürlich mussten wir mit dieser Seilbahn fahren. Sie wurde übrigens in den 1960er Jahren während einer großen Finanzkrise stillgelegt und von Bürgern der Stadt mit privaten Spendengeldern von unglaublichen 15,000 Dollars wieder in Betrieb genommen. Heute ist sie ein wesentlicher Touristenmagnet der Stadt und spielt ausreichend Mittel ein, um die alten Originalwaggons und Tickethäuschen liebevoll instand zu halten.



Wieder oben angekommen, fuhren wir mit dem Auto ins Stadtzentrum und suchten uns ein Parkhaus. Pittsburgh hat so unglaublich viele verwinkelte Straßen, dass es selbst mit einem Navi schwer ist, sich nicht zu verfahren. Soll man nun links abbiegen? Oder halblinks? Oder ganz links? Und egal welche Straße man nimmt, man landet mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auf einer Brücke.

Um 12:00 Uhr begannen wir damit, Downtown zu Fuß zu erkunden. Unser Ziel war der Springbrunnen im Point State Park. Nachdem wir wenige Meter vom Parkhaus gegangen waren, erwischte uns der erste Regenschauer, der uns in einen Subway trieb, wo Dominic eine Kleinigkeit aß.



Als es wieder trocken war, setzten wir unseren Erkundungstrip fort und landeten am PPG Place, der vollständig von futuristisch anmutenden Hochhäusern mit Glasfassaden umgeben war.







Unseren Fußmarsch fortsetzend, holte uns der nächste Regenschauer ein und bat uns freundlich, irgendwo unter zu stehen. Dieser Boxenstopp dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir irgendwann beschlossen, unter die Brücke am Fort Pitt Museum zu huschen. Auch hier harrten wir eine ganze Weile aus und beobachteten neben dem Regen, der mal weniger und mal stärker wurde, auch einen Radfahrer, der eine Panne hatte und seinen Reifen wechselte.





Irgendwann meinte Chris, dass wir jetzt einfach zum Springbrunnen laufen sollten. Also setzten wir uns bei Nieselregen in Bewegung. Und als wäre das ein Zeichen gewesen, lichteten sich die Wolken und als wir am Springbrunnen ankamen, hatte es aufgehört zu regnen. Trockenen Fußes umrundeten wir den Springbrunnen, der tatsächlich viel größer ist, als er vom Mt. Washington aus den Eindruck macht.









Auf dem Rückweg in die Innenstadt kamen wir an einer architektonisch schönen U-Bahn Station (Gateway Station) vorbei, machten einen Zwischenstopp in einem Souvenirladen und fanden sogar ein altes Münztelefon. Im Souvenirladen unterhielten wir uns sehr lange mit der Verkäuferin, die uns interessante Dinge über die Stadt erzählt hat. Wir wussten z.B. nicht, dass das Heinz Ketchup aus Pittsburgh stammt und dass Andy Warhol hier geboren wurde.







Das Wetter wurde jetzt immer besser, und so trauten wir uns auf die eine oder andere Brücke und genossen von hier den Blick auf die Stadt und ihre vielen Flüsse.









Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir gegen 17:30 Uhr Pittsburgh und machten bei dieser Gelegenheit nochmal ein Bild vom Springbrunnen und der Downtown mit blauem Himmel.





Auf dem Weg zu unserer heutigen Unterkunft, die – wie bereits erwähnt – vorgebucht war, kamen wir am Tappan Lake vorbei, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten. An diesem idyllischen Fleckchen gab es sogar riesige Teppiche aus Seerosen.



Da wir schon relativ spät dran waren, probierten wir zum Abendessen mal die Fast Food Kette Wendy's aus und waren recht zufrieden. Erst im Dunkeln, gegen 21:30 Uhr, kamen wir in Berlin, Ohio an und bewunderten unser gebuchtes Cottage: Ein großes Haus aus echten Baumstämmen, mit einer schönen Galerie, großem Kamin und geschmackvoller Einrichtung. Nach der Hausbesichtigung und zwei Runden Billard fielen wir müde in die Betten.













Strecke: 187 km / Fahrzeit: 2‘15
Unterkunft: Coblentz Country Cabins, Berlin ($330 + TAX für zwei Nächte, direkt gebucht)
Abendessen: Wendy‘s
+
Claus: Pittsburgh! Die Stadt hat mich wirklich positiv überrascht. Unser Cottage (aber das wusste ich ja schon beim Buchen).
Chris: Downtown Pittsburgh mit dem "Glashausplatz" und dem riesigen Springbrunnen. Und ganz klar das tolle Cottage in der Stadt mit dem tollen Namen.
Dominic: Unsere tolle Unterkunft samt Billardtisch.
-
Claus: Der Regen, der uns eine ganze Weile in Pittsburgh begleitet hat.
Chris: Das Wetter.
Dominic: Ich durfte die Münzen aus dem Brunnen nicht behalten.
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sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #65 am: 18.10.2016, 12:59 Uhr »
Dominic: Ich durfte die Münzen aus dem Brunnen nicht behalten.

 :lachroll:

Schöne Unterkunft!
LG Silvia

Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #66 am: 18.10.2016, 21:08 Uhr »
Ich fand Pittsburgh auch schön, als wir 2013 da waren, damals war der Brunnen und das ganze Drumherum aber noch im Bau... aber so habe ich einen Grund nochmal wiederzukommen :)

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #67 am: 19.10.2016, 10:44 Uhr »
Ich fand Pittsburgh auch schön, als wir 2013 da waren, damals war der Brunnen und das ganze Drumherum aber noch im Bau... aber so habe ich einen Grund nochmal wiederzukommen :)
Ach, den Brunnen gibt's noch gar nicht so lange? Das ist echt ein schöner Platz, an dem die beiden Flüsse zusammen fließen. Es waren auch trotz des miesen Wetters einige Jogger unterwegs.


Tag 20: Dienstag, 16.08.2016 (Berlin: Im Amish Country)

Die Augen in einem so tollen Holzhaus aufzuschlagen, macht gleich gute Laune. Und als Chris im Küchenschrank Kaffee entdeckte, konnte der Tag gar nicht mehr schlecht werden. Wir drei hatten noch keinen Frühstückshunger, so dass wir uns auf machten, den kleinen Ort Berlin zu erkunden.







Entlang der Hauptstraße befinden sich Tür an Tür kleine Geschäfte, meist mit Antiquitäten, selbst gefertigten Handarbeiten und Deko-Artikeln sowie Bäckereien und kleine Lebensmittelläden. Einziger Wermutstropfen: Wir waren ausgerechnet zu dem Zeitpunkt hier, als die Hauptstraße einen neuen Belag bekam und die Gehwege verschönert wurden.





Der Stoffladen war natürlich ein Muss für Chris. Mit der Verkäuferin haben wir uns lange und interessant unterhalten. Wir haben zum Beispiel erfahren, dass in Berlin bis vor 20 Jahren noch Autos und landwirtschaftliche Geräte verkauft wurden, und erst danach die Amish ihre Kultur dem Tourismus geöffnet haben. Die Amish sind sehr auf Tradition bedacht, fahren noch mit Kutschen, kleiden sich nach Richtlinien der Bibel und bleiben ganz gerne unter sich. Da Amish-Frauen nicht arbeiten gehen, machen sie zuhause unheimlich viel Handarbeit. In diesem Stoffladen namens 'Helping Hands' können sie ihre liebevoll gefertigten Quiltdecken und -kissen anbieten und sich so doch ein bisschen Geld verdienen.



Der Gründer des Ortes kam aus Berlin (Deutschland), weswegen er ihm denselben Namen gab. Die Amish reden eine Mischung aus holländisch, deutsch und englisch, was wohl nur sie selbst verstehen. Die Bibel wird in der Kirche auf Deutsch gelesen.



Im German Village Center sind sowohl ein kleiner Baumarkt als auch ein Lebensmittelladen und eine Bank untergebracht. Da die Amish dafür bekannt sind, sehr viel selber zu kochen und zu backen, sehen die Regale entsprechend so aus:









Die Werbung der Bank erinnert sehr an den schwäbischen Dialekt:





So langsam wurden wir hungrig. Da es mittlerweile 12:00 Uhr war, begaben wir uns ins Berlin Farmstead, einem amishen Restaurant. Wir konnten aus der Karte wählen oder uns für das Buffet entscheiden. Am Buffet gab es Kartoffelbrei, Kassler, Bohnen und sogar Nudeln. Da wir neugierig waren, wie die vertrauten Gerichte hier schmecken, entschieden wir uns für das Buffet. Es war tatsächlich ganz ähnlich und richtig lecker. Super Hausmannskost.



Nach dem Essen fuhren wir in den Nachbarort Millersburg. Zusammen mit Berlin soll dieser Ort laut Reiseführer die Hochburg des Amish Country sein. Allerdings waren in Millersburg die meisten Geschäfte geschlossen und die Schaufenster leer.



Als es auch noch anfing zu regnen, entschieden wir uns, zurückzufahren, das schöne Cottage zu genießen und uns etwas auszuruhen.











Erst kurz nach 18:00 Uhr brachen wir nochmal auf, um uns die restlichen Geschäfte in Berlin anzuschauen. Wir hatten nicht vermutet, dass die meisten Läden hier nur von 9 - 17 Uhr geöffnet haben. Aber am urigen viktorianischen Haus, das uns am Morgen schon aufgefallen war, prankte noch ein großes 'Open' Schild. Als wir durch die Tür kamen, betraten wir eine ganz andere Welt: Wir fühlten uns wie in einer riesigen Puppenstube mit zig kleinen Vitrinen, die über und über befüllt waren mit hübschem Porzellan, Schmuck, eleganter Kleidung, Deko-Artikeln, und vielem mehr. Die Verkäuferin erzählte uns, dass das Haus Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und einem Arzt gehörte.









Nach diesem netten Erlebnis sind wir in unser Häuschen gefahren, haben auf der Terrasse sitzend die Vögel zwitschern und die Grillen zirpen gehört. Dominic hatte als einziger noch Abendbrothunger, so dass wir im nahe gelegenen Burger King noch seine geliebten Chicken Nuggets geholt haben. Anschließend haben wir noch ein paar Runden Billard gespielt. Nachdem Dominic im Bett war, testeten Chris und ich noch die Whirlpool-Badewanne im Keller.

Strecke: --- km / Fahrzeit: ---
Unterkunft: Coblentz Country Cabins, Berlin
Lunch: Berlin Farmstead
+
Claus: Das Wohnen im Cottage. Die urigen Läden in Berlin.
Chris: Der Ort Berlin. Das viktorianische Haus. Die tolle Unterkunft (die schönste des gesamten Urlaubs).
Dominic: Ich konnte mit meinen neuen Nike Schuhen rum laufen und sie ausprobieren.
-
Claus: Millersburg.
Chris: Der Regen und die Baustelle waren schade.
Dominic: Genau dann, wo wir in der Stadt waren, war hier eine Baustelle, wo der Asphalt neu gemacht wurde.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #68 am: 20.10.2016, 09:49 Uhr »
Tag 21: Mittwoch, 17.08.2016 (Das letzte Abendmahl)

Gegen 9:00 Uhr verließen wir unsere Unterkunft, das Blue Jay's Nest in Berlin, und fuhren im Regen mehrere Meilen durch das Amish Country in Richtung Norden nach Akron. Auf dem Weg dahin sahen wir sehr viele Amish Kutschen. Offenbar waren wir nun in einer Gegend, in der sich das richtige Leben der Amish abspielte. Kinder winkten uns aus den Kutschen zu, als wir hinter ihnen fuhren. Im Amish Country ist es völlig normal, dass sich Kutschen und Autos die Straßen teilen. Die Kutschen fahren dabei, wenn möglich, ganz am rechten Rand, fast wie auf einem Fahrradweg. Mit der Zeit wurden die Kutschen immer weniger. Wir verließen das Amish Country.





Die Großstadt Akron erschien uns gar nicht als solche, was wahrscheinlich daran liegt, dass sich ihre knapp 700,000 Einwohner auf ein größeres Ballungsgebiet verteilen. Der Ort wäre nicht speziell erwähnenswert, wäre hier nicht der Sitz der US-Reifenindustrie mit Konzernen wie Bridgestone und Goodyear. So war es jedoch schön, zumindest mal durchgefahren zu sein.



Unser eigentliches Ziel aber waren die Aurora Farms Outlets, die zwischen Akron und Cleveland liegen. Gegen 12:00 Uhr kamen wir hier an und versuchten nach einer kleinen Stärkung im Food Court unser Glück in einer Handvoll Läden. Die Outlets unterschieden sich zu den bisherigen dadurch, dass sie wie ein kleines Dorf angelegt waren. Es waren deutlich weniger Läden angesiedelt, dafür war die Atmosphäre gemütlicher. Und endlich fand ich auch meine gewünschten Schuhe.





Ein paar Meilen weiter liegt Cleveland direkt am Lake Erie. Als wir hier kurz nach 15:00 Uhr ankamen und ein Parkhaus gefunden hatten, machten wir uns wie immer daran, das Stadtzentrum zu Fuß zu erkunden. Unser Weg führte uns an der Galeria at Erieview vorbei, einer Mall unter einem gläsernen Gewölbe mit Läden und Restaurants in unüberschaubarer Zahl. Vor der wenige Meter entfernten City Hall liegt ein riesiger Stempel im Vorgarten, der sogenannte Free Stamp.









Wir kamen am Polizeirevier vorbei und erreichten schließlich den Public Square, ein Platz mit einem Springbrunnen, in dem viele Kinder tobten. Um die Wasserfontänen und den Rasen verteilt saßen viele bunte Plastikschnecken, -frösche und -vögel. Nebenan war eine Bühne aufgebaut, auf der eine Band alte Rocksongs nachspielte. Die Old Stone Church von 1840 auf der anderen Straßenseite war geschlossen, aber auch von außen mit ihrer Glocke auf dem Bürgersteig schön anzusehen.









Cleveland machte einen großen und weitläufigen Eindruck, wirkte aber sonst nicht spektakulär, so dass wir zu unserem Auto zurück kehrten und uns in den Vorort Brooklyn begaben, wo wir zum Abendessen ins Texas Roadhouse gingen. Auf jedem Tisch stand ein Eimer mit Erdnüssen zum Selberknacken. Selbst gebackenes Brot, das ähnlich wie Hefezopf aussah und schmeckte, wurde ungefragt immer wieder aufgefüllt (als wir das merkten, haben wir ganz schnell aufgehört, davon weiter zu essen). Unser letztes Dinner in diesem Urlaub (Steak, Rippchen und Burger) war noch mal typisch amerikanisch.

Da für diesen Tag keine Unterkunft gebucht war, waren wir flexibel und schauten, wie weit wir es in Richtung Detroit schafften. Wir sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang und stoppten noch zwei Mal, bei Target und Walmart, um letzte Einkäufe zu erledigen, bevor wir um 21:00 Uhr in einem Super 8 Motel in Sandusky eincheckten. Wichtigstes Ziel: Unser gesamtes Hab und Gut sicher und flugtauglich in unsere Reisetaschen und das Handgepäck zu verpacken, denn morgen Abend sollte es mit dem Flieger nach Hause gehen.





Strecke: 277 km / Fahrzeit: 3‘29
Unterkunft: Super 8 Sandusky North
Abendessen: Texas Roadhouse
+
Claus: Ich hab doch noch meine DC Shoes gefunden. Jubel! Essen im Texas Roadhouse.
Chris: Niedliche Andenken gefunden. Der Public Square in Cleveland mit seinen verspielten Kunststofftieren.
Dominic: Mir hat gefallen, dass in Berlin alles so altmodisch war, mit den Kutschen und so.
-
Claus: Die Aufbruchstimmung vor dem Urlaubsende.
Chris: Der Gestank nach Teer, zum Glück nur ca. 20 Minuten lang.
Dominic: Vor dem Motel hat es aufgrund Straßenarbeiten voll nach Teer gerochen.
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sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #69 am: 20.10.2016, 13:09 Uhr »
Was hat es mit dem "Free"-Stempel auf sich?

Schade, dass es schon fast vorbei ist...
LG Silvia

Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #70 am: 20.10.2016, 18:31 Uhr »
Die Amish in Ohio scheinen offener für Touristen zu sein !?
In Pennsylvania hatte ich das Gefühl, dass die sich klar und deutlich abgegrenzt haben und möglichst wenig Kontakt zu Touristen haben wollten.

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #71 am: 21.10.2016, 09:41 Uhr »
Was hat es mit dem "Free"-Stempel auf sich?

Schade, dass es schon fast vorbei ist...
Der 'Free Stamp' ist einfach nur ne Skulptur. Hier gibt es ein paar Infos dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Willard_Park_(Cleveland_park)

Ja, drei Wochen können schnell vergehen. Leider.

Die Amish in Ohio scheinen offener für Touristen zu sein !?
In Pennsylvania hatte ich das Gefühl, dass die sich klar und deutlich abgegrenzt haben und möglichst wenig Kontakt zu Touristen haben wollten.
Na, ob die offener waren kann ich nicht beurteilen. Als wir im Farmstead gegessen haben kam eine Gruppe (Großfamilie?) und aß am Nebentisch. Ein kleines Mädchen drehte sich öfter mal zu uns um und lächelte, und wir lächelten und winkten zurück. Aber ansonsten hat sich da nicht wirklich ein Kontakt ergeben. Wir waren sehr vorsichtig und hielten uns sehr zurück. Es heißt ja auch, dass die Amish nicht fotografiert werden wollen und eher ihr Ding machen.
An den Niagara Fällen (US Seite) war eine riesige Gruppe von Amish. Da wunderte ich mich noch, wie die da hin kommen, wo sie doch alles Moderne ablehnen. In Kutschen werden sie wohl kaum angereist sein.
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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #72 am: 21.10.2016, 10:56 Uhr »
Tag 22: Donnerstag, 18.08.2016 (Back to Germany)

Gegen 8:00 Uhr haben wir im Super 8 Motel die Augen aufgeschlagen und gingen dann gemütlich frühstücken. Das Continental Breakfast in dieser Motelkette ist einfach, aber ausreichend. Unser Online Check-in für den Rückflug scheiterte an einem fehlenden Drucker für die Boarding Pässe. Aber hier half uns die nette Frau von der Rezeption weiter und machte das für uns an ihrem PC.
Um 10:15 Uhr verließen wir das Super 8 und machten uns auf, die letzten 100 Meilen nach Detroit zum Flughafen zurückzulegen.





Kurz nach Sandusky fuhren wir über eine Brücke auf eine Halbinsel, an deren Ende der Marblehead Leuchtturm liegt. Es heißt, dieser Leuchtturm sei einer der schönsten der ganzen Gegend um den Lake Erie. Sogar die Kellnerin im Pizza Hut in Pittsburgh schwärmte davon. Uns war er auf jeden Fall einen Abstecher wert. Während Dominic auf den Felsen am Ufer herumsprang, genossen wir zum letzten Mal in diesem Urlaub ein Seeufer.











Auf unserem weiteren Weg fuhren wir erneut an vielen kleinen Seen mit Seerosenfeldern vorbei.









In Monroe machten wir Mittagspause und probierten im Cracker Barrel den Lunch aus. Wir dachten zuerst, die falsche Tür erwischt zu haben, denn wir befanden uns in einem Shop mit allem Möglichem (Kleidung, Tassen, Schokolade,...). Dies gehörte aber zum Eingangsbereich und dahinter befand sich das Restaurant. Unser letztes Lunch war nochmal sehr lecker (ich hatte Truthahn), und mit der Kellnerin hatten wir auch wieder eine äußerst sympathische und gesprächige Person erwischt.



In Allen Park, einem Vorort von Detroit, suchten wir ein letztes Mal eine Filiale von Dunham's Sports auf. Ich hatte mich nämlich vor drei Wochen in einen Michigan Pullover verliebt, den ich jetzt noch kaufen wollte. Währenddessen fotografierte Chris mit einer gehörigen Portion Unbehagen die Outdoor-Abteilung des Sportladens.



Anschließend tankten wir unseren Jeep Renegade ein letztes Mal voll, bevor wir ihn an der Alamo Station am Detroiter Flughafen wieder abgaben. Die Rückgabe ging völlig problemlos und dauerte keine zwei Minuten. Mit dem Shuttle-Bus wurden wir zum Terminal gebracht, wo wir unser Gepäck eincheckten und den Security Check absolvierten. Die Schlangen waren hier viel kürzer als beim Hinflug in Frankfurt. Entsprechend länger hatten wir dann Zeit, in der Abflughalle auf das Boarding zu warten, das pünktlich um 18:40 Uhr begann.

Um 19:35 Uhr verließen wir Detroit über den Luftweg in Richtung Frankfurt. Der 8-stündige Flug war zwar fast eine Stunde kürzer als der Hinflug, aber dennoch nervig und zäh. Wir hatten Glück, dass das Flugzeug nicht ausgebucht war und wir uns deshalb etwas ausbreiten konnten. Dominic durfte z.B. auf zwei freien Plätzen hinter uns lang liegen.







Am Freitagmorgen um 9:35 Uhr (deutsche Zeit) betraten wir wieder deutschen Boden, holten unser Gepäck und unser Auto und fuhren zurück nach Hause.

Strecke: 171 km / Fahrzeit: 1‘52
Unterkunft: ---
Lunch: Cracker Barrel
+
Claus: Das Marblehead Lighthouse, der Truthahn und dass ich meinen Pullover noch bekommen hab.
Chris: Das felsige Ufer am Marblehead Leuchtturm war ein toller Abschluss des Urlaubs.
Dominic: Die große Waffenabteilung bei Dunham’s war interessant.
-
Claus: Der Rückflug hat genervt.
Chris: Eine Nacht im Flugzeug oder Schlafen auf 80 cm².
Dominic: Die lange Wartezeit am Flughafen.
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Culifrog

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #73 am: 22.10.2016, 07:56 Uhr »
Schön war's mit Euch auf eine Reise in eine mir unbekannte Gegend. Besonders gut hat mir das jeweilige Tagesfazit aller beteiligten Personen gefallen.

Liebe Grüsse
Gaby

Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #74 am: 22.10.2016, 11:12 Uhr »
Eventuell waren das an den Niagara Fällen auch keine Amish, sondern Mennoniten?
Die benutzen nämlich zumindest teilweise Technologie, kleiden sich aber sehr ähnlich den Amish. ;)
War schön mit euch, wann gehts wieder rüber ? :)